Mehlwürmer

MartinaHH

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Hallo,

ich habe meinen Kleinen mal probeweise Mehlwürmer gegeben und sie sind total begeistert davon. Nun drängen sich mir aber einige Fragen auf:

1. Wie oft und wieviel Mehlwürmer dürfen Farbmäuse fressen (wenn sie ohnehin fast alle schon ziemlich rundlich sind)?

2. Wie muss ich die Würmer "aufbewahren"? Eher kühl oder eher warm? Muss ich sie füttern, wenn ich sie nicht noch am gleichen Tag an die Mäuse verfüttere?

3. Wie lange "halten" die Würmer, d.h. wie lange kann ich sie aufbewahren, bis sie anfangen, sich in Käfer zu "verwandeln"?

4. Wir hatten jetzt nur mal ein paar "Probewürmer" mitgenommen, aber eine "Portion" beim Zoohändler sind schon eine ganze Menge Würmer, und je nachdem wie lange sie "halten" und wieviele Würmer die Mäuschen fressen dürfen, werden sicher immer irgendwann welche "über" sein. Wie "entsorgt" ihr die? Auch wenn ich sie als Futtertiere kaufe, es widerstrebt mir dann doch, "überflüssige" Würmer in den Hausmüll zu schmeißen.

Würde mich freuen, wenn Ihr mir dazu was sagen könntet!

Martina
 
Hallo!

Das das Wiki deine Fragen ja nur teilweise beantwortet, schreib ich mal trotzdem ganz dreist ;-) noch was dazu.

1. Wie oft und wieviel Mehlwürmer dürfen Farbmäuse fressen (wenn sie ohnehin fast alle schon ziemlich rundlich sind)?
Grundsätzliches dazu steht im Wiki; bei sowieso schon runden Mäusen würde ich nicht mehr als einen, maximal zwei pro Woche geben. Mehlwürmer (bzw. korrekt Mehlkäferlarven) sind ja ziemlich fettreich.

2. Wie muss ich die Würmer "aufbewahren"? Eher kühl oder eher warm? Muss ich sie füttern, wenn ich sie nicht noch am gleichen Tag an die Mäuse verfüttere?
Zur Haltung steht ja was im Wiki. Manch einer bewahrt die Tiere im Kühlschrank auf, weil ihr Stoffwechseln dann langsamer läuft, sie also weniger fressen und sich später verpuppen. Ich persönlich halte nicht viel davon (auch Insekten haben ein Recht auf ein anständiges Leben ;-) ), würde sie auf jeden Fall einfach bei Zimmertemperatur halten.
Ich denke nicht, dass es notwendig ist, sie anzufüttern, wenn sie am gleichen Tag verfüttert werden. Nur werden Mehlwürmer im Zoohandel meist sehr einseitig/vitaminarm ernährt; es empfiehlt sich, um sie "gehaltvoller" zu machen, sie erstmal ein paar Tage mit trockenem Futter und Obst/Gemüse anzufüttern.

3. Wie lange "halten" die Würmer, d.h. wie lange kann ich sie aufbewahren, bis sie anfangen, sich in Käfer zu "verwandeln"?
Siehe Wiki ;-)

4. Wir hatten jetzt nur mal ein paar "Probewürmer" mitgenommen, aber eine "Portion" beim Zoohändler sind schon eine ganze Menge Würmer, und je nachdem wie lange sie "halten" und wieviele Würmer die Mäuschen fressen dürfen, werden sicher immer irgendwann welche "über" sein. Wie "entsorgt" ihr die? Auch wenn ich sie als Futtertiere kaufe, es widerstrebt mir dann doch, "überflüssige" Würmer in den Hausmüll zu schmeißen.
Mehlkäfer sind einheimisch. Sprich: Wenn es nicht gerade Minustemperaturen hat, kann man überschüssige Tiere schlicht irgendwo "aussetzen". Normalerweise überleben sie das.
Töten kann man sie wohl ganz gut (und angeblich schonend) per Gefriertruhe, aber dazu kann ich dir nichts genaueres sagen.

