Mehlizucht mit Futterexperimenten

Gut, das mit dem selbstregulierenden Feuchtigkeitshaushalt beruhigt mich sehr, da ich ihnen wirklich immer ausreichend Trockenfutter und nahezu täglich frisches Naßfutter gebe!

Ich habe aber nichts anders gemacht als bisher, kein neues/anderes/bisher nicht ausprobiertes Futter, sowieso alles immer sauber, frisch und bio... ich versteh´s auch nicht!

Ich habe auch versucht, den "Umzug" so schonend wie möglich zu machen, um sie nicht zu stressen: Käfer auf Löffel, sanft in neue Box gesetzt oder Käfer in Pappröhre und rüber in die andere Box... danach sind sie auch wie immer gewuselt. Erst ca. einen Tag später waren sie taumelig und überall lagen welche auf dem Rücken. Ich dachte zuerst sie wären plötzlich allesamt gestorben, aber sie leben. Sie zappeln mit den Beinchen, drehen sich auch wieder um. Nur irgendwie zeitlupenartig verlangsamt. Wenn sie krabbeln, torkeln sie und fallen recht schnell wieder um.

Ich dachte wie oben geschrieben, sie hätten zu wenig Feuchtigkeit und habe ihnen gestern ein großes Salatblatt gegeben (vorher hatten sie Möhren drin und kaum was gefressen), zwei habe ich direkt darauf gesetzt, aber sie haben nicht wie sonst gleich zu fressen angefangen, sondern sind bloß drübergetapst...

Taumelnd, appetitlos... was haben sie bloß??? *grübel*
 
Aber erst viele Wochen danach - ein Weibchen legt mehrere Gelege - in der Größenordnung von 100-300 Eiern pro Gelege, wenn ich mich da recht erinner. Und die sterben normalerweise auch nicht alle quasi gleichzeitig.
 
Eben! Genau das denke ich auch.

Ich habe die Larven Ende Januar oder Anfang Februar gekauft (ich weiß es nicht mehr so ganz genau), ab Mitte/Ende Februar fingen die Ersten an sich zu verpuppen und bis Ende März hatte sich auch die Letzte verpuppt. Käfer schlüpften dann ab Anfang bis Mitte März. Der Letzte schlüpfte um Ostern rum.

D.h. sie sind ja teilweise wirklich noch nicht alt! Die Ältesten Käfer sind maximal 4 Wochen alt und die Jüngsten ca. eine Woche und bisher waren alle quietschfidel und paarten sich ganz munter. Jetzt sind sie plötzlich nahezu alle apathisch und torkeln rum!

Ich habe nichts an den Haltungsbedingungen geändert, außer das Umsetzen in die neue Box, nachdem der letzte Käfer geschlüpft war und ich in der bisherigen Käferbox die ersten neuen, minikleinen Larven erkennen konnte. Diese sind jetzt allein in der bisherigen Käferbox, die Box mit den Puppen ist derzeit leer und sauber und die neue Käferbox beherbergt die Käfer, die plötzlich irgendwas haben... aber was?
 
Ich habe gerade eine Idee:
Ich setze gleich mal einen Teil der Käfer in die derzeit leere, dritte Faunabox! Vielleicht ist ein Unterschied erkennbar.
Ich werde genau die gleichen Dinge hineinlegen und füttern wie in der anderen und dann mal abwarten...
 
So, jetzt sind ca. 25 Käfer umgezogen. Sie haben Haferflocken als Einstreu und Trockenfutter, ein paar wenige Gammarus, die mit umgezogen sind, etwas Pappe zum Verstecken und genau wie die anderen in der großen Box, eine frische Möhrenhälfte bekommen.

Ich habe sie jetzt nochmal ganz genau angeschaut: sie wirken auf mich, als hätten sie steife Gelenke, denn sie gehen sehr beschwerlich und langsam, knicken die Gliedmaßen kaum und fallen deshalb so schnell um. Liegen sie auf dem Rücken zappeln sie entweder und drehen sich mühevoll wieder um oder bleiben sogar oftmals eine ganze Weile liegen und ziehen die Beinchen an.
Die, die krabbeln, kommen durch die ganzen umgedrehten Käfer und deren nach oben gerichtete Beine kaum voran, fallen auch oft oder sind zu schwach um einen Bogen zu machen. Das Salatblatt, das sie gestern bekommen haben, ist kaum angefressen und die Gurkenscheibe ebenfalls. Beides sehr ungewöhnlich, weil es sehr, sehr viele Käfer sind und sie bisher immer gut gefressen haben.

Wenn man in die Faunabox hineinschaut, sieht man mindestens 80% der Käfer auf dem Rücken liegen! Das ist ja nun wirklich nicht normal!

