Phänomen "Hausarrest"

Ich weiß von meinem ehemaligen Nachbarn, das er seine Mäuse auf dem Balkon gehalten hat und sie nicht mal ein halbes Jahr alt wurden. Sie waren schon im Herbst gestorben. Sie hatten auch keine medizinische Versorgung. Ich bin mir aber sicher, dass diese natürlichen Umstände nicht gesundheitsfördernd waren, auch wenn ich über die Todesursache nur spekulieren kann.

Probieren sollte sowas keiner!
 
nee, das sollte keiner! Das war aber auch nicht so gemeint.

Es ging um die Frage, ob man den Mäusen die Möglichkeit geben kann/will nach draußen zu gelangen, wenn sie wollen, nicht um die absurde Idee, Mäuse ganz draußen zu halten! ;-)
 
Ich bin mal gespannt, ob es noch weitere Ansichten dazu gibt. Das finde ich ja sehr interessant.
Ich bin aber ehrlich gesagt weiterhin skeptisch und würde mich persönlich wohl auch nicht trauen es auszuprobieren. Aber vielleicht hat ja wirklich noch einer handfeste Erfahrungen beizutragen =)
 
Gut, dass wir das noch mal klargestellt haben. ;-)

Ja, das wäre ein blödes Mißverständnis gewesen!

@ Trulla: Ja, finde ich auch. Vielleicht kommen noch vereinzelte Erfahrungen dazu. Und meine Mäuse sind ja auch im temporären Freilandversuch. Tatsächlich nutzen auch nicht alle Mäuse diese Möglichkeit. Außerdem sind sie nie lange draußen und auch erst wenn es dämmert. Vielleicht eine Stunde lang, schätze ich.
 
Huhu!

Zur Zeit haben wir hier fast täglich Durchzug, was ja eigentlich gar nicht gut ist. Gut, wirklich viel Luft kommt hier trotzdem nicht rein... Aber ab und an kommt schon mal ein guter Schwung, bei dem ich jedes Mal Sorge habe, dass es genau dieser Luftzug war, der jetzt ausschlaggebend ist und der die Armen krank macht. Bisher ist nichts passiert.

Allerdings... Wenn im Herbst die Temperaturen fallen und die Heizung noch nicht an ist... Dann sinken die Temperaturen im Raum natürlich nach und nach. Meine letzten Gruppen haben bisher bei unter 23 Grad schon angefangen zu niesen. Ganz ohne Wind und Wetter, einfach nur die Temperatur. Sind vom Sommer hier einfach viel mehr gewohnt (aktuell 29,8 Grad...). Bin gespannt, ob diese Gruppe auch so empfindlich ist.

Mehr Erfahrungen hab ich nicht gemacht, die vielleicht was aussagen könnten.
Ich habe aber schon oft beobachtet, wie interessiert und neugierig die Süßen geschnüffelt haben, wenn mal ein Windzug bis zu ihnen gekommen ist.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Was die Temperaturschwankungen angeht, ist das Problem hier praktisch vorprogrammiert. Die Wohnung gehört zu einem alten Haus und hat keine Zentralheizung. Deshalb muß ich mit Holzofen heizen. (Dafür ist die Miete auch extrem günstig). Im Winter wird es schnell sehr warm, wenn geheizt wird. Nachts aber fallen die Temperaturen ebenso schnell ab, da es hier praktisch keine Wärmedämmung gibt.

Meine Erfahrung ist, daß die Mäuse der ersten Gruppe, solange sie im Aquarium waren, ständig irgendwelche Infekte hatten. Nach dem Umzug in die Kiste war es nur noch eine Maus, die was hatte. Trotz Temperaturschwankungen.

Irgendwo habe ich auch mal gelesen, daß die Temperatur im Nest der Mäuse durch ihre Körperwärme recht konstant warm ist. Auch denke ich, daß in den Eichenstamm, bzw. in die jetzige Felsenburg kein Zug reinkommt. Die haben da alles abgedichtet. Vielleicht ist es so, daß die Mäuse in Bewegung genügend Körperwärme produzieren, auch bei niedrigeren Temperaturen (ähnlich wie beim Menschen) und vielleicht nur wenn sie im Zug sitzen oder in ihre Schlafstätte Zugluft hinkommt oder die Temperaturen sinken, Atemwegsprobleme auftreten. Aber es ist auch erst meine zweite Mausegruppe. Das ist also alles wenig aussagekräftig, man muß es im Grunde als Einzelfall-Beobachtung werten.

