Maja stirbt ... was ist "richtig"?

Danke trulla, für deine Anregungen, die Anteilnahme... *drück* ... an Brösel kann ich mich gut erinnern! =)

Ich kann nicht schlafen, ´zig Gedanken gehen mir durch den Kopf.
Sollte ich Maja, falls sie heute noch lebt, doch aus ihrer Ruhe zerren und zur TA-Praxis fahren? Das würde, wenn überhaupt nur Sinn machen, wenn Frau Dr. K. heute da wäre (ich muss mich grundsätzlich nach einer Alternativpraxis umschauen, das hat mich diese Aktion auf jeden Fall auch gelehrt).

Und dann denke ich zurück an die ersten Tage .... ich habe Baytril und dieses homöopathische Mittel ja hier im Kühlschrank ... aber Maja wollte wirklich gar nichts annehmen und hat die Flucht ergriffen, sobald ich zu nahe kam.
Das war der ausschlaggebende Grund, warum ich nicht noch einmal losgefahren bin mit ihr.
Wenn Maja nicht freiwillig Medikamente zu sich nimmt und wir die ihr mit Gewalt verabreichen müssten, dann macht das einfach keinen Sinn. Bei Lolek, der ebenfalls sehr scheu war, ging das dann mit der Zeit, allerdings auch nur durch den Umzug in ein "Krankenzimmer", wo ich ihn gut einfangen konnte. Aber wie das mit einer bissigen Maus funktionieren soll, kann ich mir schwer vorstellen - jedenfalls bekomme ich den Nackengriff nicht sicher hin und schon gar nicht mit einem fetten Lederhandschuh.
Zum Einschläfern möchte ich sie definitiv nicht bringen, das schafft sie hier gut allein, da bin ich sicher.

Aber einen Brei kann ich ihr auf jeden Fall hinstellen. Allerdings hat sie seit dem neu erwachten Interesse an Nahrung vor zwei Tagen alles abgelehnt, was eher feucht war. Trockene Sonnenblumenkerne und Möhrenstückchen nahm sie, (beides natürlich nur in Mikromengen), die andere Hälfte hatte ich mit einer homöopathischen Wasserlösung benetzt, weil sie ja auch gar nichts trinkt, aber die hat sie nicht angerührt. Aber ich versuche es mal mit lecker Brei. Soweit man noch von Verdauung sprechen kann, scheint alles in Ordnung, etwa einen Köttel pro Tag schafft sie, ein Darmverschluss ist jedenfalls nicht die Ursache.

Das alles lastet auf mir *seufz* ... ich will Maja schließlich nicht quälen. *traurig*
Es hilft mir, wenn ich sie beobachte, auch wenn es manchmal nicht leicht ist, diesem langsamen Verfall zuzuschauen ... vom Jungtier zur tatterigen Greisin innerhalb von sechs Tagen, puh! Aber es ist natürlich auch wichtig, damit ich die richtigen Entscheidungen treffen kann.
Wenn ich dann da sitze komme ich meistens zur Ruhe, weil ich immer wieder neu den Eindruck habe, dass alles soweit friedlich und ruhig abläuft. Und Maja scheint es zu mögen, wenn ich da sitze und sie volltexte, manchmal wirkt sie dann ganz konzentriert. *Weihrauch* *Maus*

Noch ist sie nicht hochgekommen und mein größter Wunsch wäre, dass sie heute nacht einfach wegpennen konnte. Dass sie zurückkommen kann ins Leben glaube ich nicht ... aber ich bin mir sicher, dass Maja gerne noch länger bleiben würde. *heul*
 
Ich habe hier auch schon Renner kurz zwangsernährt, manche bekamen auch Glukoselösung gespritzt und saßen unter Rotlicht.
Etwas mehr als die Hälfte hat sich wieder berappelt. Und wenn nicht, habe ich es wenigstens versucht. Wenn es nach den Tieren gegangen wäre, wären alle lieber gestorben, als sich behandeln zu lassen.
Da sind sie wie kleine Kinder, man muss sie manchmal zu ihrem Glück zwingen.
Wenn, ist jetzt schnelles Handeln angesagt, da der Flüssigkeitsverlust die Nieren stark schädigen kann; und eine Glukosespritze mit Elektrolyten ist kein großer Akt.
 
