Maus kratzt und beißt sich blutig - angeblich Virus (Ein Verzweiflungsthread)

Ahornblatt

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Hallo ihr lieben.

Aus dem Fotoforum kennt ihr ja sicherlich mein Pünktchen. Die hat leider seit einiger Zeit kahle Stellen am Körper, die sie sich auch regelrecht auf beißt und die immer größer werden. Ich war damit bereits beim TA und die gab ihr eine Spritze gegen Milben. Sie meinte, wenn die nicht hilft, ist das ein seltenes Virus, bei dem die Maus überall Juckreiz hat und sich regelrecht selbst zerfleischt und dass ich sie dann erlösen lassen müsse.

Die Wartezeit ist bis Dienstag. Wenn die offenen Stellen bis dahin nicht anfangen zu verkrusten, war's das mit meinem kleinen Pünktchen. *heul*

Was ich nicht verstehe: Warum gibt es gegen ein derartiges Virus kein Mittel? Ich will irgendwie nicht wahr haben, dass ich die Kleine so früh schon gehen lassen muss, wo sie doch gerade mal 3 Monate alt ist und noch so viel Lebensfreude an den Tag legt. *traurig*
 
Okay, nochmal langsam.
Die TA hat Milben diagnostiziert (welche?) und ein Mittel (welches?) gespritzt. Hast folglich auch die Umgebung (Käfig, Inventar etc.) nach wiki-Anleitung gereinigt? Wurde evtl. nachgespritzt / nachgepunktet, je nach Mittel?

Denn sonst ist ja die ganze Punkterei für die Katz, wenn die Milben weiterhin im Käfig leben..
 
Ich sollte sie in der Transportbox auf Zellstoff halten, damit sie keine Möglichkeit hat, irgendwo mit den verletzten Stellen hängen zu bleiben und auf möglichst hygienischem Boden lebt.

Sie sagte, sie weiß nicht, ob es Milben sind, man würde das nicht erkennen können. Ehrlich gesagt hab ich ihr in dem Moment einfach geglaubt. Ich hoffe, das war kein Fehler. O_O Das ganze passierte übrigens gestern - also ist ein Nachspritzen wohl erstmal noch nicht notwendig. Vielleicht braucht das Zeug ja auch einfach eine Weile bis es wirkt? Ich ging btw. davon aus, dass sie Grabmilben meinte.

Desweiteren glaube ich sowieso nicht an Milben, da die anderen Nasen keinerlei Symptome haben - nur sie.

Meint ihr, ich sollte zu einem zweiten Tierarzt fahren? Man kann es sich wirklich kaum mit ansehen. Sie quiekt zeitweise, so stark juckt es - und dann beißt sie sich in die ohnehin schon offenen Stellen. *Angst*

Aber wenn es ein Virus ist (und sie schien das schon öfter gesehen zu haben): warum verdammt kann man da nichts tun? *böse*
 
hey,

Wie groß sind die Wunden?
Wie hieß das Milbenmittel, das die Maus bekommen hat?
wurden die anderen Mäuse auch behandelt?

ich hab das Gefühl, das shier bei der Parasitenbehandlung einige Fehler (seitens des Tierarztes) gemacht wurden.
- Hat er eine Tesaprobe genommen, um die Parasiten genau zu ebstimmen? oder hat er einfach auf gut Glück ein Milbenmittel gegeben? Nicht jedes Mittel wirkt bei jeder Milbe. Daher ist es wichtig, dass man den Parasit genau bestimmt.
- Hat der Tierarzt nur Pünktchen behandelt oder die anderen Mäuse auch? Es müssen immer alle Tiere der Gruppe behandelt werden, denn sonst läuft die Milbe einfach zur nächsten Maus, vergnügt sich da, vermehrt sich und krabbelt irgendwann wieder auf Pünktchen drauf.
- Hast du den Käfig desinfiziert, Einstreu eingefroern, Inventar ausgebacken etc? Oder nur die Maus behandelt? bei einer Parasitenbekämpfung muss man immer auch die Umgebung behandeln. manche Parasiten gehen nur zum Blutsaugen auf das Tier, die restliche Zeit verbringen sie im Gehege und warten.
Parasiten können eine gewisse Zeit ohne Blutsaugen überleben (bei manchen sinds bis zu 6 Monate ohne Blutsaugen...).
- aht der Tierarzt von eienr Nachbehandlung gesagt? Bei Stronghold muss man anch 3 Wochen erneut behandeln (alle Mäuse wieder), bei Ivomec muss man 2 mal wiederholen im Abstand von einer Woche, und bei Advocate einmal wiederholen nach 2 Wochen... So ein Parasitenmittel wirkt ja nicht ewig.

