Original von Psaya
Was kann ich anderes machen, als mit ihr (morgen) zum TA zu gehen?????
Ich meine es jetzt nicht böse, weil ich sehe, daß du das Beste für die Tiere willst

, ich schreibe das Folgende vor allem für stille Mitleser, ok?
Was du anderes machen kannst?
Nichts. Es gibt leider unendlich viele Leute, die nichts tun, wenn ihre Maus beginnt, Atemwegsbeschwerden zu entwickeln.
Es gibt hunderter solcher Fälle.
Die Leute denken, es sei schon nicht so schlimm, sie wollen kein Geld für den TA ausgeben, weil eine Maus für 2 Euro im Laden zu kaufen ist, oder sie beobachten die Tiere gar nicht genau, so daß es ihnen nicht mal auffällt, wenn ihre Maus krank ist.
Die Maus mit den bisher schwersten Symptomen, die ich je hatte, war Medea. Sie lebte ca. ein Dreivierteljahr schwer schnatternd in einer 40 x 20 cm kleinen Kühlschrankbox in der Küche. Als sie zu mir kam, war ihre Lunge schon zu sehr zerstört... sie hatte nur wenige Monate bei mir. Viel zu wenig Zeit. Aber ihre Freundin, mit der sie zu mir kam, lebte nur noch 31 Tage. So schwer krank war sie. Den Leuten war nicht mal aufgefallen, daß die Mäuse krank waren.
Oder Vladimir. Er wurde mit anderen Mäusen in einer Tupperdose ausgesetzt und hat nun schon mehrere AB-Kuren hinter sich, weil er immer wieder zu schnattern begann. Im Moment ist er symptomfrei, und ich hoffe, daß es noch lange so bleiben wird.
Herkules hat nur überlebt, weil er 2 Wochen hochkonzentrierte AB bekommen hat. Er ist behindert geblieben. Aber er wäre tot, wenn ich einfach nichts getan hätte.
Was ich damit sagen will...
Warum die Atemwegsinfekte bei Mäusen so zugenommen haben, ist nicht ganz eindeutig. Aber eines ist klar, Hände in den Schoß liegen bringt nichts. Wir können alle daran arbeiten, das Immunsystem der Tiere zu stärken: durch eine optimale Ernährung, durch so wenig Stress wie möglich, denn Stress schwächt das Immunsystem.
Aber leider müssen es manchmal AB sein.
Der Einsatz bei Heimtieren ist etwas ganz anderes als zB der massive Einsatz in der Landwirtschaft/Massentierhaltung. Niemand hat vor, seine Maus zu essen... nicht wahr?
Es ist sicherlich richtig, so wenig AB wie möglich einzusetzen, aber ebenso muß der Zusatz gelten: so viel wie nötig.
Denn Atemwegsbeschwerden, die nicht behandelt werden, kosten dem Tier das Leben. Und Ersticken ist ein sehr qualvoller Tod.
Für Menschen gilt dasselbe: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Ich bin sehr froh, daß uns heute diese Medikamente zur Verfügung stehen, ansonsten würden noch immer tagtägliche Menschen an so "simplen" Dingen wie Mandelentzündung, Kindbettfieber und so weiter elendig sterben. Ich kenne mehrere Leute, die schon eine Lungenentzündung hatten, all diese Menschen wären tot, wenn sie keine AB eingenommen hätten.
Es zeugt von Überlegheit, wenn man sachte an Medikation herangeht und die Dinge in Frage stellt, und meiner Meinung nach muß jeder auch selber entscheiden, wie er sich im Krankheitsfall seiner Tiere, für die er die Verantwortung übernommen hat, verhalten will. Aber ich persönlich denke ebenso, daß wir die "Waffe" Antibiotikum, die uns Alexander Fleming 1928 in die Hände gegeben hat, auch nutzen sollten. Das ist eine Chance, Leben zu retten.
Mäuse, die Dauerschnatterer sind, können ja durchaus noch recht lange damit leben, aber sie haben dennoch Probleme beim Atmen bis hin zu Atemnot-Anfällen, das ist sicherlich nichts, was man einer Maus bewußt durch Verzicht auf Medikation antun sollte.
Bitte entschuldige, falls das, was ich schreibe, zu hart klingt.
Ich möchte nur verhindern, daß Atemwegsbeschwerden verharmlost werden.
Deiner kleinen Klara wünsche ich, daß sie wieder symptomlos wird und ein langes gesundes Mausleben vor sich sieht.
LG, Wibke
Edit... meine Güte, schon wieder so viel geschrieben
