Projekt Gesellschaft für Solos

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Angelus Noctis

Gast
Ich weiß, daß Kastratenvergesellschaftungen hier auf wenig Gegenliebe stoßen. Ich möchte die Idee trotzdem vorstellen.
Und zwar beobachte ich seit einger Zeit einige Soloböcke in verschiedenen TH die sitzen und sitzen und sitzen und wohl den Rest ihres Lebens dort sitzen werden. Und genau das tut mir in der Seele weh.

Ich hätte den Platz, die Zeit und die Kapazitäten, die Tiere aufzunehmen und eine entsprechende Zeit nach der Kastra zu einer oder - wenn das nicht klappt - auch zu mehreren Gruppen zusammenzubacken und ihnen eine Minimum an Lebensqualität zu bieten (Gesellschaft, Meterkäfig, gutes Futter, med. Versorgung bei Bedarf). Es ist nicht viel, aber besser, als wenn sie allein im TH versauern.

Was mir fehlt, sind Leute, die das Projekt als Kastrapaten unterstützen. Vielleicht kann sich ja er eine oder andere für einen kleinen Soloherren erwärmen und seinen Weg zurück in die Mausgesellschaft unterstützen...


Angelus
 
Also ich finde das an sich nicht schlecht! Hier bei mir in der Nähe sind sehr viele Einzelböcke in den TH! Ich könnte anbieten, sie aus dem TH zu holen und einer MFG zu übergeben!
 
Die Idee finde ich hervorragend.
Gerne würde ich einige Kastras finanzieren. Die Pflege von Kastraten ist mir leider zur Zeit aus Platzmangel nicht möglich, jeder cm² in der Wohnung gehört den Mäuschen! (habe neun Kastraten+Weibchen-Gruppen)
Viele Grüße
 
@Mausele
Du hast PM...

@ripo
Du bist genial!!! *freu**freu**freu*
Danke! *drück*

Sobald ich Zeit habe, stelle ich mal eine Liste der Kandidaten zusammen und stelle sie hier vor. Falls jemand auf einen davon schon für seine Mädchen ein Auge geworfen hat, bin ich nicht böse. Dieses Projekt möchte ich für die Chancenlosen gründen, die niemand will.


Angelus
 
Huhu,


irgendwie fühle ich mich auch angesprochen ;-) , weil ich ja auch zu denen gehöre, die Kastratenvergesellschaftungen eher ablehnen.
Ich möchte aber gerne eines klarstellen: ich lehne sie ab, wenn sie vermeidbar sind. =)

Wenn Platz da ist, sollte jeder Einzelbock eine eigene Gruppe nach der Kastra bekommen.

Aber wir wissen alle, daß eben nicht dieser Platz da ist und es eben nicht genügend Leute gibt, die die Einzelböcke aus den TH holen. Ich habe gerade einen vor 3 Wochen abgeholt, der kastriert wurde und seine Mädchen bekommt. Ein Tropfen auf dem heißen Stein. Überall sitzen Böcke in den TH und warten und warten, meistens sitzen sie am Anfang noch in Gruppen, aber weil sie sich zerbeißen, werden sie irgendwann aufgeteilt und jeder wartet einzeln. Leider.

Du planst das alles ja auch als letzten Versuch, ok:
Dieses Projekt möchte ich für die Chancenlosen gründen, die niemand will.


Kritisch sehe ich, wenn man in eine Gruppe laufend neue Tiere reinvergesellschaften würden (ein Leben im Stress) oder wenn man Tiere zusammenzwingt. Kastraten lassen sich untereinander nun mal (Erfahrungswerte) nicht so einfach vergesellschaften wie Mädels. Die Frage ist immer: bis zu welchem Maß heiligt der Zweck die Mittel?

Mal als Beispiel: ich nehme mehrere Kastraten und stopfe sie über mehrere Tage bis Wochen in winzigkleine Faunas, bis alle Beteiligten so gestesst sind, daß sie kaum mehr normales Verhalten zeigen und auch keine Aggression mehr. Wie lange will, kann ich das tun? Was ist, wenn es zu Beißereien, zu schweren Verletzungen, ja, zu Todesfällen käme? Und Kastraten, die sich auf wenig Platz verstanden haben, können auf mehr Platz durchaus wieder unverträglich werden (so habe ich es schon erlebt, da waren Böcke im TH zusammen geworfen worden, ich hatte sie kastriert übernommen, sie waren zeitlebens unverträglicher als Wurfbrüder).
Und du würdest sie ja auch relativ frischkastriert vergesellschaften.

