Vitani
Mäusementor*in
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Hallo zusammen
Vielleicht hat ja jemand hier noch einen Tipp, was die kleine Sophie haben könnte.
Sophie stammt ursprünglich aus einer Zoohandlung, in welcher laut Vorbesitzer auch kranke Meerschweinchen untergebracht waren. Da er ein Laie bezüglich Nager ist, nehme ich an, dass die Tiere sichtbar krank waren.
Sie wurde zu einem nicht-kastrierten Männchen dazugekauft, völlig ohne Beratung. Nach drei Wochen gebar sie beim Vorbesitzer einen Wurf Junge, war aber völlig überfordert. Ich holte die gesamte Familie ab, als die Babys 2-3 Tage alt waren. Sophie hat bereits beim Vorbesitzer praktisch kein Mutterverhalten gezeigt und auch nach dem Abholen interessierte sie sich überhaupt nicht. Die Babys verstarben.
Beim Abholen fiel mir bereits der schlechte Gesundheitszustand von Sophie auf. Sie war sehr klein und dünn, ich schätzte sie auf höchstens 3 Monate. Sie ist jetzt also 3-4 Monate alt (das Abholen war Anfangs Mai).
Bei mir Zuhause bemerkte ich die starke Flankenatmung und das struppige Fell. Dazu ein komplett weisser Schwanz und allgemein sah sie bleich aus. Ich fing direkt mit Chloramphenicol und Kortison an und ging am nächsten Tag zum Tierarzt. Gleichzeitig setzte ich mich mit Angelus in Verbindung und sie ist mir bis heute eine grossartige und wertvolle Stütze.
Sophie bekam auf Anraten von Angelus Doxycylin und Kortison gespritzt. Dazu Vitamin B. Das Doxy wurde nochmal nachgespritzt, beide Male als Depot.
Am gleichen Tag wurde das Männchen (Rémy) kastriert. Da Sophie sich am Abend anfing aufzugeben, setzte ich Rémy zu ihr. In ihrem Zustand hätte sie eh keinen Nachwuchs auf die Welt bringen können. Das nachfolgende Risiko war ich mir bewusst, empfehlen will ich es trotzdem nicht. Rémy kümmert sich seitdem rührend um seine Frau. Er baut und säubert das Nest, bringt ihr Futter ins Nest, bewacht sie in jeder Situation und ist einfach nur ein absolut lieber Kerl. Ich bin davon überzeugt, dass Sophie vor allem wegen ihm noch lebt.
Sophie gings zusehends besser, sie nahm auch schön zu und wuchs etwas. Der Schwanz wurde wieder rosig und ich hab fast geweint vor Freude. Dann, einige Tage nach dem Absetzen des AB hatte ich ein komisches Gefühl. Sie erschien mir nicht ganz fit. Ich gab ihr Weissdorn, da ich das Gefühl hatte, dass das Herz noch nicht so fit ist.
Ihr Zustand verschlechterte sich innerhalb weniger Tage rasant. Ich fing direkt wieder mit Chloramphenicol an, da ich nur dass zu Hause hatte. Dazu gabs Kortison. Wieder schön aufs Wochenende. Letzten Montag dann zum Tierarzt. Dieses Mal gabs Convenia, erste Bedenken bezüglich einer bakteriellen Erkrankung wurden geäussert. Dazu ebenfalls Kortison. Convenia deshalb, weil Sophie leider sehr scheu geworden ist und nichts ausser Saaten frisst. Sie frisst weder Nutri, noch irgendeinen Brei noch irgendwas sonst. Ich selber hab mit Convenia bei Zwerghamstern sehr gute Erfahrungen gemacht.
Letzten Montag war der Schwanz wieder käsig weiss, die Füsse und Ohren ebenfalls weiss und sie wog noch 16g.
Nun ist es wieder etwas bergauf gegangen, Füsse und Ohren sind wieder durchblutet, der Schwanz ist immer noch käsig. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir hier nur die Symptome behandeln, nicht aber die Grunderkrankung. Da Rémy immer noch total fit ist, kann es meiner Meinung nach nichts ansteckendes sein. Kotprobe ist übrigens auch unauffällig.
Aktuell hat sie minim zugenommen, das Fell sieht etwas besser aus und die Schwanzspitze ist zumindest einen Hauch rosa. Dazu eine minime Flankenatmung, ich hab aber nicht das Gefühl, dass es von der Lunge her kommt. Ich denke eher, dass selbst Fressen für sie ein Kraftakt ist, denn in der Ruhe ist die Atmung unauffällig.
Heute wurde das Convenia nun nachgespritzt, es sollte ja nicht an einem zu kurzen Darreichung scheitern.
