Mein letztes Mäuschen ist heute gegangen

MelanieM

Mäuseflüsterer*in
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Heute starb mein kleiner Kaljo - ein uralter Mäusegreis, vier Wochen nach seinem letzten Bruder Nikos.
Ich hatte lange überlegt, ob ich noch eine VG machen sollte oder nicht, habe mich aber dagegen entschieden, da ich zum einen vorerst keine Mäuse mehr halten werde, zum anderen waren Nikos und Kaljo schon so klapprig, dass sie es gar nicht ertragen hätten. Als die beiden letzten noch lebten, hatte ich schon den Eindruck, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig fix nachlassen. Als Nikos tot war, war Kaljo auch schon sehr verhutzelt, es war damit zu rechnen, dass er auch sehr bald stirbt. Ich habe den Käfig absichtlich nicht sauber gemacht, damit überall noch der Geruch des Bruders hängt und ich habe auch den Eindruck, dass der Trick geklappt hat. Die beiden haben ohnehin nicht immer im selben Häuschen geschlafen, sondern sich auf verschiedenen Ebenen des Geheges herumgetrieben.
Ich hätte die beiden Greise auch nicht abgeben mögen, damit sie woanders vergesellschaftet werden, weil sie einfach zu alt und hutzelig waren.

Ich weiß, dass das sicher sehr kontrovers aufgenommen wird, aber trotz allem hatte ich den Eindruck, der kleine Kaljo hatte bis zuletzt ein schönes Leben.

Dieses Bild ist von Kaljo (im Napf) und Nikos noch aus der Zeit ihrer Jugend und Blüte, als sie auf ihre Kastration gewartet haben, bevor sie ins größere Gehege zu den Schwestern kamen. Immerhin meine beiden ältesten Mäuschen, beide haben sie die 2,5 Jahre geschafft.

Kaljo
01.09.2007 - 02.04.2010
 

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das tut mir so leid um dein letztes Mäuschen, wahrscheinlich kann ich mir gar nicht vorstellen, wie du dich fühlst... hatte schon bei nur noch 2 Mäusen in einer Gruppe so ein blödes Gefühl.... wo es doch mal so viele waren
 
Danke euch.
Ich vermiss meine Mäuschen, schau immer dorthin, wo der Käfig stand, den ich gestern abgebaut habe, um ihn evt. später mal wieder zu verwenden, wenn ich wieder mehr Zeit habe. Es ist ein Unterschied, wenn man noch viele Mäuschen hat und eines stirbt oder wenn es wirklich unwiderruflich der letzte ist *schnüff*. Irgendwie ist es jetzt so leer, da ist keiner mehr, der bettelnd am Gitter steht (schon gar nicht die ganze Horde, die sich immer um Kürbiskerne bettelnd anstellte - sogar wenn sie schon ganz klapprig waren und kaum noch auf zwei Beinen stehen konnten).

Gruß, Melanie
 
Ach Melanie...*drück*

Das wird bestimmt erstmal eine richtig harte Zeit, so ganz ohne Mäuschen. Und du hattest großes Glück, daß viele aus deiner Bande bei dir so alt werden durften und daß du dich so gut um sie gekümmert hast. Sie danken es dir bestimmt von Herzen und schauen auf ein erfülltes Mäuseleben zurück.

Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem du wieder bereit bist und kleine Notfellchen bei dir einziehen werden. Keine Maus ist so wie die andere, das ist doch das Schöne an ihnen =)
 
Irgendwann werde ich garantiert wieder Mäuschen halten, aber im Moment habe ich zu viel anderes um die Ohren, dass ich den kleinen Nasen nicht gerecht werden könnte, zumal ich viel unterwegs sein werde.

Ja, und einen guten Altersschnitt hatten meine Mäusekinder alle.
Wenn ich Revue passieren lasse:
Am 01. 09. 2007 wurden 12 Babys geboren. Ihre Mutter Dido war meine erste Maus, die die 2-Jahres-Altersgrenze erreichte und am 12. 05. 2009 starb.
Vor ihr starben allerdings noch zwei ihrer Töchter:

Tilah 01.09.2007 - 20.12.2008 - sie hatte Tumore
Zedra 01.09.2007 - 12.04.2009 - sie hatte einen harmlosen Blutschwammtumor, den bis auf zwei von den creme-weißen mit den roten Augen alle im Laufe ihres Lebens bekamen. Dazu kam noch ein echter Tumor
Dann ging Durgan 01.09.2007 - 27.06.2009, mein erster Kastrat, der starb, er hatte auch diesen Blutschwamm-Tumor
Nach ihm starb Floh 01.09.2007 - 26.07.2009, mein zweiter Kastrat, relativ plötzlich, ohne äußere Krankheitsanzeichen. Er war als Baby die Mickermaus, nur halb so groß wie die anderen, aber als großer Junge ein stattlicher, wohlgenährter Mäuserich.
Die acht übrigen feierten am 01.09.2009 alle ihren 2. Geburtstag, obwohl Milva schon im August einen kleinen Tumor hatte, der sie aber nicht behinderte. Sie starb recht überraschend am 22.09.2009
Ihre Schwester Holly wurde eine rechte Hutzelomi, die auch schon kahle Stellen bekam und folgte am 17.11.2009.
Am 15. 12. 2009 starb dann mein dritter Kastrat Harly, der auch ein Hutzelopi geworden war, aber nicht unterzukriegen. Passenderweise starb er im Futternapf :D.
Am 23.12.2009, einen Tag vor Heiligabend, starb mein letztes Mädel, die dicke Muschi.
Meine vier letzten Kastraten erlebten alle 2010 - ein toller Erfolg für Mäuse, die 2007 geboren wurden.
Jared, meine "Pop-Maus", der potenteste Kastrat, den man sich vorstellen kann, starb am 26.01.2010. Am Tag von Jareds Tod begann mein zutraulicher Plüschi abzubauen und verfiel zusehends. Er starb am 01.02.2010. Einen Tag später fing Nikos an, abzubauen und verfiel ebenfalls zusehends, war sehr tatterig. Er starb am 25.02.2010. Schon vor seinem Tod fing auch Kaljo an, tattrig zu werden, hatte Schwierigkeiten, sich auf zwei Beine aufzurichten, aber der Mausekerl war ja clever, er nutzte die Gitterstäbe als behindertengerechte Stützen und kam immer noch ans Gitter getattert, allerdings mehr aus Gewohnheit, denn die Kürbiskerne wollte er gar nicht fressen, sondern nahm sie, legte sie weg und bettelte erneut. Eine interessante Stereotypie, die ich bei allen meiner Greise kurz vor ihrem Tod gesehen habe. Als würden sie sich nur noch ans Betteln erinnern, und nicht mehr ans Fressen. Ja, und am Karfreitag ist Kaljo dann auch gegangen.

Gruß, Melanie
 
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