Man kann jetzt sagen:
Es ist besser für die Böcke, unter Stress vergesellschaftet zu werden, als lebenslang allein zu sitzen.
Das sehe ich ein.
Vorausgesetzt, der Stress endet irgendwann und man würde nicht in eine Gruppe Jungs ständig neue Jungs reinvergesellschaften wollen. (Das ist bei Mädels genauso, so wenige VG wie möglich pro Mausleben.)
Und das würde für mich nur gelten, wenn es sich um Böcke handelt, die keine anderen Alternativen haben. Wenn die Chance besteht, daß sie zu jemandem können, der ihnen eine eigene Mädelsgruppe gibt, muß man die ergreifen.
Wenn nicht, kann man versuchen, ob sie nach der Kastra mit anderen Kastraten vergesellschaftbar sind.
Und man müßte einplanen, daß es auch Jungs geben wird, die nach der Kastra trotzdem nur zu Mädels könnten, weil sie unverträglich mit anderen Jungs sind. Man dürfte niemals Tiere zusammenzwingen, damit tut man keinem einen Gefallen. Andauernde VG-Versuch bieten dem Tier kein schönes Restleben. Es kommt ja aus dem TH raus, um noch einige schöne Monate zu verbringen und nicht, um wieder und wieder auf wenig Raum versuchsweise anvergesellschaftet zu werden. Es WIRD dabei Kastraten geben, die sich unverträglich mit anderen Kastraten zeigen, ganz egal, wie man sie zu vergesellschaften versucht.

Du hast den Platz und die Zeit (und die Nerven), den Solos die Chance zu geben, nicht mehr allein zu sein, ok, Angelus. Der vorangegangene Text sei auch eher an stille Mitleser gerichtet, die sich vielleicht denken, hey, ist ja alles einfach und ich mach das auch mal. So einfach ist es nämlich nicht. Man braucht viele Kapazitäten, um notfalls ausweichen zu können, wenn es mit einzelnen Jungs wirklich nicht klappt. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, es ist quasi ein letzter Versuch für Böcke, die sonst einsam im TH versauern und nie mehr eine andere Maus zu Gesicht bekommen. Ich nehme einfach mal an, Angelus hat sich das sehr gründlich überlegt, bevor sie das Projekt hier vorgestellt hat, so daß an Alternativen gedacht ist. =) Denn im schlimmsten Fall bekommt man auf diese Weise ganz viele zwar kastrierte, aber immer noch einzelne Jungs, die dann doch an Weibchengruppen gehen müßten.

Vielleicht denken sich stille Mitleser jetzt, wieso das alles so bedenklich klingt. Ganz einfach, es wurden schon viele Böcke kastriert, und nach der Kastration verschwanden sie im Nirwana, Verbleib unbekannt, manchmal wurde über zehn Ecken bekannt, daß die VG mit anderen Jungs gescheitert sei, da habe man sich zu lebenslanger Einzehaltung entschlossen oder die Maus wurde verfüttert. (Ich spreche nicht von Angelus` Mäusen, klar.) Männliche Mäuse machen einfach mehr "Probleme" für den Maushalter als weibliche Mäuse, aus genau diesem Grunde sind die TH ja gut gefüllt mit Böckchen.

Super, wenn sich Menschen dafür entscheiden, eine oder mehrere Kastrationen zu bezahlen, um den Solos die Chance auf Artgenossen zu geben. Man kann nur die Daumen drücken, daß die Kerle sich verträglich zeigen. Und an Alternativen denken, wenn es nicht klappt. =)
 
Vielleicht sollte ich das Projekt bzw. meine Gedanken dazu etwas näher auswalzen:

Ich möchte mich jetzt nach Tieren umschauen, bei denen ich eher geringe Vermittlungschancen sehe und/oder die vom Alter her keine Zeit mehr haben, auf einen Interessenten zu warten, der sie nimmt und kastrieren läßt und/oder die schon sehr lange sitzen und/oder die im TH wirklich minimal (z.B. Minihamsterknast) sitzen.