Und sie wirken wie arthritisch... so als täte ihnen alles weh. Sie tun mir so leid!
 
*heul* Das ganze hört sich schon recht schrecklich an. *heul*
Ich hoffe und drück die Daumen, dass du ganz schnell rausfindest was da den Käferchen fehlt *drück*
 
Ich habe gerade bei einem Mehli- und Käferzüchter gelesen, dass die Mehlis und Käfer KEINEN Salat bekommen dürfen ... *grübel*
Quelle:
Code:
http://www.wer-weiss-was.de/Anfragen/www_de/68530/mehlwuermer.html
 
Wo stehen sie denn bei dir? In der Küche vielleicht?

Hast du da zufällig mit Reinigungsmitteln in der näheren Umgebung geputzt?

Und wie hell stehen sie? Tageslicht und direkte Sonneneinstrahlung mögen die Käfer nicht besonders.
 
Ich habe gerade bei einem Mehli- und Käferzüchter gelesen, dass die Mehlis und Käfer KEINEN Salat bekommen dürfen ... *grübel*
Quelle:
Code:
http://www.wer-weiss-was.de/Anfragen/www_de/68530/mehlwuermer.html
Salatblatt haben die bei mir immer bekommen...


Allerdings sind meine auch ähnlich eingegagen wie es hier beschrieben wird*grübel*
 
Salat selber ist unproblematisch, das bekommen meine als Feuchtfutter auch oft. Der Salat sollte allerdings nicht gespritzt oder sonst wie behandelt sein, denn das ist bei allem Obst und Gemüse schlecht für die Würmer
 
Mir fiel grad noch etwas ein - Gab es evtl. Obst für die Krabbeltierchen? Könnte es sein, dass sie einfach nur "Blau" sind ? *grübel*
(Ich weis, hört sich abwegig an, aber erstmal eine Idee ... )
 
Ok, Salat bekamen sie zum Glück eh kaum, jetzt also lieber gar nicht mehr ;-)

Aber daran kann´s auch nicht liegen, denn das Salatblatt gestern haben sie erst bekommen als es ihnen schon schlecht ging!

Sie stehen in der Nähe des Mäusekäfigs im Zimmer meines Sohnes, in dem ich keine Reinigungsmittel verwendet habe seit langer Zeit :D
Die Temperatur ist dort relativ konstant (um die 20°) und sie stehen im Halbdunkel. Auch der Standort von alter und neuer Box ist gleich.

Ui, Punkratz, das klingt ja nicht gut :-(

Danke Euch allen auch sehr für die Hilfe und die Tipps!
 
Der Salat (und auch alles andere Obst und Gemüse) bei uns ist immer ungespritzt und ich wasche die Blätter auch bevor ich sie verfüttere. Daran sollte es hoffentlich nicht liegen, sonst haben wir einen neuen Bioskandal ;-)
Aber Salat haben sie ja auch erst bekommen, nachdem sie so schlecht dran waren...

Öööh, zuletzt gab´s Apfel... der sah allerdings eher schrumpelig aus am anderen Tag als ich ihn rausholte... könnte er da schon vergoren sein??
Mein Sohn meinte spontan, als ich ihm Eure Antworten vorlas: " Nö, blau sind die nicht angelaufen..." :D
 
...vielleicht ahnen sie schon, was ihnen bzw. den Kindern bevorsteht...*rennweg*

Hmm, eine logische Erklärung wüsste ich nun auch nicht. Bei mir ging der erste Versuch mit den Mehlis leider auch schief, sowas kommt häufig vor.

Seit dem 2. Anlauf boomt es allerdings ganz hervorragend und ich habe so viele Larven, dass ich zeitweise welche abgeben kann (kostenlos, versteht sich) :D

Du könntest nochmal in Wildvogelforen schauen, dort gibt es viele, die ihre Mehlwürmer selber züchten, schon über viele Jahre.


Edit: ha - also doch nen Appelkorn intus? *bätsch*
 
*grübel* Hast Du beim 2. Anlauf irgendwas anders gemacht als beim 1.Versuch?

Ich überlege gerade, ob es sein kann, daß diese ersten, gekauften Larven und die daraus entstandenen Käfer nicht so robust sind wie eigene Nachzuchten, weil sie ja eine Zeit lang nur auf Pappe und Stroh hocken mußten und dann noch den Streß hatten? Vielleicht sind die Eigenen dann langlebiger?

Ich meine beiden Boxen jetzt in die Nähe der Heizung gestellt, weil ich jetzt mehrfach gelesen habe, daß sie es gern warm mögen. Wobei die 20°C ja bisher auch ok waren...

