Mäuse prügeln sich ständig

Shiar

Tunnelbauer*in
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Hallo.

Zur Vorgeschichte: Wir hatten für unsere 4 Mädels ein Aqua von 1qm Grundfäche. Wegen Umzuges musste sie leider 4 Wochen in einen Ausweichkäfig, der deutlich kleiner war (80x50x70), dachte, das wäre für die Zeit schon ok...
Nun haben sie seit ca. 6 Wochen wieder nen Stall mit 1qm Grundfläche.. Spielsachen, etc. sind die gleichen geblieben.

Problem: Jede Nacht ist auf einmal großes Gequietsche... also richtig laut, das man denkt, sie bringen sich gegenseitig um. Davor waren die 4 absolut friedfertig... außer, wenn es um besonders leckeres Futter ging.
Bei der einen Maus hab ich einmal auch ne Bisswunde gefunden (die inzwischen gut wieder abgeheilt ist), aber so geht das doch nicht weiter.
Die Süßen stehen bei mir im Schlafzimmer, und durch das Quietschen wird man wirklich wach...

Woher kommt das?? Zu vorher hat sich ja nichts verändert.. die Vergesellschaftung lief genauso ab (erst in den kleinen, dann in den großen, dann Einrichtung) wie beim Umzug jetzt in den Stall.

Soll ich einfach so tun, als ob ich sie nochmal vergesellschafte? Bringt das was?
 
Hallo,

wichtig ist, daß man feststellt, in welchen Situationen genau die Mäuse so laut werden: gibt es tatsächlich Verfolgungsjagden mit Beißereien oder ist es "nur" Futterneid? Die Bißverletzung der einen Maus klingt leider besorgniserregend.

Woran es nun genau liegt, daß deine Mädels plötzlich nicht mehr miteinander können, weiß man als Mensch nicht immer. Wie alt sind die Mäuse? Mäusedamen im Alter von ca. einem halben bis Dreivierteljahr, manchmal bis zu einem Jahr, können untereinander durchaus sehr zickig sein, in dieser Lebensphase sind viele Mäuse besonders durchsetzungwillig und möchten gern Chef der Gruppe werden.

Soll ich einfach so tun, als ob ich sie nochmal vergesellschafte? Bringt das was?

Nein. Erneutes Vergesellschaften kann nur (manchmal) etwas bringen, wenn man bei der VG einen Fehler gemacht hat, zB wenn man die Gruppe zu schnell größer gesetzt oder zu schnell zu viel Inventar gegeben hat. Dann geht man quasi einen Schritt zurück und macht langsamer weiter. Da deine Mädels schon 6 Wochen im aktuellen Gehege leben, bringt es auch nichts mehr, jetzt erneut zu vergesellschaften. Einzige Ausnahme: du hättest eine Maus, die Inventar "besetzt", d.h. sie verteidigt es gegenüber anderen Mäusen --- solche Mäuse gibt es, es kommt aber recht selten vor. In diesem Fall würde man das fragliche Inventar rausnehmen und schauen, ob die Gruppe dadurch ruhiger wird.

Wenn dauerhaft Stress und Unruhe in der Gruppe bleiben, muß man erwägen, die Gruppe zu trennen. Dafür muß genau beobachtet werden, welche Maus/welche Mäuse Aggressoren sind und welche Tiere unterdrückt werden. Langfristig macht Stress krank, eine unterdrückte Maus kann also so stark gestresst werden, daß sie krank wird. Es müssen immer alle Tiere einer Gruppe frei an Futter, Wasser und ins Nest dürfen (und sich auch sonst frei bewegen dürfen). In der Natur würde eine unterdrückte Maus abwandern, die Gruppe verlassen und sich eine neue Gruppe suchen, im Käfig geht das nicht --- deswegen können Beißereien auch schlimmste Ausmaße annehmen. Mir ist ein Fall bekannt, in der eine Gruppe eine gemobbte Maus von der Mäuseburg geworfen hat (sie fiel runter).

Ein pauschales Rezept gibt es aber leider nicht. Beobachte es weiterhin:
Welche Maus mobbt welche andere Maus und wann?
Dürfen alle Mäuse ans Futter, ans Wasser?
Wenn die Mäuse sich weiterhin jagen und sogar beißen, bleibt leider nur, die Gruppe zu trennen. In einer harmonischen Gruppe gibt es überhaupt keine Beißereien und kurze Verfolgungsjagden nur dann, wenn vorne gerade jemand mit Backoblate zwischen den Zähnen wegläuft oder ein Weibchen zeternd vorübergehend vor einem Kastraten flieht oder die Chefin ganz kurz in zwei, drei Sprüngen jemanden diszipliniert.
Wenn bei dir nur eine einzige Maus gebissen und unterdrückt wird, bietet sich an, für dieses Tier eine neue Gruppe aufzumachen bzw. es in eine andere Gruppe abzugeben.
 
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