Diese Tiere möchte ich so schnell wie möglich kastrieren lassen und dann hoch holen (meine Kastramöglichkeit vor Ort ist leider geplatzt).
Hier werde ich sie erstmal in Dunas und größere Hamsterknäste verteilen. Geht nicht anders, denn wenn´s klappt, sind es wohl mehr als 2 oder 3. Hier werden sie die Kastraquarantäne absitzen, bis der letzte min. 8 Wochen durch ist.

Dann werde ich die Tiere alle auf einmal zusammensetzen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das die größte Chance auf Erfolg hat. Außerdem zieht sich die VG so nicht über Wochen und Monate.
Ich werde sie, wenn es paßt, so hochstufen wie die 3 Cuxis jetzt. Das klappt sehr gut und die Tiere sind nach 14 Tagen durch. Ich habe genügend Käfiggrößen, um die Tiere langsam hochzustufen. Damit erhöht sich die Chance auf stabile Gruppen. Sollten sich mehrere Gruppen ergeben, hab ich auch alles noch in min. doppelter Ausführung. Mehrere Endgehege sind ebenfalls vorhanden.

Ich werde KEIN Tier zu irgendwas zwingen. Es macht keinen Sinn, Tiere über Wochen und Monate einzuknasten, um sie zusammenzuprügeln. Beim kleinsten Anlaß fliegen eh wieder die Fetzen.
Im schlimmsten Fall heißt das für einen Bock, daß er hier weiter allein sitzt und ich für ihn ein Heim mit Mädels suchen muß, weil ich hier nicht jeden einzelnen Bock verheiraten und behalten kann. Dieses Risiko bin ich bereit einzugehen.
Denn wenn ich´s nicht eingehe, würde er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit lebenslang allein bleiben - unkastriert, OHNE Chance auf Gesellschaft. Denn, machen wir uns nicht´s vor: Aus Altersgründen nicht kastrable Böcke haben die mit Abstand größte Arschkarte in der Vermittlung... *seufz*

Ich möchte das Projekt als CHANCE verstanden wissen. Eine Garantie kann niemand geben... *seufz*

Das Projekt soll auch nicht permanent neue Tiere aufnehmen. Das geht einfach nicht. Deshalb möchte ich jetzt sammeln. Dann ist erstmal Schluß. Zudem hat eine lange Vorlaufphase den Vorteil, daß zumindest einige Tiere schon etwas länger als meine persönliche Mindestfrist kastriert sind und die Chancen auf Ruhe weiter steigen...


Angelus
 
Huhu...

ich finde Deine Idee genial und möchte sie auch gerne unterstützen.....

In den 5 Jahren wo ich Mäuschen habe, habe ich auch mit Kastraten VG meine Erfahrungen gesammelt, positive wie auch negative......wobei die positiven überwiegen.....ich setze die Kastraten nie über Wochen in nen Hamsterknast damit sie sich verstehen......es hat sich gezeigt das man in den meisten Fällen schon in der ersten 1/2 - 1 Stunde sieht ob es funktioniert oder nicht.....
Beim letzten Notfall habe ich auch nur 8 Mäuse ( je 2 Kastraten ) zusammen VG bekommen......von 16 Kastraten......sie haben um die 8 Monate alleine gelebt und waren nicht VG fähig.......einige noch nicht mal mit Mädels.......aber zum Glück haben jetzt alle einen Partner.....

LG
Ruth
 
Finde Angelus´ Idee sehr gut.

Auch wenn Kastraten-Vergesellschaftungen häufig mißtrauisch betrachtet werden, gibt es genügend Kerle, bei denen solche Zusammenführungen nebst Rudelgründung funktionieren. Und sollte man, weil bereits einige negative Erfahrungen mit solchen Vergesellschaftungen existieren, den immer noch zur Genüge vorhandenen eben-doch-vergesellschaftbaren Kerlen ein ordentliches Leben in einer funktionierenden Männer-WG einfach aus Prinzip verweigern? Ich denke, das sollte man nicht.