Ich werde ja sehen, wie es sich bei den Außenanlagen-Mäuse entwickelt und dann berichten. =)
 
Ich kann mir vorstellen, dass die Mäuse in Nest eine Art feuchte Wärme entwickeln, so wie wir es auch tun, wenn wir unter der Decke schlafen. Wenn sie dann das Nest verlassen, wird die feuchtwarme Luft durch die trockene kühlere Luft ersetzt und kann dann zur Belastung für die Lungen werden. Deshalb möchte ich immer möglichst größere Nester zur Verfügung stellen, damit sich die Luft dort nicht so staut.

Lange Nasen machen meine auch, wenn wir hier durchlüften. Da sehe ich keine Gefahr. Es macht mich nur traurig das sie den Duft der großen, weiten Welt schnuppern aber sie nie betreten dürfen.
 
Also ich weiß nicht. Die beiden Grauen jedenfalls scheinen Weifu gar nichts mehr zu tun. Die hellgraue Anführerin war mit ihr gestern auf dem Sessel sogar zusammen gesessen, auch unter der Rinde auf der oberen Freßebene und heute unten in der Kiste - und gar nichts ist passiert.

Aber gestern wurde Weifu unten in der Kiste von Saga und etwas später von der schwarzen Mimiteh gezwickt. Auf der oberen Freßebene und wohl auch auf dem Mäusesessel wird sie aber grundsätzlich in Ruhe gelassen.

Weifu kommt spät raus, momentan gegen 23 Uhr, bleibt aber dann schon lange draußen. Unter die Rinde der oberen Freßebene kommen auch andere Mäuse ohne sie zu vertreiben. Vor allem der schon etwas tattrige Tenochtitlan ist häufig dort. Der stellt sich oft so hin, daß sein Körper den Eingang blockiert, als wolle er sie schützen. (??)

Inzwischen sind fast alle Mäuse abends draußen auf dem Fensterbrett. Interessanterweise verhalten sie sich dort sehr scheu. Auch die sonst zutrauliche Mäuse. Sie rennen sofort in Deckung, wenn sich etwas zu schnell bewegt.

Die größte Sorge habe ich momentan um Papillon wegen dem Knoten und der Frage, ob ich sie operieren lassen soll. Es ist wirklich niederschmetternd, daß jetzt schon wieder eine meiner alten Mäuse einen Tumor hat. *traurig*
 
Ich bin mal gespannt, ob es noch weitere Ansichten dazu gibt. Das finde ich ja sehr interessant.
Ich bin aber ehrlich gesagt weiterhin skeptisch und würde mich persönlich wohl auch nicht trauen es auszuprobieren. Aber vielleicht hat ja wirklich noch einer handfeste Erfahrungen beizutragen =)

Off Topic:
Passt zwar thematisch nicht ganz her, aber geht in etwa in diese Richtung.
Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob man den Tieren mit der hermetischen Abriegelung, dem Ausschalten jeglichen Risikos und dem "Hätte, wäre,wenn" einen Gefallen tut *grübel*

Ein interessanter Link zum Thema Neophobie
Neophobie - schlaumaeuses jimdo page!
 
Ich finde die Argumentation schlüssig. Ich habe schon ähnliche Beobachtungen gemacht.
 
So, kleines Update. Es wird in MINI-Schritten besser.

Vorgestern ließ die Hellgraue Weifu in der großen Kiste herumlaufen und fressen. Sie hat sie beschnuppert, aber nicht vertrieben. Als ich dann anfing mich zu freuen, so nach ca. 10 Minuten, lief sie ihr dann doch hinterher und Weifu zog sich auf die obere Freßebene zurück.

Zunächst waren es die kleine Schwarze und die kleine Saga, die den meisten Ärger machten. Letztere vertreibt immer noch Mäuse in der großen Kiste, vorwiegend Weifu. Aber es wird inkonstant. Gestern saß sie eine Handbreit von Weifu entfernt in der großen Kiste und beide fraßen friedlich.

Weifu rennt auch nicht mehr grundsätzlich weg, wenn sich eine andere Maus nähert, sondern kneift die Augen zu und wartet erst mal ab. Gestern ließ sie sich mit zugekniffenen Augen von der Dunkelgrauen "kontrollieren". Nachdem sie zunächst ein paar Schritte geflüchtet war, ist sie dann plötlich sitzen geblieben und hat sich beschnüffeln lassen.

Auf dem Mäusesessel und der oberen Freßebene wird sie ganz in Ruhe gelassen. Wenn ihr allerdings in der großen Kiste eine Maus zu forsch hinterher läuft, flüchtet sie noch immer hochtourig und fiepend.