Dazu hab ich die Saatenmischung sehr aufgepimpt, damit sie fettreicher wird.
Eine Chance hat sie nur, wenn wir die Grunderkrankung bekämpfen können. Allerdings sind die Chancen dafür sehr gering. Ich denke aktuell über Leukämie nach, weil sie allgemein immer noch so blass ist. Vielleicht hat das Kortison da etwas gewirkt und die Besserung kam daher. Allerdings hat sie keine fühlbaren Tumore, was mich verunsichert. Sicher hatte sie zu Beginn noch einen Infekt dazu, ich tippe auf eine schwere Lungenentzündung. Die Maulatmung sowie spätere Atemgeräusche sind für mich ein Zeichen dafür.
Ich hab mir auch schon überlegt, ob es sowas wie HIV bei Nagern gibt. Irgendetwas immunschwächendes und bei jedem Infekt kippt der Gesundheitszustand wieder ins Negative.
Sophie kämpft nun seit einem Monat um ihr Leben. Einige Male dachte ich, dass sie es nicht mehr packt und sie ist jedes Mal wieder aufgestanden. Solange sie kämpfen mag, lasse ich sie kämpfen. Ich bin absolut bereit, mich in Themen reinzuarbeiten. Aber ich steh momentan irgendwie auf dem Schlauch und eine Sicht von aussen könnte evtl. helfen.
Nochmal die Eckdaten:
Farbmausweibchen, aktuell geschätzt 3-4 Monate alt
Symptome:
leichte Flankenatmung bei Anstrengung, allgemein hohes Schlafbedürfnis, weisser Schwanz, Abmagerung, struppiges Fell, allg. blasses Aussehen
Kotprobe negativ, allgemein guter Kot, starkes Fressverhalten (Hunger hat sie), normales Trinkverhalten
Medikamention:
2x Doxycyclin, 2x Convenia, immer wieder Kortison, Chloramphenicol, Vitamin B-Komplex, etwas pflanzliches zur Immunstärkung
Sonstiges:
Nimmt keine Päppelnahrung zu sich, frisst nur Saaten, ab und an etwas Grünzeugs
(Sicher ist für mich schon jetzt, dass ich sie nach dem Tod in die Pathologie einschicken lasse. Mir geht es hier auch um die Zoohandlung, falls es was ansteckendes und/oder vererbares sein sollte.)
Vielleicht hat ja jemand hier noch einen Tipp, was die kleine Sophie haben könnte.
Sophie stammt ursprünglich aus einer Zoohandlung, in welcher laut Vorbesitzer auch kranke Meerschweinchen untergebracht waren. Da er ein Laie bezüglich Nager ist, nehme ich an, dass die Tiere sichtbar krank waren.
Sie wurde zu einem nicht-kastrierten Männchen dazugekauft, völlig ohne Beratung. Nach drei Wochen gebar sie beim Vorbesitzer einen Wurf Junge, war aber völlig überfordert. Ich holte die gesamte Familie ab, als die Babys 2-3 Tage alt waren. Sophie hat bereits beim Vorbesitzer praktisch kein Mutterverhalten gezeigt und auch nach dem Abholen interessierte sie sich überhaupt nicht. Die Babys verstarben.
Beim Abholen fiel mir bereits der schlechte Gesundheitszustand von Sophie auf. Sie war sehr klein und dünn, ich schätzte sie auf höchstens 3 Monate. Sie ist jetzt also 3-4 Monate alt (das Abholen war Anfangs Mai).
Bei mir Zuhause bemerkte ich die starke Flankenatmung und das struppige Fell. Dazu ein komplett weisser Schwanz und allgemein sah sie bleich aus. Ich fing direkt mit Chloramphenicol und Kortison an und ging am nächsten Tag zum Tierarzt. Gleichzeitig setzte ich mich mit Angelus in Verbindung und sie ist mir bis heute eine grossartige und wertvolle Stütze.

Sophie bekam auf Anraten von Angelus Doxycylin und Kortison gespritzt. Dazu Vitamin B. Das Doxy wurde nochmal nachgespritzt, beide Male als Depot.
Am gleichen Tag wurde das Männchen (Rémy) kastriert. Da Sophie sich am Abend anfing aufzugeben, setzte ich Rémy zu ihr. In ihrem Zustand hätte sie eh keinen Nachwuchs auf die Welt bringen können. Das nachfolgende Risiko war ich mir bewusst, empfehlen will ich es trotzdem nicht. Rémy kümmert sich seitdem rührend um seine Frau. Er baut und säubert das Nest, bringt ihr Futter ins Nest, bewacht sie in jeder Situation und ist einfach nur ein absolut lieber Kerl. Ich bin davon überzeugt, dass Sophie vor allem wegen ihm noch lebt.
