Maus platt - wie ist das passiert?

Isabel

Nagetier-Nerd
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Hallo...

Bin ziemlich geschockt. Gehört nicht zu Gesundheit, weil die Maus schon tot ist. Aber Tod ist ja ne Folge von fehlender Gesundheit... vielleicht.
Ich habe ne Kastratengruppe mit einem Bock, dazu habe ich meine 5 Spunks getan, noch unkastriert. Deswegen sitzen sie klein. In einer 70er Duna.
Weil da kein Whodent Wheel reinpasst, haben sie das größte Plastikrad aus dem Zooladen bekommen. Ich weiß: Plastik. Aber es war ja nur vorrübergehend. Da dieses 23er-Rad nur für an die Gitterstäbe ist, habe ich einen Halter aus Holz gebastelt und diesen Halter an einer Bodenplatte aus Holz befestigt. Das alles wiegt 480 Gramm. Die Mäuse schafften es immer, sich da drunter zu buddeln, die Spunks versteckten sich dort immer.

Der Käfig stand wegen den Katzen im Bad. Donnerstag stellte ich ihn um, da die Dusche ausläuft und ich duschen musste. Ich ließ die Katzen natürlich nicht mehr ins Zimmer dann.
Heute fuhr ich mit dem Käfig nach Hause, weil ich jetzt drei Monate hier bin. Ich wollte sie in ein Regalabteil setzen, was nur ein bisschen größer ist als die Duna. Beim Spunk-Fangen hob ich das Rad hoch...
Beauty lag da, platt wie ein Pfannkuchen. Als hätte man auf ihn getreten. Er roch schon und war wieder weich.
Ich hätte mir ja vorstellen können, dass das Rad auf der Fahrt gedotzt ist und ihn erdrückte - aber doch nicht, während der Käfig im Zimmer steht. Gestern Abend habe ich dummerweise bis 2 Uhr an meiner Diplomarbeit gesessen und nur kurz Futter reingeschmissen. Aber Mittwoch war er ganz normal.
Er kann doch eigentlich gar nicht zerquetscht worden sein! Das wäre so ein furchtbarer Tod. Aber die waren immer unter dem Rad. Selbst beim Käfig absetzen kann doch nicht so ein Rumms entstehen, der eine Maus tötet! Ich habe den Käfig auch nicht irgendwo Hartes draufgestellt, was sich durch den Boden drückte. Oder? Ich weiß gar nicht mehr. ich glaub, vielleicht doch auf irgendwas. Aber höchstens am Rand, nicht, wo das Rad stand. Und auch nichts Spitzes. Ich weiß es echt nicht mehr, ich bin jetzt so konfus wegen diesem unerwarteten Tod...

Oder ist es wahrscheinlich, dass er nach dem Tod zerquetscht wurde, weil da dann alle Muskeln erschlaffen? Die Zähne sind verschoben, also die oberen Nagezähne waren weiter links als die von unten. Ansonsten ist er heil. Der Kopf fühlt sich auch nicht kaputt an. Es wäre so schrecklich, wenn er langsam am Körper zerquetscht wurde. Was aber doch gar nicht sein kann. Da müsste ja permanent Druck ausgeübt werden. Es hat auch nichts gequitscht. Nur nachts, als ich den Käfig nicht berührte, die gewohnten Kabbeleien (sehr wenig, die Spunks sind noch nett zueinander).

Ihr könnt mir sicher auch nicht helfen, oder?
Bei normaler Gesundheit kann eine Maus nicht von dem Rad zerdrückt werden, oder?
Es hat auch keiner Druck ausgeübt auf das Rad, höchstens ein Läufer.
Kann es sein, dass er nach dem Tod zerdrückt wurde, weil die Muskeln erschlafften? Er war grad mal noch n cm dick...

Das Rad ist natürlich jetzt draußen, aber ich habe jetzt Angst vor allem... Holzröhren, Kokusnüsse, geschlossene Häuser, Holzbrettchen, auf die ich erhöht das Wasser stelle...

