Binchen
Mäusologie-Meister*in
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Liebes Hamsterchen,
es ist jetzt ziemlich genau 1,5 Jahre her, dass du bei mir eingezogen bist.
Damals hatte ich mit deiner Pflegestelle Kontakt, weil dort auch ein Solofarbibock zu Gast war.
Einen Goldhamster wollte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht, aber schon nach den ersten Fotos (die mir ganz ohne Absichten gezeigt wurde...öhm ja..) hatte ich mich in dich verliebt.
Ein Jahr deines Lebens verbrachtest du in einem engen Knast im Kinderzimmer, dann wurdest du wegen Bissigkeit abgegeben.
Ich kann nur vermuten was du durchmachen musstest- bei jeglicher Berührung gerietst du in Panik. *seufz*
Deswegen durftest du bei mir einfach nur Hamster sein.
Kurz nach deinem Umzug zu mir.

Wir gewöhnten uns schnell aneinander- jeden Abend begleitetest du mich auf meiner Fütterrunde und ergattertest das ein oder andere Leckerli.
Nur Anfassen war tabu.

Dann kam der Umzug und wenige Wochen danach der Schreck, dass mit deinen Hoden etwas nicht stimmen konnte-> Diagnose Hodentumor.
Glücklicherweise konnte das Problem durch eine Kastration gelöst werden, anders als die Zysten, die sich an deiner Schilddrüse gebildet hatten. Da hieß es einfach abwarten und gut beobachten.
Du hattest dich schnell wieder erholt- nervig fandest du nur das Kontrollieren der Nähte..
Keine 3 Monate später war innerhalb weniger Tage ein riesiger Knoten am Hals gewachsen. Ich befürchtete schon, dass ich dich nicht wieder mit nach Hause nehmen würde
Der Doc wollte schon einschläfern (Tumor, was auch sonst bei der Vorgeschichte...), ich wollte es aber ganz genau wissen bevor gehandelt wird..
Also wurdest du narkotisiert und der Knubbel punktiert (ohne Narkose war das nicht möglich.. *seufz*) was deine Rettung war. Es stellte sich nämlich heraus, dass es nur ein gigantischer Abszess war- in etwa so groß wie 1,5 Walnüsse.. *umkipp*
Noch am Tag der OP

Die folgenden Tage waren für uns beide alles Andere als leicht.. tägliches Fixieren, Spülen und der Pieks... die ersten Male nur unter Geschrei..
aber es musste sein...
Zum Glück heilte alles sehr gut ab und du warst nicht nachtragend.
Es kehrte wieder der Alltag ein mit allabendlicher Hamsterbespaßung im Auslauf. Sollte dir ja nicht langweilig werden..
Ab und an durfte ich dich sogar anfassen oder gar von der Gehegetüre, die du ab und an erklommen hattest, nehmen und wieder auf den Boden setzen. Für mich waren es tief bewegende Momente.

Leider ließ die nächste Katastrophe schon auf sich warten.. *seufz* - keine 3 Monate nach dem Abszess hattest du wieder einen riesigen Knoten am Hals versetzt zum Abszess, verschiebbar und unter der Haut dunkel durchschimmernd....
Beim TA wurde punktiert (diesmal ohne vorherige Narkose)- Blut, viel Blut *seufz*. War nurnoch die Frage ob "normaler" Tumor oder Gefäßtumor.
Da eine Narkose und Nachschauen leider nicht möglich war, gingen wir wieder nach Hause und am nächsten Tag wieder hin.
Ich hatte mit dem Doc vereinbart, dass wenn es ein Gefäßtumor ist, er dich nicht wieder aufwachen lassen soll, wenn es ein solider Tumor wäre, er ihn versuchen solle, vollständig zu entfernen.
Wie hab ich um dich gebangt als du im OP warst und dann die Erlösung:
Erfolgreiche OP. Ein etwa hamsterkopfgroßer Tumor (wurde gleich von 3!! Blutgefäßen versorgt.. *umkipp*) mit Abszess neben dran wurden entfernt, ebenso ein Stück der Schilddrüse, von welcher die Entartung auszugehen schien.
Was war ich erleichtert, dass du die Narkose auch noch gut verkraftet hattest! In dem Alter nicht selbstverständlich..
Mich überraschte wie gut die tägliche Nahtkontrolle, das Spritzen ging und alles verheilte.
Mit der Zeit wurdest du sichtlich älter, etwas steifer in den Bewegungen, das Fell wurde etwas schütter, die Haut schuppig (vermutlich eine Hormonstörung der Schilddrüse), was dich aber nicht weniger liebenswert machte *Herz*

Die kommende Woche hättest du eigentlich zu meinem Freund umziehen sollen (ein Umzug nach Berlin wäre einfach zuviel gewesen
), doch du hast die letzten Wochen stark abgebaut, so, dass heute der letzte Tag deines ca. 2,5 Jahre währenden Lebens war 
Ich fand dich friedlich im Nest, im Schlaf entglitten *seufz*
(vor 1,5 Monaten )