Ich habe Maja gerade am Aufgang eines Tunnels in der Buddeletage entdeckt ... ich denke, sie hat es endlich geschafft.
Ich sehe nur ihren Kopf und eine Pfote, die aus dem Streu rausschauen, entweder hat sie sich dort zum Sterben hingelegt oder sie ist im Lauf nach oben vom Tod überrascht worden. Ihre Augen sind geschlossen als würde sie einfach schlafen und es sieht recht bequem aus, wie sie sich gebettet hat. *Herz* *traurig*

Ich warte aber auf jeden Fall noch bis heute abend mit dem Rausholen, wer weiß ... falls es so etwas wie eine Seele gibt, soll auch die genügend Zeit haben, den Abflug zu machen. *bat*

Diese Erfahrung wird mich sicherlich noch eine Weile begleiten!

Ich habe vorhin bei einer TA hier in der Nähe angerufen, mit der ich früher auch oft mit den Nins hingegangen bin und auch zufrieden war. Die Arzthelferin gab mir nach Rücksprache mit der TA die Auskunft, dass sie durchaus auch RennmauspatientInnen haben und auch mit schwierigen Tieren umzugehen wissen. Dort werde ich beim nächsten Mal hingehen (und meine Erfahrungen auch für die Tierarztliste hier im Forum weitergeben).
Von der anderen Praxis war ich schon öfter genervt, weil da oft so ein tierischer Andrang ist und man eben nie sicher sein kann, dass die Person des Vertrauens gerade da ist. Aber besonders wegen der einen Ärztin bin ich eben doch hingegangen und sie kommen zum Einschläfern sogar für eine Maus nach Hause, das tun nicht viele.
(Und mit der TA, die Maja am Montag nicht weiter untersucht hat, habe ich bisher auch gute Erfahrungen gemacht, sie hat zwei Mäuse eingeschläfert und meinen alten Rammler Paul hat sie auch gut operiert).
Trotzdem, ich werde mir die andere Praxis noch einmal anschauen aus "Rennmausperspektive".

Danke euch allen für die Unterstützung, das hat mir sehr geholfen! *drück* @ skadio: auch dein kritisches Hinterfragen! ;-)

PS: Und ich hoffe, dass ich jetzt hier im Forum nicht den Ruf weg habe, meine Tiere aufgrund spiritueller vergeistigter Verklärungen unnötigen Qualen auszusetzen.
 
Nö, und wenn, dann wohl nicht als einzige...

es gibt schon verschiedene Angänge (schnell erlösen vs langsam gehen lassen), aber die gehn ja kontruktiv miteinander um.
Und Du hattest ja richtig eingeschätzt...
(klar - unbehandelt kann jedes Tier sterben, aber davon reden wir ja doch nicht)

Mit hat mal ein absolut uralter Renner auch ne Woche zum Sterben gebraucht...

(und bei Tieren, wo ich mir nicht sicher bin, beschließe ich beim abendlichen Kontrollgang: Morgen kommt der Tierarzt! was sich meist doch erübrigt)

*drück*
 
Aber wenn man bedenkt, wie schnell hier sonst die Leute genötigt werden, nach einem TA, der offensichtlich nicht viel Ahnung hat, eine zweite Meinung einzuholen und schnell zu handeln, da Mäuse eben schnell Hilfe brauchen, hat dieses Dahinsiechen über eine Woche ohne auch nur einen weiteren Versuch zu unternehmen doch einen etwas bitteren Nachgeschmack.
Hoffentlich lädt das nicht zum Nachahmen ein, nach dem Motto: Ach, Maus liegt im Sterben, da warte ich jetzt mal ab, irgendwann wird der natürliche Prozess das schon beenden.
Gerade bei Leuten, die nicht so empathisch sind und die dann so etwas lesen, könnte das problematisch für die Tiere sein.

Maja war ja nun nicht gerade eine alte Maus wo man sagen könnte, dass ihre Tage offensichtlich gezählt waren.
Da war anscheinend eine akute Erkrankung im Spiel, die nicht einmal ansatzweise diagnostiziert wurde.
Und da ist die Option Abwarten, nicht die beste.
 
Danke stefanie! *drück*

Es fühlt sich jetzt schon sehr schwer an ... habe gerade auch noch eine PN bekommen, die die Wundergeschichte einer Heilung enthielt.
Und ich hätte auch nie damit gerechnet, dass Majas Sterben solange dauert.

