Mäuse nagen Maus an Tumor - was tun?

Beere

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Hallo zusammen...

wie ich ja neulich schon irgendwo schrieb, hat meine kleine Kira (9 Monate alt) einen Tumor, der rasend schnell wächst. Er befindet sich zwischen den Hinterbeinen an der Bauchseite und man kann ihm wirklich beim Wachsen zusehen... *traurig*

Er behindert sie aber noch nicht, sie verhält sich vollkommen normal, frisst, trinkt, klettert, buddelt....

Jetzt fingen die anderen Mäuse aber gestern plötzlich an, ihr extrem am Tumor zu schnüffeln und dann sogar reinzubeißen. Haben sie richtig gescheucht und gezwickt, dass sie laut gequietscht hat. *seufz*

habe sie jetzt mit der anderen Bonnerin von der restlichen Gruppe getrennt, nachdem das Gejage immer schlimmer wurde und sie am Ende mit 4 Mäuse hinter ihr herrannten und immer gegen den Tumor stupsten.

Ist das Verhalten normal? Also, es gab keine VG in letzter Zeit, es war immer alles friedlich und erst jetzt, wo der Tumor so groß wird, fängt das plötzlich an. Soll ich jezt die zwei Gruppen lassen und Jade (das ist die zweite Bonnerin) nach Kiras Tod (lange werde ich sicher nicht mehr zugucken können, wird sicher plötzlich schnell gehen...) wieder mit der restlichen Gruppe neu vergesellschaften?

Woran meint ihr liegt dieses Verhalten? Wollen sie "die Kranke" quasi entfernen??

LG,
Beere
 
Hi Beere!

Ich genk es ist so: der Tumor wächst rasant. Deshalb "riecht" diese Stelle anders als sie bei einer gesunden Maus eigentlich riechen sollte. Eine Maus ist das als erste aufgefallen, und wollt mal wissen was das ist. Vielleicht hat sie den Tumor auch als "krankhaftes, was an eine Maus nicht hingehört" erkannt, und wollt ihn entpfernen (=wegbeisen). Die anderen Mäuse haben das mitbekommen und sind nun ebenfalls auf den Tumor aufmerksam geworde.

Ich glaub nicht, dass die anderen Mäuse "die Kranke" entfernen wollen, sondern schlimmstens Falls die "kranke Stelle" (=Tumor). Sie zwicken oder beißen ja nicht "ihrgendwie" Kira, sondern zeigen ganz deutlich gezieltes Interesse an dem Tumor.

Für uns "normale" Menschen ist es nicht nachvollziehbar warum ein Tumor anders riechen soll als gesundes Gewebe, aber in einem Tumor laufen (verstärkt) biochemische Prozesse ab, die sich deutlich von der normalen Aktivität in gesundem Gewebe unterscheiden. Tiere mit feinen Nasen können das war nehmen.
Hunde werden z.B. darauf trainiert Hautkrebs bei Menschen zu erkennen.
 
Danke für die Antwort, sowas wird es wohl sein... *seufz* Da hab ich ja Glück, dass Jade so uninteressiert ist und ich die beiden ohne Probleme zusammen halten kann.
 
Es kann aber genauso sein, daß sie das kranke Tier grundsätzlich aus der Gruppe verjagen wollen, was in einem Käfig nicht möglich ist. Sowas ist ebenfalls normales Gruppenverhalten, denn ein krankes Tier kann Freßfeinde anlocken und so die gesamte Gruppe gefährden.

Willst Du der gesunden Maus wirklich zumuten, vielleicht noch zwei Wochen Gesellschaft zu spielen und dann den kompletten Streß einer neuen VG durchzumachen? Ist das nicht zu stark vermenschlichend gedacht?
Ich würde Kiara wegbringen und Jade umgehend in ihre alte Gruppe zurück packen.

Gruß

Sandra
 
Was genau verstehst du denn unter "Kira wegbringen"? Soll ich sie jetzt direkt einschläfern lassen, obwohl sie noch keine Beschwerden hat, damit Jade keinen Stress bei der VG hat? Das widerstrebt mir auch irgendwie...
 
hey

Solange keine Maus alleine ist und Ruhe herrscht, finde ich das so die beste Lösung (also, wie Beere jetzt aufgeteilt hat). Denn eine Maus weggeben, nur, weil sie "auffällt", finde ich absolut nicht toll. Die Maus kann nix für Instinkte.
Würde man die andere gesunde Maus wieder zurücksetzen, wäre das Tumormäuschen alleine. Und dann? Dann müsste man sie noch vergesellschaften, was ja absolut nicht der Renenr ist, wenn sie so krank ist.
Würde man alle wieer zusammensetzen, würden sie wohl wieder auf den Tumor losgehen, da ist die Gefahr zu groß....

Eiweißfutter gab es wirklich ausreichend, oder?
 
Jaja, Eiweißfutter haben sie immer genügend, da gab es all die Jahre nie Probleme...

Habe nur gerade Isabelles Thread gelesen zu den Tumoren... man steckt da immer in so einer Zwickmühle finde ich... natürlich weiß man, dass sie Schmerzen so lange wie möglich verbergen und ich will ja nicht, dass sie leidet... aber ... ihr wisst schon, was ich meine oder? *seufz*
 
Er behindert sie aber noch nicht, sie verhält sich vollkommen normal, frisst, trinkt, klettert, buddelt....
von der Aussage her gehe ich mal davon aus, dass eine Einschläferung zumindest für heute nicht angebracht ist.
Wie es die nächsten Tage oder Wochen oder auch Monate aussieht, mag ich nicht beurteilen.