Sollte das Milbenprogramm komplett durchgezogen worden sein, und die Maus kratzt sich noch immer, gibt es weitere Ursachen, die man mal andenken sollte:
- Pilz. dazu müsste man eine Kultur anlegen und abwarten, ob dann was wächst. Dagegen kann man auch wunderbar behandeln.
- Diabetes. Leidet eine Maus an Diabetes (Teststreifen aus der Apotheke für den Menschen funktioniert auch bei Mäusen.), kann der Juckreiz auch davon kommen. Mehr als eine Futterumstellung kann man hier aber wohl nicht tun.
- Hautkrebs. Wobei ich das persönlich für eher unwahrscheinlich halte, gerade bei einer so jungen Maus. allerdings kann Hautkrebs auch Juckreiz mit sich bringen.
- Allergie. daran sollte man nach Parasit/Pilz denken. Mäuse können Allergien gegen Einstreu, heu, Stroh oder Futter (Nüsse z.B.) entwickeln.

und als letztes:
- Diagnose Kratzmaus. Die Forensuche spuckt Dir dazu einige Threads aus (z.B. Kratzmaus Leon). Kratzmäuse sind Mäuse, die aufgrund von Parasiten z.B. einmal angefangen haben zu kratzen. Die Behandlung gegen die Parasiten war zwar erfolgreich, allerdings sind die Kratzwunden noch da. Und die- wie beim mensch- jucken, wenn sie heilen. Und dann kratzt die Maus, weils juckt, es heilt nicht, weil die Maus kratzt, dann heilt es wieder langsam, es juckt wieder...

dein Tierarzt amcht es sich hier etwas leicht. wobei man natürlich an einschläfern denken muss, wenn es eben keine Anstalten macht, besser zu werden.
Allerdings sollte man vorher alle anderen Ursachen zumindest andenken.

ich würde also ggf eien anständige Milbenbehandlung durchziehen (wen sich der Parasitenverdacht erhärtet), und bei anhaltendem Juckreiz mit Fenistil (Tropfen, oral. Die für den Menschen. Gibts jetzt auch ohne Alkohol) unterstützen. Davon erstmal einen Tropfen pro Tag z.B. mit Nutri-Cal geben. wenns nicht besser wird, kannst Du die Dosis auf bis zu 3 Tropfen am Tag ausdehnen.
eine weitere Linderung kann auch Heilerde bringen. Das ist feine Erde, die Du am besten um den Futternapf herum verstreust (z.B. ein flaches, kleines Backblech. da die Erde rein und Futternapf reinstellen). So läuft die Maus gezwungenermaßen durch, hats an den Pfoten und bringt di Erde beim Kratzen in die Wunde.


Ich drück die Daumen, dass die Maus noch wird =)
LG Lumi



EDIT: Achja, der Virus. Viren sind keine Lebewesen, keine lebenden Zellen wie z.B. Bakterien. Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel, deswegen kann man sie auch nicht mit Antibiotikum killen.
gegen Viren gibt es kein Allheilmittel. gegen Viren kann man impfen, ja. allerdings gibt es keine Impfungen für Mäuse, soweit ich weiß. Impfen könnte man passiv oder aktiv. (Passiv = fertige Antikörper, die von einem anderen Tier gebildet wurden, werden gespritzt. die kümemrn sich dann um den Virus; Aktiv: deinem Tier werden abgeschwächte Viren gespritzt, der Körper bildet Antikörper und merkt sich den Virus. Falls der also später mal in voller Stärke dein Tier angreift, weiß das Immunsystem: Aha, das ist der Angreifer XY, da weiß ich, wie ich gegen vorgehen muss).
gegen Viren hilft demnach außer einer Impfung nur das eigene Immunsystem.
 
