Hallo!
Ich bin war zwar hier nur kurz aktiv, möchte aber als Warnung einen kleinen Erfahrungsbericht loswerden.
Für Leute, die sich überlegen Streifen(Striemen/Tüpfel)grasmäuse anzuschaffen und auch für die, die als Argument für die Anschaffung eines Tieres „für Fortgeschrittene“ denken, „Hol ich mir trotzdem, jeder fängt mal an!“
Weil so hab ich nämlich auch gedacht.
Mai 2009
Durch den Tod meiner Hamsterin wird ein 2m langes Aquarium frei. Da ich gerne mal eine Gruppe von mehr als zwei Tieren halten wollte, wollte ich dieses Aquarium eigentlich in eine schön große Mäuseburg verwandeln und da 5 Farbmäuschen reinsetzen.
Bei meinen Recherchen nach Notmäusen stoße ich auf eine Notstation, welche relativ verzweifelt versucht eine Dreiergruppe Streifengrasmäuse (genauer: Lemniscomys barbarus) loszuwerden. Mich über Streifengrasmäuse informiert... ja klingt gut. Kein Gestank, wechselaktiv... perfekt. Die können manchmal sehr garstig zu einander sein und sich gegenseitig verletzen? Ach damit komme ich schon klar. Nix für Anfänger? Na jeder fängt mal an.
Telefonat mit der Notstation, die können die Mäuse nicht schnell genug loswerden, ein Tag später kommen sie an. Da ist das Endgehege noch nicht fertig, somit müssen sie eine Nacht in einem 100x50-Duna verbringen. Dort hüpften sie so lustig herum und ich freue mich auf den Umzug ins Endgehege. Dass das panisches Hüpfen und negativ zu interpretieren ist, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Nachdem das Endgehege fertig gebaut ist, entlasse ich Herrn Streif, Herrn Gras und Herrn Maus ins „Paradies“ und fertig. Das man Streifengrasmäuse nicht einfach so umsetzen darf, wusste ich als Mäuseanfänger nicht. Leider wurde ich von der Notstation auch nicht gewarnt.
1 Tag später:
Herr Maus ist verletzt! Was nun? Ich schreibe eine Mail ans Mäuseasyl und bekomme promt Hilfe und Beratung. Nachdem der Versuch zu retten, was noch zu retten ist, scheitert, muss ich die Gruppe trennen.
Super, und jetzt? Ich wollte doch keine weiteren Gehege mehr in meiner Wohnung! Und wo andere Mäuse finden? Wenn das so schwierig ist, wie soll ich als Anfänger die vergesellschaften?
Mai- August 09
Herr Maus & die anderen beiden leben getrennt durch ein Trenngitter im 2m-Aquarium. In der Zeit baue ich ein neues Gehege (Das Bauwerk, welches ich niemals wollte, kostet übrigens 400Euro.... Zubehör ist teuer... ) und begebe mich auf die Suche nach neuen Kumpels von Herrn Maus.
Anfang August 09
Nachdem Herr Maus 3 Monate allein leben musste, ziehen endlich 2 neue Kumpels für ihn ein. Die Vergesellschaftung klappt (auch wenn ich dabei echt Nerven lasse)und die drei ziehen in ein geteiltes Duna ein, bei welchem ich stückweise die Grundfläche vergrößern kann. Die erste Zeit schaue ich mit ungutem Gefühl ins Duna, aber die Drei vertragen sich gut und ich freue mich auf den Umzug der Drei ins große Gehege.
Mitte August 09
Hilbert und Gauß sind zerbissen! Für mich bricht eine kleine Welt zusammen. Was nun?
Herr Maus kastrieren und einen zweiten Versuch starten? Oh Gott, hoffentlich überlebt er den Eingriff! Hoffentlich klappt die zweite Vergesellschaftung!
Alles klappt und ich bin um viele Nerven und 35Euro ärmer.
Von da an, kann ich mich gar nicht mehr über die Mäuse freuen. Bei jedem Blick ins Gehege hab ich Angst, dass wieder eine Maus zerfleischt sein könnte. Und wenn keine zerfleischt ist, hab ich Angst, dass morgen eine zerfleischt ist.
Ende November 09
Eines Nachts, als ich von Arbeit komme, gibt es eine kleine Jagerei. Alle Mäuse ganz, also warte ich bis zum nächsten Tag und gehe mit einem unguten Gefühl ins Bett.
Am nächsten Tag hat Herr Maus eine Wunde, die ca. 50% seiner Oberfläche ausmacht. Ich nervlich komplett am Ende, der Herr Maus tut mir so leid.
Einen Tag später stirbt Herr Maus an seinen Verletzungen.
