Maus gefangen - wann aussetzen?

Solu

Kornsammler*in
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Hallo!

Ich habe vor ein paar Tagen eine Maus (vermutlich Haus- oder Waldmaus) im Haus entdeckt und gefangen. Ich hab sie dann in eine Plastik-Wanne gebracht (die Wanne ist mit Zeitungspapier ausgelegt; in der Wanne stehen Trink- und Futternapf, ein kleines Häuschen und ein Laufrad, welches ich noch von meinen Hamstern hatte, sowie ein paar Stöckchen) und diese in das ca. 20 °C warme Gäste-WC gestellt.

Ich möchte die Maus gerne so schnell wie möglich wieder in die Natur rauslassen, glaube aber kaum, dass sie im Winter bei einstelligen Minusgraden und einer etwa 5 cm dicken Schneedecke eine gute Überlebenschance hat.

Wann/bei welchen Temperaturen kann ich die Maus aussetzen, ohne dass sie erfriert oder verhungert? Und soll ich sie dann im Garten oder im Wald/ am Feldrand aussetzen? Im Garten hat sie vielleicht noch einen Bau mit Vorräten, allerdings könnte die Maus von da aus wieder ins Haus gelangen (wahrscheinlich kam sie durch die Balkontüre beim Lüften hinein).

Vielen Dank für Antworten und Ratschläge!
 
Hallo Solu,
schön, daß Du die Maus lebend gefangen hast und ihr eine Überlebenschance geben möchtest! =) Ob und wann das Mäuschen wieder ausgewildert werden kann, hängt auch von der Mäuseart ab. Hausmäuse leben gar nicht "draußen", sondern in irgendwelchen menschlichen Gebäuden. Wald- und Gelbhalsmaus suchen im Winter oft menschliche Behausungen auf und ziehen im Frühjahr freiwillig wieder aus.

Wenn Du magst, kannst Du den befellten, uneingeladenen Gast fotografieren und wir schauen mal, was es für eine Mäuseart ist. =) Hier ist ein Link zum Hochladen der Fotos. http://mausebande.com/forum/community/fragen-forum/54967-anleitung-fotos-einfuegen.html

Gut wäre, wenn man auf dem Foto die Schwanzlänge im Verhältnis zur Körperlänge erkennen könnte, außerdem Kopf mit Augen und die Fellfärbung am Bauch.

Falls es keine Hausmaus ist, wäre es für das Mäuschen natürlich am Besten, sie käme in ihr vertrautes Revier zurück, also in den Garten. Auch auf die Gefahr hin, daß sie wieder ins Haus zurückläuft. Du könntest auch im Garten nachsehen, ob Du irgendwo Mäusespuren im Schnee findest und damit das mutmaßliche Versteck der Maus. An die niedrigen Temperaturen sind die wilden Mäuse gewöhnt. Aber ohne Wintervorräte sieht´s natürlich schlechter aus für die Maus. Du könntest für die Gartenmäuse an einer geschützten Stelle ein wenig Vogelfutter verstreuen, das hilft ihnen bestimmt durch die schwere Zeit. =)
Viele Grüße
Fufu

Edit: Ist die Plastikwanne ausbruchssicher? *grübel* Manche Mäuse springen recht hoch.
 
Hallo Fufu,

hier sind ein paar Bilder die ich gemacht habe, bevor ich die Maus gefangen hab (leider in ziemlich schlechter Qualität):

Maus1.jpg

Maus2.jpg

Maus3.jpg

Im Garten kann man leider keine Spuren mehr sehen, die sind schon verschneit.

Die Wanne ist ziemlich hoch und sollte ausbruchssicher sein, und falls die Maus doch rauskäme würde sie auf jeden Fall nicht aus dem Zimmer kommen, da hab ich zur Sicherheit auch die Türritze verbarrikadiert.

Viele Grüße
Solu
 
Hallo Solu,
was für ein zauberhaftes Mäuschen! =) Sie gehört auf jeden Fall zu den echten oder Langschwanzmäusen, das zeigt sich an dem langen Schwanz, der in etwa der Kopf-Rumpflänge entspricht. Die Augen wirken recht groß, der Bauch könnte heller sein - stimmt das? Ich würde auf eine Wald- oder Gelbhalsmaus tippen, welche man dann schwieriger unterscheiden kann, aber auch nicht muß, da sie ähnliche Lebensräume besiedeln und auch ein vergleichbares Nahrungsspektrum nutzen.

