Schon ein Fall für den Tierschutz???

emmy-tam

Kornsammler*in
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Hallo Leute,

wenn der Beitrag nicht in diese Kategorie passt, bitte dementsprechend verschieben:

Ich tausch mich in Sachen Mäuse ja immer gerne mit meiner Bekannten aus Hamburg aus, weil sie einiges mehr über Mäuse weiß als ich.

Letztens erzählte sie mir, dass sie jetzt, wo Ferien waren, auch noch andere Mäuse betreut hat, in so ner total versifften Wohnung, wo die Tiere zusammengefercht in kleinen, wohl noch nie richtig sauber gemachten Gitterkäfigen dahinvegetieren. Ich sagte, sie soll mal Fotos mit dem Handy machen.

... gestern hat sie mir dann auch welche geschickt. - Und selbst ich, die bestimmt auch nicht immer die besten Behausungen für Ihre Lieblinge wählt, war bestürzt!


Irgendwie kamen mir sofort diese drei Gedanken: 1. Findet der/die Besitzer/in das gut und richtig so? - 2. Wenn der Vermieter wüsste, was das da für ein Schweinestall ist... - 3. Ist diese Art der Kleintierhaltung schon ein Fall für den Tierschutz??? (Meine Titel- und eigentlich wichtigste Frage!)

Jetzt braucht man natürlich die Bilder dazu, aber ich bin nicht sicher, ob das Veröffentlichen der Fotos nicht Ärger gibt, weil es ja nicht meine Wohnung ist und meine Bekannte die Fotos theoretisch heimlich gemacht hat.

Daher hier eine nähere Beschreibung der Kleintier-Knast-Zellen, so wie ich es den Fotos und Schilderungen von ihr entnehmen kann:

- 5 weibl. Mäuse, einfacher Hamsterkäfig ca. 50x30x30, keine Etagen, Inhalt Plastikkram, ein Stück Borke und ein zu kleines Plastikrad
- 3 männl. Mäuse, gleicher Hamsterkäfig ca. 50x30x30, keine Etagen, Inhalt nur bunter Plastikkram und ein zu kleines Plastikrad
- 3 männl. Mäuse, Vogelkäfig ca. 50x30x50 (aber ohne Etage), Inhalt nichts außer noch so ein zu kleines Plastikrad

(und was im Mäuseforum eigentlich weniger interessiert, aber ich nehm es für das Gesamtbild mal mit auf:)
- 13 Wellensittiche, Rattenkäfig ca. 60x40x60 als Nachtlager, Inhalt drei Futter- und zwei Wasserschalen auf dem Boden, Holzstangen und Plastikspielzeug
- 2 Meerschweinchen, kleiner Kaninchenkäfig ca. 80x40x40, Inhalt zwei Holztunnel für je ein Schweinchen, Heuglocke


Laut meiner Hamburger Mäuse-Freundin sind alle Mäuse krank (Verdacht auf Myco?!), unterernährt und zudem wird mindestens ein Männchen regelmäßig gebissen. Allein die Vorstellung....... wenn ich nicht so weit weg wohnte, würde ich den/die direkt mal zur Rede stellen. *seufz*

Tja, wie gesagt... Fotos besser nicht oder nur auf Anfrage. Werde erst mal eure Meinungen abwarten.

Gruß ~ Tamara
 
Ich habe es mal hierher verschoben, da es ja nicht um eine Vermittlung geht ;-)
 
Vielleicht besser erstmal Hilfe anbieten und aufklären? In welchem Verhältnis steht Deine Freundin denn zu dem/der Halter(in) der Tiere?
 
Ich würde auch sagen, dass deine Freundin Hilfe anbieten sollte, um was an den Lebensbedingungen der Tiere zu ändern. Das ist ja schrecklich, wenn die alle in so kleinen Knästen leben müssen, aber vielleicht weiß sie es einfach nicht besser und verändert es, wenn sie es weiß. Wenn sie nichts ändern will und das so in Ordnung findet würde ich auch den Amtstierarzt hinschicken, dass der die da am Besten rausholt. Wenn da alles gut läuft sitzen sie im Tierheim und bekommen hoffentlich ein besseres Zuhause. Bei deiner Freundin wär da auch kein Platz mehr und Geld für soviele Kastras oder?
 
