Maus zerfleischt andere Maus!!! - Hilfe!!

Juliabnsh

Kornsammler*in
Messages
10
Reaction score
0
Hallo, also ich habe mir vor ca. 3 Monaten eine weiße männliche Maus gekauft.
Eine Woche später kaufte ich noch eine weitere weiße männliche Maus. Da der Verkäufer mir eine Futtermaus verkaufte statts einer Farbmaus blieb mir beim Kauf der zweiten Maus leider nichts anderes übrig als noch eine zweite männliche Futtermaus zu kaufen. Anfangs hatte die ältere Maus die jüngere öfters angegriffen so das die jüngere Maus sehr ängstlich und laut "piepste". Nach einem Tag verstanden sich die beiden jedoch sehr gut. Während den vergangenen Wochen rauften sich die beiden abundzu, jedoch blieben beide immer unverletzt und haben danach auch wieder miteinander gekuschelt. Mit der Zeit fiel mir auf das die eine jüngere Maus total ängstlich war, und immer wegrannte sobald ich in die nähe des Käfigs kam. Vor ca. 2 Wochen wachte ich Nachts von dem lauten "rumgepiepse" auf hatte aber nicht nachgeschaut weil ich dachte das sie nur mit einander "spielen". Als ich morgens aufwachte, schaute ich wie gewohnt in den Käfig um den beiden einen guten morgen zu wünschen, ich nahm die ältere zahme Maus auf die Hand und dann sah ich das ihr Schwanz voller blutiger Bissspuhren war, auch ihr Fell war ganz zerzaust und an manchen Stellen blutig. Natürlich fragte ich mich wieso die jüngere Maus die ältere Biss, und hatte erstmal vor die beiden zu trennen. Als ich einen Notfallkarton suchte, setzte ich die verletzte Maus nochmal kurz in den Käfig und plötzlich kam die jüngere Maus angerannt und fing an die ältere Maus zu jagen und zu beißen! Das kann man sich vorstellen wie wenn man seinen Finger in ein Piranjabecken streckt :D Als ich die verletzte Maus wieder auf meine Hand nahm, beobachtete ich die andere Maus - sie verhielt sich wie eine eklige böse Kanalratte! Da mir die ältere zahme Maus leid tat, entschied ich mich dafür die böse Maus wegzugeben. Die verletzte Maus ist nun seit 2 Wochen alleine, und ihre Bisswunden sind schon fast verheilt. Sie ist nur am schlafen, und wird immer zutraulicher. Ich glaube sie vermisst die böse Maus..aber wenn ich sie wieder zusammen in einen Käfig setze, zerfleischen sie sich doch wieder oder nicht?

Was soll ich nur machen :(

soll ich vielleicht eine neue Maus kaufen, und diese zu der verletzten Maus setzten? und wenn ja, sollte es eher eine weibliche oder eine männliche Maus sein??

Liebe Grüße, Julia
 
Hallo Julia,

erst einmal herzlich Willkommen im Forum. ;-)

Das war ja leider ein unglücklicher, wenn auch nicht untypischer Start in die Farbmaushaltung für dich (Farbmäuse und weiße "Futtermäuse" sind die gleiche Art).

Wie du schon gemerkt hast, kann man unkastrierte männliche Farbmäuse nicht auf Dauer zusammen halten. Das hat nichts mit "lieb" oder "böse" zu tun. Böcke bilden schlicht und ergreifend Reviere, sobald sie geschlechtsreif werden, und verteidigen diese dann gegeneinander - im Extremfall bis zum Tod.

Da Farbmäuse sehr soziale Tiere sind, ist Einzelhaltung so ziemlich das Schlimmste, was man ihnen antun kann. Böcke müssen kastriert werden, damit sie danach entweder mit Weibchen oder anderen kastrierten Böcken friedlich zusammenleben können. Allerdings beherrscht nicht jeder Tierarzt diese Operation bei einem so kleinen Tier, wie überhaupt nur wenige Tierärzte gut über Farbmäuse Bescheid wissen. Ganz unten im Forum gibt es einen extra Bereich für die Tierarztsuche (nur in angemeldetem Zustand sichtbar), bitte eröffne doch dort mal einen Thread und lass dir eine Tierarztempfehlung geben. Einzeln wird deine Maus nicht glücklich werden, egal wie zahm sie auch scheint.