Ich bin ja auch schon verschiedene Wege gegangen mit Ninchen und Mäusen, die Nummer über mehrere Tierärzte und Breinahrung per Spritze über Wochen kenne ich auch. Und selbst wenn es meist nur ein Aufschub war, solange die Tiere, soweit ich das eurteilen konnte, noch eine gewisse Lebensqualität hatten, auch während der Behandlung, war es nie umsonst.

und bei Tieren, wo ich mir nicht sicher bin, beschließe ich beim abendlichen Kontrollgang: Morgen kommt der Tierarzt! was sich meist doch erübrigt

Auch mit Maja war es für mich ein Spagat, jeden Tag aufs Neue. (Obwohl ich nach den ersten Monaten und spätestens nach der dritten Angriffsattacke zu meinem Mann gesagt habe: "Diese Maus darf niemals krank werden, das wäre für alle Beteiligten eine kaum zu bewältigende Herausforderung". Und was habe ich ein paar Mal geblutet wegen dieser Giftkröte! *motz*

Es gab sie trotzdem fast jeden Tag, diese Stimme .... vielleicht sollte ich doch ... aber wenn ich dann bei Maja saß und ihr zugeschaut habe, fühlte es sich stimmig an, sie einfach zu lassen.
So wie sie hier auch leben dufte, willkommen mit all ihren liebenswerten und schwierigen Anteilen ... aber eben leider auch allein bis zum Ende. *Maus*
 
...ging jetzt überkreuz, aber das muss ich jetzt noch loswerden.

@ Skadio ... es ist jetzt genug! Ich kann akzeptieren, dass du einen anderen Ansatz hast, aber erstens gibt es auch andere Haltungen und vielleicht hast du auch gelesen, dass die TA an sich keine Nullpeilerin ist und Maja die verordneten Medikamente freiwillig nicht genommen hat.

Und mir geht es manchmal so, dass ich erschrecke, was für Aktionen mit kranken, sterbenden Tieren noch unternommen werden ... ich habe Zweifel, dass dieser Aktionismus in jedem Fall den Tieren zugute kommt. Das Leben ist endlich!

Aber da spielt ein ganz anderes Thema mit rein, die persönliche Haltung gegenüber medizinischer Forschung, der damit verbundenen Schulmedizin an und der Bereich von Spiritualiät gegenüber dem reinen Rationalismus. Und das wäre eine andere Diskussion.
 
jetzt beende ich einmalig doch mein selbstgewähltes Exil ein einziges mal um hier mal was Grundsätzliches loszuwerden:

nonin said:
Ich warte aber auf jeden Fall noch bis heute abend mit dem Rausholen, wer weiß ... falls es so etwas wie eine Seele gibt, soll auch die genügend Zeit haben, den Abflug zu machen.


1) Mit Spiritualität hat das Ganze nichts zu tun. Wenn Maus tot, dann tot. Wenn sie eine Seele hat (wovon ich ausgehe) dann ändert ein Liegenlassen des Körpers am Sterbeort nichts daran, dass die Mäuseseele ihren Weg geht.

Etwas mehr als die Hälfte hat sich wieder berappelt. Und wenn nicht, habe ich es wenigstens versucht. Wenn es nach den Tieren gegangen wäre, wären alle lieber gestorben, als sich behandeln zu lassen.
.

2) Ich hab das ja grade mit Minnie durch. Die fand es sichtbar auch unwitzig, wenn ich ihr die Medis pashenweise aufzwängen musste, und diejeigen die mich damals unterstützt haben, wissen, wie beschissen es ihr (und mir) ging. Never ever nicht in 1000 Jahren wär ich aber drauf gekommen dass sie lieber gestorben wäre. Ich glaube nicht dass Tiere so denken. Sie wollen wieder gesund werden, das ist alles. Natürlich verstehen sie nicht dass das was der Mensch macht genau dieses zum Ziel hat. Aber so eine Aussage "Die Maus wäre lieber tot" halte ich für typisch Mensch.