Tiere kommen und gehen; aber ein Leben ohne den kleinen Kerl, der mir während der Fütterungszeit um die Füße wuselt und versucht am Hosebein hoch zu klettern um ein Leckerli abzustauben, der angerannt kommt und Männchen machend im Auslauf vor mir steht, wenn ich mit ihm rede, kann ich mir im Moment noch garnicht vorstellen
Ich hoffe du hast unsere gemeinsame Zeit genauso genossen wie ich.
Wenn ich dir zeigen konnte, dass Menschen (und deren Hände) nicht nur Schmerzen und Angst bedeuten, habe ich meinen Teil erfülllt.
Mein tapferes Hamsterchen, du Kämpfernatur!
Ich liebe dich sehr und werde dich nie vergessen. Das verspreche ich.
es ist jetzt ziemlich genau 1,5 Jahre her, dass du bei mir eingezogen bist.
Damals hatte ich mit deiner Pflegestelle Kontakt, weil dort auch ein Solofarbibock zu Gast war.
Einen Goldhamster wollte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht, aber schon nach den ersten Fotos (die mir ganz ohne Absichten gezeigt wurde...öhm ja..) hatte ich mich in dich verliebt.
Ein Jahr deines Lebens verbrachtest du in einem engen Knast im Kinderzimmer, dann wurdest du wegen Bissigkeit abgegeben.
Ich kann nur vermuten was du durchmachen musstest- bei jeglicher Berührung gerietst du in Panik. *seufz*
Deswegen durftest du bei mir einfach nur Hamster sein.
Kurz nach deinem Umzug zu mir.

Wir gewöhnten uns schnell aneinander- jeden Abend begleitetest du mich auf meiner Fütterrunde und ergattertest das ein oder andere Leckerli.
Nur Anfassen war tabu.

Dann kam der Umzug und wenige Wochen danach der Schreck, dass mit deinen Hoden etwas nicht stimmen konnte-> Diagnose Hodentumor.
Glücklicherweise konnte das Problem durch eine Kastration gelöst werden, anders als die Zysten, die sich an deiner Schilddrüse gebildet hatten. Da hieß es einfach abwarten und gut beobachten.
Du hattest dich schnell wieder erholt- nervig fandest du nur das Kontrollieren der Nähte..
Keine 3 Monate später war innerhalb weniger Tage ein riesiger Knoten am Hals gewachsen. Ich befürchtete schon, dass ich dich nicht wieder mit nach Hause nehmen würde

Der Doc wollte schon einschläfern (Tumor, was auch sonst bei der Vorgeschichte...), ich wollte es aber ganz genau wissen bevor gehandelt wird..
Also wurdest du narkotisiert und der Knubbel punktiert (ohne Narkose war das nicht möglich.. *seufz*) was deine Rettung war. Es stellte sich nämlich heraus, dass es nur ein gigantischer Abszess war- in etwa so groß wie 1,5 Walnüsse.. *umkipp*
Noch am Tag der OP

Die folgenden Tage waren für uns beide alles Andere als leicht.. tägliches Fixieren, Spülen und der Pieks... die ersten Male nur unter Geschrei..

Zum Glück heilte alles sehr gut ab und du warst nicht nachtragend.
Es kehrte wieder der Alltag ein mit allabendlicher Hamsterbespaßung im Auslauf. Sollte dir ja nicht langweilig werden..

Ab und an durfte ich dich sogar anfassen oder gar von der Gehegetüre, die du ab und an erklommen hattest, nehmen und wieder auf den Boden setzen. Für mich waren es tief bewegende Momente.

Leider ließ die nächste Katastrophe schon auf sich warten.. *seufz* - keine 3 Monate nach dem Abszess hattest du wieder einen riesigen Knoten am Hals versetzt zum Abszess, verschiebbar und unter der Haut dunkel durchschimmernd....
Beim TA wurde punktiert (diesmal ohne vorherige Narkose)- Blut, viel Blut *seufz*. War nurnoch die Frage ob "normaler" Tumor oder Gefäßtumor.
Da eine Narkose und Nachschauen leider nicht möglich war, gingen wir wieder nach Hause und am nächsten Tag wieder hin.
Ich hatte mit dem Doc vereinbart, dass wenn es ein Gefäßtumor ist, er dich nicht wieder aufwachen lassen soll, wenn es ein solider Tumor wäre, er ihn versuchen solle, vollständig zu entfernen.
Wie hab ich um dich gebangt als du im OP warst und dann die Erlösung:
Erfolgreiche OP. Ein etwa hamsterkopfgroßer Tumor (wurde gleich von 3!! Blutgefäßen versorgt.. *umkipp*) mit Abszess neben dran wurden entfernt, ebenso ein Stück der Schilddrüse, von welcher die Entartung auszugehen schien.
Was war ich erleichtert, dass du die Narkose auch noch gut verkraftet hattest! In dem Alter nicht selbstverständlich..
Mich überraschte wie gut die tägliche Nahtkontrolle, das Spritzen ging und alles verheilte.
Mit der Zeit wurdest du sichtlich älter, etwas steifer in den Bewegungen, das Fell wurde etwas schütter, die Haut schuppig (vermutlich eine Hormonstörung der Schilddrüse), was dich aber nicht weniger liebenswert machte *Herz*

Die kommende Woche hättest du eigentlich zu meinem Freund umziehen sollen (ein Umzug nach Berlin wäre einfach zuviel gewesen


Ich fand dich friedlich im Nest, im Schlaf entglitten *seufz*
(vor 1,5 Monaten )

Tiere kommen und gehen; aber ein Leben ohne den kleinen Kerl, der mir während der Fütterungszeit um die Füße wuselt und versucht am Hosebein hoch zu klettern um ein Leckerli abzustauben, der angerannt kommt und Männchen machend im Auslauf vor mir steht, wenn ich mit ihm rede, kann ich mir im Moment noch garnicht vorstellen

Ich hoffe du hast unsere gemeinsame Zeit genauso genossen wie ich.
Wenn ich dir zeigen konnte, dass Menschen (und deren Hände) nicht nur Schmerzen und Angst bedeuten, habe ich meinen Teil erfülllt.
Mein tapferes Hamsterchen, du Kämpfernatur!
Ich liebe dich sehr und werde dich nie vergessen. Das verspreche ich.
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