Sie sagte, sie weiß nicht, ob es Milben sind, man würde das nicht erkennen können.
Hmh.. dann finde ich es ehrlich gesagt nicht besonders klug von ihr, trotzdem ein Anti-Milbenmittel (welches?! Ivomec?) zu spritzen.
Ob es falsch war, ihr das zu glauben.. hmh. Ich sag mal so, das normale Vorgehen bei Kratzen ist erstmal Milben ausschließen (Tesa-Abklatsch, falls man da nix findet per Hautgeschabsel Grabmilben ausschließen), falls das negativ ist ein Pilztest.. eins von beidem ist normalerweise positiv, denn eine Maus kratzt sich seltenst ohne Grund. Von einem Virus, der eine Maus zum Kratzen verleitet, habe ich nach 1 1/2 Jahren hier noch nichts gehört *grübel*

Von daher: Nochmal genau gucken, ob du im Käfig irgendwelche kleinen schwarzen Punkte findest (denn manche Milben gehen nur zum Saugen auf den Wirt, ansonsten leben sie in der Umgebung), nochmal einen Tesaabklatsch machen (falls noch nicht geschehen) und auf ein Hautgeschabsel bestehen.

Ist deine Tierärztin denn eine von unserer internen Liste? Falls nicht, kannst du mir oder einem anderen Moderator eine private Nachricht schicken mit deiner PLZ, wir schauen dann, ob bei dir in der Nähe was dabei ist.
 
Ich hab gerade nochmal in der Praxis angerufen, weil ich ihr einige eurer Fragen stellen will. Sie ruft mich zurück und ihr werdet dann erfahren, was sie dazu gesagt hat.

(Wo finde ich btw. eure Tierarzt-Liste?)
 
Die Liste ist nicht öffentlich. Du musst nen Moderator anschreiben, der sucht dir dann nen TA raus.

Edit: Erster *bätsch*
 
Last edited:
Garnicht ;-) Die ist intern.. daher auch die PN an mich oder z.B. Lumi, wir schauen dann, ob in deiner Nähe ein mäusekundiger Tierarzt praktiziert.
 
Die Tierärztin hat mich gerade zurück gerufen.
Folgendes noch vorher: eine Behandlung der anderen Nasen ist wohl erstmal nicht notwendig, weil ich Pünktchen ein Weilchen schon extra hielt, in der Annahme, dass die anderen sie blutig beißen und weil ich wollte, dass das heilen kann, bevor ich erneut vergesellschafte. Als die Stellen nicht weg gingen sondern größer wurden, bin ich zu der Tierärztin gegangen. In der ganzen Zeit zeigte keine meiner anderen Mäuse Symptome, was ja der Fall sein müsste, wenn der Hauptwirt nicht mehr da ist, oder?

So jetzt aber meine Fragen und ihre Antworten:

Was wurde gespritzt?
Moxidektin
Können es nicht auch andere Parasiten oder Pilze sein?
Nein, die sähen anders aus, das Hautbild wäre nicht so arg verändert und die Maus "reißt sich nicht auf". (da sie nicht umsonst Tierärztin ist, glaube ich nicht, dass sie lügt)
Warum wurde kein Milbentest (Tesastreifen) gemacht?
Weil keine Hautschuppen vorhanden waren, da die juckenden Stellen ja kahl rasiert und waren und genässt haben. (Meine Gegenfrage: aber was is mit den Stellen wo Fell ist? Da würden die dann auch nicht sitzen, sondern wenn dann dort, wo es juckt). Wenn es sich um Sarkoptismilben handelt, kann man darüber hinaus sowieso nichts mit einem Test nachweisen.
Was sind das für Viren von denen Sie sprachen? Sogenannte Caliziviren. (werde mir dazu gleich nochmal ein bisschen was ergoogeln)

Sie kratzt sich immernoch. Bedeutet das, dass ich Milben jetzt ausschließen kann?
Nein, das Mittel braucht einige Zeit, bis es wirkt.

Also wie gesagt, sie wirkt auf mich schon sehr fachkundig und kompetent.
Was meint ihr?
 
Last edited:
Sarkoptis wären doch Grabmilben, oder? Da könnte man ein Hautgeschabsel machen und schauen ob man was findet. Die sitzen unter der Haut, soweit ich weiß. Findet die Maus aber meistens ziemlich doof...

Zum Rest kann ich leider nix sagen. Aber ich drück dir die Daumen, dass es wieder besser wird *drück*
 
Sie hat gesagt, ein Hautgeschabsel wäre in ihrem derzeitigen Zustand kritisch und die Chance, was zu finden, trotzdem sehr gering, weil sie ja eh schon so winzig ist. Bei nem Hund würde man beispielsweise viel mehr weg nehmen können.

Hoffentlich hilft jetzt die Spritze. Denn der derzeitige Zustand ist für sie absolut quälend und dann ist es klar, dass ich sie erlösen werde, bevor es NOCH schlimmer wird.
 