3) Ich hatte ja bislang erst 2 kranke Mäuse, bin also noch nicht erfahren. Einmal hat mir der TA gesagt ein Kampf würde nicht lohnen, das andere mal habe ich erfolgreich gekämpft. Gerade aus dem Fall Minnie habe ich gelernt, ALLES zu tun und keine voreiligen Entscheidungen zu treffen. Dass ich damals mit Minnie aber nicht mehr zum TA gefahren bin sondern mich telefonisch habe beraten lassen, war dem Umstand geschuldet dass ich fest davon ausgehe, dass der Transport zu viel Stress ist. Minnie ist erst eineinhalb Jahre alt, hat also noch ein Stück Leben vor sich. Minnie hat aber auch nicht gebissen, die ist lieber gesprungen. Sich beißen lassen, die Maus deswegen fallen zu lassen wäre sicher keine Alternative für die Maus.

4) Nonin, ich wünsche euch beiden viel Kraft für den Weg (wenn es noch einen Weg gibt) und finde es gut dass Du nicht hast vorschnell einschläfern lassen. Nachdem ich mir den ganzen Thread aber zum dritten mal durchgelesen habe und manches anders verstehe als zuerst, meine Bitte an Dich: Verweigere niemals das vollumfängliche mögliche Programm an Hilfe. Auch dann nicht wenn der TA dem Du vertraust nicht da ist. Hätte ich das getan wäre Minnie heute mit ziemlicher Sicherheit tot.
 
Wenn Maus tot, dann tot. Wenn sie eine Seele hat (wovon ich ausgehe) dann ändert ein Liegenlassen des Körpers am Sterbeort nichts daran, dass die Mäuseseele ihren Weg geht.

Dazu gibt es ganz unterschiedliche "Grenz"erfahrungen, Einstellungen und Glaubenssätze, letztendlich weiß niemand von uns Lebenden, was in dieser Phase geschieht mit dem, was uns ausmacht. Ich habe die toten Tiere jedenfalls nie sofort entsorgt, sondern erst einmal alles so gelassen und Stille einkehren lassen.

Never ever nicht in 1000 Jahren wär ich aber drauf gekommen dass sie lieber gestorben wäre. Ich glaube nicht dass Tiere so denken. Sie wollen wieder gesund werden, das ist alles.

Das glaube ich auch nicht, aber in keine Richtung, das hat wenig mit einer Entscheidung im Sinne des "Wollens" oder "nicht Wollens" zu tun, da stimme ich dir zu. Und ganz sicher spielt der Selbsterhaltungstrieb im instinktiven Verhalten von Tieren eine wesentliche Rolle und der will natürlich weitermachen.

Verweigere niemals das vollumfängliche mögliche Programm an Hilfe.

Das kann ich nicht grundsätzlich zusagen, wenn du schulmedizinische Hilfe meinst. Es wird jedesmal wieder darauf ankommen, was meinem Gefühl nach genau für dieses individuelle Tier ein hilfreicher und ganzbarer Weg ist und ich werde danach die Behandlungsoptionen gestalten. (Und ich hole mir auch meisten eine zweite Meinung von einem anderen Arzt, wenn ich unsicher bin).

Und der Weg muss auch für mich möglich sein - ich habe leider bisher keine bissigen Tiere zwangsernährt, vielleicht hätte jemand anders das mit Maja hinbekommen, mag sein.
 
Last edited:
... nur noch ein "Nachschlag" zum gerade geschriebenen... es gibt aus meiner Sicht durchaus fragwürdige schulmedizinische und andere Behandlungsmethoden bei Mensch und Tier. Auch bei mir selbst habe ich schon empfohlene ärztliche Empfehlungen abgelehnt und diese Entscheidungen bisher nie bereut. Es ist nicht immer der richtige Weg, alles zu tun. Das haben mich meine Erlebnisse mit Krankheit und Tod gelehrt.

Das Wesentliche bei all dem, was wir tun oder nicht tun, liegt in der Intention, also darin, warum wir so entscheiden. Ich hatte bei all meinen tierischen Wegbegleiten an erster Stelle deren Wohl im Blick, wenn sie krank oder sterbend waren. Ob ich alles immer "richtig" gemacht habe? Wer mag das beurteilen ...
 
Man macht eher umgekehrt alles falsch..... Aber wenigstens richtig falsch?
Will heißen: Richtig und falsch pur gibt's eh oft nicht; und dann muss halt die Lösung her, die man selbst verantworten kann - ich sag oft "Maus, das kostet mich womöglich jetzt ein paar Tage Fegefeuer" (weil einfach nichts mehr nach definitiv und klar richtig aussieht - und das Bild besagt ja: Man lädt Schuld auf sich. Kommt man oft nicht drumrum und weiß nicht, wie davon mehr oder weniger...)
pfüüüüüüüh. Verantwortung ist doof, vor allem wenn situativ und nicht nach Generalrezept...
 
