jaw; said:
streng genommen muss man ja sagen, dass der Mensch auch nur ein Tier ist - also spricht gegen Menschenversuche prinzipiell auch nur die selbe Argumentation wie gegen Tierversuche. Die Unterschiede definiert ausschließlich der Mensch für sich, die Tiere dürfen dabei nicht mit reden. Das sollte man sich auch mal vor Augen halten.
Ich hab den Mensch auch zu den Tieren gezählt (oben steht zB irgendwo Mensch, Maus und andere Tiere). Aber der Mensch eignet sich nicht für Tierversuche wie sie heute durchgeführt werden, denn die pragmatischen Vorteile der Maus übertrifft der Mensch nunmal nicht. Der genetische Unterschied zwischen Maus und Mensch beträgt übrigens 3%, der zwischen Mensch und Schimpanse 1,5%. Die genaue Zahl für Menschen untereinander finde ich grad nicht mehr, aber ich meine, die knackt auch mindestens die 1% Marke. Laut der Seite hier
99,4 Prozent genetische Gleichheit : Männer ähneln Affen mehr als Frauen sind es sogar 2-4%, heißt es gibt Menschen, die einem Schimpansen ähnlicher sind als ihrem Ehepartner. Nur mal so, um diese Zahlen zu relativieren
Die Unterschiede zwischen Mensch und anderen Tieren werden aber auch nicht nur durch den Menschen definiert. Es gibt hochkonservierte Sequenzen in den Wirbeltieren, die im Menschen sehr viele Mutationen aufweisen. (Sequenzen heißen HAR falls sich jemand dafür interessiert, auf jeden Fall sehr interessant)
Selbstverständlich machen uns diese Mutationen aber auch nicht "wertvoller" als andere Tiere.
stefanie; said:
Aber wir sind schon sehr viel weiter, wenn der Tierversuch überhaupt mal als ein Dilemma behandelt wird (und nicht als Recht und Selbstverständlichkeit)
Also ich kenne nicht so viele Leute, die nicht gegen Tierversuche sind. Die meisten sind dagegen, obwohl sie oft eigentlich überhaupt keinen Plan haben, was da gemacht wird und was nicht. Nur dagegen vorgehen tuen eben nicht ganz so viele (wie so immer...)
mus musculus; said:
Und zu den alternativen, "unblutigen" Methoden verweist die Website links oben auf eine Veröffentlichung, die sich sicher sehr eingehend mit dem Pro und Contra dieser tierversuchsfreien Methoden beschäftigt.
Nöp. Kein einziges Kontra. Es werden also zB permanente Zelllinien wie die bereits von mir genannten HEKs definiert, auf Nachteile und Limitationen wird null eingegangen (zum Beispiel, dass die Zellen sich ganz anders verhalten als normal und sie in keinem einzigen Organismus existieren) Zumindest hab ich den Artikel überflogen und dabei nichts gefunden.
Hier der erste Satz, der mich auch direkt schon wieder wahnsinnig macht
Tierversuche haben aufgrund dieses falschen methodischen Ansatzes weder zur Behandlung der menschlichen Zivilisationskrankheiten wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes, Rheumatismus und Allergien etwas Wesentliches beigetragen, noch sind sie in der Lage den Verbraucher vor schädlichen Chemikalien und Medikamenten wirkungsvoll zu schützen.
Wieso denn nichts nennenwertes? So gut wie alles, was wir über die grundlegenden Mechanismen dieser Krankheiten wissen, basiert doch auf Tierversuchen. Bei Allergien sogar alles, was ich in meinem Studium dazu gelernt habe: Ich hatte ein ganzes Semester lang 4h die Woche Immunologie. ALLES, was wir dort gelernt haben, basiert auf Tierversuchen. NICHTS davon basiert auf tierversuchsfreien Experimenten. ALLES was ich über das Immunsystem (und somit Allergien) gelernt habe, wurde mithilfe von Tierversuchen herausgefunden. Immunologie ist bei uns ein großer Schwerpunkt und ich behaupte mal, dass wir das wirklich ausführlich mit dem wahrscheinlich besten Prof meines Studiums durchgenommen haben. Die obige Aussage ist also mal wieder nicht richtig.
Da ich zur Zeit eh nicht viel zu tun habe, kann ich diesen Artikel auseinander nehmen, sofern da Interesse besteht. Ansonsten verschon ich euch
