Problem

Seewolf

Kornsammler*in
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Liebe Mäusebande,
ich wende mich hilfesuchend an euch denn ich habe folgendes Problem:
Im Rahmen meiner Bachelor-Abschlussarbeit habe ich verhaltensbiologische Studien an 30 Labormäusen durchgeführt. Am Ende der Haltungsphase stand ich vor der Wahl die Mäuse „tiergerecht“ zu entsorgen oder bei mir aufzunehmen. Also habe ich kurzerhand mein Ivar-Regal zu einem mehr oder weniger geeigneten Käfig umgebaut und die Tiere mit nach Hause genommen. Nachdem ich bereits 11 Mäuse an Freunde und Bekannte vermitteln konnte, haben Zeitungsannoncen und auch ein Thread hier im Forum keinen Erfolg gehabt.
Für die 19 verbliebenen Mäuse und auch für mich wird der Raum so langsam knapp. Irgendwie hatte ich die naive Vorstellung alle Mäuse schnell und sicher vermitteln zu können oder sie zu mindest so lange bei mir wohnen zu lassen bis sich etwas derartiges ergibt.
Meines Erachtens sind 9 Mäuse für den Käfig und mein kleines Zimmer die Obergrenze und nun trifft 10 übrige Tiere meine schwerwiegende Entscheidung.

Entweder:

1.Schlangenbesitzer oder Falkner.
2.CO2.
3.Auswildern.

Gerade die Möglichkeiten 1. und 2. habe ich ja durch meine Amnestie versucht zu vermeiden und ich fände es schlimm wenn sie nun doch noch durchgesetzt werden müssten. Die dritte Option ist aus biologischer Sicht natürlich absoluter Unsinn, die Mäuschen würden die erste Nacht wahrscheinlich nicht überleben. Einzig dafür spricht der kurze Moment Freiheit an dem Ort wo sie eigentlich hingehören.
Ich denke Ihr versteht die Zwickmühle in der ich stecke und weshalb mir die Entscheidung so schwer fällt
Bitte gebt mir ernst gemeinte Ratschläge wie ich weiter verfahren soll. Gibt es vielleicht so etwas wie eine Mäuseauffangstation (die Tierheime nehmen die Mäuse nicht) oder was ähnliches? Und ansonsten was würdet Ihr an meiner Stelle tun?
Ich danke Euch für Eure Zeit und Mühe und freue mich auf euren Rat.

Mit Grüßen
Jonas
 
Wenn du sie gar nicht vermittelt bekommst oder behalten willst wäre Schlangenbesitzer/Falkner die netteste lösung.
Aussetzen (du beschreibst es netter mit auswildern) ist verboten bei Heimtieren, wozu die Labortierchen nunmal gehören.
Töten von gesunden Heimtieren ist ebenfalls strafbar, solange diese gesund sind. Die Tötung von krankne Tieren darf nur von einem tierarzt durchgeführt werden.

Ich finde Schlange/Falkner zwar nicht toll, aber diese Tierchen müssen ja auch von etwas leben, daher wäre dies eiegntlch die Tiergerechteste Lösung.
Ich würde dennoch versuchen sie weiter zu vermitteln.
 
Darf ich fragen, woher du kommst?

Trotz das es "Labormäuse" sind, sind es (wahrscheinlich?) Farbmäuse... das auswildern wäre Mord... das sind HAUStiere und kommen in der freien Wildbahn garnicht klar...

An die Mods:
Dürfen die Mäuse hier vermittelt werden oder fallen die raus?

LG
Jenny
 
@Dark Devil:
Ob das Aussetzen strafbar ist oder nicht spielt für mich eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Ich suche nach der Lösung die am besten für die Mäuse ist. Dabei stell ich mir halt vor wenn ich selbst für mich die Wahl hätte würde ich lieber einschlafen als von einem Löwen gefressen zu werden (Arbeitssicherheit, Tier- und Umweltschutz: Inhaltionsmethoden).
Eine Weitervermittlung hab ich ja schon versucht, aber es will die einfach keiner...

