Hallo Sabine,
ich habe zur Zeit 5 Farbmausgruppen:
1. Semis Gruppe / 11 Tiere:
Gequietsche allabendlich, wenn es ums Futter geht - völlig normal. Jemand rennt mit einem Leckerbissen fort, jemand anderes hinterher. Besonders tragisch für Marla (Bettelmaus Nr. 1 bei mir): sie holt sich etwas ab, aber sie steht in der Rangordnung recht weit unten, so daß ihr sofort jemand versucht, das Essen abzujagen. Ansonsten gibt es etwa alle zwei Tage eine kleine Jagdszene, wenn Semi (die Chefin) jemanden diszipliniert und zwei, drei Schritte verfolgt. Sie ist halt eine resolute Person...

Sie scheucht auch mal einen Kastraten fort. Die lauteste Gruppe von mir - die Mädels (Schwestern) diskutieren anscheinend dann und wann aus, wer wo steht.
2. Flokatis Gruppe / 8 Tiere:
Gequietscht wird, wenn es ums Futter geht oder wenn eine bestimmte Dame (Merapi mit Namen) jemanden (meist einen Kastraten) verscheucht - hier gibt es eine Zickenmaus, deswegen kann es kurz mal lauter werden. Alle paar Tage hat sie ihre 5 Minuten, in denen sie alle anderen Mäuse kurz verfolgt und dabei laut quietscht - sie rennt ihnen einfach hinterher, mehr nicht... dann ist plötzlich wieder alles vorbei und sie liegt mit Handicap-Herkules im Körbchen.
3. Gwions Gruppe / 4 Tiere:
Die vier Herren sind sehr leise - nur wenn Gwion sich etwas erbettelt hat und es in Sicherheit bringt, liefern sich die Herren kurz eine quietschende Jagd. Mehr nicht.
4. Miros Gruppe / 4 Tiere:
Die Herren sind auch sehr leise. Wenn gequietscht wird, geht es ums Essen oder darum, daß jemand bitte schön jetzt nicht da zu nagen hat, wo jemand anderes gerade hingebungsvoll nagt.
5. Siobhans Gruppe / 4 Tiere:
Die Labormäuse aus Greifswald waren am Anfang streitlustig und haben bei kurzen Balgereien gequietscht, inzwischen nicht mehr so oft.
Daß es in Mäusegruppen hin und wieder Piepsen, Quieken oder Motzen

gibt, finde ich normal. Mäuse haben einfach ein hochinteressantes Sozialverhalten untereinander, und manchmal muß das mit für uns hörbaren Lauten begleitet werden. Weibchen wehren quiekend Kastraten ab, die ranghohen Mäuse verjagen kurz die rangniedrigen, jemand putzt jemand anderen... normale Szenen aus dem Mäusealltag. Auch kurze Streitereien gehören dazu - zB versucht ein Jungspund, einer älteren Maus den Rang abzulaufen. Solange es keine Beißereien gibt und niemand unterdrückt wird, sehe ich das als normal an.
Original von Psaya
Ich frage mich nun, ob sich diese Streitereien nicht noch verstärken werden, wenn die Mäuse mehr Platz haben. Was glaubt ihr?
Wenn sie jetzt einige Zeit (Wochen) auf 80 x 40 gelebt haben und die Vergesellschaftung wirklich abgeschlossen ist, würde ich ganz vorsichtig vermuten, daß es in den ersten Tagen tatsächlich Streit gibt, bis die Rangordnung steht. Wichtig ist, daß niemand gebissen wird, niemand blutet und keiner so unterdrückt wird, daß er zB nicht mehr aus einem Haus darf. Beim Umzug müssen die Lieblingsplätze verteilt werden, die Kloecken angelegt werden, das Nest gebaut werden... das ist viel Aufregung für eine Mäusegruppe.
Original von Psaya
Oder können (etwa stündliche) Auseinandersetzungen normal sein und gehören zum Mäusealltag einfach dazu?
Ich habe bei dir eher den Eindruck, im Moment versucht die junge Generation (Heidi und Klara), quasi die Gruppe zu übernehmen - könnte das sein?

Stündliche Balgereien und Quietschen kommt mir recht viel vor - das heißt aber nicht, daß es eine unstabile Gruppe sein muß, sondern nur, daß gerade ein Umbruch stattfindet. Oder kommt dir das völlig abwegig vor?

Dominante jüngere Mädels können schon richtig zickig sein und mehrere Tage lang die anderen fortjagen, bis sich alle arrangiert haben.
Zum Umzug in die Voli:
Bei mir haben die Gruppen ca. 2 Wochen gebraucht, um nach dem Einzug zum Alltag überzugehen, am Anfang war Semis Gruppe sehr unruhig und lieferte sich auch mehrmals am Abend kleine Jadgszenen, bis jeder seinen Platz hatte. Vergesellschaftet hatte ich zuvor wie üblich in der Duna - über Nacht, weil die Mädels recht dominant sein können, besonders Semi selbst.