LiGrü,
Mooni (bisher ohne Mehlis, aber demnächst kriegt das Hamstertier auch mal welche angeboten)
 
Töten kann man sie wohl ganz gut (und angeblich schonend) per Gefriertruhe
Womit wir mal wider bei der artgerechten Haltung von mehlwürmern wären. ;-) Ich finde das Töten per Gefriertruhe grausam.
"Aussetzen" ist ok.
 
Ben, ich finde das auch grausam, aber es weiß halt keiner, wieviel die Tiere davon wirklich mitbekommen.
Im Prinzip fallen sie als wechselwarme Tiere bei Kälte ja in eine zunehmende Starre, der Stoffwechsel fährt runter und sie sind halt irgendwann einfach tot. Ob ihnen das bewusst ist, ob sie es als "schlimm" empfinden, wer weiß das schon...

LiGrü,
Mooni (ganz kurz da und schon wieder weg ;-) )
 
Äh Moment, nicht alle Mehlwürmer sterben durch einfrieren. Ich hab schon berichte gelesen, wo die Kleinen nach dem auftauen wieder losgekrabbelt sind.
Sara hatte auf dem Balkon eine Dose stehen im Winter mit Minusgerade, die Viecher haben auch im Sommer noch gelebt und wurden dann ausgesetzt.

Lieber für 1 Minute in kochendes Wasser, abtropfen lassen und dann einfrieren, später verfüttern.
 
Noch nicht unser Wiki entdeckt ;-) ? Wiki / Mehlwurm

*schäm* *schäm* *schäm* *schäm* *schäm* *schäm* *schäm* *schäm*

Ach Gott, wie peinlich. Irgendwie habe ich es wahrgenommen, das das Wiki eingerichtet wurde, ich hatte sogar schon mal darin rumgestöbert, aber irgendwie war ich gestern Abend wohl geistig nicht so ganz da...

Trotzdem danke für die Antworten auf mein Posting! =)

Martina
 
Zum Thema Töten:


Ich selbst denke hier wie Mooni, daß Einfrieren bei einem wechselwarmen Tier (Insekt!) das "Schonenste" ist... ich spreche von Insekten @stille Mitleser.
In kochendes Wasser werfen ist auf jeden Fall qualvoller. Ein Lebewesen bekommt es mit, wenn die Proteine denaturieren.
Wie lange man sie einfrieren müßte, damit sie sicher tot sind, weiß ich nicht. Viele einheimische Insekten haben so eine Art "Frostschutzmittel" in sich, um den Winter zu überdauern.

Ich selbst friere aber niemanden ein, da ich ja die Mehlkäfer selbst halte.

Wenn du die überzähligen Larven nicht verfüttern magst: setz sie in einem Komposthaufen aus, da fühlen sie sich sehr, sehr wohl...

Ich selbst züchte Mehlkäfer selber ("Bio-Mehlkäfer"), die abwechslungsreich ernährt werden und auch ein nettes eigenes Terra haben. ;-)
(Ich selbst bin seit knapp 10 Jahren Vegetarier und versuche, auch für die Mäuse und den Hamster auf Hundetrockenfutter zu verzichten, denn dieses wird ja auch mit Tieren hergestellt, die aus Massentierhaltung kommen. Unterstützen möchte ich selbst das nicht, komme aber leider nicht völlig ohne HundeTroFu aus, weil nicht alle meiner Mäuse Mehlkäferlarven fressen, und Proteine benötigen sie ja dennoch. Aber durch die Mehlkäfer muß ich nur sehr wenig TroFu geben. Bei den Käfern weiß ich, wie sie gelebt haben und leben und was sie zu fressen bekommen. Außerdem sind Insektenlarven eine natürliche Proteinquelle von Mäusen und Hamstern.)

Ich selbst töte die Larven direkt vor dem Verfüttern, weil die Mäuse nämlich so dämlich sind und sie mitschleppen, aber teilweise entkommen lassen. Ergebnis war eine Population freilaufender Mehlkäfer in der großen Voli :D , da ich mir das künftig gerne ersparen möchte, bekommen Mäuse und Hamster nun nur noch frschgetötete Larven (mit einer scharfen Schere den Kopf abschneiden).
 