Ich denk mir nur: das KANN nicht passiert sein. Und trotzdem ist er tot. Ich bin ziemlich fertig. Er war noch so jung und munter. Er kann auch nicht von selbst gestorben sein eigentlich. Ich weiß echt gar nicht mehr *heul*
 
bei einem cm Dicke würde ich sagen, dass er nicht zerdrückt wurde, sondern sich wirklich nur sämtliche Muskeln etc. gelockert haben. Das Skelett einer Maus ist wirklich winzig, und wenn es nicht von der Muskulatur in Form gehalten wird, klappt es quasi zusammen, und die Lungen fallen ein.
Das Bindegewebe erschlafft sicher auch, so dass die Maus förmlich die Form verliert.
Mäuse können ganz schöne Kräfte mobilisieren, also sollte er irgendwie eingequetscht worden sein, hätte er sich sicher befreien können.
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass er gewaltsam gestorben ist.
Wie ist denn der Untergrund, auf dem er lag? War da Heu oder Streu, oder der blanke Käfigboden?

Edit: wenn er nicht mit einem Hammer erschlagen wurde, hättest du ihn gehört, denn er hätte sicher laut gepfiffen.
 
Hm... Es wundert mich, wie eine Maus überhaupt unter eine ebene Holzplatte kommt, die auf dem ebenen Käfigboden aufliegt. Und warum das Laufrad, wenn sich mehrere Mäuse unter diese Platte quetschen und sich weiter bewegen und ruckeln, nicht umgefallen ist. Wie breit war denn der offenbar vorhandene Spalt zwischen Boden und Holzplatte?

Mäuse quetschen sich grundsätzlich in jede Spalte, die zur Verfügung steht. Wenn sich die Spaltenbreite ändert, während die Maus drin steckt, kann sie zur Falle werden. 480 Gramm sind fast ein halbes Kilo. Wenn nun bei einer Gruppe von - wievielen? - mindestens 7 Mäusen gerade Hauptaktivitätsphase ist und alle gerade laufen möchten, kann es gut und gerne sein, dass sich in einem Laufrad, das eben noch unbeachtet war, plötzlich 3-4 Mäuse mehr aufhalten. Sprich, das Laufrad wird um (über den Daumen gepeilt) 30x4 = 120 g zusätzlich beschwert, macht mindestens 600 Gramm.

Das ist ein ganz schönes Gewicht. Ich hab´s gerade mit einer Milchtüte ausprobiert. Aber das zerquetscht eine Maus nicht - der Schädel ist ja auch offenbar heil geblieben. Es komprimiert aber den Brustkorb und behindert damit die Atmung. Es muss eine ziemliche Kräft auf die Maus gewirkt haben, wenn die Zähne verschoben wurden. Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich fürchte, die Maus ist unter dieser Platte erstickt. Das kann recht langsam geschehen sein, sodass die Maus wie bei einer Kohlendioxidnarkose langsam weggedämmert ist und eben keine Abwehrbewegungen ausgeführt hat. Die "Plättung" kam dann vermutlich durch die Muskelerschlaffung unmittelbar nach dem Tod und später durch einsetzende Verwesung.

Andere Frage: Hattest Du das Laufrad noch anderweitig fixiert? Und war es während des Transportes im Käfig? Dann müsste es ja noch irgendwie fixiert gewesen sein, andernfalls wäre es ja beim Transport im Käfig herum gerutscht oder umgefallen. Andererseits wird immer eindringlich davon abgeraten, bei Transporten jeglicher Art schwere Gegenstände im Käfig zu lassen - eben wegen der Unfallgefahr.

Das Skelett einer Maus ist wirklich winzig, und wenn es nicht von der Muskulatur in Form gehalten wird, klappt es quasi zusammen, und die Lungen fallen ein. Das Bindegewebe erschlafft sicher auch, so dass die Maus förmlich die Form verliert.

Sorry, aber das ist kompletter Unsinn. Wirbeltiere verwandeln sich nach ihrem Tod nicht einfach in Wackelpudding. Ich hab hier ein Vollskelett auf dem Regal stehen, sehr gut präpariert. Das steht voll artikuliert da, ganz ohne Muskeln. Um den Brustkorb zu erhalten, brauchts die auch nicht. Die Lungen fallen auch nur ein, wenn durch eine mechanische Verletzung Luft in den Pleuralspalt kommt - dann kollabieren sie wie ein Luftballon (Pneumothorax). Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es hier zu einer solchen Verletzung gekommen ist. Und wenn es das wäre, hätte die Maus massive Abwehr gezeigt, vermutlich das Rad umgeworfen und wäre wo ganz anders aufgefunden worden. Der Tod muss wohl eher von der Maus recht unbemerkt eingetreten sein.
 