Man kann die Spuren der Mäuse auch im Schnee sehen.

http://heupel.hostingkunde.de/lindenbergschule/winter09/4_mausspur.jpg

http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/immagini/album/album%20natur/spuren/maus1.jpg

Ich denke, Du könntest die Maus in ihre vertraute Umgebung wieder frei lassen. Vielleicht gibst Du ihr etwas Proviant mit. =) Andererseits könntest Du auch abwarten, bis die Temperaturen wieder über Null ansteigen und sie in der Zwischenzeit noch etwas füttern.
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo Fufu,

Ja, der Bauch ist hellgrau bis weiß.

Im Schnee sind leider nirgendswo Spuren von Mäusen zu sehen.

Nächstes Wochenende soll es wieder wärmer werden. Bis dahin werde ich die Maus noch im Haus behalten und sie dann im Garten freilassen. Dort kann ich dann noch ein paar Körner und Nüsse verstreuen. =)

Viele Grüße und vielen Dank für die Hilfe und Ratschläge *Danke*
Solu
 
Ja, das klingt gut. Ist da irgendeine Versteckmöglichkeit im Garten? Sonst könntest Du einen etwas größeren Blumentopf nehmen, ihn mit Stroh und Futter füllen und den ganzen Topf an einer geschützten Stelle mit Maus abstellen. Natürlich so, daß sie durch das Loch oben oder durch eine abgeschlagene Ecke unten hinaus schlüpfen kann. =) So hätte sie einen Schutzraum und etwas Proviant, von dem aus sie sich dann ein geeignetes Versteck suchen könnte und es wäre auch ein erster Schutz vor Freßfeinden. =)
Liebe Grüße
Fufu
 
Hallo und guten Abend,

habe ein ähnliches Problem und hier im Grunde schon fast alle Antworten bekommen. Danke dafür. Bei mir liegt der Fall etwas anders, denn die vertraute Umgebung ist nicht hier im Hof, die Maus habe ich die Tage vor meiner Katze gerettet...

Die bringt manche Mäuse körperlich unverletzt ins Haus und läßt sie dort laufen. Naja, das machen Katzen eben, und ich muss damit leben. Aber es macht mir keinen Spaß, dem mitunter grausamen Treiben der Katze zuzusehen. Etliche Mäuse habe ich daher schon lebend gefangen und wieder nach draußen befördert. Damit muss dann die Katze leben. Aber sie scheint meinen nächtlichen Aktivitäten auch einen gewissen Unterhaltungswert abzugewinnen ;-)

Gerade ist es eine total süße und sehr kleine Maus. Habe beschlossen, sie aufzupäppeln und zu behalten, bis es wärmer wird. Habe auf die Schnelle einen Holzkasten mit Gitter zusammengefriemelt, ein Häuschen, Äste usw... Sie frißt Karotte, Dinkel, Nüsse, und trinkt und klettert wie wild. Möge es ihr am Tag ihrer Freilassung zugute kommen... es wird ja bald wieder warm.

Ich schicke mal 2 Bilder mit und bin für weitere Anregungen dankbar.

Ein tolles Forum hier!! Schön zu wissen, daß es offenbar doch einige Menschen gibt, die so einer kleinen Seele in der Not helfen.

LG Jean
 

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Hallo Jean,
ja, das könnte auch eine Wald- oder Gelbhalsmaus sein, aber nicht so eindeutig, wie beim Mäuschen von Solu. Vielleicht könntest Du morgen noch mal ein paar Fotos machen? Auch sieht Dein Mäuschen etwas mitgenommen aus. Hast Du irgendwelche Verletzungen erkennen können? Leider enthält Katzenspeichel sehr pathogene Bakterien, die schon bei kleinen Bissen zu Infektionen führen können.

Wenn es der Maus also morgen schlechter gehen sollte, sie also nicht mehr so aktiv ist wie jetzt, dann braucht sie vielleicht ein AB. Ich würde den TA bitten der Maus Convenia unters Fell zu spritzen, weil es sonst schwierig sein könnte, der wilden Maus ein AB zu verabreichen. Andererseits könnte man es in diesem Fall eventuell auch über das Trinkwasser geben, weil ja keine andere Maus da ist, die mittrinken könnte.