Bei ersten Streit war ich schuld, weil ich die Mäuse unsachgemäß umgesetzt habe, beim zweiten Streit war der Anlass die Geschlechtsreife der beiden kleinen Mäuse... aber beim dritten Mal gab es keine für mich ersichtliche Ursache, es fand die Tage vorher keine Veränderung statt! Das ist keine Ausnahme, es passiert oft, das sich Streifengrasmäuse ohne für uns Menschen erkenntliche Ursache anfangen zu zoffen und eine Maus verletzt wird. Herr Streif und Herr Gras jagen sich öfters mal und es wurde noch nie (alle klopfen auf Holz) einer verletzt... bei dem Herr Maus/Hilbert/Gauß-Streit ging nur eine kurze Jagerei voraus und zwei Tage später war Herr Maus tot.
Ich weiß, die letzten Fotos sind pietätslos... aber sowas kann passieren, wenn man sich Tiere holt, die meiner Meinung nach überhaupt nicht für den Otto-Normal-Bürger geeignet sind.
Ich habe jetzt hier Zweiergruppe Herr Streif + Herr Gras, obwohl ich endlich mal eine große Gruppe haben wollte, ein großes Gehege, welches ich für Herrn Maus gebaut habe, welches ich nie wollte und noch zwei weitere Streifengrasmäuse, die ich ebenfalls für Herr Maus geholt habe und nie wollte. Mein Herr Maus, an dem ich am meisten von den Streifenmonstern hing, ist tot. Nebenbei habe ich verursacht durch den ersten Streit ca. 480Euro ausgegeben (ich bin Studentin) und wahnsinnig viele Nerven gelassen, mir total oft Sorgen gemacht und fühle mich außerdem oft überfordert. Und selbst wenn hier grad niemand gejagt wird, kann ich die Haltung der Mäuse nie genießen, weil ich permanent Angst habe, dass sie sich den nächsten Tag zerfleischen werden.
Der Bericht ist beswusst egoistisch geschrieben, denn oft fallen ja die Entscheidungen sich Exoten anzuschaffen aus egoistischen Gründen. Wie es den Mäusen dabei geht, die als nicht domestizierte Arten in irgendwelchen Käfigen leben müssen und zerfleischt werden, außerdem nur zu zweit sind, hab ich mir gespart zu erwähnen.
Ich hoffe, ich konnte damit einigen Leuten bei der Entscheidungsfrage "Streifengrasmäuse - ja oder nein?" weiterhelfen.
MfG
Bine
Ich bin war zwar hier nur kurz aktiv, möchte aber als Warnung einen kleinen Erfahrungsbericht loswerden.
Für Leute, die sich überlegen Streifen(Striemen/Tüpfel)grasmäuse anzuschaffen und auch für die, die als Argument für die Anschaffung eines Tieres „für Fortgeschrittene“ denken, „Hol ich mir trotzdem, jeder fängt mal an!“
Weil so hab ich nämlich auch gedacht.
Mai 2009
Durch den Tod meiner Hamsterin wird ein 2m langes Aquarium frei. Da ich gerne mal eine Gruppe von mehr als zwei Tieren halten wollte, wollte ich dieses Aquarium eigentlich in eine schön große Mäuseburg verwandeln und da 5 Farbmäuschen reinsetzen.
Bei meinen Recherchen nach Notmäusen stoße ich auf eine Notstation, welche relativ verzweifelt versucht eine Dreiergruppe Streifengrasmäuse (genauer: Lemniscomys barbarus) loszuwerden. Mich über Streifengrasmäuse informiert... ja klingt gut. Kein Gestank, wechselaktiv... perfekt. Die können manchmal sehr garstig zu einander sein und sich gegenseitig verletzen? Ach damit komme ich schon klar. Nix für Anfänger? Na jeder fängt mal an.
Telefonat mit der Notstation, die können die Mäuse nicht schnell genug loswerden, ein Tag später kommen sie an. Da ist das Endgehege noch nicht fertig, somit müssen sie eine Nacht in einem 100x50-Duna verbringen. Dort hüpften sie so lustig herum und ich freue mich auf den Umzug ins Endgehege. Dass das panisches Hüpfen und negativ zu interpretieren ist, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Nachdem das Endgehege fertig gebaut ist, entlasse ich Herrn Streif, Herrn Gras und Herrn Maus ins „Paradies“ und fertig. Das man Streifengrasmäuse nicht einfach so umsetzen darf, wusste ich als Mäuseanfänger nicht. Leider wurde ich von der Notstation auch nicht gewarnt.