Sophie gings zusehends besser, sie nahm auch schön zu und wuchs etwas. Der Schwanz wurde wieder rosig und ich hab fast geweint vor Freude. Dann, einige Tage nach dem Absetzen des AB hatte ich ein komisches Gefühl. Sie erschien mir nicht ganz fit. Ich gab ihr Weissdorn, da ich das Gefühl hatte, dass das Herz noch nicht so fit ist.
Ihr Zustand verschlechterte sich innerhalb weniger Tage rasant. Ich fing direkt wieder mit Chloramphenicol an, da ich nur dass zu Hause hatte. Dazu gabs Kortison. Wieder schön aufs Wochenende. Letzten Montag dann zum Tierarzt. Dieses Mal gabs Convenia, erste Bedenken bezüglich einer bakteriellen Erkrankung wurden geäussert. Dazu ebenfalls Kortison. Convenia deshalb, weil Sophie leider sehr scheu geworden ist und nichts ausser Saaten frisst. Sie frisst weder Nutri, noch irgendeinen Brei noch irgendwas sonst. Ich selber hab mit Convenia bei Zwerghamstern sehr gute Erfahrungen gemacht.
Letzten Montag war der Schwanz wieder käsig weiss, die Füsse und Ohren ebenfalls weiss und sie wog noch 16g.
Nun ist es wieder etwas bergauf gegangen, Füsse und Ohren sind wieder durchblutet, der Schwanz ist immer noch käsig. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir hier nur die Symptome behandeln, nicht aber die Grunderkrankung. Da Rémy immer noch total fit ist, kann es meiner Meinung nach nichts ansteckendes sein. Kotprobe ist übrigens auch unauffällig.
Aktuell hat sie minim zugenommen, das Fell sieht etwas besser aus und die Schwanzspitze ist zumindest einen Hauch rosa. Dazu eine minime Flankenatmung, ich hab aber nicht das Gefühl, dass es von der Lunge her kommt. Ich denke eher, dass selbst Fressen für sie ein Kraftakt ist, denn in der Ruhe ist die Atmung unauffällig.
Heute wurde das Convenia nun nachgespritzt, es sollte ja nicht an einem zu kurzen Darreichung scheitern.
Dazu hab ich die Saatenmischung sehr aufgepimpt, damit sie fettreicher wird.
Eine Chance hat sie nur, wenn wir die Grunderkrankung bekämpfen können. Allerdings sind die Chancen dafür sehr gering. Ich denke aktuell über Leukämie nach, weil sie allgemein immer noch so blass ist. Vielleicht hat das Kortison da etwas gewirkt und die Besserung kam daher. Allerdings hat sie keine fühlbaren Tumore, was mich verunsichert. Sicher hatte sie zu Beginn noch einen Infekt dazu, ich tippe auf eine schwere Lungenentzündung. Die Maulatmung sowie spätere Atemgeräusche sind für mich ein Zeichen dafür.
Ich hab mir auch schon überlegt, ob es sowas wie HIV bei Nagern gibt. Irgendetwas immunschwächendes und bei jedem Infekt kippt der Gesundheitszustand wieder ins Negative.
Sophie kämpft nun seit einem Monat um ihr Leben. Einige Male dachte ich, dass sie es nicht mehr packt und sie ist jedes Mal wieder aufgestanden. Solange sie kämpfen mag, lasse ich sie kämpfen. Ich bin absolut bereit, mich in Themen reinzuarbeiten. Aber ich steh momentan irgendwie auf dem Schlauch und eine Sicht von aussen könnte evtl. helfen.
Nochmal die Eckdaten:
Farbmausweibchen, aktuell geschätzt 3-4 Monate alt
Symptome:
leichte Flankenatmung bei Anstrengung, allgemein hohes Schlafbedürfnis, weisser Schwanz, Abmagerung, struppiges Fell, allg. blasses Aussehen
Kotprobe negativ, allgemein guter Kot, starkes Fressverhalten (Hunger hat sie), normales Trinkverhalten
Medikamention:
2x Doxycyclin, 2x Convenia, immer wieder Kortison, Chloramphenicol, Vitamin B-Komplex, etwas pflanzliches zur Immunstärkung
Sonstiges:
Nimmt keine Päppelnahrung zu sich, frisst nur Saaten, ab und an etwas Grünzeugs
(Sicher ist für mich schon jetzt, dass ich sie nach dem Tod in die Pathologie einschicken lasse. Mir geht es hier auch um die Zoohandlung, falls es was ansteckendes und/oder vererbares sein sollte.)