Zudem sehe ich ein ganz anderes prinzipielles problem:
Hier im Forum wird häufig die Haltung reiner Weibchenrudel oder Rudel aus mehreren Weibchen und einem einzelnen kastraten (da häufig nicht mit anderen Kastraten verträglich) propagiert. Das kommt aber statistisch nicht so ganz hin: wir wissen alle, dass Mäusewürfe in der Geschlechterverteilung oftmals bestenfalls ausgeglichen, häufiger jedoch männchenlastig sind. Sprich, es existieren per se mehr Farbmausmännchen als Farbmausweibchen.

Die meisten User hier im Forum verstehen sich als Tierschützer und würden (fast) alles für ihre mäusischen Notfelle tun. Bei Farbmaus-Weibchen scheint dies auch kaum ein problem zu sein, aber wo sind die Männchen? Sicher, es sitzen viele einzelne in Tierheimen. Aber müssten es nicht eigentlich viele mehr sein? Wo sind die alle?

Und reicht es an der Farbmaus-Notfell-Front unter diesen Umständen, zu resümieren, Kastraten seien eben per se nicht (oder kaum) zu vergesellschaften, also rate man besser generell davon ab und kümmere sich lieber erstlinig um die Weibchen? Oder sollte man nicht besser doch weiter suchen, weiter versuchen, Mittel und Wege zu finden, Kastraten zu funktionierenden Rudeln zu vereinigen? Auch auf die Gefahr hin, kein Patentrezept zu finden, aber zumindest mit der Option, künftig doch auch Böcken bessere Chancen einzuräumen?

Von daher finde ich Angelus´ Idee samt Planung super.

Bei mir hat sich auch gezeigt, dass es bei der Kastraten-VG nicht so sehr auf die Zeit ankommt, sondern auf die Enge. Habe jeweils in einer Faunabox oder einer größeren Plastikbox angefangen. Wichtig ist, dass die Herren hier keine Klettermöglichkeiten haben, um sich nicht absentieren zu können, und für die ersten Stunden auch keine Einrichtung, um nichts umkämpfen oder als Deckung / Halbrevier nutzen zu können. Deshalb lasse ich die erste Phase von wenigen Stunden bei kühlen Temperaturen laufen, und gebe nur ein wenig Einstreu, aber kein Heu, sowie etwas eingestreutes Futter, aber kein Wasser in die Box. Eine Wasserschale würde nur dazu führen, dass die kerle durchbreschen und das Wasser gleichmäßig verteilen, bis alle mehr oder minder angefeuchtet und eingeweicht sind, und einzelne in die Lage versetzen, den erhöhten Platz auf der Schale zu vereinnahmen. Sobald sich die erste Aufregung gelegt hat und sie ruhiger werden, anfangen sich zu putzen und einzudösen, kommen sie dann eine Box größer, diesmal mit etwas Einstreu, einer flachen Wasserschale in einer Ecke und etwas quer verstreutem Futter. Wieder ohne Klettermöglichkeit, also ohne Gitter. Darin bleiben sie über Nacht - und liegen am nächsten Morgen meist bereits auf einem großen Haufen. Danach geht´s bis zum Abend in einen halben dieser halbierbaren Hamsterknäste (gleiche minimal-Einrichtung, nun aber Gitterstäbe). Für die folgende Nacht nehme ich die Halbierung raus und gebe den ganzen Knast frei. Und am nächsten Morgen geht´s in den Endkäfig - die volle Größe, aber noch ohne Etagen, ohne weitere Einrichtung, nur mit der Einstreu, die sie über den letzten tag hinweg im Knast hatten (mit etwas frischer Einstreu gestreckt), einer Trinkschale (wieder in einer Ecke) und etwas Futter eingestreut. Das bleibt nun für 2 Tage so, bis ich mir sicher sein kann, dass es in der Gruppe auch unter diesen Bedingungen keinen anhaltenden Streit gibt. Erst dann gebe ich im 1-tages-Intervall weitere Einrichtung dazu: Heu (in die Schlafecke), Holzhaus (zunächst auf dem Dach liegend, als eine Art Korb), Etagen, Äste, Zeugs.

Natürlich ist das, gerade am Anfang, sehr stressig für die Kerle. Aber bisher war der Ausgang fast durchweg positiv, und die Kerle hatten bereits nach wenigen Tagen wieder ein ordentliches Heim und ein funktionierendes Rudel.