Last edited:
Zum Töten von Mehlwürmern:

Als Käferlarven haben Mehlwürmer ein ziemlich primitives Strickleiter-Nervensystem, kein zentrales Nervensystem wie Säugetiere. Sprich, sie haben kein Gehirn, sondern nur ein Zerebralganglion und einzelne Ansammlungen von Nervenzellen paarweise über ihre Körpersegmente verteilt und untereinander verbunden. Das bedeutet für sie, daß sie in ihrer Entwicklungsstufe zu keiner komplexen Sinneswahrnehmung fähig sind. Das mag etwas fies klingen, aber das, was ein Mensch beim Erfrieren empfindet, teilt ein Mehlwurm nicht. Er hat kein Schmerzempfinden, das dem eines Säugetieres gleich käme. Von daher ist für ihn weder das Einfrieren, noch das sehr schnell verlaufende Abkochen, noch das von-einer-Maus-zerpflückt-werden so, wie man sich das als Mensch vorstellt, sondern erzeugt lediglich die eine Wahrnehmung der Qualität "hier stimmt doch was nicht -> Gegenwehr!".

Wie man die Mehlwürmer also abtötet, ist eher eine moralische Frage. Ich verfüttere meine ganz und lebend, wie sie auch unter natürlichen Bedingungen gefressen würden. Ihnen den Kopf abzuschneiden bringt wegen ihres nicht-zentralen Nervensystems wenig.

Ich habe übrigens zum Thema Mehlwurmfutter mit Fisch-Flockenfutter aus Algen und Fischmehl gute Erfahrungen gemacht. Mehlwürmer brauchen einiges an Eiweiß, um sich vollständig häuten zu können, deshalb sollte immer genügend davon zugefüttert werden.
 
Fischfutter, das ist ja mal ne geile Idee irgendwie. Aber da ist doch bestimmt auch allerhand scheiß in den flocken, den ich den Mäusen eigetl nicht zumuten will...*grübel*
 
Hatte nie Probleme damit. Sowohl die Mehlwürmer als auch Heimchen gedeihen mit Fischflocken, Kleie und Bananenpüree hervorragend, und die Mäuse stehen darauf. Was die Larven aus dem Zoogeschäft zu Fressen bekommen haben, weißt Du auch nicht.


Borodin, mit einem geschätzte 5000 Stimmen zählenden Symphonieorchester im Keller und Gewürm im Wohnzimmer
 
Hallo!

Es gibt doch sicher auch eine andere Eiweißquelle für Mehlwürmer die aber nicht aus Fisch besteht oder?*grübel* für meine Mäuse gabs auch mal Garnelen aber fischen können die ja nicht *Vogelzeig* also möglichst natürlich.
Wenn man denen da 1-2 wöchentlich einige Würmer gibt und alle die brav fressen kann man das eiweißhaltige Zeugs im Hauptfutter eigentlich weglassen oder tut man am besten nochmal etwas rein?

liebe Grüße
elec
 
Eine wirklich "natürliche" Ernährung gibt´s mMn für Mäuse eigentlich nicht - Mäuse sind prinzipiell Futter-Opportunisten, die das fressen, was sie finden und gerade brauchen. Wenn sie Garnelen bekommen können und ihren Eiweißbedarf decken müssen, fressen sie Garnelen. Ebenso sind Mehlkäfer ziemlich opportunistisch und fressen, was immer in ihrer Reichweite liegt, also ist auch hier eine "natürliche" Ernährung schwierig. Zudem ist "natürliche Ernährung" im Allgemeinen keine optimale Ernährung! In der Natur sind Nahrungsmangel und Mangel an einzelnen Nährstoffen die Regel. Aber genau das versucht man ja, bei der Haustierhaltung zu vermeiden...

Fisch-Flockenfutter hat den Vorteil, daß es relativ trocken ist. Als ich noch viel Obst gefüttert habe, hatte ich öfters Probleme mit Schimmelbildung bei den Mehlwürmern - das kommt mit Fischfutter nicht vor. Ich hab´s auch mit Ei versucht, was allerdings weniger gut zu dosieren ist - und mehrfach ein Massensterben meiner Larven nach sich zog. Hunde-Trockenfutter (fein zermörsert und/oder angefeuchtet) ging auch, allerdings fand ich den Geruch zu penetrant.

