Jeden Abend, wenn die 4 aufwachen nehme ich sie auf die Hand und kontrolliere sie auf krankheiten, kahle stellen und so weiter.
Das ist wirklich ein bißchen zuviel... Die Mäuse jeden Abend zu kontrollieren, ist schon richtig - aber es genügt völlig, sich eine halbe Stunde oder mehr vor den Käfig zu setzen und die Mäuse aufmerksam in ihrem Käfig zu beobachten. Bewegen sie sich richtig, fressen sie alle gut, gibt´s keine Spannungen im Rudel, wird kein Tier ausgeschlossen, sehen sie alle gut aus - keine Beulen, Niesen, Flankenatmung, Schnattern, gesträubte Nackenfelle, plötzlichen Gewichtsab- oder -zunahmen? Seine eigenen Mäuse kennt man ja - da fällts gleich auf, wenn mit einem Tier etwas "anders" ist. Es fällt sogar mehr auf, man erkennt mehr, als wenn man sie auf die Hand nimmt. Auf der Hand sind sie nämlich in einem gewissen Maß gestresst - und verbergen evtl. Symptome, die sie in der Sicherheit ihres eigenen Reviers offen zeigen würden.
Ich gönnen denen auch jeden abend etwas auslauf auf meiner Fensterbank im Schlafzimmer und verwöhne sie mit leckerchen. Ist das zu viel sollte ich denen etwas mehr ruhe gönnen?
Fensterbänke sind gar keine guten Auslaufplätze. Normale Fenster sind nie richtig dicht - an den Kanten zieht´s immer ein bißchen. Wenn die Mäuse dort herumlaufen, haben sie schnell mal eine ordentliche Erkältung.
Ist ja nicht so, dass ich sie aus den Käfig reiße, sie kommen immer zur Tür wenn ich den Käfig öffne in der hoffnung leckerchen zu bekommen.
An die Tür kommen ist ok, das ist schon super. Ist aber immer noch im eigenen Revier, und damit in Sicherheit. Wenn Du sie jetzt aus dem Käfig nimmst (auch wenn sie zuvor freiwillig auf die Hand gelaufen sind), sind sie plötzlich nicht mehr in ihrem sicheren Revier, sondern im unsicheren "Niemandsland" - das ist also von Deiner Seite her ein (wenn auch gut gemeinter) Schritt zuviel. Eine Grenzüberschreitung.
Wenn Du ihnen Auslauf geben möchtest: Bau ihnen doch auf einem Tisch eine tolle Abenteuerlandschaft, mit Häuschen, vielleicht einem Kartonlabyrinth, einem großen Karton mit Heu, Nagerspielplatz, etc. Vielleicht legst Du eine extra Holzplatte auf den Tisch, die kannst Du dann immer für diese Mäuse nehmen, so bildet sich darauf mit der Zeit eine Art "Reviererweiterung". Dann holst Du Dir noch eine lange Holzplanke, oder einfach ein dickes Teppichrohr, als Verbindung zwischen Käfig und Auslauf.
Wenn Du Zeit hast, kannst Du alles aufbauen, die Rampe/Rolle anbringen und den Käfig öffnen - die Mäuse können nun auf freiwilliger Basis (von sich aus - ganz wichtig!) rauskommen und über die Rampe auf ihren Spielplatz gelangen. Wer mag, wird rauskommen; wer grad keine Lust hat, muss aber nicht. Sie können dort bleiben, so lange sie wollen, und Du kannst sie wunderbar beobachten. Wenn´s ihnen reicht, können sie über die Rampe/Rolle jederzeit wieder zurück in den Käfig. Damit haben beide Seiten (Halter und Mäuse) auch wirklich ihr Vergnügen.