Rasiermaus

Nicina_Felina

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hier hatte mal irgendwer irgendwo ein foto, von ner maus, die die stirn bis zur nase rasiert hatte, wer war das?
War das normal?

Denn;
Eine einzige Maus bei mir bekommt eine kleine kahle stelle, ist noch recht jung, sieht nicht nach parasiten aus, ist wie geschoren, nicht gerötet oder sonstiges.
lg N_F
 
Hallo,

mal was Allgemeines zum Thema Rasieren:


War das normal?


Jein. Es ist als Verhaltensstörung zu sehen, wenn eine Maus eine andere oder mehrere andere so heftig putzt, daß das Fell ausgeht, andererseits regeln die Tiere damit innerhalb der Gruppe soziale Spannungen (der Ranghöchste putzt den anderen im wahrsten Sinn des Wortes runter). Ich selbst bin der Ansicht, daß mehr Beschäftigung, eine veränderte Gruppenstruktur und andere Faktoren Zwangsputzen wieder beenden können, es kommt aber sicherlich auf den Einzelfall an. Normal ist es in dem Sinne nicht, daß das in jeder Mäusegruppe vorkommen würde. Hin und wieder kann es aber auftreten, wenn eines der ranghohen Tiere dazu neigt.

Ob deine Maus rasiert wird oder sich selbst kratzt, kannst du eigentlich doch selbst beobachten? Hört man es aus dem Nest häufig zart und fast vogelartig zwitschernd piepsen? (Putzpiepsen)

Beim Zwangsputzen ist die Haut im allgemeinen nur kahlrasiert, sonst unversehrt.

Das Alter der Mäuse hat nichts damit zu tun. Wenn deine Mäuse sich oft kratzen, muß man eher an Parasiten denken und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Ein bißchen schlecht zu sehen, aber hier eine Maus mit Glatze durch Zwangsputzen:
400_3665343532393565.jpg


Und typische, wegrasierte Vibrissen (Tasthaare) durch Zwangsputzen, linke Maus, die Region an der Schnauze ist dann nahezu kahl und bei Binis deswegen sehr rosa:
400_3930356135623862.jpg
 
So wie die Linke von den beiden Binis, sehen meine auch immer aus. Ich finde das immer recht schlimm, das sieht irgendwie immer so aus, als würde es wehtun. Und ohne Vibrissen ist das doch auch blöd, sie heißen doch nicht umsonst Tasthaare. Denkst du, die Mäuse sind dadurch eingeschränkter? Und meinst du wirklich durch mehr Beschäftigung und neue Spielsachen kann man es verhindern, das müsste ich mal ausprobieren...
 
Und ohne Vibrissen ist das doch auch blöd, sie heißen doch nicht umsonst Tasthaare. Denkst du, die Mäuse sind dadurch eingeschränkter? Und meinst du wirklich durch mehr Beschäftigung und neue Spielsachen kann man es verhindern, das müsste ich mal ausprobieren...

Ja, wenn die Vibrissen fehlen, ist eine Maus prinzipiell ein bißchen eingeschränkt, weil sie sich ihre Welt ja auch mit diesen hochsensiblen Haaren ertastet. Aber beim Zwangsputzen ist das leider wahrlich eine ganz typische Stelle: die Maus, die zwangsgeputzt wird, unterwirft sich, indem sie vor der Ranghohen das Köpfchen senkt und sich putzen läßt, die Zwangsputzerin putzt Köpfchen, Schnauze und Vibrissen. Weil Mäuse sich vor allem gegenseitig Kopf und Nacken putzen (da sie sich dort nur begrenzt selbst putzen können), treten (wenn es vorkommt) vor allem dort Kahlstellen durch Zwangsputzen auf.

Bei mir war es bisher immer so, daß Mäuse, die zwangsgeputzt haben, damit wieder aufgehört haben, nachdem sich die Lebensbedingungen verändert hatten: mehr Platz, mehr Beschäftigung, Gruppenvergrößerung. Ganz pauschal kann man es nicht sagen, aber für mich ist der "typische Zwangsputzer" eine ranghohe Maus in Zweier- bis Vierergruppen, die ein bißchen nervös reagieren kann. Beispiele meiner letzten Zwangsputzer:

Weibchen, das zuvor mit einem anderen Weibchen in einer transportboxgroßen Kühlschrankbox ohne Einrichtung gelebt hat (leider kein Scherz!). Bei mir hypernervös, schreckhaft, Zwangsputzerin. Nachdem sie mit 3 Kastraten und 5 Weibchen vergesellschaftet wurde, gab sich das Verhalten. Sie hatte nun ja auch mehr Mäuse zum Putzen und viel zu tun, war im großen Gehege beschäftigt, interagierte mit den anderen Mäusen.

Kastrat, der mit seinem Bruder allein lebte. Nachdem ein Weibchen dazukam, rasierte er die Vibrissen ab. Gab sich nach ca. 1 Monat, weil er offenbar völlig putzwild auf das nette Mädel reagierte (er kannte vorher keine Weibchen).