Es gibt übrigens bunte Halskrausen für Freigängerkatzen. Die hilft aber vorwiegend den Vögeln, weniger den Kleinnagern. Hier wäre der Link: 20 Minuten - Farbige Halskrause rettet Vögel vor Katzen - News

Wald- und Gelbhalsmäuse haben ein sehr ähnliches Nahrungsspektrum: "Die Gelbhalsmaus frisst Pollen und Nektar von Blüten, Baum- Getreide- sowie Grassamen, Pilze wie auch Beeren. Unter dem tierischen Anteil der Kost finden sich Insekten und Larven, Regenwürmer, Spinnen, Schnecken sowie kleine Wirbeltiere (...) Der tierische Anteil in ihrer Nahrung ist im Herbst mit bis zu 40 % am größten. Für den Winter legen Gelbhalsmäuse Nahrungsvorräte aus Haselnüssen, Eicheln oder Bucheckern an (...). Die Gelbhalsmaus ernährt sich ähnlich wie die Waldmaus, die Überlappung von gemeinsamen Nahrungsquellen beträgt rund 80 %. Häufig zeigt die Gelbhalsmaus eine größere Spezialisierung auf Samen, während die Waldmaus zudem andere Nahrungsquellen zu nutzen vermag und dies vor allem im Frühjahr auch tut."

Zu ihrem (der Waldmaus) Nahrungsspektrum gehören in der Regel pflanzliche Kost wie Samen von Gräsern und Kräutern, Triebe und Stängel, Wurzeln, Beeren und Obst. (...) Beeren stellen vor allem im Herbst und Eicheln und Bucheckern im Winter eine bedeutende Nahrungsquelle dar. Der Anteil an tierischer Nahrung ist im Frühjahr und Sommer mit 20 % am höchsten. Sie frisst verschiedene Insekten (u.a. Kartoffelkäfer), Schnecken und Regenwürmer. Im wesentlichen ernährt sich die Waldmaus ähnlich wie die Gelbhalsmaus." (beides aus kleinsaeuger.at)

Neben Nüssen, Beeren und Obst, würde ich es mit Grassamen versuchen (v.a. wenn die Maus aufgepäppelt werden muß), außerdem könnte man den Speiseplan mit getrockneten Mehlwürmern aufwerten.
Alles Gute für die beiden Mäuschen =)
Fufu
 
Hallo Fufu,

danke für Deinen Rat. Also Verletzungen habe ich keine erkennen können. Allerdings habe ich sie nicht angefasst - und versuche, sie möglichst in Ruhe zu lassen. Besser, man gewöhnt sich nicht zu sehr aneinander... Mir graut jetzt schon vor der Freilassung...

Aber klar wird sie wieder frei sein, sobald es wärmer wird! Sie ist nun schon den 11. Tag hier. Ich habe sie ja erst gefangen, nachdem sie einige Tage im Haus rumlief. Dabei ist sie immerhin klug und flink der Katze aus dem Weg gegangen...

Den gegoogelten Bildern nach denke ich auch, es ist ne Waldmaus oder ne Gelbhalsmaus.

Heute hab ich ihr eine etwas größere Unterkunft gegeben und ein kleines Häuschen zum Schlafen und verstecken. Bei der Gelegenheit habe ich sie gewogen: 10,8 g und ca 5 cm lang ohne Schwanz. Wahnsinn, so ein kleines Wesen mit allem dran. Bilder machen konnt ich nicht, wär zuviel gewesen... sie wollte in das neue Häuschen und schläft nun.

Sie ist phasenweise sehr munter, dann pennt sie wieder stundenlang. Was sie nachts treibt, weiß ich nicht. Vielleicht verarbeitet sie ihr Katzentrauma. Hoffentlich. Jedenfalls macht sie auf mich einen guten Eindruck. Habe leider schon andere Mäuse gesehen.

Eines wundert mich aber: sie ist ja sehr flink und klettert wirklich erstaunlich und sehr sicher, dann wiederum am Boden torkelt sie manchmal rum, ein wenig wie betrunken, rollt seitlich ab...

Wenn ich noch gute Fotos machen kann, lade ich sie hoch.

Gruß an Solu und alle Mäuseretter und -versteher
 
Hallo zusammen!

Unser Garten ist ziemlich verwachsen und wild, da wird die Maus sicherlich ein Versteck finden.

Noch zwei Fragen: Soll ich den "Mäusekäfig" ein paar Tage vor dem Auswildern in einen unbeheizten Raum stellen, damit sich die Maus an die Kälte gewöhnen kann? Und wann ist die beste Uhrzeit um das Tier in die Natur zu entlassen, oder ist das egal?