@kimba:
Die Mäuse sind Albino-Farbmäuse. Es ist eine Auszuchtlinie und das heißt das sie einen rel. großen Genpool haben. Deswegen ist gar nicht sicher dass die Mäuse in freier Wildbahn nicht klarkommen würden. Das eigentliche Problem in der Labortierzucht besteht darin, dass sich die Tiere an die Käfigsituation nicht anpassen können weil sie "zu viele" natürliche Verhaltensweisen zeigen.
 
auswildern ist ausserdem strafbar. denn es ist ein haustier, in gefangenschaft geboren, und das ganze wäre nichts anderes als aussetzen.
 
Naja, sagen wir's mal so: Eine Vermittlung kann dauern.. das haben hier schon viele erlebt. Ich hab mal ne Maus aus Bayern aufgenommen, da hat sich die Vermittlung, bis dann alles geklappt hat etc. auch einen Monat hingezogen (Mitfahrgelegenheit finden und so weiter).
In dem Moment, in dem man ein Lebewesen aufnimmt, trägt man die Verantwortung.. das soll jetzt kein unterschwelliger Angriff gegen dich sein, im Gegenteil, ich finde es super, dass du die Nasen aufgenommen hast. Aber man muss da durch.. mussten hier schon fast alle User durchmachen (ich z.B. habe mit zwei unkastrierten Böcken angefangen - und durfte gleich mal 80€ für zwei Kastras berappen, davon hat mir beim Kauf niemand was gesagt). Oder mit schwangeren Weibchen.. Oder..

Von daher.. Aussetzen ist wirklich keine Option, Genpool hin oder her. Das sind Binchen, die fallen in der Natur auf wie ein bunter Hund und die hat schneller ne Katze / Hund whatever, als sie gucken können.
 
mal abgesehen davon das farbies gesundheitslich sehr anfällig sind und wenn sie nicht von der nächsten katze oder nem greifvogel geschlagen werden, dann halt atemwegsinfekte...

also ICH möchte nicht von heute auf morgen im amazonas ausgesetzt werden....
(ist ja im endefekt das gleiche)
 
Ob die Mäuse in freier Wildbahn zurecht kommen würden oder nicht, das Aussetzen von Haustieren (dazu zählen auch die Farbmäuse) ist und bleibt laut Tierschutzgesetz strafbar - das solltest du dir unbedingt vor Augen halten, bevor du dir weiter Gedanken darüber machst !

Nicht nur daß ein Großteil der Mäuse ziemlich bald Opfer von Raubtieren oder den Witterungsverhältnissen werden wird, falls es welche überleben und von Wildmäusen gedeckt werden vermischen sich diese, möglicherweise entstünde eine "halbwilde Population", was einen schwerwiegenden Eingriff in die Natur darstellt. Das wäre von jemandem, der mit Bachelor-Titel wedelt und von Amnestie-Bewusstsein redet absolut verantwortungslos.

Was ebenso passieren könnte (falls die Mäuse gefunden und im Tierheim abgegeben werden): es könnten sogenannte "Spunks" (Halbwilde) entstehen, die ganz enorm andere Ansprüche an den Halter haben als eine "herkömmliche" Farbmaus. Werden die trächtigen Weibchen vom TH vermittelt wissen die zukünftigen Halter überhaupt nicht, was da auf sie zukommt - ebenfalls sehr verantwortungslos *seufz*
Du kannst ja mal die Suchfunktion betätigen und durchlesen, was zum Thema "Spunks" alles an Infos herauskommt...


Du solltest besser versuchen die Mäuse zu vermitteln, und zwar in artgerechte Behausungen und an Leute mit Tierverstand, bestenfalls auch mit Erfahrungen im Umgang mit Labormäusen. Hier im Forum findest du solche Menschen bestimmt eher als beim Nachbarn zu klingeln oder Freunde zu fragen. ;-) .

Welches Geschlecht haben die Mäuse denn überhaupt ?
Falls du Weibchen hast ist das schon die halbe Miete, denn die sind immernoch leichter zu vermitteln als unkastrierte Böcke...selbst wenn es Albinos sind...
Das braucht eben seine Zeit und kann (wie HipHopBaby bereits ansprach) auch ein Weilchen dauern, aber das ist die einzige Option wenn die Tiere ein schönes Leben führen und nicht getötet werden sollen.
 