Die Außenanlage ist der Renner. Abends wenn die Sonne untergeht, ist ein Großteil der Sippschaft draußen. Die Mäuse unternehmen abenteuerliche Klettertouren auf dem installierten Geäst und kommen auch an die freihängenden Vogelfutterspender heran. Dabei verhalten sie sich aber äußerst scheu, viel scheuer als in der Wohnung. Bei jedem Geräusch oder jeder kleinsten Bewegung, gehen sie sofort in Deckung. Interessanterweise flüchten sie anschließend durch das zerrissene Fliegengitter nach innen in die Küche. Also scheinen sie ein Bewußtsein dafür zu haben, daß die Außenanlage im Prinzip ein Gelände mit erhöhtem Gefahrenpotential für sie darstellt. Sogar der tattrige Tenochtitlan wurde im Außenbereich gesichtet. Ich habe eine Korkrinde als Deckungsmöglichkeit angebracht.

Weifu bekommt abends zusätzlich Futter an ihren jeweiligen Aufenthaltsort nachgetragen (Sessel, frische Gräser auf obere Freßebene) und Extraportionen Nutri und Kokosmilch. Insgesamt beobachte ich nur noch selten und inkonstant, daß eine Maus gejagt wird. Die Mäuse, die in der Hierarchie unten angesiedelt sind, werden manchmal verjagt, kurz darauf aber wieder nicht, oder umgekehrt.

Mit Papillon gehe ich nächste Woche zum TA, damit der sich den Tumor ansehen kann. *traurig*
 
Ach, PsyOp, von meiner alten Gruppe von 9 Mäusen ist das die 6. Tumormaus. *traurig* Nur der Kastrat Fehfu ist nicht an einem Tumor gestorben. Und Weifu hat auch noch nichts. *traurig* Bin morgen nachmittag beim TA. Der Tumor scheint noch klein. Mal sehen was er sagt. Falls operabel, bleibt sie gleich da und wird Mittwoch morgen operiert. Der macht sehr gute Narkosen, die hat bisher noch jede Maus überlebt. Und Papillon ist gut fett, hat Reserven. Bleibt Hoffnung.
 
Last edited:
Das habe ich wohl überlesen. Tut mir echt leid. *traurig* Meine letzte Tumor-OP vor einem Jahr war auch schon fast fertig, der Doc hat gerade das Besteck weggelegt als Stevie aufhörte zu Atmen. Also rechne mit allem. Daumen sind gedrückt.
 
Also: Papillon ist operiert und hat die Narkose überlebt. (*Gebirge von Herz fall*) Allerdings hat der TA diesmal ziemlich zugelangt. Inclusive "Aufbauspritze" für Tenochtitlan hat die OP 100 Euro gekostet. (*schluck*). Und da ist die Histo noch nicht einmal mit dabei. Die OP-Wunde ist aber fast nicht zu sehen und der TA hat die Fäden "versenkt", so daß nichts heraus steht und angeknabbert werden könnte. Das macht er echt gut.

Diese Minisäuger erstaunen mich immer wieder aufs Höchste: Das war ja nun eine kleine Weltreise für Papillon und die zwei Grauen. Gestern um 14.30 mit dem Rad 4,4 km, dann Bus 30 Minuten, dann Taxi und TA-Untersuchung. Über Nacht beim TA geblieben, Papillon heute morgen operiert.

Um 16 Uhr habe ich sie dann abgeholt. Mit Bus ins Cafe. Dort 60 Minuten warten, dann wieder Bus 30 Min. und dann wieder im Fahrrad-Anhänger 4,4 km über Stock und Stein nachhause.

Kaum, aber wirklich nur Sekunden später, nachdem das Transportaqua in der Küche steht, kommen sie raus, sitzen auf der Rinde und putzen sich. Ich schwöre, die wissen, wo sie sind! (vermutlich gerochen). Ist mir auch schon bei anderen Mäusen aufgefallen.

Jetzt muß ich auf die Histo warten, ob es gutartig oder bösartig war. Heute Nacht bleiben sie noch in der Beistellkiste.

Danke an Alle fürs Daumendrücken!! *drück*
 
Das ist ja rin Zirkus mit der Fahrerei, da bin ich froh eine so gute Infrastruktur zu haben.
 
Die drei Mäuse inclusive Papillon sind wieder in der großen Kiste. Wunde schaut gut aus.

Aber der kleine Tenochtitlan stirbt gerade. *traurig* Er sitzt ganz aufgeplustert auf dem Mäusesessel im Stroh und atmet gerade noch so. Sieht schon ganz eingefallen aus. Alle Stunde schaue ich vorsichtig nach ihm. Was mich am meisten rührt - Weifu weicht ihm nicht von der Seite. Sie sitzt seit Stunden neben ihm. Zum Weinen.
 
Back
Top Bottom