Mit ängstlicher Katze zum Tierarzt

Rita

Rita

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Hallo liebes Forum,

vor vier Wochen ist ein 8jähriger Kater mit großer Abneigung gegen Transportboxen und Tierarztbesuche bei uns eingezogen.

Vor einer Woche war ich mit ihm beim Chippen und Impfen (von Vorbesitzer beides nie gemacht) - er ist mir 2 Tage aus dem Weg gegangen, obwohl er sonst sehr anhänglich ist.

Da er sich jetzt vermutlich mit einer anderen Katze angelegt hat und das eine Ohr eine blutige Kruste hat und es entzündet wirkt, geht es heute wieder zum Tierarzt.

Zu der allgemeinen Transportbox-Abneigung kommt noch dazu, dass er sich schon am Wochenende seltsam verhalten hat, fast nur unter der Couch und im Schrank zu finden war, nur sehr an den Boden gedrückt durch die Wohnung läuft und meist einen großen Bögen um mich macht. Aufgrund dieses Verhaltensänderung und weil sein Fell an einer Stelle gerupft aussah, haben wir ihn mal eingefangen, damit ich ihn abtasten kann (normalerweise wäre fangen nicht nötig gewesen, weil er meist auf mir liegt und ich ihn überall berühren kann, aber wie gesagt, er hat sich plötzlich total geändert), dabei ist mir nicht aufgefallen, außer dass er mich nun erst recht erstmal nicht leiden kann.

Abends ist er allerdings, nachdem wir ihm ausnahmsweise das Futter im Schlafzimmer serviert haben, weil er den ganzen Tag nichts gefressen hatte (200g Futter waren sofort weg), wie immer zu mir ins Bett gesprungen, hat sich kraulen lassen und ist bei mir eingeschlafen . Dabei habe ich dann auch das Ohr bemerkt.

Nun sind meine Fragen:
- wie kann ich ihm das Einfangen und den Tierarztbesuch so angenehm wie möglich machen?
- in einem anderen Forum habe ich gelesen, dass Bachblüten-Notfalltropfen hilfreich sein können, ich vertraue der Quelle aber nicht ganz. Wie ist denn eure Meinung dazu?

Lg
Rita
 
Katzen sind zwar sehr revierbezogen, aber auch der Halter stellt eine ganz wichtige Schlüsselrolle dar. Daher halte ich es für sehr wichtig, dass der Kater nicht von seiner Vertrauensperson kompromittiert wird. Wer auch immer diese Vertrauensperson ist - diese Person sollte unbedingt bei der ganzen Aktion außen vor bleiben. Kann aber dennoch auch so passieren, dass der Kater das Vertrauen in den Menschen generell verliert.

Ich würde in diesem Fall einen TA kontaktieren, der auch Hausbesuche macht - und dafür sorgen, dass diese Vertrauensperson dabei nicht involviert ist. Denn wenn er sich jetzt schon dermaßen zurück zieht, ist es nahezu unmöglich, einen Gesundheitscheck dann weiterhin noch gewährleisten zu können.

Von Bachblüten halte ich persönlich gar nichts, denn der Kater kann daran ja nicht glauben, und somit auch nicht den Placeboeffekt mit nehmen. Zwar richten die Bachblüten sicher auch keinen Schaden an, aber eine Wirksamkeit kann da AFAK nach wie vor nicht nachgewiesen werden, und eine Kontrollgruppe gibt es nicht. Wer daran glaubt, der glaubt auch an den positiven Effekt. Einen Gegenbeweis kann es ja naturgemäß nicht geben, da man ja immer nur eine Katze in dieser Situation hat.
 
Das Problem ist, dass ich als Bezugsperson die einzige bin, die an ihn rankommt. mein Freund wird geduldet, könnte ihn aber nicht hochheben.

Daher muss leider ich sowas übernehmen.

Hausbesuche halte ich für kritisch, da er dann ja auch unsere Wohnung als was schlechtes ansehen könnte statt einem Ort der Zuflucht.
Edit: außerdem ist unsere Wohnung so gut zum Verstecken geeignet, dass wir außer dem Bad (recht eng) keinen Raum haben, in dem wir ihn behandeln könnten, ohne immer wieder Betten oder Sofas hochheben zu müssen. des weiteren findet er Besuch auch scheiße. Sobald die Klingel geht, ist er auf Achtung-Stellung und wenn er fremde Stimmen in der Wohnung hört, ist er weg.

Ich werde heute auf jeden Fall versuchen, beim Tierarztbesuch selbst sehr im Hintergrund zu bleiben: ihn nicht wieder fangen, wenn er vom Behandlungstisch abhaut, ihn nicht festhalten beim Behandeln, nur kraulen und gut Zureden.

Wäre das schon besser?
 
