Milben nur bei einer Maus - ist das möglich?

filou_15

Tunnelbauer*in
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Gleich vorneweg, werde heute Nachmittag mit den Mäusen zum TA gehen.

Vor ein paar Monaten musste ich über Wochen ziemlich fleissig mit den Mäusen zum TA wegen einer ziemlich hartnäckigen Atemwegserkrankung. Kurz nach den ersten TA-Besuchen fing Speedy an sich unter dem Ohr wund zu kratzen. Der TA meinte da nur, dass das wohl eine ‚Übersprunghandlung‘ wegen dem Stress sei. Tatsächlich wurde das Kratzen weniger, sobald wir nicht mehr ständig zum TA mussten. Doch vor ein paar Nächten wurde ich von lautem Gefiepe geweckt, als ich nachschauen ging, viel mir nichts auf. Gestern Abend sah ich dann, dass sich Speedy nicht nur wieder am Ohr kratzt und niest, sondern auch auf der Innenseite des Oberschenkels scheinbar wundgeleckt hat und dies auch der Grund für das nächtliche Gefiepe (vermutlich Scherzen beim immer wieder lecken) zu sein scheint.

Speedy ist die einzige die ein solches Verhalten zeigt, die anderen zwei kratzen und putzen sich nicht übermässig. Von daher finde ich's komisch, falls es wirklich Milden sein sollten. Werde heute wenn wir vom TA zurück sind noch den kompletten Käfig sauber putzen und danach nur mal Küchenpapier reinlegen. Zum schauen, ob sie allenfalls auf die Einstreu allergisch reagiert, falls der TA keine Milben oder was auch immer findet. Obwohl, müsste sie sich dann nicht überall am Körper übermässig kratzen?

Das Fell von Speedy sieht eigentlich sonst gesund (glänzend und flachanliegend) aus, bis eben auf die Kratzwunde unter dem Ohr und die gerötete, kahle Stelle am Bein.

Da Speedy ansonsten gesund aussieht und auch normal frisst und säuft, fällt es mir schwer ans Erlösen zu denken. Aber hat eine Maus so noch wirklich Lebensqualität?

Ständig am Kratzen und Putzen und trotz (vermuteten) Schmerzen knallhart unter lautem Gefiepe weiterputzen. Würdet ihr einen ‚Schlussstrich‘ ziehen, wenn beim TA nichts gefunden wird und auch der ‚Entzug‘ von Einstreu und Heu über zwei Tage nichts bringt, so dass davon ausgegangen werden muss, dass es sich um eine Kratzmaus handelt?

Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich nur daran denke, dass ich vor ein paar Monaten wegen der Atemwegserkrankung schon die damals kleinste im Bunde erlösen lassen musste. Und jetzt schon wieder über Leben oder Tod zu entscheiden, zerreist mich fast *traurig*

Anderer Gedanke war, dass es einfach als 3er-Gruppe nicht harmoniert und sie sich so quasi 'abreagiert'? Bin mir am Überlegen, ob ich ansonsten noch den Versuch starten soll zwei oder drei Mäuse dazu zuvergesellschaften. Müsste aber erst noch den Käfig vergrössern, denn in einem 100 x 50 x 60cm Käfig möchte ich keine Gruppe von fünf/sechs Mäusen. Plan wäre dann den Eigenbau-Käfig um die gleiche Grösse zu erweitern. Oder wäre eine Vergesellschaftigung eher kontraproduktiv?

Sorry für den langen Text, ich mache mir einfach immer mega viele Gedanken, wenn's um meine Tiere geht...
 
hey

Tierarzt hört sich gut an, das ist schonmal wichtig.
Parasiten gehen immer auf alle Mäuse, aber gerade bei gesundheitlich angeschlagenen Tieren fällt der Befall stärker aus.
Außerdem sind Parasiten ja bewegungsfähig, daher immer alle Tiere bei einem Befall behandeln.
Einen Schlachtplan dazu findest Du in unserem Wiki (gelber Link oben in der Leiste).
Die wichtigsten Punkte:
- alle Tiere behandeln
- Einstreu entmilben
- Inventar entmilben
- Käfig entmilben
- das gleiche Programm nach einer Nachbehandlung

Nicht jedes Milbenmittel wirkt gegen alle Parasiten. Stronghold ist unwirksam bei Ohrräudemilben. Da sollte man zu Ivomec oder Advocate greifen.

bei der kratzenden Maus sollte man noch nicht aufgeben. Setz dir aber eine Grenze, das kann zeitlich sein (wenn es in 1 Monat nicht bisschen besser ist) oder eben auch optisch sein (Wenns nicht bald besser wird... wenns schlimmer wird...). So hast Du nicht die Versuchung und fängst an, kopflos am Tier herumzudoktoren.