Ein paar Käfer sind auch noch dabei, die etwas aktiver wirken als die anderen, die sich immer noch erfolgreich tot stellen. Zuerst dachte ich ja, die hätten einen Schock vom Umzug und würden sich bloß tot stellen, aber so lange kann das ja nicht anhalten??
 
Ich finde gänzlich unterschiedliche Angaben, was die Lebensdauer der Käfer angeht... egal in welchen Foren oder wissenschaftlichen Abhandlungen ich suche... mal heißt es sie werden einen Monat als, dann wieder ein bis zwei Monate, andere wiederum sagen, sie können bis zu einem halben Jahr alt werden und einmal hieß es sogar bis zu einem Jahr!
*grübel* Was soll ich nun glauben? Wie sind denn Eure Erfahrungen bisher?

In einem Forum hieß es als Tipp man solle sich nach dem ersten Wurmansatz und Zuchtbeginn in einem Abstand von 14 Tagen einen zweiten Ansatz kaufen und so hätte man zeitlich versetzt immer genug Larven zur Verfügung... würde ja auch dafür sprechen, daß die Käfer nicht alt werden, denn wenn sie lange leben und ständig Eier legen, reicht ja auch der erste Ansatz allein schon aus oder hab ich da einen Denkfehler drin?

Aber daß fast alle gleichzeitig plötzlich Alterserscheinungen zeigen, finde ich doch sehr merkwürdig!

Na, ich werde sie erstmal weiter beobachten und alles tun, von dem ich denke, daß es ihnen gut tut... und dann erzähle ich Euch, was passiert!

Für weitere Tipps und Erfahrungsberichte bin ich jedoch sehr dankbar! :-)
 
So ganz genau weiß ich es gar nicht, ob ich etwas anders gemacht habe *grübel* Es ist aber kein Geheimnis, dass die Mehli-Zucht nicht beim 1. Mal klappt, da muss man wohl auch eine gute Portion Glück haben.

Bei mir leben die Käfer und die Larven getrennt voneinander, jeweils in ausrangierten 50er Aquarien, mit Streu befüllt und je einer Wurzel zum Klettern. Die Becken stehen in der Küche in einem Gorm-Regal, in der Nähe der Heizungsrohre. Dort tummeln sich die Käfer auch sehr gerne und sind deutlich aktiver :D

Ein Mal hatten die Käfer einen Befall von Staubläusen, den ich jedoch in den Griff bekam. Seither habe ich keine Eierkartons mehr in den Becken, denn diesen fanden die Läuse wohl sehr angenehm. ;-)

Als Feuchtfutter bekommen sie Gurke, ab und zu mal etwas Apfel, Tomate oder auch mal ein Blättchen Salat. Ansonsten Haferflocken und Weizenschrot...oder mal ein paar Sämereien.

Das klappt sein nunmehr 2 Jahren ganz prima. Ich brauchte nie wieder welche nachkaufen. Wo genau nun das Geheimnis einer funktionierenden Mehlkäferzucht liegt kann ich dir aber nicht sagen. Tippe aber auch darauf, dass die Herkunft der gekauften Larven/Würmchen nicht so optimal ist (Futtertierfarmen ja generell nicht ^^) und sich die Insekten bei schlechten Ursprungsbedingungen schlechter entwickeln als sonst.

Einfach mal abwarten...

Ab und zu purzelt hier übrigens auch mal ein Käfer auf den Rücken, aber so seltsam starr liegenbleiben wie du es beschreibst tun meine hier nicht. Die Käfer werden im Schnitt 2 bis 4 Monate alt, dann sterben sie.
 
das mit dem 2-Wochen-Zyklus ist IMHO ziemlicher Unsinn. Die Entwicklung geht nicht immer exakt gleich schnell, so dass sich das so oder so verteilt.

Ich benutz ein rotierendes System aus 3 Behältnissen.
In einem Behälter sind nur Würmer, und ggf. Puppen. Käfer werden aussortiert, udn in ein eigenes Behältnis gepackt. Puppen werden gelegentlich raus gesammelt und in das 3. Behältnis gepackt.
So ist sicher gestellt, dass in dem Wurm-Behältnis keine Eier abgelegt werden können, und irgendwann mal keine Würmer mehr drin sind. Die wurden entweder verfüttert oder haben sich verpuppt, bzw. zu Käfern entwickelt. Dann kann der Inhalt ohne tierische Verluste in die Entsorgung.
Dort rein kommt dann die Streu der Käfer mit samt den Eiern. Die Käfer bekommen neues Streu. Bei der Box mit den Puppen wandern die Käfer zu den anderen Käfern. So können nur in der Käferbox überhaupt Würmer 'entstehen', und man kann leicht 'ausmisten' ohne Miniwürmer versehentlich in der Biotonen zu entsorgen.

