Moin,
da ich den Thread ja ein bißchen ausgelöst habe, mag ich mal erklären, wie ich das Zitat oben meinte:
Rhoxane (am konkreten Beispiel) war früher NIE tagsüber unterwegs. Ganz entscheidend ist, wie eine Maus sich normalerweise verhält. Andere Mäuse, zB Suzanne, sind fast täglich am frühen Vormittag draußen, auch Mittags, während der Rest der Mäusebande den Schlaf der Gerechten schläft. (Unterdrückung schließe ich bei Suzanne absolut aus, sie ist nur sehr menschenscheu, Spätaufsteher und bleibt dementsprechend lange wach.)
Die letzte Greifswalderin zB ist auch seit mehreren Wochen tagsüber unterwegs, sie ist nun 2 Jahre und 3 Monate alt, dennoch kündigt sich damit nicht ihr unmittelbar bevorstehender Tod an.

Die Erklärung, die ich für dieses Verhalten gefunden habe, hat aber auch mit dem Alter zu tun:
Ich habe festgestellt, daß viele Mäuse im Alter auch tagsüber unterwegs sind. Ich nehme an, sie tun das, um zusätzlich zu fressen, vielleicht weil sie nachts zu wenig Nahrung aufnehmen, um den ganzen Tag ohne Hunger zu verschlafen. (? Das ist eine Theorie!) Auffallend ist nämlich, daß man die Omamaus tagsüber am Futter sieht (obwohl sie nachts sehr wohl ganz normal ans Futter und sonst überall hin darf). Alte Mäuse fressen langsamer, unökonomischer, lassen viel von einem Korn fallen, insgesamt ist Nahrungsaufnahme mit mehr Energieaufwand verbunden.
Bei der letzten Greifswalderin habe ich zB den Eindruck, sie sei nur noch mit Schlafen oder Fressen beschäftigt. Sie frißt sehr langsam und verbringt deswegen, wenn sie wach ist, fast ihre ganze Zeit im Futternapf.
Ich stelle mir nun vor, eine alte Maus wacht eben auch manchmal am Tage auf und geht noch mal fressen, schaut sich etwas um, geht wieder ins Nest.
Das heißt nicht, daß sie sehr bald sterben wird, sondern gehört zum Alterungsprozeß.
Dann gibt es noch den anderen Fall: Mäuse, die tagsüber unterwegs sind, obwohl sie das vorher nie taten, und nicht etwa fressen, sondern irgendwo in einem Körbchen alleine wach herumliegen oder ähnliches. Da bahnt sich etwas an, eine Krankheit, Mäuse sondern sich oft ab, ehe sie sterben. Wenn eine Maus, die das vorher nie tat, plötzlich tagsüber unterwegs ist und nicht etwa einfach aufs Klo geht oder einfach zusätzlich was frißt, bedeutet das oft: "Irgend etwas stimmt nicht, ich fühle mich nicht ganz wohl." Ein sehr weites Feld. Das kann soziale Ursachen haben (Mobbing usw.), auch körperliche. Beispiel Siwa, 1 Jahr und 3 Monate alt, vor ca. 2 Tagen fiel mir auf, daß sich ihr Verhalten veränderte, sie war langsamer, "müder", "horchte in sich hinein", war auch tagsüber kurz zu sehen (soweit ich tagsüber die Mäuse sehe, also meist nur am WE wenn überhaupt), und gestern sehe ich, daß sie einen Tumor an der Hinterpfote bekommt. Sie fühlt sich also wohl tatsächlich nicht ganz wohl.
Fazit:
Bei mir ist es so: sehr alte Mäuse (2 Jahre aufwärts) sind eigentlich immer auch tagsüber unterwegs, vor allem um zusätzlich zu fressen. Das tun wie gesagt sogut wie alle Hutzelmäuse hier.
Davon unabhängig gibt es natürlich auch jüngere Mäuse, die auch mal tagsüber unterwegs sind. Wenn aber eine Maus, die sonst tagsüber NIE unterwegs war, plötzlich verstärkt tagsüber wach ist, hat das häufig einen unschönen Grund. Insofern könnte ich deine ursprünglichen Fragen nach meiner Erfahrung so beantworten:
Nein, sondern: alt -> tagsüber aktiv
Für andere Mäuse: tagsüber aktiv, obwohl sonst nicht üblich für die konkrete Maus -> häufig ein Zeichen, daß mit der Maus irgendwas nicht stimmt.