Viele Grüße
Solu
 
Hey an alle,

@Solu: das mit der Anpassungszeit hab ich mich auch gerade gefragt... ich finde, es ist eine gute Idee.

Die Uhrzeit wird bei mir mitbestimmt von meiner Katze. Ich dachte: abends, so 18 Uhr wenn sie gefressen hat, geht sie erst mal raus, danach bleibt sie bis morgens im Haus. Ich werde ihr eine extra-Portion geben, damit sie sich ruhig und satt und zufrieden an die Heizung kuschelt, oder im Hundekörbchen liegt. Dann kommt der Tag der Freiheit.

Andere Katzen muss ich nicht fürchten, denn meine Sammy ist die unangefochtene Nr 1. Sie ist nicht nur sehr kräftig, sie hat auch einen Hund. Der mag zwar Katzen sehr gerne, aber das wissen die fremden Katzen ja nicht.

Werde zusätzlich noch ein Mäuseversteck mit Überlebenspaket einrichten, dann muss sie es selbst richten. Bisher hatte sie soviel Glück, wird schon werden. Ich hoffe nur, daß die Maus nicht von soweit her kommt, dann müsste sie ihre Kumpels eigentlich erschnüffeln.

@ Solu: wie geht es Deiner Maus?

LG Jean
 
Hallo Solu und Jean,
ja, es ist sinnvoll, die Maus langsam wieder an die Außentemperaturen zu gewöhnen. Man kann die Mäuseunterkunft in einen kühleren Raum stellen, dazu muß aber genügend Nistmaterial zur Verfügung stehen. Das können auch alte Wollpulliärmel sein, jedenfalls so viel wärmendes Nistmaterial, daß die Maus nicht frieren muß.

Das "Torkeln" der Maus von Jean gefällt mir nicht recht, das ist kein normales Verhalten. Das würde ich sehr genau beobachten und ich würde die Maus momentan auch nicht kühler stellen, ehe nicht sicher ist, daß sie gesund ist. Solu´s Mäuschen wird wahrscheinlich draußen gut zurecht kommen, sie sieht jedenfalls fit aus, hat glänzendes Fell und wache Äuglein.
Viele Grüße =)
Fufu

Edit: Die beste Auswilderungszeit ist abends, falls nicht im Blumentopf ausgewildert wird. Mäuse sind eher nachtaktiv.
 
Guten Abend!

@Jean: Meiner Maus geht´s gut! Wenn ich ins Zimmer komme um ihr neues Futter zu geben verkriecht sie sich im Haus oder unter Zeitungspapier. Am liebsten frisst sie Haselnüsse, Sonnenblumenkerne mag sie nicht so sehr. =)

@Fufu: Okey, dann werde ich den "Käfig" samt Maus in ein paar Tagen in einen unbeheizten Raum stellen. Nistmaterial hat sie genügend, sie hat es sich schon in ihrem Haus mit Zeitungspapierfetzen und Stoffresten gemütlich gemacht. :-)

Viele Grüße
Solu
 
Tut mir total leid, dass ich gerade keine Zeit habe alles durchzulesen, aber ich arbeite jetzt seit einigen Jahren in der Wildtierpflege und habe schon hunderte Wildmäuse aufgezogen und wieder ausgewildert, wenn also noch Fragen sind, darf man mich immer gerne anschreiben! *kraul*
 
Captain, das dürfte das Lebensalter der Maus bereits überstiegen haben :D (2017)
Aber so sehen die Heutigen auch mal Waldis
und Dein ANgebot!
(die Waldis können tolle Plätze draußen haben - aber wenn sie der Meinung sind, drinnen ist besser, sind sie stur :D)
 
Captain, das dürfte das Lebensalter der Maus bereits überstiegen haben :D (2017)
Aber so sehen die Heutigen auch mal Waldis
und Dein ANgebot!
(die Waldis können tolle Plätze draußen haben - aber wenn sie der Meinung sind, drinnen ist besser, sind sie stur :D)
Meine Güte, wieso war denn der Thread oben bei mir auf der Seite, wie peinlich >:(
Da denke ich ein mal "jaaaa, endlich kann ich mich hier wieder aktiv einbringen" und dann ist die Maus seit mindestens 5 Jahren tot. Guter Versuch? o_O
 
Hauptsache wieder drin!
m025.gif
 
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