Ich bin mir nicht mal sicher, ob der ATA da handelt... bis auf die Tatsache, das die Mäuse im schlechten Zustand sind, leben sie ja in (für den Zooladen-Kunden) normalen Verhältnissen, so traurig es klingen mag... 50x30 ist eine klassiche Duna und wird so als Mäuse- und Hamsterkäfig verkauft. Zumal keine unkontrollierte Vermehrung stattfindet...

Der beste Weg ist es wohl, mit der Halterin zu sprechen... zumindest einen TA sollte dringend besucht werden!

*seufz*
 
Das solltest Du melden!
Ich kenne die Fotos ja nicht, aber wenn Du einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz findest, dann ab zum Veterinäramt damit. Aufklären kann man immer noch. Aber wenn es so schlimm ist, wie es klingt?
 
Das Veterinäramt wird die leute aufklären wenn sie das sehen. Vielleicht nehmen sie denen die Tiere auch gleich weg und sie kriegen sie gar nicht mehr wieder. kann auch sein das gesagt wird die müssen die haltung ändern bis dort und dort hin (datum wahlweise zeitraum) und erst dann kriegen sie die Tiere wieder.

Ist ja schon krass dieser fall... Ich will nicht wissen was anders wo in irgendwelchen ecker irgendwelcher wohnungen noch für unwürdige Haustierhaltungen betrieben werden... Schon krass.
Die Mäuse tun mir leid + melden würd ich`s auf jeden fall.
Sollte halt deine Bekannte machen, weil sie`s ja auch gesehen hat.
 
huhu

Vielleicht nehmen sie denen die Tiere auch gleich weg und sie kriegen sie gar nicht mehr wieder.

Ja sowas kann aber deftig nach hinten los gehen.

solange kein halteverbot verhängt (und kontrolliert) wird holen viele leute sich nämlich einfach neue tiere, gibts ja quasi überall umsonst. (werden ja nicht nur kleintiere ohne gebühr und vertrag abgegeben, sondern quasi fast alles....)

ich bin immer erstmal für die hilfeleistung im privaten kreis, also aufklärung betreiben, hilfe anbieten usw. und bloß nicht mit dem amtstierarzt drohen,erzeugt häufig nur trotz.

wenn man mit allem guten willen nicht weiter kommt und die zustände wirklich schlimm sind, DANN kann man immer noch offizielle wege gehen.

liebe grüße

ps. das ganze gilt natürlich nur, wenn das leben der tiere nicht akut bedroht ist.
 
Ein offenes Gespräch mit den Besitzern ist wohl für den Anfang angebracht. Vlt wissen sie es mal wieder einfach nicht besser. Und der ATA wird sich da wahrscheinlich nicht weiter für interessieren. Außerdem: Wenn die Mäuse nun gezwungenermaßen größer gesetzt werden, was passiert dann? Richtig, die Jungs zerfleischen sich. Die Kastra ist genauso wichtig, aber die kann nur vom Besitzer aus in Angriff genommen werden.
 
wenn Tiere krank, unterernährt und verletzt sind (wie hier ja beschrieben), dann HAT sich der ATA dafür zu interessieren, ob er will oder nicht,...

wenn man mit einem Gespräch weiterkommt, dann sollte das natürlich unbedingt vorgezogen werden.
 
hey

vom ersten Eindruck her würde ich sagen: Ein ATA wird sich für den Fall evtl wenig begeistern lassen (Sowas ist ja durchaus von Region zu Region unterschiedlich. Manchmal sind die sehr schnell bei der Sache, andere muss man ewig bitten). Wobei man den durchaus im Kiopf behalten sollte.
Ich würde auf alle Fälle ein aufklärendes Gespräch führen. Evtl (je nach Eindruck) die Forenandresse weitergeben, den Wikilink... Evtl auch ein paar Seiten ausdrucken.
V.a. wegen Mindestmaße und Böckchenhaltung sowie Tierarztbesuche.
Sollte es da irgendeinen Knackpunkt geben, wie "mir doch egal, was mit den Tieren ist" oder "Wie wenn ich so viel Kohle übrig hätte"- die Vermittlung anpreisen und die Begrenzung auf eine, maximal zwei Tierarten vorschlagen. Dass sie den 3en nicht gerecht werden kann, ist wohl anzunehmen.