Bei dem Hauptpatienten kannst Du mit dem TA auch eine Antibiotikum-Therapie ansprechen (gegen die Entzündungen), evtl eine Schmerzmittelgabe (z.b. Metacam).
Weitere Tipps findest Du über die Forensuche (Stichwort "Kratzmaus" . es gibt einen sehr ausführlichen Thread über die Kratzmaus Leon...)

Sollte es nach der Parasitenbehandlung nicht besser werden, kannst Du auch - im Verdacht auf eine Allergie - Fenistil-Tropfen (ohne Alkohol) geben.

Desweiteren könnte auch eine Pilzerkrankung vorliegen.

Ich drück die Daumen! Ich hatte auch schon 4 Kratzmäuse, ich weiß, wie es dir geht *drück*

Lumi
 
TA hat keine Milben gefunden, hat dann aber trotzdem 'profilaktisch' oder wie man dem sagt, gegen Milben behandelt. Fenistiltropfen haben in der vergangenen Woche keinerlei Linderung gebracht :(
Eher im Gegenteil, letzte Nacht hat sie sich jetzt auch noch den Rücken wundgekratzt und kratzt / putzt mittlerweile überall an sich rum, nicht mehr nur auf die zwei Stellen beschränkt *traurig*

Letzte Woche nach dem TA hatte ich trotz Negativbefund was Milben betrifft den kompletten Käfig und Zubehör sauber geputzt, ausgebacken, eingefroren etc. Bin auch noch extra andere Einstreu kaufen gegangen.
Die anderen zwei zeigen nach wie vor keinerlei Anzeichen von übermässigem Kratzen oder Putzen.

Morgen muss ich noch zur Nachkontrolle zum TA. Wenn's bis dahin noch schlimmer wird, weiss ich echt nicht, ob ich Speedy nicht besser erlösen lasse. Mittlerweile ist sie oft nur noch auf drei Beinen unterwegs, obwohl sie sonst fit und munter ist (abgesehen vom ständigen Innehalten fürs Putzen und Kratzen) *traurig*

So egoistisch wie es jetzt vielleicht klingen mag, aber den ganzen Stress von nochmaliger wochenlanger intensiver TA-Behandlung möchte ich eigentlich weder Speedy noch mir schon wieder zumuten. Mal abgesehen von den anderen zweien die ja auch jedesmal mit zum TA müssen oder durch mein Reingreifen in den Käfig gestresst werden, weil sie schon meinen ich wolle sie rausnehmen. Nicht falsch verstehen, mir gehen meine Tiere über alles, da stecke ich gerne auch selbst zurück, aber die ganze Atemwegsgeschichte vor ein paar Monaten kostete mich schon über CHF 750.-. Wurde da schon von der Familie und Freunden als wahnsinnig und durchgeknallt betitelt, "soviel auszugeben nur für ein paar Mäuse, solle sie den Katzen geben, dann hätten die noch was zum Spielen" *böse*
 
Es gibt leider immer noch sehr viele Menschen, die nicht verstehen, dass jedes Lebenwesen gleich wichtig ist und auch so kleine Tiere wie Mäuse Leid fühlen können... Gib da nichts drum. Du weißt es besser und der Klügere gibt bekanntlich nach. Da kann man meist eh nichts erreichen, außer dass man sich ärgert und gerade das erfreut die anderen dann oft noch mehr *seufz*

Bin gerade nicht 100%ig im Thema drin. Wurde Hautpilz ausgeschlossen?
 
Sorry für die späte Antwort.

Pilz hat der TA gar nicht erst angesprochen. Von ihm aus deuten die Kratzstellen und Wunden eher auf Milben hin. Woraufhin profilaktisch gegen Milben behandelt wurde.

Habe aber mittlerweile noch gelesen, dass es Milben gibt die unter der Haut leben und die man nur mit einem Hautgeschabsel erkennt? Muss ihn wohl beim nächsten Termin ans Schienbein stupfen, wieso das nicht gemacht wurde.