Last edited:
Also, wenn man schon Tiere zur Pflege nimmt sollte einem klar sein das die Vermittlung dauern kann .. das "fluppt" nicht mal eben das die Tiere nach 2-3 Wochen vermittelt sind.

Den "Überschuss" nun auszusetzen oder zu vergasen find ich etwas hart. Entweder man lässt direkt die Finger von solchen "Rettungsaktionen" oder man zieht es durch bis zum Ende. Ganz einfach ist das.

Wie groß ist denn überhaupt das Gehege in dem sie momentan wohnen ? Vllt kann man da irgendwas vergrößen .. und wenn es 3-4 Mäuse zuviel sind .. ich glaube das ist den Mäusen trotzdem lieber als ausetzen. Und vllt findet sich bald doch noch jemand der gerne ein paar Binchen ein Zuhause geben möchte.

Übrigens ich find Methode 1 noch am sinnvollsten.. Die Tiere verhungern oder verrecken nicht irgendwo elendig, .. oder werden nutzlos vergaßt.
Erfüllen einen sinvollen Zweck, andere Tiere zu ernähren.
 
Hi,

ich weis jetzt nicht ob ich alles richtig gelesen habe doch ich finde deine Optionen richtig furchtbar *seufz*
Warum bringst du die nasen nicht ins TA? Dafür ist es ja leider da und vielleicht findet sich für sie dann ein neuer Körnergeber..

LG Conny
 
Hi,

ich weis jetzt nicht ob ich alles richtig gelesen habe doch ich finde deine Optionen richtig furchtbar *seufz*
Warum bringst du die nasen nicht ins TA? Dafür ist es ja leider da und vielleicht findet sich für sie dann ein neuer Körnergeber..

LG Conny

Du meinst sicher das Tierheim, und nicht den Tierarzt, oder?

Seewolf meinte, dass die Tierheime die Tiere nicht nehmen würden. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob es da vielleicht für ehemalige Labortiere extra Regelungen gibt? Ich könnte es mir jedenfalls vorstellen.
Vielleicht findet sich ja noch jemand, der einige der Kleinen nehmen würde. Wäre sicher sinnvoll, wenn Seewolf Angaben zum Geschlecht der verbliebenen Mäuse machen könnte.
 
Ich denke was Du hören möchtest ist, dass wir dir jetzt alle abnehmen, wo Du doch mit solch unschönen Methoden auffährst? (Das ist Erpressung)

Ich würde ganz ehrlich vorschlagen Du behälst die Tiere und wir helfen Dir bei der Vermittlung. Schließlich war ja der Wille da, ihnen nach der Forschung auch zu helfen, den solltest Du doch jetzt nicht verwerfen. (Zielsetzung und Vorsätze und so)

10 Mäuse sollten doch zu vermitteln sein? Wenn der Platz eng wird, können wir ja vielleicht mit Käfigen und der Gleichen aushelfen, bis sie alle weg sind.

Ich finde persönlich, dass Mäuse die im Labor gequält wurden, danach erstrecht ein nettes Leben haben sollten und das sie nicht auch noch einer Schlange hingeworfen werden sollten.

Editiert von HipHopBaby

Liebe Grüße
Jessica
 
Last edited by a moderator:
Wieso löscht du das? und dieses hier lässt Du drinne?

Dabei stell ich mir halt vor wenn ich selbst für mich die Wahl hätte würde ich lieber einschlafen als von einem Löwen gefressen zu werden (Arbeitssicherheit, Tier- und Umweltschutz: Inhaltionsmethoden).

Mäuse werden im Labor nunmal nicht so getötet, wie beim TA. Ich finde es falsch, das zu löschen. Und es verfälscht Tatsachen! "Inhaltionsmethoden" ist auch eine Tötungsmethode!
 
Finchen, wir sind hier ein tierschutzorientiertes Forum und hier werden keine Tötungsmethoden beschrieben, mal ganz abgesehen davon, das man das als "Ottonormalverbraucher" gar nicht darf.
Also bitte den Ball flach halten.