Wenn sie auf bockig schaltet oder auf stur, dann sagen, dass man sonst den ATA informiert (und auch erklären, was der für Möglkichkeiten hat) und dass der evtl nicht so viel Geduld mitbringt. dass es für sie und die tiere wesentlich angenehmer ist, wenn sie mti euch kooperiert.

Wobei ich denke, dass sie einerseits nicht weiß, was sie den Tieren antut und andererseits zu einem gewissen Maße auch überfordert ist (gerade mit den Wellis...).
 
13Wellensittiche klingt für mich aber schon nach unkontrollierter Vermehrung und "Tiermessie" im Anfangsstadium.

Ich wär auch für ein Gespräch, und wenn keine Einsicht kommt auch für den Amtstierarzt.
 
Wow, schon so zahlreiche Antworten *Daumenhoch*

Ich versuche dann mal ein wenig zusammenfassend zu antworten.

Erstens einmal zum Verhältnis zwischen "Halter und Pfleger":

Sie kannten sich vorher nicht, das war ne ganz spontane Aktion mit der Betreuung, auf eine Anzeige am Schwarzen Brett im Supermarkt hin hatte sich diese HalterIN gemeldet und wollte auch erst nur 2 Wochen weg. Daraus wurden dann später 3.

Mit der Zahlung gabs Probleme, keine Vorauskasse (!), die Halterin hätte nach Ablauf der ersten 2 Wochen rumgezickt, aber die Tiere mussten halt versorgt werden... dummerweise sind dann noch zwei Wellis - lt. Halterin Zuchttiere im Wert von 25-45 Euro (??!) - wohl genau einen Tag vor Wiederankunft der Halterin noch verhungert (!)*.

* Fütteranweisung wurde strinkt eingehalten, wobei diese ihr auch schon recht merkwürdig erschien: Fütterung und frisches Wasser nur alle 2-3 Tage. Sie war meistens jeden 2. Tag in der Wohnung, sagt sie, vor allem, weil die Trinknäpfe überall immer schnell ekelig waren. Die Tiere würden sie das Futter selber einteilen hieß es unbekümmert von der Besitzerin. Und das Futter hätte gerade so gereicht bis Ende der 3. Woche. Na jedenfalls ist sich meine Freundin keiner Schuld bewusst und trotzdem nagt das an ihr. Dass sie nicht erkannt hätte, dass die Tiere magerer sind, obwohl sie keine Ahnung von Vögeln hat, muss man auch sagen. Ironisch meinte sie neulich, sie hätte schon gewusst, warum sie Vögel nicht in ihrer Supermarkt-Anzeige eingeschlossen hat.... Richtig miese Geschichte, oder?

Meine Freundin hat in der Wohnung mehrere offen rumliegende Mahnungen über unbezahlte Rechnungen im drei- bis vierstelligen Bereich entdeckt, wo sie also nur glücklich sein darf, ihr Geld überhaupt bekommen zu haben (und das wahrscheinlich auch nur, wie sie sagt, weil Vater noch mit dabei war). "Einmal und nie wieder".

Resultierend daraus, denke ich nicht, dass sie jemals nochmal bereit ist, den Kontakt zu dieser Halterin aufzusuchen. Nach der obigen Geschichte: Wer würde das auch? Also ich nicht!! So traurig es ist mit den Tieren.

Den Schilderungen zum Thema "Tierliebe" der Besitzerin nach, findet die das klasse, wie ihre Tiere leben und ist noch stolz darauf, drei müde weiße Futtermäuse vor dem ach so schrecklichen Tod durch die Schlage bewahrt und in eine Duna gequetscht zu haben, statt einfach das eine gesunde, schwarzäugige, weiße Weibchen genommen zu haben. Und sämtliche andere "lustige" Sachen, die ich mir beim Telefonat jetzt nicht merken konnte.