Angelus, wie Du siehst, habe ich wieder jede Menge Ratschläge anzubieten, aber keine finanzielle Unterstützung. Hoffe, Du kannst trotzdem auch diese weniger materielle Hilfe gebrauchen.
 
Hi,

also ich finde die idee auch sehr gut und find es toll, dass Angelus das auf sich nehmen will *Daumenhoch*

wenn die ganze sache konkreter wird, werde ich auch über eine kastrapatenschaft oder ähnliches nachdenken...
 
schwieriges projekt, das in erfahrene und engagierte hände gehört :-)
kriegskasse derzeit leer, ich kann nur fahr-, mitbring-und zwischenstapeldienste anbieten.
zb. fahrt am 21.7. entlang der bekannten trier-ruhrpott-oldenburg-route, mit anschlussmöglichkeit an bremen/hamburg/norden.
 
Hallo

Existiert denn schon eine Liste der Solos?
In Aachen gibt es drei derzeit noch unkastrierte Böcke,einer müßte alleine sitzen und die anderen zu zweit.

Susanne
 
Huiuiui.... Soviel Feedback... *umkipp*

Nein, es gibt noch keine Liste. Sobald ich die habe, setze ich die hier rein.
Der einzige, der schon feststeht und für den wir schon an der MFG arbeiten, ist Foxi aus Gießen. Er wird aufgrund seines Alters unkastriert bleiben. Für ihn stell ich eine Minigruppe mit Langkastrierten zusammen...
bild024editedqf6.th.jpg



Angelus
 
Huhu,


Dann werde ich die Tiere alle auf einmal zusammensetzen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das die größte Chance auf Erfolg hat. Außerdem zieht sich die VG so nicht über Wochen und Monate.

Und so sehe ich auch die größe Chance. =) Also nicht nach und nach, sondern alle Solos kastriert und nach Absitzen einer gewissen Zeitspanne dann alle auf einmal zusammen, ohne Mädels.


Das Projekt soll auch nicht permanent neue Tiere aufnehmen. Das geht einfach nicht. Deshalb möchte ich jetzt sammeln. Dann ist erstmal Schluß.

Ok, so hatte ich es bei deinem ersten Post nicht verstanden. Danke für die Ausführung. =) Es ist also eine einmalige Aktion, JETZT alle verfügbaren Solos, die keine Chance haben, jemals kastriert zu Mädels zu kommen, einzusammeln, kastrieren zu lassen und dann als Gruppe eine VG zu versuchen.
Man kann nur hoffen, daß es klappt, wie ich oben schon schrieb.


@Schattenschwinge:
Hier im Forum wird häufig die Haltung reiner Weibchenrudel oder Rudel aus mehreren Weibchen und einem einzelnen kastraten (da häufig nicht mit anderen Kastraten verträglich) propagiert.

Da habe ich eine andere Wahrnehmung. ;-) Propagiert wird keinesfalls: 1 Kastrat, mehrere Mädels. Nein. Propagiert wird: holt soviele Jungs wie möglich aus den TH, aber Solo-Böcke haben Vorrang, weil sie allein sind. Aus eben diesem Grund findet man häufig eine Gruppe aus Weibchen und Einzelkastraten, nicht weil das besser sei. In allen meinen Gruppen habe/hatte ich mehrere Jungs, Wurfbrüder nämlich (abgesehen von den kastrierten Solos, die dann eben allein in einer Weibchengruppe leben). Nur haben wenige Menschen das Geld/den Platz, bevorzugt gleich einen ganzen Schwung von Böcken, die zusammensitzen, aufzunehmen und geschlossen kastrieren zu lassen. Deswegen findet sich oft die Konstallation von einem Kastraten und mehreren Weibchen.
Man überzeugt die Leute einfach schlechter, mehrere Kastrationen zu bezahlen. Deswegen wollen viele Leute, wenn sie denn schon Kastraten aufnehmen, lieber nur eine oder zwei Kastrationen bezahlen, sprich: einen oder zwei Jungs aufnehmen.