Das Schlimmste was der Maus jetzt hätte passieren können, wäre:
Einzelhaft
oder Mobbing.
und beides ist Gift für eine tumorkranke Maus.

Ich finde die Entscheidung, die Maus mit einer ruhigen Gesellschaftsmaus zu trennen, von deiner Beschreibung her richtig.
Denn die gesunde Maus steckt eine VG besser weg, wie wenn man das Tumormäuschen jetzt noch VGen müsste.
 
Danke *drück*, genau so habe ich mir das auch gedacht... ich werde mal beobachten, wie es sich während der Woche entwickelt...
 
@Beere, klar weiß ich, was Du meinst. Aber unter "Kira wegbringen" meine ich, daß Du sie einschläfern lassen sollst.

Dieser Tumor ist eine finale Erkrankung. Es ist kein Niesen, das man mit AB in den Griff kriegen kann. Oder gar nur eine Fleischwunde, wo Farbis sehr gutes Heilfleisch haben.
Es ist ein Tumor, der rasend schnell wächst. Also drückt er auf den Darm - und worauf noch? Willst Du warten, bis die Maus nicht mehr abkoten kann und jämmerlich verreckt? Oder lieber, daß der Tumor aufplatzt und sie jämmerlich verreckt? Oder sie ihn sich in einem Anfall von akutem Schmerz aufbeißt - und dann jämmerlich verreckt?
Ich habe mal einen toten Goldhamster gesehen, der sich den eigenen Bauch aufgebissen hatte, daß ihm die Gedärme raushingen - unschöner Anblick. Wobei grauenhaft war dabei der Gedanke, was dieser Hamster für Schmerzen gehabt haben muß, daß er sich selber so verstümmelt hat.

Meinst Du, wenige Tage oder Wochen Leben ("Qualität"?) sind diesen Preis wert?

Gruß

Sandra
 
Das geht vielleicht auch eine Spur freundlicher oder?

Ich werde nachher mal den Tierarzt anrufen und fragen, wann er Termine frei hat...
 
Koboldine: Bitte etwas mehr Einfühlungsvermögen. Als Halter ist es nicht leicht, die Entscheidung zu treffen, wann man ein Mausi gehen lässt - da braucht man nicht mit der Keule drauf hauen.
 
@ Koboldine: Also wirklich, gehts vielleicht noch ein bisschen unfreudlicher? Den Zeitpunkt einer Einschläferung zu treffen ist wohl die schlimmste Enscheidung, die man für sein Tier treffen muss und natürlich will niemand, dass sein Tier unnötig leiden muss, aber das ist ganz allein Beeres Entscheidung und solange sie noch das Gefühl hat, dass es geht muss sie es selbst wissen. Jetzt noch in der Wunde rumzustochern is echt fies.
 
Hi Beere, mir ging es auch furchtbar mit der Entscheidung. Aber glaub mir, danach ging´s mir noch viel dreckiger, weil ich so lange gewartet habe... Ich hätte nie gedacht, dass eine Maus sich SO SEHR verstellen kann...
Du könntest zumindest mal fühlen, wie der Tumor sitzt. Unter der Haut ist wohl nicht soooo schlimm. Aber im Bauchraum und auf einem Knochen ist richtig übel...
LG, Isa
*drück*
 
Danke Isa, es ist wenigstens eine Hilfe, dass man damit nicht allein dasteht. Ich habe deinen Thread gelesen und war wirklich schockiert und zutiefst traurig, was deiner Maus passiert ist. *traurig*

Ich habe jetzt einen Termin für Samstagvormittag fürs Einschläfern... das war der frühstmögliche Termin... falls ich aber spontan den Eindruck habe, dass es schlimmer wird, soll ich einfach vorbeikommen, dann werde ich (hoffentlich) zwischengeschoben... *seufz*

Danke nochmal an alle.
 
Prinzipiell, wie Isabell angedeutet hat, hängts auch davon ab, wo der Tumor sitzt. Unter der Haut am Rücken zb. behindert er erst sehr spät.

An Knochen oder direkt in der Körperhöhle werden eher schnell auch gesunde Organe in Mitleidenschaft gezogen.

Zu den Schmerzen kann man bei Mäusen ja leider nichts sagen. Je nach Lage gehen die Tiere bestimmt auch ohne Schmerzen mit Buckel.

Generell hoff ich, nie in die Situation zu kommen, aber ich hab auch bei meiner Katze bereut sie 2Jahre lang nicht eingeschläfert zu haben - danach ist man da leider oft schlauer. (Sie hatte nur Dauer - Durchfall - hat sich dann als Morbus Cron rausgestellt, das bedeutet unter anderem schlimme Bauchkrämpfe aber der Tierarzt meinte, sie wär ja sooo gesund)
 
Lass dich mal drücken, Beere *drück*
Ich kann dich verstehen, weil ich aktuell auch ein Tumormäuschen habe. Die wird aber auch noch die Woche gehen... *seufz*
 
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