1 Tag später:
Herr Maus ist verletzt! Was nun? Ich schreibe eine Mail ans Mäuseasyl und bekomme promt Hilfe und Beratung. Nachdem der Versuch zu retten, was noch zu retten ist, scheitert, muss ich die Gruppe trennen.
Super, und jetzt? Ich wollte doch keine weiteren Gehege mehr in meiner Wohnung! Und wo andere Mäuse finden? Wenn das so schwierig ist, wie soll ich als Anfänger die vergesellschaften?

Mai- August 09
Herr Maus & die anderen beiden leben getrennt durch ein Trenngitter im 2m-Aquarium. In der Zeit baue ich ein neues Gehege (Das Bauwerk, welches ich niemals wollte, kostet übrigens 400Euro.... Zubehör ist teuer... ) und begebe mich auf die Suche nach neuen Kumpels von Herrn Maus.

Anfang August 09
Nachdem Herr Maus 3 Monate allein leben musste, ziehen endlich 2 neue Kumpels für ihn ein. Die Vergesellschaftung klappt (auch wenn ich dabei echt Nerven lasse)und die drei ziehen in ein geteiltes Duna ein, bei welchem ich stückweise die Grundfläche vergrößern kann. Die erste Zeit schaue ich mit ungutem Gefühl ins Duna, aber die Drei vertragen sich gut und ich freue mich auf den Umzug der Drei ins große Gehege.

Mitte August 09
Hilbert und Gauß sind zerbissen! Für mich bricht eine kleine Welt zusammen. Was nun?
Herr Maus kastrieren und einen zweiten Versuch starten? Oh Gott, hoffentlich überlebt er den Eingriff! Hoffentlich klappt die zweite Vergesellschaftung!
Alles klappt und ich bin um viele Nerven und 35Euro ärmer.

Von da an, kann ich mich gar nicht mehr über die Mäuse freuen. Bei jedem Blick ins Gehege hab ich Angst, dass wieder eine Maus zerfleischt sein könnte. Und wenn keine zerfleischt ist, hab ich Angst, dass morgen eine zerfleischt ist.

Ende November 09
Eines Nachts, als ich von Arbeit komme, gibt es eine kleine Jagerei. Alle Mäuse ganz, also warte ich bis zum nächsten Tag und gehe mit einem unguten Gefühl ins Bett.
Am nächsten Tag hat Herr Maus eine Wunde, die ca. 50% seiner Oberfläche ausmacht. Ich nervlich komplett am Ende, der Herr Maus tut mir so leid.

Einen Tag später stirbt Herr Maus an seinen Verletzungen.

Bei ersten Streit war ich schuld, weil ich die Mäuse unsachgemäß umgesetzt habe, beim zweiten Streit war der Anlass die Geschlechtsreife der beiden kleinen Mäuse... aber beim dritten Mal gab es keine für mich ersichtliche Ursache, es fand die Tage vorher keine Veränderung statt! Das ist keine Ausnahme, es passiert oft, das sich Streifengrasmäuse ohne für uns Menschen erkenntliche Ursache anfangen zu zoffen und eine Maus verletzt wird. Herr Streif und Herr Gras jagen sich öfters mal und es wurde noch nie (alle klopfen auf Holz) einer verletzt... bei dem Herr Maus/Hilbert/Gauß-Streit ging nur eine kurze Jagerei voraus und zwei Tage später war Herr Maus tot.
Ich weiß, die letzten Fotos sind pietätslos... aber sowas kann passieren, wenn man sich Tiere holt, die meiner Meinung nach überhaupt nicht für den Otto-Normal-Bürger geeignet sind.
Ich habe jetzt hier Zweiergruppe Herr Streif + Herr Gras, obwohl ich endlich mal eine große Gruppe haben wollte, ein großes Gehege, welches ich für Herrn Maus gebaut habe, welches ich nie wollte und noch zwei weitere Streifengrasmäuse, die ich ebenfalls für Herr Maus geholt habe und nie wollte. Mein Herr Maus, an dem ich am meisten von den Streifenmonstern hing, ist tot. Nebenbei habe ich verursacht durch den ersten Streit ca. 480Euro ausgegeben (ich bin Studentin) und wahnsinnig viele Nerven gelassen, mir total oft Sorgen gemacht und fühle mich außerdem oft überfordert. Und selbst wenn hier grad niemand gejagt wird, kann ich die Haltung der Mäuse nie genießen, weil ich permanent Angst habe, dass sie sich den nächsten Tag zerfleischen werden.
Der Bericht ist beswusst egoistisch geschrieben, denn oft fallen ja die Entscheidungen sich Exoten anzuschaffen aus egoistischen Gründen. Wie es den Mäusen dabei geht, die als nicht domestizierte Arten in irgendwelchen Käfigen leben müssen und zerfleischt werden, außerdem nur zu zweit sind, hab ich mir gespart zu erwähnen.
Ich hoffe, ich konnte damit einigen Leuten bei der Entscheidungsfrage "Streifengrasmäuse - ja oder nein?" weiterhelfen.
MfG
Bine