So, nachdem ich grad intensiv mit meiner Ärztin-der-Familie telefoniert habe:
Der häufigste Fall bei einer missed abortion (Absterben eines Fötus im Mutterleib, ohne Abstoßung) ist, dass der Fötus zu faulen beginnt und die Mutter vergiftet (Sepsis). Seltener, aber vorkommend ist der Fall, dass der tote Fötus sich abkapselt und mumifiziert. Das kann über kürzere oder längere Zeit unbemerkt bleiben (Ärztin hatte einen Fall in Liberia, wo die Frau nichtmal gemerkt hatte, dass sie überhaupt schwanger gewesen war, und der tote Fötus mehrere Monate unbemerkt geblieben war), irgendwann aber dann doch Probleme verursachen (die angesprochene Entzündung, Vereiterung, etc.). Um der Maus für diesen Fall eine Chance zu lassen, würde ich sehr raten, den TA-Besuch so schnell wie möglich anzugehen: gleich morgen früh, wenn sie offen haben.
Du kannst der Maus präventiv Sab simplex geben - das ist ein Entschäumer (falls Blähungen an den Beschwerden beteiligt sein sollten, und sei es als Nebeneffekt eines Darmverschlusses), wirkt rein physikalisch, wird nicht vom Körper aufgenommen oder umgesetzt, kann also auf keinen Fall schaden. Sab simplex gibt´s als Lösung in der Apotheke, für Mäuse 1:1 mit Wasser mischen (Aussage meiner TÄ). Schlimmstenfalls wird es nicht helfen - schaden kann es aber auch nicht. Bestenfalls wird es die Beschwerden der Maus etwas lindern (natürlich nicht beseitigen) und ihr vielleicht noch ein paar Stunden mehr einräumen.
Trotzdem - bitte bedenke, dass eine nicht oder zu spät behandelte Gebährmutterentzündung und/oder Sepsis einen fürchterlichen, elenden Tod bedeuten können. Angelus hat das einmal sehr nachdrücklich geschildert. Ob Deine Maus in diesem Fall noch eine Chance hat, liegt nun daran, wie schnell sie (sofern die Diagnose sicher ist) behandelt wird. Wenn was in der Gebährmutter ist und dort eine Entzündung verursacht, muss es schnellstens raus, und die Maus braucht dringendst Antibiose.