Hi , ich habe länger mit mir gerungen ob ich hier etwas zu schreiben mag, oder nicht.
Grundsätzlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie das eigene Tier sterben soll.
Aber darf ich ehrlich sein? Das was hier gelaufen ist finde ich grausam.... Es ist meine persönliche Meinung, aber wir sollten dankbar sein, dass wir unsere Tiere einschläfern lassen können, wenn sie sterben.
Wir hatten mal ein Kaninchen, jung und hat plötzlich nicht mehr gefressen. Es wAr auch nicht ruhig beim Tierarzt, es wurde mittel leichter Narkose ruhiggestellt.
Das Tier hatte einfach nur Zahnschmerzen und wäre verhungert wenn es nicht behandelt worden wäre, ansonsten war es gesund.
Ich finde es kommt auf die Situation an, wann ein Tier eingeschläfert wird oder von alleine gehen soll.
Wenn das Tier bis zum Ende hin frisst und trinkt, darf es meiner Meinung nach ruhig alleine gehen, frisst es über einen längeren Zeitraum nicht, muss entweder alles dran gesetzt werden um rauszufinden WARUM oder das Tier sollte erlöst werden.
Aber das liegt im eigenen Ermessen, da wir aber für unsere Tiere verantwortlich sind, sollten wir aich alles dran setzen ihnen zu helfen. Ein bissige Tier ist da für mich kein Grund um dem Tier beim sterben zuzuschauen...sorry.

Natürlich ist es schöner, wenn das Tier von alleine geht. Aber bei so einem kleinen Organismus finde ich den Zeitraum dann schon sehr lange und ich hätte es mir bei keinem meiner Tiere so lange anschauen können...

Es war deine Entscheidung und die möchte ich dir nicht schlecht reden, aber ich konnte auch nicht nichts dazu sagen....

Liebe Grüße
 
danke dir für deine Rückmeldung, auch wenn mich deine "Bewertung" als ... grausam ... ganz schön trifft.
Aber ich wollte einen Austausch darüber, sonst hätte ich schließlich kein Thema dazu eröffnet, also muss ich auch mit anderen Meinungen zurechtkommen... Im Nachhinein ist es immer leichter, über einen Prozess zu reflektieren, schließlich kennt man den Ausgang - wie gesagt, ich hätte selbst niemals geglaubt, dass es so lange dauert.

Aber ich kann auch jetzt noch sagen, dass ich Majas langsames Sterben nicht als grausam für sie wahrgenommen habe. Und ich werde jetzt auch nicht erneut im Detail beschreiben, warum ich jeden Tag aufs Neue so entschieden habe, darüber habe ich während des Prozesses ausführlich berichtet.

Aber was ich an dieser Stelle noch sagen möchte ... Zwei meiner Mäuse habe ich bisher einschläfern lassen, drei sind alleine gestorben und bei meinen Kaninchen habe ich alle Tiere einschläfern lassen.
Bis auf eine Häsin, die im Rahmen einer zweiwöchigen TA-Behandlung bei Ecuniculi (Schiefhals) am späten Abend unter meinen Händen in einem heftigen Todeskampf gestorben ist - dabei schien es, als sei sie über den Berg, das kam aus heiterem Himmel, wohl eine Art Hirnschlag, was bei dieser Erkrankung naheliegt.
Selbst dieses Sterben habe ich nach vielen Gesprächen mit meinem Mann, der auch dabei war, nicht als grausam empfunden, auch wenn es von außen betrachtet durchaus so aussah.
Und auch das Einschläfern meines Hundes war alles andere als friedlich, manchmal klappt das mit dem "Chemiecocktail" eben auch nicht wie geplant. *traurig*
Aber auch hier weiß ich, dass die Außenbetrachtung eine andere ist, die Natur hat es so eingerichtet, dass der Körper in der Regel in einen komplett anderen Modus geht während dieser letzten Phase. Das habe ich sowohl bei Menschen als auch bei Tieren immer so erlebt.
Und das tröstet mich, auch bei Maja.