Wo hast du die zweite Maus denn hingegeben? Sie ist dort vermutlich auch alleine? Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, sie zurückzuholen, auch kastrieren zu lassen und die beiden nach einer Weile (der so genannten Ausstinkzeit nach der Kastration, in der allmählich der Hormonpegel absinkt und die Männchen verträglicher werden) wieder zusammenzuführen. Eine richtige Gruppe geht allerdings erst ab vier Mäusen los - dann haben sie wesentlich mehr Spaß und sind auch unterhaltsamer zu beobachten.

Allerdings sind Mäuse nicht ganz einfach zu haltende Haustiere. Sie brauchen gemessen an ihrer geringen Körpergröße verhältnismäßig viel Platz (Mindestkäfigmaße Grundfläche 100x50 und Höhe 50 cm), sind sehr krankheitsanfällig (vor allem Atemwegserkrankungen und Tumore) und dadurch nicht so billig zu halten, wie man anfangs oft meint. Auch eine Kastration schlägt mit 40 bis 60 Euro pro Tier zu Buche, ist allerdings die einzige Möglichkeit, männlichen Mäusen ein schönes und halbwegs artgerechtes Leben zu ermöglichen.

Hast du schon das Wiki entdeckt (oben in der Übersicht gelb markiert)? Da steht alles drin, was man für den Start in die Mäusehaltung wissen sollte, z. B. auch über das richtige Futter, Bezugsquellen für Farbmäuse (Zooläden sind aus verschiedenen Gründen keine gute Wahl, wie du ja auch schon daran gemerkt hast, dass man dich nicht über die Probleme der Bockhaltung informiert hat) oder darüber, wie man einander fremde Mäuse vergesellschaftet (einfach zusammensetzen kann böse schief gehen).
 
Hallo,
Also ich denke wegen zwei Punkten haben sich die beiden bekämpft:
1. Böckchen können nicht zusammenleben. Der Kleine muss kastriert werden.
2. Du hast sie einfach zusammengesetzt! Das darfst du niemals machen!
Bitte nicht böse sein.*drück*
Du willst doch das es deinem Tier gut geht, hm?=)
Erstmal solltest du dein Männchen kastrieren lassen und dann nch vier Wochen Ausstinkzeit, kannst du ihm Weibchngesellschaft besorgen. Aber bitte nicht aus dem Zooladen, sondern aus dem Tierschutz.
LG Hannah
 
Hallo und willkommen hier im Forum!

Zunächst einmal: Futtermäuse sind Farbmäuse. Oder eben Rennmäuse. aber der Begriff 'Futtermaus' ist absolut nichtssagend. Man kann daraus nicht ab leiten, um welche Art es sich handelt. Futtermäuse der Familie mus musculus sind jedenfalls ganz normale Farbmäuse.

Dass sich Böcke gegenseitig zerfleischen ist leider normal, denn unkastriert können die nicht zusammen gehalten werden.
Normalerweise würde das schwächere Tier ab wandern, aber im Käfig geht das ja nicht. Der Streit wird also so lange eskalieren, bis maximal noch ein Tier übrig ist.

Du kannst evt. Mord und Totschlag eine kurze Zeit lang unterdrücken, in dem du sie bei wenig/ohne Inventar auf geringer Fläche hältst. Das ist aber natürlich keine artgerechte Haltung, und kann nur zur Überbrückung des Zeitraums bis zur Kastration bzw. einige Wochen danach dienen, bis die Hormone hinreichend abgebaut sind.
Die vermeintlich böse Maus abzugeben war also leider unsinnig, denn das hat die Situation nicht verbessert. Das Problem ist nicht der Charakter des Tieres, sondern die nicht erfolgte Kastration.

Alleine halten der Tiere geht aber auch nicht, da auch das bei diesen hochsozialen Tieren unter Tierquälerei zählt. Aber dass sich das verbliebene Tier in Einzelhaft nicht wohl fühlt, hast du ja bereits gemerkt.
Mäuse brauchen einen sozialen Verband aus Artgenossen, denn nur so fühlen sie sich sicher. An sonsten leben sie im Dauerstress, weil sie ständig auf der Flucht sind.

Auf gar keinen Fall potente Tiere gemischtgeschlechtlich zusammen setzen! Der daraus entstehenden Mäuseflut wirst du schon nach kürzester Zeit nicht mehr Herr.
So sieht das dann nämlich aus:
Mausplosion

Davon abgesehen sind Tiere keine Gegenstände, die als Waren in's Regal gehören.
 
Back
Top Bottom