Aktuelles Beispiel: im TH Potsdam sitzen im Moment 20 Böcke. Ein Einzelbock, der auch da saß, ist bei mir eingezogen und bereits kastriert. Eine der dortigen Böckchengruppen besteht aus 14 Tieren. Super wäre es, wenn jemand alle 14 Böcke aufnehmen würde und kastrieren lassen könnte, aber mal ehrlich: wer würde das tun? Ich habe auch nicht das Geld und den Platz.
Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Böcke alle einzeln gesetzt oder zumindest in weitere kleine Gruppe aufgeteilt werden... *seufz*


Die meisten User hier im Forum verstehen sich als Tierschützer und würden (fast) alles für ihre mäusischen Notfelle tun. Bei Farbmaus-Weibchen scheint dies auch kaum ein problem zu sein, aber wo sind die Männchen? Sicher, es sitzen viele einzelne in Tierheimen. Aber müssten es nicht eigentlich viele mehr sein? Wo sind die alle?

Die sind tot...

Die meisten Böcke landen in der Schlange oder sterben im TH, weil sie totgebissen werden bzw. an den Bißwunden verbluten.

Der typische Notfall:
Weibchen und Böcke landen im TH. Weibchen werden vermittelt. Böcke zerbeißen sich, einige sterben, andere nicht und werden dann nur einzelngesetzt vom TH-Personal (so entsteht der Eindruck der Einzelböcke). Das heißt: aus jedem Wurf überleben sowieso nicht alle Böcke. Es sind schon viele Böcke an Sepsis verstorben, weil man die Bißwunden nicht ernst genug nahm und nicht rechtzeitig antibiotisch eingriff.

Deswegen geraten selten alle Böcke aus einem Notfallwurf in die Vermittlung, deswegen ist dieses Verhältnis auch umgekehrt (d.h. mehr Weibchen als Böcke werden vermittelt, obwohl pro Wurf meist mehr Böcke als Mädels geboren werden).

Böckchen sind schlechter dran. Das wissen wir alle. Wer ein Weibchen aus dem TH aufnimmt, muß nur die Schutzgebühr bezahlen. Wer einen Bock aufnimmt, investiert Geld für eine Kastration. Es ist einfacher, 10 Weibchen aufzunehmen, als das Geld für 10 Böcke aufzutreiben. Alte Probleme, leider immer aktuell.

Und reicht es an der Farbmaus-Notfell-Front unter diesen Umständen, zu resümieren, Kastraten seien eben per se nicht (oder kaum) zu vergesellschaften, also rate man besser generell davon ab und kümmere sich lieber erstlinig um die Weibchen?

Wer hat das hier getan? Niemand. ;-)
Niemand bevorzugt Weibchen vor Böcken, wie die zahlreichen Aktionen beweisen, die seit Bestehen des Forums wieder und wieder hohe Geldsummen für Kastrationen aufgetrieben haben. =)

Mir geht es bei einer VG unter Kastraten vor allem darum:
MUSS es gemacht werden, Tiere über Tage auf extrem wenig Platz mit wenig Inventar zusammenzusetzen?
Die Antwort darauf ist klar:
Manchmal ja.
Sofern es vermeidbar ist, sollte man es vermeiden, sofern ein Solo-Kastrat zu Weibchen kann, sollte er es! Denn das ist weitaus stressärmer, es geht schneller, er kann nach wenigen Stunden sofort mit den Mädels einen großen EB bewohnen.
Für die Solos, die absolut keine Chance haben, jemals in eine Weibchengruppe zu kommen, bleibt eben nur, eine VG mit anderen Kastraten zu versuchen, wenn sie nicht für den Rest ihres Lebens allein sein sollen. Erfolgsgarantien gibt es hier nicht.
Und hier sind sich wohl alle einig. ;-)

Ich bin gespannt, ob das ehrgeizige Projekt Erfolg hat, denn Angelus wird sicherlich Transparenz ermöglichen. =) Zu wünschen wäre den Solos, daß das alles klappt! Und wenn einer nicht vergesellschaftbar ist, muß eben wieder kräftig die Werbetrommel gerührt werden, damit er an eine Weibchengruppe vermittelt werden kann.
 
Ich nehm - zustimmend - noch andere Fäden auf:

Zum einen wird hier manchmal insofern abgeraten, als diese VGs doch schwieriger sind und nichts, woran man sich als Neuling unbedingt versuchen muss...