Sie ginge auch mit den Tieren zum Tierarzt, auch wenn ich nicht wüsste, ob man dem angesichts der in der Wohnung liegenden Mahnungen und vor allem dem bedenklichen Gesundheitszustand der Mäuse Glauben schenken darf..... Also wenn sie das Geld für den TA hat, warum dann nicht für ausreichende Einstreu/Heu- (wäre auch zu wenig da gewesen) und Futter-Vorräte?!?

Diese Person schätze ich, obwohl ich sie nie gesehen habe :D, so ein, dass sie beim ATA-Besuch schnell kleinbei geben, die Tiere kampflos abgeben ......... und sich anschließend gleich neue holen würde, weil sie scheinbar so nen Drang dazu hat, Tiere "zu retten" (siehe krasses Beispiel mit den Futtermäusen), indem sie sie bei sich aufnimmt. Scheißegal, ob es den Tieren woanders nicht eigentlich viel besser ginge. Mutter Theresa für Mäuse! (Wie sie zu den Meeris und den vielen Wellis kam, die angeblich ja Zuchttiere sind -OMG-, weiß meine Freundin leider auch nicht)

Das Problem, wenn man jemanden (z.B. wie ihr sagt ATA) hinschicken würde als Außenstehender - denn meine Freundin selbst würde sich nicht freiwillig in Teufels Küche bringen! - wäre dann, dass sich die Halterin folgende Fragen stellt: "Woher hat der meine Adresse? Wer hat ihm den Hinweis gegeben? ... Welcher Fremder war hier zuletzt in meiner Wohnung? - Alles klar, die Pflegerin!!!!! *böse*" und meiner Freundin dann womöglich nachstellt. Wäre doch gut möglich, oder??! Ich kann sie nicht so einschätzen, wie gesagt, aber meine Freundin fürchtet sich genau vor so einer Rache/Telefonterror-Aktion.

Okay, nicht vom Thema abkommen: Es geht immer noch um 26, bzw. jetzt ja "nur" noch 24 arme Tiere, die eine artgerechtere Haltung verdient hätten.

An dieser Stelle weiß ich auch nicht mehr weiter. ?(

So long..

Liebe Grüße *drück* ~ Tamara
 
Soweit ich informiert bin, muss der ATA die Hinweise bzw die Quelle vertraulich behandeln. D.h. der darf jetzt nicht zu der dubiosen Person gehen und sagen: Die Person XY hat Sie angezeigt blabla....
D.h. deine Freundin bliebe anonym.
Da muss man sich halt überlegen, ob man sich die Mühe machen will- will ich evtl blöde Anrufe von derjenigen erhalten? Will ich der evtl mit Anwalt etc drohen müssen, wenn sie mich nicht in Ruhe lässt?
Will ich mich da seelisch so weit reinhängen?
Ich könnte es nur zu gut verstehen, wenn nicht.
 
Hm, was Du von der Halterin beschreibst, z.B. Futtermäuse "retten", um sie dann derart miserabel unterzubringen - auf jeden Fall AH, wenn auch im Anfangsstadium. In dieser Richtung würde ich mich auch an den zuständigen ATA wenden, denn zum Glück werden offizielle Stellen diesbezüglich immer sensibler.

Gruß

Sandra

P.S.: Kleine Anmerkung: Eigentlich sieht man, ob Wellis noch Körner oder nur noch Schlaufen im Käfig haben - auch wenn man keine Ahnung von Vögeln hat. Ich hatte mal Die Ferienbetreuung für zwei Taubenschläge übernommen und das hinterlassene Futter reichte auch nicht - also hatte ich neues gekauft. Die paar Euro brachten mich nicht an den Bettelstab.
Das soll jetzt kein runtermachen Deiner Freundin sein. Nur wäre es schön, wenn auch Tierfreunde etwas sensibler mit fremden Tieren umgingen als nur mit "oh wie schrecklich".
 
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