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stimmt... ein kompromittiertes Heimrevier ist sicher auch nicht so ideal... *grübel*

Ich denke aber, dass du bei jeder Behandlung besser gar nicht in der Nähe sein solltest, in der Hoffnung dass er das nicht direkt mit dir als Vertrauensperson verknüpft.
Es wäre daher IMHO besser, wenn du davor und danach länger gar nicht im Haus wärst. Ob's funktioniert, kann man aber natürlich nicht vorher sagen.
 
Von Bachblüten halte ich auch nichts, aber das nur am Rande

Zum Thema: Unsere Susi war auch so ein Schisser und nach jedem TA-Besuch ein paar Tage tödlich beleidit. Hat sich aber immer wieder gegeben.

Wo steht die Trasportbox normalerweise?

Kann Dir nur folgenden Tipp geben: Mach Dich komplett rausgehfertig und hole dann erst die Transportbox aus einer Ecke die die Katze nicht sehen kann. Dadurch hat die Katze weniger "Psychische Vorbereitungszeit" und damit weniger Stress.

EDIT: Ich sehe die Anwesenheit und "Gutes Zureden" beim TA als eminent wichtig an. Das hat sich während der Bein-OP und in der Zeit der Nachsorge als Gold wert herausgestellt. Abwesenheit sorgt ehger dafür dass das Tier denkt es wäre völlig alleingelassen.
 
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Du könntest noch Feliway probieren. Bei Bille damals hat es wahre Wunder gewirkt, andere Katzen von uns hat es nicht positiv beeinflusst.
Wir hatten es als Raumstecker für die Steckdose immer ca 2 Tage vor einem TA-Besuch (so er denn planbar war). Zusätzlich hatten wir dann noch das Spray, welches wir in die Transportbox gesprüht haben. Bzw hatte Bille auch ein Halsband extra für den TA-Besuch, welches ich mit dem Spray eingesprüht habe)
 
Heute hilft eh alles nichts: ich Urlaub, Freund Arbeit und der Termin ist ja nicht verschiebbar bei Entzündung. edit: für impfen auffrischen in 3 Wochen werden wir es so legen, dass ich nicht beteiligt bin. Danke für den Rat, jaw.

Die Box steht draußen, ich stell sie gleich ins Bad (Katze ist im Schlafzimmerschrank und kann es nicht sehen, dann Versuch ich Katze ins Bad zu tragen, Tür zu und eintüten. Frage ist nur, ob ich ihn heute hochnehmen kann.

Danke Bat, das besorge ich fürs nächste Mal. Heute wird es zu knapp, in 15min ist einpacken angesagt.
 
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So, haben es überstanden und er hat sich beim heimkommen nichtmal Unters Sofa verzogen. Er schaut nun schon, dass ich nicht zu nah komme, legt sich aber selbst recht in die Nähe von mir.

Es ist ein ordentlich tiefes Loch im Ohr, aber zum Glück noch nicht entzündet. Es wurde gespült, eine Traumeel-Spritze gegeben und ich habe Tabletten mitbekommen.
 
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Hallo liebe Rita,

ich habe bisher schon 2 Katzen kennen gelernt, die die Transportbox mit etwas schlechtem verbinden. Eine davon ist auch absolut kein Fan von Tierärzten und kratzt und beißt auch beim Tierarzt wenn sie nicht angefasst werden will.

Ich habe es immer so gehalten, dass ich die Transportbox nicht extra weg gepackt habe, so gewöhnen sich die Katzen an die Anwesenheit der Transportbox. Ich habe dort auch immer eine der Lieblingsdecken rein gelegt. Wenn es mal etwas Leckeres gab, habe ich das zuerst in die Nähe der Box gelegt bis das Misstrauen verschwunden war (das kann u.U. schon einige Wochen dauern). Später gab es Leckerchen nur in der Box selbst, damit es mit etwas Positivem verbunden wird.

Sollte die Box zu sehr mit negativen Erlebnissen behaftet sein und sich keine Fortschritte einstellen, hilft es nur eine neue Box (oder was Katzen auch gerne mögen: Transporttaschen) zu holen.

Alles Gute für deinen Kater und dich =)
 
Meine Box steht auch immer im Flur und pepsi schläftoftsogar da drin
Nur Auto fahren findet sie doof und verbindet es mit TA, find ich gut, sie würde niemals in n Auto reinspringen.
 