Zum zweiten ist "Kastraten untereinander" nochmal was anderes als "Kastraten zu Kastrat/en mit Weibchen". Auch von letzterem gibt's einzelne positive Erfahrungsberichte, viel häufiger ist aber, dass dann die ganze Gruppe übel aufgemischt wird, die Jungs untereinander eh - deshalb rate ich blutenden Herzens (Mist, schon wieder kein Knabe unter) von sowas meist ab.......
-- aber sage immer: auf einen Schwung können beliebig viele Kastraten rein :D

Angelus HAT Erfahrung -- ich rechne demProjekt einige Chancen aus (Jani hatte die meiste Zeit NUR Kastraten.....)
 
@Vindoatus
Ich werde sowieso für alle Spender im Patenforum des Mäuseasyls ein Tagebuch führen, wie es klappt (da fällt mir ein, das Cuxi-Tagebuch hat ´ne Lücke *rotwerd* mach ich gleich) . So kann jemand, der vor einer Kastraten-VG steht auch mal nachlesen, wie sich sowas evtl. entwickelt.

Eine Kastraten-VG, die über viele Tage in Miniboxen verläuft, verläuft nicht so, wie sie sollte.
Eigentlich sollten die Tiere spätestens am 3. Tag in einen Hamsterknast von der Gruppe entsprechender Größe umziehen. Alles andere ist Zwang und führt in meinen Augen zu nichts.

Wenn´s klappt, würde ich gern das Projekt erweitern, daß ich für Leute, die bereit sind, sie aufzunehmen, aus Solos Gruppen zusammenstelle. Aber das ist eine ferne Träumerei, über deren Machbarkeit und wirklichen Sinn ich nachdenke, wenn der Pilot erfolgreich war... *seufz*
Jetzt möchte ich eigentlich erstmal die Liste vorbereiten, genaue Quarantänemöglichkeiten sichten und Mäusen mit Paten zusammenfinden.


Angelus
 
Kleiner Nachtrag: Foxi wird nicht am Projekt teilnehmen. Ihm ist genau das passiert, was ich mit dem Projekt vermeiden möchte: Er ist ganz allein im TH Gießen gestorben... *heul**traurig**heul*


Angelus
 
Hallo Angelus!

Das mit Foxi tut mir leid, der arme kleine Kerl durfte leider nicht erleben wie schön ein Mäuseleben zusammen mit anderen sein kann *traurig*

Hier im TH Bremen sitzen ja auch noch 5 Kastraten (evtl bald nur noch 4 :D), die aus Platzmangel in eine Gruppe zusammengesetzt wurden. Bisher ist auch alles friedlich geblieben. Sie sind jetzt alle schon ca. 8 Monate alt und wie es aussieht finden sie so schnell kein neues zu Hause *seufz*. Da sich die Kleinen gut verstehen, könnten sie ja vielleicht das "Grundgerüst" für die große Kastratengruppe sein?! Aus dem TH abholen und Richtung Norden bringen kriegen wir schon irgendwie hin. Das es ganz süße liebe Wesen sind weißt du ja schon ;-)

Im übrigen finde ich die Idee des Projektes richtig gut. Ich habe ja selbst eine reine Kastratengruppe und muß sagen das die VG damals ziemlich unproblematisch verlaufen war. Allerdings habe ich es genauso gemacht wie du bei den Cuxis, ganz langsam einen Schritt nach dem anderen.
Ich drücke die Daumen daß das Projekt realisiert werden kann und auch gut verläuft *drück*
 
Hi Du!

Als Gruppe scheiden sie leider aus. *seufz*
Ich möchte in dem Projekt wirklich NUR Einzeltiere aufnehmen. Wenn sie noch ein bißchen sitzen, könnte es aber gut sein, daß sie ihren kleinen, grauen Kumpel wiedersehen... *heilig*
Für das Projekt hatte ich eher einen Blick auf die Soloschecken geworfen. 2 davon scheinen mir den Bildern nach schon etwas älter.


Angelus
 
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huhu angelus!

was ist mit den bonnern? es geht doch eh ne mfg nach hamburg hoch, mit den troisdorfern... da könnten die evtl mitfahren, allerdings müsstest du das mit dem th klären. fernvermittlung machen die nicht so gerne, aber in dem fall...
 
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