Mehlwürmer mögen übrigens auch Päppelbrei liebend gerne :D
Die fressen einfach alles. Sogar Pappe und Holzwolle, wenn nichts Besseres da ist.
 
Erstaunliche Viecher!

Ich hab´s auch mit drei Boxen so ähnlich gemacht: In der Ersten waren nur die Larven, als sie sich nach und nach verpuppt haben, habe ich die Puppen rausgesammelt, da ich bemerkt hatte, daß sie angefressen wurden. Die Puppen hatte ich zuerst in einem Glas auf Toilettenpapier liegen, aber als ich meine dritte Box bekam, sind sie darin gelandet und lagen auf einer dünnen Schicht Haferflocken, damit die Käfer, wenn sie geschlüpft sind, ohne daß ich es sofort bemerkte, auch was zu fressen hatten. Die Käfer waren dann in Box Nummer drei. Als alle Larven verpuppt waren, stand diese Box leer. Da es auf dem Boden der Käferbox inzwischen zu wuseln anfing, habe ich dann die Käfer umgesiedelt in diese Box, da ich befürchtet hatte, daß die Käfer vielleicht die Miniwürmchen lecker finden könnten. (Da hätte ich mich nicht getraut die Streu umzuschütten in eine andere Box, denn die neuen Larven sind doch sooo winzig!!? Da habe ich bloß die Käfer rausgesammelt.)
In der Zwischenzeit waren auch alle Puppen geschlüpft und zu Käfern geworden, so daß die dritte Box leer war, wo ich jetzt die 25 Testkäfer drin habe, um zu sehen, ob es an der Box liegt.

Ich habe das Streu der Käferbox drin gelassen und nur die Käfer in neues Streu umgesiedelt. Meint Ihr das war nicht gut? Ich habe neue Haferflocken hinzugetan, aber da die neuen Larven sooooo miniwinzig sind und teilweise auch auf dem Boden der Box zu kleben scheinen, habe ich mich nicht getraut, sie umzusiedeln... Ihnen scheint es auch weiterhin gut zu gehen, denn sie wachsen sichtlich!

Puh, daß die auch Staubläuse kriegen können! Hätte ich gar nicht drüber nachgedacht, aber kann ich mir gut vorstellen, denn in den Boxen ist es ziemlich trocken, finde ich... Hoffentlich bleib´ ich davon verschont! Bisher sehe ich keinen äußerlichen Befall oder ähnliches. Nur steife Beine... und einen Käfer habe ich gesehen, dem fehlte das untere Beinglied, aber ich weiß nicht, ob er angefressen wurde oder so auf die Welt kam. Er wackelt trotzdem ganz tapfer vor sich hin.

Sortiert ihr eigentlich Käfer aus, bei denen Deformationen auftreten? Ich habe zwei bei denen ein Deckflügel kürzer ist als der andere. Beeinträchtigt sie nicht weiter, deshalb habe ich es nicht weiter beachtet, aber vielleicht wird es so vererbt? Und eigentlich müßte man sowas bei einer Zucht ja aussortieren... Puh. Selektion liegt mir gar nicht. Über Leben und Tod aufgrund von kleinen Schönheitsfehlern entscheiden...
Ich habe bisher nur einmal einen Käfer getötet, weil er es nicht geschafft hatte, sich komplett zu entpuppen. Sein Körper war immer noch zur Hälfte eine Puppe und zur Hälfte ein Käfer. Er konnte nicht laufen und ich bin sicher, sein Verdauungsapparat hätte auch nicht funktioniert, da er noch zum Teil in der Puppenhülle steckte und nicht dort rauskam. War einfach nur halb entwickelt. Den wollte ich nicht leiden lassen.

Ab und zu ist auch bei mir schonmal einer auf dem Rücken gelandet, aber die sind in der Regel immer alle schnell wieder aufgestanden. Nur jetzt können sie es irgendwie nicht mehr. Sind immer noch total schlapp. Aber seit ich die Boxen in der Nähe der Heizung stehen habe, sind sie allesamt etwas aktiver geworden! Die auf dem Rücken liegen, strampeln mehr und liegen nicht nur still mit angezogenen Beinchen da und es sind auch inzwischen wieder ein paar mehr richtig rum gedreht, hab ich das Gefühl. Aber ich muß es beobachten, vielleicht ist es auch Wunschdenken...

Wie gibst Du ihnen denn Päppelbrei? Ich habe mal ganz am Anfang versucht, ihnen aufgeweichte Haferflocken zu geben, aber die Larven sind da reingelatscht und blieben kleben! Das hab ich ganz schnell wieder rausgeholt! Oder hab ich da einfach nur ein paar besonders doofe Exemplare hier? :D
 
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