Auf dem Foto mit den beiden Binis sind Labormäuse abgebildet. Sie sind verhaltensgestört, weil sie kaum sozialisiert wurden und ein halbes Jahr in einer nur mit Zellstoff eingerichteten Makrolonbox lebten, insgesamt sehr nervöse Tiere, die bei Stress entweder lethargisch (stereotypes Im-Kreis-Rennen) oder aggressiv (beißen) reagieren. Ehrlich gesagt ist es mir lieber, wenn sie sich zwangsputzen, als wenn sie sich beißen würden, klar. Ich glaube nicht, daß sich bei diesen beiden das Rasieren geben wird. Früher konnten sie Spannungen nur durch Stereotypien abbauen, inzwischen durch heftiges gegenseitiges Putzen, das ist mir die liebere Alternative.

Ob es sich bei deinen Mäusen wieder geben wird, muß man ausprobieren. Wieviele Mäuse hast du, auf wieviel Platz leben sie?
Zwangsputzen kann auch in größeren Gruppen auftreten, wenn es soziale Spannungen gibt, wenn zB der Chef/die Chefin stirbt oder neue Mäuse hinzukommen, manchmal weiß man aber auch nicht, was letztendlich der Auslöser war. Besonders schön ist es zwar nicht, aber die zwangsgeputzte Maus kann ja jederzeit weglaufen, wenn es ihr unangenehm wird --- das muß man im Kopf behalten. Übereifriges Putzen ist eher als netter Weg, Spannungen zu lösen, zu verstehen.
 
Eiegtnlich leben meine mausis in einer ca, 180x8x50 cm großen voliere, aber die benannte maus ist mit ihrer "freundin" gerade mit ner omi vergesellschaftet worden. wie ich das hier gelesen habe, denke ich, es liegt daran, dass sie während der vergesellschaftung ( für ca. 1 Woche) in einer duna waren, ich gucke mal, ob sich das legt, wenn ich sie am sonntag wieder in ihr altes heim stecke (ahb ich ja sowieso vor)
Dass das mit dem Vergesellschften von der Omi nicht so gut ist, wegen dem alter weiß ich, aber sie war die einzige omi und die andere omi ist letztens gestorben. das ist auch ne bino, vllt hat die zwangsputzen in den genen.
lg N_F

P.S ich hab sie noch nie piepsen gehört (wegen dem putzen)
 
das ist auch ne bino, vllt hat die zwangsputzen in den genen.

Nö. ;-)
Die Fellfarbe hat nichts damit zu tun, genauso wenig wie Menschen mit einer bestimmten Haar- oder Hautfarbe sich irgendwie typischerweise angeboren verhalten würden.

Ich weiß, daß es vor einiger Zeit unter den Züchtern eine Diskussion gab, ob Zwangsputzen vererbt wird, aber für mich spricht folgendes radikal dagegen:

- Es gibt viele Fälle, in denen Mäuse es spontan auftauchend zeigen, nicht von klein an.
- In vielen Fällen hören sie wieder damit auf.
- In vielen Fällen zeigen Mäuse es mitten im Leben eine zeitlang und hören dann wieder auf.

Bei mir haben bisher alle Mäuse, die zwangsgeputzt haben, damit wieder aufgehört, nachdem die Gruppenzusammensetzung sich geändert hatte. (Das heißt nicht, daß ich sie allein wegens des Zwangsputzens vergesellschaftet habe, nein, das war mehr ein Nebeneffekt, zB wenn in einem Zweierteam einer starb und der Übriggebliebene in eine größere Gruppe kam.)

Ich selbst sehe höchstens eine erbliche Neigung, nervös zu sein oder innerhalb von Artgenossen dominant. Aber ob solche Tiere jemals zwangsputzen, hängt von sehr vielen Faktoren ab (Unterbringung, Gruppenstruktur...). Mäuse sind Lebewesen mit Charakteren.

Man verzeihe mir die Polemik, aber wenn man sich daran erinnert, wie die meisten Züchter ihre Mäuse halten (Makrolonwanne, weitgehend einrichtungsfrei), scheint es mir völlig nachvollziehbar, daß besonders sensible Individuen Stressverhalten durch Zwangsputzen ausleben. Mäuse sind eben keine Gegenstände, die man nach Belieben hin- und herschieben (vergesellschaften) könnte, sondern lebendige Wesen.
 
Hmmm mir ist bei meinen 2 kleinen Weibchen aus dem letzten Wurf grad aufgefallen, dass sie keine Vibrissen mahr haben... und ich weiß auch wer der Täter ist... GIZMO!!!
Hmmm hoffentlich legt sich das bald wieder... *seufz*
LG Pomm
 
Ok ich brauch was zum vergesellschaften! :D
mir ist heute im warteraum beim TA aufgefallen, dass Grieß keine Vibrissen mehr hat. Und Kyuubi auch nicht. (War mir da nicht so sicher, weil ich nich soooo gute Augen hab)
Hab meine TÄ darauf angesprochen und sie meinte, dass Flipper auch nich grade viele hat...
Sie hat sich dann Flippers Fell unterm Mikroskop angeguckt. Sind aufjedenfall keine Milben! Zumindest ist es sehr unwahrscheinlich... Jetzt soll ich eine Kotprobe von einer der kleinen besorgen.... Dann wirds auf Parasiten getestet.

OOOOOHH ich hoffe auf eine Putzmaus!

LG keks ...die diese kleinen Krabbelvicher auf den Tod nicht abkann... *fröstel*
 
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