Es hätte mich, im nachhinein betrachtet, schon beruhigt, wenn ich durch eine andere TA vielleicht zumindest die Bestätigung erhalten hätte, dass eine Behandlung ein Stochern im Nebel wäre, weil es nicht eine Spur gab, der man folgen konnte.
Ich hätte Maja das AB auch gegeben, zur Sicherheit, aber sie hat ja alles abgelehnt. Und genau dieses Verhalten hat mir sehr schnell das Gefühl gegeben, dass ihre Zeit vorbei ist, warum auch immer, und sie das spürt.

Ich habe auch Tiere erlebt, die auf irgendeine Weise gekämpft haben .... dann gehe ich auch mit, selbst wenn ich das Gefühl habe oder weiß, dass es nur ein Aufschieben des Sterbens bzw. dessen Verlängerung ist.
Aber dann brauche ich von den Tieren auch das Signal, dass es irgendeine Form der Kooperationsbereitschaft gibt ... und bei Maja stand der Flucht- und Abwehrreflex permanent im Vordergrund, jede Behandlung wäre ein Gewaltakt geworden, außer vielleicht ganz am Ende ... aber da brauchte sie keine Unterstützung mehr, da bin ich nach wie vor sicher!
 
Ich hätte Maja das AB auch gegeben, zur Sicherheit, aber sie hat ja alles abgelehnt. Und genau dieses Verhalten hat mir sehr schnell das Gefühl gegeben, dass ihre Zeit vorbei ist, warum auch immer, und sie das spürt.


Aber dann brauche ich von den Tieren auch das Signal, dass es irgendeine Form der Kooperationsbereitschaft gibt ... und bei Maja stand der Flucht- und Abwehrreflex permanent im Vordergrund, jede Behandlung wäre ein Gewaltakt geworden, außer vielleicht ganz am Ende ... aber da brauchte sie keine Unterstützung mehr, da bin ich nach wie vor sicher!

Das sind menschliche Maßstäbe, die Tieren nicht angelegt werden dürfen. Die haben eine grundlegend andere Logik. Tiere, erst Recht Kleintiere. kooperieren nicht mit Mensch und Arzt, weil sie gar nicht verstehen was da passiert.

Und eines noch: Bitte Religion und Esoterik aus der Tierhaltung komplett raushalten. Das sind wiederum menschliche Weltsichten, die die Tiere nicht haben (können).
 
Auch hier nochmal:

Danke für alles was du für Maja getan hast*drück*

Ich kann deine Entscheidung Maja friedlich sterben zu lassen total verstehen und finde es super dass du so gehandelt hast.
Maja war auch hier schon eine ängstliche Maus,die Anfassen und Kontakt zum Menschen abgrundtief schlecht fand.
Für Maja freut es mich daher sehr, dass sie ihre letzte Zeit auf dieser Erde friedlich, ohne Angst und schlechte Gefühle verbringen durfte.

Ich habe in den letzten Wochen auch mehrere Tiere einschläfern lassen müssen. "Schön" ist das alles nicht, die Tiere sind aufgeregt, fremde Gerüche, fremde Menschen, Hände und eine fremde Umgebung.
Das Sterben ist ein normaler Vorgang der zum Leben dazu gehört und auch Tiere haben das Recht diesen Vorgang zu erleben. Einschläfern würde ich persönlich nur dann, wenn die Tiere offensichtlich(!) leiden oder der Weg einfach unheimlich lange dauert und mit Qualen verbunden ist. Alle anderen Tiere dürfen hier in ihrer gewohnten Umgebung sterben, mit Freunden an ihrer Seite und sie bekommen dafür alle Zeit und Ruhe die sie benötigen.
 
... ich neige auch eher dazu, die Mäuse sterben zu lassen, ohne einzugreifen. Aber es ist oft wirklich schwer, einzuschätzen, wie sehr sich das Tier quält. Bei Tumormäusen fällt daher die Entscheidung meist irgendwann, die Maus einschläfern zu lassen.