Ich hab auch so einen Kater aus dem Tierheim, und obwohl er mich abgöttisch liebt (mein Mann durfte ihn 3 Jahre lang nicht anfassen) kann ich ihn bis heute nur im Wintermantel (dick genug damit die krallen nicht durch gehen) in die Transportbox packen. Er verliert dabei jede Menge Fell aus Stress und ich bin zerkratzt und ich sehe seinen "Du Judas" Blick :D
KIch hab mir, um ihm und mir das zu ersparen, vom Tierarzt die wichtigsten Medis (für Durchfall, Verletzungen und Entzündung des Zahnfleisches) geholt und mit zeigen lassen wie ich so kleine Verletzungen selbst behandeln kann. Wenn er wirklich krank ist muss er natürlich hin, wenn der TA keine Zeit hat zu kommen. Das ist für uns stressloser, da wir ihn vorher in einem Raum mit wenig Inventar zum Verstecken (Abstellraum oder Bad)füttern, dabei ihn einschließen und auf den TA warten. Auch wenn er danach immer "beleidigt" ist, würde ich ihn nicht alleine lassen, da Katzen ganz gut unterscheiden können wer der TA (böser Mensch) ist und wer bei ihm ist um da zu sein.
Ich hab bei ihm mehr Erfolg wenn ich statt der üblichen Transportbox so eine Weidenhöhle mit Gittertür verwende. Die sollte allerdings vorher als Schlaf- und Rückzugsort positiv besetzt sein.
 
Wir hatten die Box schon mit Kissen ausgelegt im Wohnzimmer, eben um sie positiv zu besetzen. Da er daraufhin Panik hatte, nur noch geduckt durch die Wohnung schlich und sich nach nem Ausflug nach draußen nicht mehr rein getraut hat, haben wir es abgebrochen. Er soll sich bei uns wohl fühlen, statt Angst in unserer Wohnung zu haben.

Kratzen und beißen tut er überhaupt nicht (außer vielleicht er erschrickt sich beim streicheln, aber das ist keine Absicht).
 
Naja, nachdem er die Box scheinbar schon mit einem negativen Erlebnis in Verbindung bringt, wird es mühsam die wieder positiv zu besetzen. Grad da die meisten Boxen sehr ähnlich aussehen und gebaut sind. Darum mein Vorschlag eine Transportbox zu besorgen, die keine Ähnlichkeit mit den bösen Üblichen hat.
Die Angst wirst ihm nie ganz nehmen können, da er scheinbar etwas Schlimmes erlebt hat.
Auch wenn hier die meisten Bachblüten und Homöopahie ablehnen, habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, und NEIN, das ist kein Plazebo Effekt, imho, und selbst wenn, Hauptsache es erzielt den gewünschten Effekt :)
Mein Kater würde mich auch nie verletzen, aber wenns um die Box geht wird er richtig wild, wobei ich immer sehe, dass er das gar nicht will, sondern nur aus Angst reagiert.
Ich finde du machst das genau Richtig und wenn du deinem Gefühl folgst, wird das schon :)
Danke, das du ihm ein liebevolles Zuhause gibst. Wünsche euch noch viele glückliche, verschmuste Jahre miteinander.
 
Mit Bachblüten machste doch nix falsch, entweder es wirkt oder halt nicht. Probier's halt aus. ;-)
Maika ist auch box-, autofahr- und tierarztphobisch, sie strullt und kackt während der Fahrt alles in der Box ein, wir müssen beim TA angekommen immer erstmal Katze und Kiste großräumig säubern und trocknen.
Wir haben die Box extra nicht im Haus frei zugänglich stehen. Dann findet sie sie irgendwann toll und bums, geht die Tür plötzlich nicht mehr auf und man fährt auch noch zum TA damit, wo es ja doch mal weh tut. Das ist doch auch irgendwie ein Vertrauensbruch. Wenn es mal soweit ist, dann machen wir recht kurzen Prozess, die Katzenklappe bleibt zu, die Katz im Haus und irgendwer fängt sie dann ein und los gehts. Stundenlanges Rumfackeln machts da doch nicht besser. Da unser TA keine Helfer hat, müssen wir Besitzer ran, aber das war noch nie ein großes Problem. Klar ist sie ein paar Stunden beleidigt, aber das gibt sich in der Regel schnell wieder.
Kleinere Kampfverletzungen, sonstige Wunden etc. behandel ich eh selber und geimpft wird sie mit ihren 14 Jahren auch nicht mehr, da halten sich die TA- Besuche deutlich in Grenzen.
 
*nur kurz reinguck*

also ich hab bislang in der Praxis immer die Erfahrung gemacht dass Katzen wesentlich(!) ruhiger sind wenn der Besitzer da ist und der Katze vermittelt dass er bei ihr ist und die Situation aushaltbar ist. Wenn der Besitzer nicht dabei ist, ist eine Katze meiner Erfahrung nach schneller bereit sich "bis aufs Blut" zu verteidigen als wenn der Besitzer da ist und der Katze vermittelt dass alles okay ist. Und ich hab noch von keinem Besitzer gehört, bei dem ein Tierarztbesuch nachhaltig das Vertrauensverhältnis gestört hat.

Man kann auch im Vorwege (zB an der Anmeldung) schon mal sagen dass man eine ängstliche Katze hat; kenne einige Praxen die dann ein bisschen Feliway auf den Tisch sprühen oder so... frei nach dem Motto schadet ja nix und vielleicht hilfts :-)
 
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