Last edited:
Ich habe letzten Herbst auf meinem Campingplatz im Vorzelt eine tote Maus gefunden, die war auch so platt, lag völlig ausgestreckt und war schon mumifiziert, hat auch kaum gerochen. Da meine Mäuse, die mir bisher verstorben sind, alle in der Embryohaltung lagen, kann ich mir vorstellen, dass es so ist, wie Schattenschwinge sagt, der Tod trat plötzlich ein. Bei mir auf dem Balkon haben mal Tauben gebrütet und ein Küken starb. Das war innerhalb kurzer Zeit auch ganz platt gedrückt, da die Taubenmutter noch drauf saß, ehe es entsorgt wurde. Vielleicht haben die anderen Mäuse noch auf ihm kuscheln wollen und ihn dabei platt gedrückt?

Gruß, Melanie
 
Ach seuftz...
Unter dem Laufrad waren immer etwa 1-3 cm Streu. Es wurde nie verschoben, auch wenn man den Käfig probeweise ruckelt, verrutscht es kaum. Die Holzplatte ist etwa 15x15 cm groß, das dauert, bis das umkippt. Deshalb war es auch nicht fixiert.
Jetzt war nur 1 cm Streu, da über und unter ihm keines war.
Ich Idiot hab´s natürlich nicht bei der Fahrt rausgetan. Aber es muss vorher passiert sein, weil er ja schon roch. Ich habe ja ne halbe Stunde nach der Fahrt unter´s Rad geguckt.
Ich denke, ich muss mich damit abfinden, dass ich selbst meinen kleinen Schatz umgebracht habe. Er war ja quitschfidel. So ein Sch*** *heul*
Und bisher sind nur 2 oder 3 von etwa 20 Toten ganz plötzlich verstorben. Aber er wurde bei mir geboren und die Brüdern und Schwestern sind auch ok.
Ich hab ihn wohl wirklich umgebracht.
Ich dachte nur, es hätte nach dem Tod passieren können, weil bisher viele Mäuse auf der Seite platt waren, auf der sie lagen. Deswegen dachte ich, sie erschlaffen und mit Gewicht von oben ist er von beiden Seiten platt...
Ich glaube auch nicht, dass Rippen gebrochen waren. Aber so genau habe ich ihn leider nicht abgetastet. ich denke, die Breite links und rechts war das Fleisch.
Es ist echt furchtbar, für den Tod einer quitschlebendigen Maus verantwortlich zu sein.

@Schattenschwinge: Ich hoffe nur, dass du Recht hast und dass es wie Narkose war und nicht wie furchtbares Ersticken, wo die Maus noch versucht zu japsen.
Das Schlimmste wäre noch, wenn er sich gequält hat. Wenn er Schmerzen hatte und nur nicht mehr quitschen konnte. Aber das kann auch sein. Wenn ich meine kleine Schwester zum Spaß ganz fest drücke, kommt da auch nur ein gequetschter Laut raus (und dann ein Lachen, wenn ich sie wieder loslass). Aber so auf Dauer ist dieses Drücken sicher nicht lustig.
Ich kann echt nur hoffen, dass es so nicht war, sondern schmerzlos und unbemerkt.
Ich finde es nicht schlimm,wenn Tiere sterben, sondern wenn sie leiden.

Liebe Grüße,
Isabel
 
bei 1-3cm Streu unter der Platte kann die kleine Maus eigentlich wirklich nicht erdrückt worden sein, denn dann wird der Großteil des Gewichts auf das Streu verteilt, und es gibt genug Raum, um sich einzubuddeln.

Selbst wenn das Rad 5 Kg wiegen würde (!) würde auf jedem Quadratcm nur ein Druck lasten, der dem Gewicht von etwa 22g entspricht. Nehmen wir mal an, eine Maus wäre 10cm lang und 2cm breit, würde das bedeuten, dass maximal 440g Druck von oben geherrscht hätten (man erinnere sich: bei 5 Kg!). Da hätte sie sich IMHO problemlos einwühlen können, wodurch der Druck nahezu vollständig vom Streu übernommen worden wäre, und fast gar keine Kraft auf der Maus gelegen hätte.
Wenn die Maus kleiner ist, reduziert sich auch die wirkende Kraft entsprechend.