Mit Medikamentengabe - keine, weil die Maus nicht will, zwangsweise, weil die Maus nicht will - habe ich auch schon alles "durch" ohne mit den Ergebnissen "glücklich" gewesen zu sein. *traurig*

In akuten Fällen entscheide ich mich meist, der Maus das Medikament erst einmal auch gegen ihren Willen einzuflößen. Gerade bei akuter Atemnot sind die armen Tiere so mit Atmen beschäftigt, daß sie nichts mehr annehmen. Die Kombination aus Cortison und AB wirkt da aber oft wie ein Wunder und die folgenden Medikamentengaben nimmt das Mäuslein dann wieder freiwillig an. Alternativ kann es vom TA gespritzt werden. In diesen Fällen "wollen" die Mäuse vermutlich nicht, weil sie nicht mehr "können". Da kann eine Medikamentengabe gegen den "Willen" der Mäuse tatsächlich aber Leben retten.

In anderen Fällen mochten die Mäuse ein bestimmtes AB plötzlich nicht mehr, obwohl sie es vorher bereitwillig genommen hatten. Da denke ich inzwischen, die Mäuse "mögen" es vielleicht nicht mehr, weil es ihnen nicht mehr gut tut. In diesen Fällen versuche ich ein anderes AB oder traue mich, das AB abzusetzen, wenn es der Maus so weit gut geht. =)

Wenn die Mäuse gar nichts mehr wollen, weder fressen noch trinken und sich das trotz Medikation nicht mehr ändert, dann denke ich inzwischen, daß die Maus irgendwie "weiß", daß sie sterben wird. Dann bekommt sie auch keine "Zwangsmedikation" mehr, aber vielleicht eine Euthanasie. Manchmal aber auch nicht.

Aber man muß das wirklich von Fall zu Fall entscheiden. Meine Kratzmäuse würden sich, hätten sie eine freie Wahl, ganz sicher gegen eine Behandlung ihrer Wunden "entscheiden". Ich versuche das so schonend wie möglich für die Mäuse zu gestalten und nehme viel Rücksicht auf ihre Angst. Oft werden sie erst einmal 5 Minuten angehaucht, dann schnell behandelt und wieder angehaucht, bis sie sich wieder beruhigt haben. Das sind so Grenzfälle, wo es ganz schwierig ist zu entscheiden, wann es genug ist. Momentan sieht es wieder besser aus. Wenn sie gesund werden, dann hat sich das alles gelohnt. Falls nicht, habe ich sie sicher unnötig leiden lassen. *traurig*

Ganz grundsätzlich glaube ich, daß die Mäuse einen großen Lebenswillen haben. Wenn der nicht mehr erkennbar ist, dann versuche ich abzuschätzen, ob es die Maus ohne großer Quälerei "selbst schafft" zu sterben, oder ob es gnädiger ist, dem nachzuhelfen.

Leider weiß man oft erst im Nachhinein, ob man mit seiner Entscheidung richtig lag. Zumindest hat man es sich mit seiner Entscheidung nicht leicht gemacht, das ist wichtig. *drück*
Viele Grüße
Fufu
 
Ich danke euch! *drück* ... es ist schon schwer mit diesen endgültigen Entscheidungen ... und dieses Mal besonders!

Danke für die Tipps Fufus, ich werde daran denken beim nächsten TA-Besuch! Das war nun mal auch ein verdammt schlechtes Timing mit Maja, als ich sie das eine Mal in die Praxis gebracht habe ... *traurig* ... und ich hatte wegen einer Spritze auch gefragt, aber die TA hatte dazu keine Idee.

Die Atmungsprobleme waren sehr offensichtlich, daher wäre auch eine leichte Narkose für eine Untersuchung ein großes Risiko gewesen .. und trotzdem ... vielleicht hätte eine bessere Ärztin eine Idee gehabt und das tut mir sehr leid jetzt (auch wenn sich dann immer noch die Frage gestellt hätte, wie Maja das Zeugs regelmäßig zu verabreichen wäre).
Ich denke schon, dass es eine gravierende innere Erkrankung war, Zähne und Verdauung waren ok. Im Nachhinein ist mir auch eingefallen, dass sie in den Tagen davor noch zurückgezogener als sonst war und auch mehr geschlafen hat ... aber ich habe das erstmal auf die Hitze bezogen, die war so heftig in der Zeit.

Es ist jetzt sinnlos, darüber weiter zu grübeln. Ihr langsamer Abschied verlief friedlich und ruhig, das habe ich jedesmal beim Beobachten und Kontakt mit ihr so wahrgenommen. Und das bleibt als Trost!
 
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