Wenigstens sind die Wunden trotz weiterem Kratzen und Putzen nicht grösser geworden und wohl dank AB nicht entzündet oder so. Auch dünkt es mich, dass Speedy doch auch ein ganz klein wenig ruhiger geworden ist, auch wenn sie trotz allem phasenweise immer noch am Kratzen und Putzen ist. Gestern Abend und heute Morgen habe ich sie beobachtet wie sie mitten im Fressnapf sass und frass, ohne sich dabei ständig zu kratzen.

Werde es wohl noch zusätzlich mit Heilerde versuchen, in der Hoffnung, dass das auch noch ein wenig für die Wundheilung und gegen den Juckreiz nützt. Da Madame keine Sekunde stillsitzen kann, konnte ich bisher nicht recht sehen, ob die Wunde nässt, aber knallrot ist sie auf jeden Fall. Da ich Speedy eh noch bis Samstag jeden Tag rausnehmen muss um das AB zu geben, werde ich die Heilerde vorsichtig direkt auf Wunde bringen, dann werde ich wohl auch gleich merken, ob die Wunde trocken ist oder nicht.

Mich dünkt es vorallem einfach auch eigenartig, dass ausser den Kratzwunden und der wundgeleckten Stelle, keinerlei Auffälligkeiten sind. Das Fell glänzt nach wie vor und ist auch überhaupt nicht struppig. Auch kahle Stellen hat sie nirgends, ausser natürlich der wunden Stelle selbst.
 
Die Milben die Du beschreibst vonwegen unter die Haut gehen werden soweit ich weiss Grabmilben genannt.
Diese Viecher gehen vorallem auf Tiere die nicht so ein gutes Immunsystem haben. Von daher kann es sehr gut sein dass nur ein einzelnes Tier in einer Gruppe befallen wird.

Was das fiese an diesen Milben ist, ist dass man sie vielleicht loswird, die Maus aber sich immer noch weiterkratzt weil sie eine art Allergische Reaktion
entwickelt.
Man kann den Juckreiz lindern in dem man die Maus mit Salbe eincremt.
zb. Panalog ist da sehr gut, hilft auch gegen Pilze und brennt nciht wenn es in die Augen kommen sollte.

Aber dass man das kratzen endgültig wegbringt dafür gibts leider keine Garantie.
Ich musste auch schon Tiere erlösen die sich die Ohren fast weggekratzt haben und die ganze Salberei leider nichts gebracht hat.
Aber auch wiederum andere bei denen das kratzen aufgehört hat.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen dass sich Dein Liebling erholt.
 
Das gleiche Problem habe ich auch gerade. Zwei Mäuse waren betroffen. Habe gegen Milben behandelt und mit Salbe eingeschmiert. Bei einer Maus war nach wenigen Tagen alles gut, die zweite hörte nicht auf zu kratzen. Die erste hat die Salbe drauf gelassen, die zweite hat dann erst recht geputzt und gekratzt.

Wünsche viel Erfolg!
 
ich bin kein Eincrem-Fan. So lang man beim eincremen braucht (selbst bei zutraulichen Mäusen), so schnell ists auch wieder weggeputzt. Durch das Putzen wirds zusätzlich gereizt, Heilwirkung also nichtmal eine Nullrechnung.
Das einzige, was ich hier noch "gut" fand, war eine Jod-Zink-Salbe. Die ist sehr schnell eingezogen, kein Vergleich zu Panalog oder gar Surolan.

Wenns auf das "Wunde heilt - juckt" zurückzuführen ist, dann könnte man über orale Mittel nachdenken, z.B. ein Schmerzmittel.
 
Wie gesagt, bei einer Maus war das Super. Sie hat es nicht abgeputzt. Es ist superschnell geheilt. Bei der anderen war es genau wie lumi sagt...sch....
 
Pilz konnte auch ausgeschlossen werden. Doch leider musste ich die Süsse letzten Samstag erlösen lassen *traurig*

Die Wunde auf dem Rücken war gemäss TA mittlerweile zu gross und vorallem zu tief, dass sie nicht mehr von selbst verheilt wäre. Einzige Möglichkeit wäre gewesen die Wunde operativ verschliessen zu lassen, aber ob's danach wirklich gut gekommen wäre, wäre fragwürdig gewesen. Mir kommt immer noch das Heulen, wenn ich nur an die Speedy denke *heul*

Hatte eigentlich gehofft, dass sie die Käfig- und Gruppenvergrösserung auf Ende Monat auch noch hätte miterleben dürfen :(
 
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