Ich biete meinen Mäusen Eiweißfutter nach Bedarf an - im Grundfutter hab ich keines (Gefahr des Verderbens), gebe ihnen aber halt zusätzlich soviel, wie sie innerhalb kurzer Zeit fressen. Je mehr sie danach gieren, desto mehr. Wenn sie ihren Bedarf gedeckt haben, reichen geringe Mengen - man sieht dann ja, wie schnell die gefressen werden.

Borodin, der gerade Mascarpone entdeckt hat (noch begehrter als Nutri!)
 
Sara hatte auf dem Balkon eine Dose stehen im Winter mit Minusgerade, die Viecher haben auch im Sommer noch gelebt und wurden dann ausgesetzt.
Petze*Keule* Sie standen den ganzen Winter draußen...

Meine Letzten habe ich eingefroren, weil ich einfach nix ausm Zooladen holen kann ohne es einzufrieren, da bekomm ich sofort Milbenpanik

Meine Artgerechte Mehlwurmzucht mußte ich ja kochen, als wir Milben hatten...in dem Moment, in dem sie im Topf landen, sind sie auch schon tot.

Jetzt versuche ich wieder zu züchten, aber meine verpuppen sich einfach nicht...nur einer hat sich verpuppt, der ist als Puppe gestorben (klasse*böse* )
Warscheinlich sind sie schon zu alt (sind riesen Mehlwürmer)*grübel*

Werd mir wohl ein neues Zuchtpaar besorgen müssen:D
 
wie züchtet man die denn, einfach zusammen mit ein paar mehlies in ein ein terra oda so stecken, etwas füttern... und warten????
 
hm... da ich hier pro woche etwa 50-100 gramm mehlwurm in die maus (duprasi) gehen lasse, stellt sich die frage des tötens bzw aufbewahrens bei mir nicht wirklich. weil bei 60 mehlens am tag biste erstmal beschäftigt die bande einzeln zu köpfen. geschweige denn die einzufrieren oder zu kochen (*kotz*)

das die eiweiss brauchen wusste ich bis jetzt auch nicht, aber is mal ne gute idee... hab hier noch gammarus rumfliegen die irgendwie keiner mag, darf ich die da reinwandern lassen?

obst gibts hier für die mehlens eh nicht, weil ich hier nen diabetiker und noch ein paar andre rabauken sitzen hab, die keine glukose haben dürfen (die ja nunmal in obst enthalten ist).
mehlis müssen halt mit gurke, paprika, salat und gras aus dem garten klarkommen. und natürlich mit haferflockies
 
Ja, für eine effektive Mehlwurmzucht muß man Proteine zufüttern. Sonst bekommen sie auch ganz schnell bei der Häutung Probleme (Mangel am Hormon Ecdyson), bekommen die Epidermis nicht richtig abgestoßen, bleiben darin stecken, verkrüppeln und sterben letztlich. Gleiches gilt natürlich für die Verpuppung.

Die Verpuppung kann man leicht induzieren, indem man die Fütterung einstellt, sobald die Larven eine ordentliche Größe haben. So kann man sie vor allem auch synchronisieren.

Was Du ihnen an Proteinen gibst, ist Geschmackssache. Wie gesagt, hab ich gute Erfahrungen mit Vitakraft-Fischflockenfutter gemacht, das können sie mit ihren Mundwerkzeugen gut fressen. Gammerus und Haferflocken sind auch gut, auch Toastbrot, Kleie, feuchtes Holz (ein bißchen Feuchtigkeit brauchen sie, zum Beispiel ein wenig Wasser aus der Sprühflasche)... Nur kein Mehl!


Borodin, jetzt hab ich Hunger
 
kein mehl? irgendwo hab ich das anders gelesen und für meine mehlwurmlieferung das duna schon mit streu, haferflocken und mehl ausgestattet *grübel*
 
ich hab's bei meinen mal mit mehl probiert gehabt, aber das war ganz schön unappetitlich, weil das so gepappt hat. für die tiere bestimmt auch nicht angenehm. haferflocken sind wohl besser. gurken und salat waren besonders beliebt.
 
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