Im Bauch deiner Mama bist du zu mir gekommen. Du wurdest am 13. September 2005 bei mir geboren. Ein flitzendes, munteres Mäuschen wie deine Geschwister.
Nichts, was mich, als du ein Baby gewesen warst, alarmiert hätte. Nein, ein langes, gesundes Mäuseleben schien vor dir zu liegen. Aber das war ein Irrtum.
Es ist noch gar nicht lange her, als etwas an dir mir auffiel. Irgend etwas hatte sich verändert und stimmte nicht mehr. Dann vor etwas über einer Woche kam ein heftiger Anfall von Atemnot. Mit gesträubtem Fell und lethargisch saßst du da, pumpend, allein auf das Atmen bedacht. Als äußeren Auslöser konnte ich nur Stress ausmachen --- den Stress, daß ein großer Mensch mit seinen Händen in dein Territorium eindrang und saubermachte. Stress, den deine Brüder, mit denen du zusammen gelebt hast, wegsteckten, so wie alle anderen Mäuse ihn wegsteckten. Neugierig und mir gegenüber aufgeschlossen warst du, auch wenn du eher selten direkt gebettelt hast. Aber Stress hat dein kleines Herz nicht verkraftet. Ich dachte, ich muß nur auf dich achten, ich dachte, ich kann dafür sorgen, daß du damit leben kannst. Ich wußte nicht, daß du heute von mir gehen würdest.
Weil ich ein ungutes Gefühl hatte und auf mein Gefühl höre, habe ich dich seit einigen Tagen unter AB gestellt. Du hattest abgenommen, das Fell lag nicht mehr so glatt, die Atmung ging schwerer, du hast alles einen Tick langsamer gemacht als andere, gesunde Mäuse. Heute abend saßst du außerhalb des Nestes und hast gepumpt vor Anstrengung. Während der Fütterung gab es unter euch Brüdern wie üblich einen kurzen Streit, wer wessen Leckerbissen klauen darf. Das hat dich furchtbar aufgeregt. Ich hatte Angst, daß du in der Nacht qualvoll erstickst. Ich mußte es versuchen, bitte verzeih mir, mein Spatz. Ich wollte dir Cortison spritzen und, weil das Baytril nicht angeschlagen hatte, Doxycyclin. Aber in der Hand bist du kollabiert. Ich habe dich sofort zurückgelegt, du hast noch zwei Atemzüge getan. Dann warst du bei deinen toten Brüdern Zorbas und Houdini, die dir schon vorausgegangen sind. Es war zu viel für dein Herz, zu viel für dich...
Bitte verzeih mir, mein Spatz... es ist so schrecklich, es ist noch gar nicht richtig bei mir angekommen.
Ich habe dich getötet, als ich dir helfen wollte.
*heul* *heul* *heul* *heul* *heul* *heul*
Als Baby warst du so neugierig... du wolltest die Welt entdecken und hast sie entdeckt, während ich nächtelang glückselig mit einem Kissen und einer Decke deinen Geschwistern und dir und eurer Supermama, die ganz allein zwei Würfe großgezogen hat, zugeschaut habe...
Nichts, was mich, als du ein Baby gewesen warst, alarmiert hätte. Nein, ein langes, gesundes Mäuseleben schien vor dir zu liegen. Aber das war ein Irrtum.
Es ist noch gar nicht lange her, als etwas an dir mir auffiel. Irgend etwas hatte sich verändert und stimmte nicht mehr. Dann vor etwas über einer Woche kam ein heftiger Anfall von Atemnot. Mit gesträubtem Fell und lethargisch saßst du da, pumpend, allein auf das Atmen bedacht. Als äußeren Auslöser konnte ich nur Stress ausmachen --- den Stress, daß ein großer Mensch mit seinen Händen in dein Territorium eindrang und saubermachte. Stress, den deine Brüder, mit denen du zusammen gelebt hast, wegsteckten, so wie alle anderen Mäuse ihn wegsteckten. Neugierig und mir gegenüber aufgeschlossen warst du, auch wenn du eher selten direkt gebettelt hast. Aber Stress hat dein kleines Herz nicht verkraftet. Ich dachte, ich muß nur auf dich achten, ich dachte, ich kann dafür sorgen, daß du damit leben kannst. Ich wußte nicht, daß du heute von mir gehen würdest.
Weil ich ein ungutes Gefühl hatte und auf mein Gefühl höre, habe ich dich seit einigen Tagen unter AB gestellt. Du hattest abgenommen, das Fell lag nicht mehr so glatt, die Atmung ging schwerer, du hast alles einen Tick langsamer gemacht als andere, gesunde Mäuse. Heute abend saßst du außerhalb des Nestes und hast gepumpt vor Anstrengung. Während der Fütterung gab es unter euch Brüdern wie üblich einen kurzen Streit, wer wessen Leckerbissen klauen darf. Das hat dich furchtbar aufgeregt. Ich hatte Angst, daß du in der Nacht qualvoll erstickst. Ich mußte es versuchen, bitte verzeih mir, mein Spatz. Ich wollte dir Cortison spritzen und, weil das Baytril nicht angeschlagen hatte, Doxycyclin. Aber in der Hand bist du kollabiert. Ich habe dich sofort zurückgelegt, du hast noch zwei Atemzüge getan. Dann warst du bei deinen toten Brüdern Zorbas und Houdini, die dir schon vorausgegangen sind. Es war zu viel für dein Herz, zu viel für dich...
Bitte verzeih mir, mein Spatz... es ist so schrecklich, es ist noch gar nicht richtig bei mir angekommen.
Ich habe dich getötet, als ich dir helfen wollte.
*heul* *heul* *heul* *heul* *heul* *heul*
Als Baby warst du so neugierig... du wolltest die Welt entdecken und hast sie entdeckt, während ich nächtelang glückselig mit einem Kissen und einer Decke deinen Geschwistern und dir und eurer Supermama, die ganz allein zwei Würfe großgezogen hat, zugeschaut habe...