Anders sähe es nur aus, wenn deutlich weniger als 1cm Streu (bzw. die Höhe einer flach auf dem Bauch liegenden Maus) unter dem Rad gewesen wäre. Dann klappt die Druckverteilung auf das Streu natürlich nicht, und es liegen bis zu vielleicht 95% des Gewichts auf der Maus.
 
Halten wir also fest: Alle auch nur einigermaßen schweren Gegenstände - Laufräder, Häuser, Plattformen, Steine, wasauchimmer - immer direkt auf den Boden stellen. Niemals auf die Einstreu.

Ein Fallbeispiel: Sicher haben einige von euch auf VOX "Wildes Wohnzimmer" gesehen, oder sehen es immer noch. Da gab´s ziemlich zu Anfang eine Beitragsreihe über drei Erdmännchen, die von der Kuratorin eines Zoos per Flasche aufgezogen und später in die bereits bestehende Erdmännchengruppe des Zoos integriert wurden. Eine Freundin von mir machte zu der Zeit ein Praktikum in diesem Zoo - war sehr spannend. Die Integration glückte, es gab einen netten Abschlussbeitrag.

Die Sache hatte aber leider einen wesentlich traurigeres Ende, das VOX nicht mehr brachte. Das zahmste der drei Erdmännchen, Liebling der Pfleger dank Eigenschaften wie "ich beiße keine Menschen blutig" und "statt dessen stecke ich meinem Pfleger zum Willkommensgruß die Nase in die Nase", fehlte eines Tages spurlos. Die Gruppe hatte sich schon öfter aus dem Gehege gewühlt (Beton war da kein Hinderungsgrund). Also wurde das Gehege auf undichte Stellen untersucht - Fehlanzeige. Ein paar Blöcke des Felshaufens in der Mitte des Geheges wurden beiseite geräumt, falls er sich irgendwo zwischen den Felsen verfangen hatte - auch hier, nichts. Schließlich wurden sämtliche Felsblöcke ausgeräumt. Unter dem untersten fand sich schließlich das Erdmännchen - tot. Er hatte sich bis ganz nach unten, unter den tiefsten Stein gegraben. Der war abgesackt und hatte dem Erdmännchen das Genick zerquetscht. Trauriges Ende eines bis dahin sehr erfolgreichen Projektes.

Fazit: wenn es irgendwo einen Spalt gibt, oder eine Gelegenheit, einen Spalt durch Buddeln zu eröffnen, tun die Tiere das und quetschen sich hinein. Ist dieser Spalt dann nicht völlig stabil, sackt ein Teil der Struktur ab und kann zur tödlichen Falle werden.

Isabel, Du hast Deine Maus nicht getötet. Du hattest keinen Vorsatz, und warst Dir des Risikos nicht bewusst, hast es also nicht billigend in Kauf genommen. Deine Maus ist durch einen Unfall gestorben. Solche Dinge passieren. Hinterher ist man immer schlauer.

Es hat keinen Sinn, sich Vorwürfe zu machen. Du kannst dem Tod der Maus aber im Nachhinein noch einen Sinn geben - indem Du daraus lernst.

Die Rechnung dafür zahlt in dem Fall - nein, eben nicht die Maus. So, wie Du den Fall geschildert hast, hat die Maus vermutlich nicht mehr realisiert, was geschieht. Jetzt ist sie tot, und kann sich damit auch nicht mehr "ärgern". Die Bilanz der Maus ist in diesem Fall: ein schönes Leben, ein unbemerkter Tod, und das war´s. Die Rechnung zahlst Du, Isabel. Denn Du hast das schlechte Gewissen und die Trauer. Aber Du kannst auch einen Nutzen daraus ziehen - die Lehre. Und das ist in dem Fall eine Lehre, die man gewiss nicht vergisst. Und jeder, der diesen Thread liest, kann die gleiche Lehre daraus ziehen, und dem Geschehenen damit weiter Sinn geben und an Tragik nehmen - indem er (oder sie) ähnliche Vorfälle von vornherein verhindert.
 
Danke!
Ich hoffe wirklich, dass Beauty weiteren sinnlosen Tod verhindert, indem andere Leute aus meinen Fehlen lernen...
 
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