Spitzmaus gefunden

Findling

Nager-Novize*in
Messages
1
Reaction score
0
Hallo,

Ich habe eine unserer Katzen dabei erwischt, wie sie im Garten mit einer kleinen Maus "spielte" und habe sie ihr gleich weg genommen. Es ist noch eine Baby-Maus mit geschlossenen Augen. Ich habe sie in eine mit Watte ausgepolsterte Box gesetzt und bin mit ihr zum Tierarzt gefahren. Die Tierärztin sagte, sie sei eine knappe Woche alt. Auf ihr Anraten habe ich mir Aufzuchtsmilch für Babykatzen besorgt und füttere seitdem die Maus mit einer Pipette. Nun hat sie ein wenig Durchfall gehabt. Ist das normal oder schlimm bei Mäusen?

Die Maus läuft ein bischen unrund. Die Tierärtin sagte, die Gelenke usw. wären eigentlich alle in Ordnung. Es sieht aber am linken Hinterlauf so aus, als wenn sie ihre "Zehen" nicht abspreizen kann so wie am rechten Hinterlauf. Möglicherweise sind die Zehen da irgendwie zusammengewachsen oder so ähnlich. Ich dachte mir schon, vielleicht ist das eine Behinderung von Geburt an und die Mutter hat die kleine Maus deshalb aus ihrem Nest verstoßen?

Nun überlege ich, wie es weitergehen soll. Eigentlich wollte ich die Maus nur aufpäppeln und dann auf einem Feld oder so aussetzen. Aber wenn sie nicht richtig laufen kann, wäre sie ein leichtes Opfer für Fressfeinde und würde nicht lange überleben. Wäre es dann besser sie in einer Art Terrarium zuhause zu halten und ihr ein halbwegs artgerechtes Leben hier zu ermöglichen?

Ich habe leider keinerlei Erfahrung mit Mäusen. Vielleicht könnt ihr mir eure Meinung geben, wie ihr weiter vorgehen würdest mit der Maus und was vernünftig wäre im Sinne des Tieres.

Schöne Grüsse

Findling
 
Hallo Findling,
erst einmal super, daß Du die kleine Spitzmaus aufpäppelst! Das ist bei Spitzmäusen gar nicht so einfach, das sind sehr anspruchsvolle Pfleglinge.

Schau mal hier, da findest Du gute Informationen zur Aufzucht von Spitzmäusen:

maulwurf_spitzmaus_aufz

Wichtig ist, die Maus warm zu halten. Du kannst ihr ein Schraubglas mit 38 Grad warmem Wasser mit Tuch oder Socke umwickelt ins Gehege tun. (Muß häufig gewechselt werden). Nach jeder Mahlzeit muß das Bäuchlein des Mäuschens mit einem Wattestäbchen massiert werden. Dann tupfst Du mit dem Stäbchen leicht und schnell an die Harnröhre und an den After, damit die Maus Urin und Kot absetzen kann. Die Aufzuchtsmilch sollte mit Fencheltee angerührt werden, das beugt einem Blähbauch vor.

Ich würde erst einmal warten, bis das Mäuslein die Augen öffnet. Die Zeit vor und kurz nach dem Augenöffnen ist der kritsche Punkt. Wenn sie das geschafft hat, dann kann man überlegen, ob das Mäuschen auswilderungsfähig ist. Die von Dir beschriebenen Veränderungen können sich vielleicht noch auswachsen. Falls es doch eine angeborene Behinderung sein sollte, oder eine Verletzungsfolge, muß man dann weitersehen. Das wichtigste ist erst einmal, die Spitzmaus überhaupt durchzubringen.

Spitzmäuse sind Insektenfresser und gehören streng genommen gar nicht zu den Mäusen. Du wirst also eine Menge Insekten brauchen, wenn die Maus selbständig Nahrung zu sich nimmt.
Als drücken wir der kleinen Spitzmaus die Daumen, daß sie es schafft. =)
Liebe Grüße
Fufu
 
Hallo und herzlich Willkommen in der Mausebande.

Super, dass du den kleinen Schatz gerettet hast und dich jetzt so toll kümmerst, Daumen hoch! =)

Mit der Aufzucht kenne ich mich nicht sonderlich gut aus. Aber ich wollte mal von einem meiner Farbmauskastraten berichten.Als er zu mir kam, hatte er nur 3 Beine. Entweder hat das bereits bei Geburt gefehlt oder wurde kurz drauf abgefressen. Also zumindest grob eine ähnliche Situation wie bei dir und deinem Spitzmäuschen. Ein Beinchen ist eingeschränkt nutzbar bzw. gar nicht nutzbar. Wenn du ihn sehen würdest... Du würdest nicht merken, dass da ein Beinchen fehlt =) Er ist so flink und geschickt wie die anderen. Es ist ein Vorderbeinchen, das eigentlich auch zum Festhalten der Körner beim Futtern benötigt wird, aber er nutzt seinen Stumpf ganz selbstverständlich und kann alles, wie jede andere Farbmaus auch.

Wenn die Kleinen es nicht anders kennen, lernen sie normalerweise ganz schnell, wie sie anders klarkommen. Im Grunde wissen sie ja gar nicht, dass sie "eingeschränkt" sind und es bei anderen ihrer Art anders ist. Sie machen ganz selbstverständlich das beste draus.

Deshalb würde ich auch dazu raten, erst mal abzuwarten, bis der kleine Schlumpf die Augen öffnet =) Von da an wird der Schatz beginnen, sich nach und nach mehr fortzubewegen. Anfangs tapsig und ungeschickt, aber das ist ganz normal. Innerhalb weniger Tage wird der Schlumpf sicher werden und sich normal bewegen. Zumindest kannst du dann schauen, wie es so klappt.

Ich drücke euch beiden die Daumen! *drück*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Back
Top Bottom