Auszug aus dem Tierschutzgesetz

Töten von Tieren

§ 4
(1) Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Ist die Tötung eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter Ausübung der Jagd oder auf Grund anderer Rechtsvorschriften zulässig oder erfolgt sie im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.
(1a) Personen, die berufs- oder gewerbsmäßig regelmäßig Wirbeltiere betäuben oder töten, haben gegenüber der zuständigen Behörde einen Sachkundenachweis zu erbringen. Wird im Rahmen einer Tätigkeit nach Satz 1 Geflügel in Anwesenheit einer Aufsichtsperson betäubt oder getötet, so hat außer der Person, die die Tiere betäubt oder tötet, auch die Aufsichtsperson den Sachkundenachweis zu erbringen. Werden im Rahmen einer Tätigkeit nach Satz 1 Fische in Anwesenheit einer Aufsichtsperson betäubt oder getötet, so genügt es, wenn diese den Sachkundenachweis erbringt.
(2) Für das Schlachten eines warmblütigen Tieres gilt § 4a.
(3) Für das Töten von Wirbeltieren zu wissenschaftlichen Zwecken gelten die §§ 8b, 9 Abs. 2 Satz 2, im Falle von Hunden, Katzen, Affen und Halbaffen außerdem § 9 Abs. 2 Nr. 7 entsprechend.
 
Aber das genau steht doch so im Tierschutzgesetz. (Wie Labore töten)
Ich wollte ja auch nur unterstreichen, dass diese Tiere, wenn sie vom Labor getötet werden, eben nicht den uns bekannten weg gehen. Sondern einen, schlimmeren, weswegen der Punkt auf der Liste unbedingt zu vermeiden ist.

Und weswegen es hier in diesem Fall wichtig ist, nicht zu dieser Lösung zu empfehlen.

Aber wenn das so ein Problem ist, die Wahrheit zu schreiben, IM SINNE DES TIERSCHUTZ, dann halte ich mich natürlich zurück.
 
Ich nehme zwar an dass das gleich gelöscht wird, möchte jedoch trotzdem zu dem Satz was sagen:
wenn sie vom Labor getötet werden, eben nicht den uns bekannten weg gehen. Sondern einen, schlimmeren
Stichwort CO2-Narkose. Kannst du googlen. Woher man weiss das es schmerz- und Angstfrei ist? Weil viele Menschen "aus Versehen" so sterben, bzw fast gestorben sind (die können ja noch berichten....) in Gärkellern oder CO2-Seen in Höhlen und Bergwerken.
 
Meine Meinung: Von einer Schlange gefressen zu werden ist definitiv schmerzvoll und führt definitiv zu Todesangst. Irgendwie versteh ich dieses Gesetz nicht, ein Mensch darf ein Tier nur "unter Betäubung ... unter Vermeidung von Schmerzen" töten aber er darf es dem Tod durch die Schlange mit der Gewissheit auf große Schmerzen bei vollem Bewusstsein überlassen?
Ich weiß dass Schlangen auch Futter brauchen aber das ergibt irgendwie keinen Sinn..

@ Jonas: bitte gib die Kleinen noch nicht auf! Du hast den richtigen Weg von Anfang an schon beschritten, bestimmt bekommst du sie mit etwas Geduld doch noch vermittelt! Hier gibts massig Bini-Fans =)
 
Ja ich hab Tierheim gemeint sorry *schäm*
Das es für diese Tiere extra regeln gibt wusste ich nicht und find ich auch echt schade..Was für versuche wurde denn mit den kleinen gemacht? wenn ihnen nichts gesprizt oder so wurde kann man sie doch als normale Mäuse abgeben solange sie nicht bissig sind oder? Weis nicht ob ich jetzt grad ein bischen blauäugig denke aber ich dachte immer die im Tierheim müssen die Tiere nehmen..

LG Conny
 
Ich würde sie erstmal behalten und eine Lösung (ausbau des Käfigs) versuchen, aber wenn du dich damit überfordert siehst, ist die einzig andere Lösung von deinen, sie zu vergasen und einem Schlangenhalter als Futter anzubieten...
meine Meinung.

Also versuchs doch nochmal...
 
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