Ich bin kein Tierarzt, kann also auch nichts genaues sagen, aber für mich hört es sich zumindest nicht nach den gängigen Behandlungsmethoden an. z.B kenne ich es nur, dass Anti-Milbenmittel gespottet werden (stronghold) und empfinde das auch als die deutlich stressfreiere Methode als spritzen.

Was wurde gespritzt?
Moxidektin

Übrigens wird Moxidectin als Advocate vertrieben, hab ich gerade ergoogelt.

Können es nicht auch andere Parasiten oder Pilze sein?
Nein, die sähen anders aus, das Hautbild wäre nicht so arg verändert und die Maus "reißt sich nicht auf". (da sie nicht umsonst Tierärztin ist, glaube ich nicht, dass sie lügt)

Ich finde es auch ungewöhnlich, dass sie nicht auf andere Parasiten/Pilze testen will. Mein TA hat auch einen Pilztest gemacht, als eine Maus von mir sich blutig gekratzt hat und ähnliches hab ich hier schon im Forum gelesen. Wie gesagt, ich bin kein TA aber ich würde vermuten, dass man Pilze nicht aufgrund des Aussehens so direkt ausschließen kann. Damit will ich nicht behaupten, dass sie lügt, könnte ja auch Unwissenheit sein-ich bin mir ja auch nicht sicher aber ich finde es schon seltsam.

Warum wurde kein Milbentest (Tesastreifen) gemacht?
Weil keine Hautschuppen vorhanden waren, da die juckenden Stellen ja kahl rasiert und waren und genässt haben. (Meine Gegenfrage: aber was is mit den Stellen wo Fell ist? Da würden die dann auch nicht sitzen, sondern wenn dann dort, wo es juckt). Wenn es sich um Sarkoptismilben handelt, kann man darüber hinaus sowieso nichts mit einem Test nachweisen.

Es juckt ja nur dort, wo die Milben auch gebissen haben. Dennoch können die Milben ja auch woanders sitzen Aber am Rand der Wunden, wo wieder Fell wächst hätte man sicherlich einen Test machen können-der ist nach meiner Erfahrung zwar eh selten von Erfolg gekrönt, aber ihre Argumentation empfinde ich nicht so ganz schlüssig. Und zum Thema Sarkoptismilben: lunar sagte ja schon dass die durch ein Hautgeschabsel nachweisbar wären.

Über die Kompetenz deiner TÄ möchte ich nicht urteilen, dazu hab ich selber zu wenig Ahnung und dazu bin ich auch gar nicht befugt. Ich habe jetzt nur geschrieben was mein Bauchgefühl mir sagt.

Ich würde vorsichtshalber dennoch die anderen Mäuse mitbehandeln. Schließlich saß deine Maus ja noch mit ihnen zusammen, als die Symptome anfingen. Idealerweise solltest du versuchen die Ursache für das Kratzen bestimmen zu lassen, bei mir konnte sie nie ermittelt werden, aber Milbenbehandlungen haben dennoch immer angeschlagen.
Wenn du weißt, dass es sich um Milben handelt, solltest du nach dem Leitfaden im wiki farbmaus:milben [Mausebande Wiki] die Milben bekämpfen.
Gute Besserung an dein Pünktchen!

Edit: Auch wenn du nicht weißt, ob es Milben sind, ich würde zumindest jetzt schon das Gehege von Pünktchen wie im wiki beschrieben reinigen, denn die meisten Milben sitzen in der Umgebung.Diese sterben zwar, sobald sie auf Pünktchen klettern, aber um vergiftet zu werden müssen diese ja die Maus erst wieder beißen-und die Bisse jucken dann wieder.
Hab ich das richtig verstanden, Pünktchen sitzt ganz alleine? Jetzt ist zwar ein schlechter Zeitpunkt für eine VG aber das solltest du schnell wieder ändern, sobald diese Milbengeschichte durchgestanden ist
 
Last edited:
Hab ich das richtig verstanden, Pünktchen sitzt ganz alleine? Jetzt ist zwar ein schlechter Zeitpunkt für eine VG aber das solltest du schnell wieder ändern, sobald diese Milbengeschichte durchgestanden ist

Darüber bin ich mir durchaus im Klaren. ;-)
Und danke für deine Mühe. Ich schau natürlich, dass ich die anderen vorsichtshalber mit Stronghold behandeln lasse, sollte es sich tatsächlich bei ihr um Milben handeln.
 
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