Heute abend ist Thalia auf meinem Arm gestorben.
Es tut mir so leid, daß ich nur so wenig Zeit hatte, ihr ein schönes Leben zu bieten.
Mein kleines Mädchen. Sie war so krank, und ich hatte so wenig Zeit, ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich habe sie zusammen mit Inge am Karfreitag, dem 25. März, abgeholt. Ihre Vorbesitzerin wollte die Mäuse nicht mehr. Zusammen mit Medea lebte Thalia in einer 40 cm kleinen Kühlschrankbox, eingerichtet nur mit einem winzigen Vogelbadehaus aus Plastik. Die beiden Mäuschen waren schwerkrank und todesängstlich. Aber während Medea sich erholte und eine kleine dominante Mäusedame wurde, erholte Thalia sich niemals. Sie ist winzigklein und im Wachstum und ihrer ganzen Entwicklung zurückgeblieben. Als sie zu mir kam, konnte sie nicht mal klettern. Laut Angaben des Menschen, der uns die Mäuse überließ, waren Thalia und Medea ein halbes bis ein dreiviertel Jahr alt. Heute ist der 30. April, und die Kleine war nur 37 Tage bei mir. Und doch erscheint es mir so viel länger.
In den letzten Tagen wurde sie richtig zutraulich. Vorgestern ist sie mir immer wieder in die Hand gesprungen und mir den Arm hoch auf die Schulter gelaufen, als ich den Mäusen einen Mehlwurm gegeben habe. Das Atmen fiel ihr leichter, und ich hatte schon gehofft, daß es ihr vielleicht besser ginge. Aber vielleicht wollte sie sich nur verabschieden.
Ich saß mit ihr in den Händen neben den Mäusen, damit sie die anderen hören konnte, falls sie Angst bekäme. Ich bin dankbar, daß ich sie in den Händen halten durfte. Kurz vor dem Tod kommt ein Moment, in dem die Tiere unruhig werden und vielleicht Angst bekommen, und ich sagte ihr, daß es gleich vorüber sei und sie nie wieder Angst und nie wieder Schmerz haben würde. Sie zitterte am Schwanz. Die Unruhe vor dem Tod währte nur kurz, und sie legte sich auf meinen Arm und ließ sich von meiner freien Hand schirmen. Ich saß still, um sie in ihren letzten Minuten nicht zu stören. Als ich mich, draußen dämmerte die Nacht, nach einer Ewigkeit wieder regte, war sie schon steif und tot.
Und auch die Gänseblümchen, die ich für meine Tiere gepflückt habe, haben ihre Blütenköpfchen geschlossen.
Leb wohl, meine Kleine, ich hätte dir so gerne noch viele Monate alles geboten, was du so lange nicht kennenlernen durftest. Jetzt bist du an einem Ort, an dem alle Mäuse als Mäuse leben dürfen und keine Maus mehr leiden muß.
Es tut mir so leid, daß ich nur so wenig Zeit hatte, ihr ein schönes Leben zu bieten.
Mein kleines Mädchen. Sie war so krank, und ich hatte so wenig Zeit, ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich habe sie zusammen mit Inge am Karfreitag, dem 25. März, abgeholt. Ihre Vorbesitzerin wollte die Mäuse nicht mehr. Zusammen mit Medea lebte Thalia in einer 40 cm kleinen Kühlschrankbox, eingerichtet nur mit einem winzigen Vogelbadehaus aus Plastik. Die beiden Mäuschen waren schwerkrank und todesängstlich. Aber während Medea sich erholte und eine kleine dominante Mäusedame wurde, erholte Thalia sich niemals. Sie ist winzigklein und im Wachstum und ihrer ganzen Entwicklung zurückgeblieben. Als sie zu mir kam, konnte sie nicht mal klettern. Laut Angaben des Menschen, der uns die Mäuse überließ, waren Thalia und Medea ein halbes bis ein dreiviertel Jahr alt. Heute ist der 30. April, und die Kleine war nur 37 Tage bei mir. Und doch erscheint es mir so viel länger.
In den letzten Tagen wurde sie richtig zutraulich. Vorgestern ist sie mir immer wieder in die Hand gesprungen und mir den Arm hoch auf die Schulter gelaufen, als ich den Mäusen einen Mehlwurm gegeben habe. Das Atmen fiel ihr leichter, und ich hatte schon gehofft, daß es ihr vielleicht besser ginge. Aber vielleicht wollte sie sich nur verabschieden.
Ich saß mit ihr in den Händen neben den Mäusen, damit sie die anderen hören konnte, falls sie Angst bekäme. Ich bin dankbar, daß ich sie in den Händen halten durfte. Kurz vor dem Tod kommt ein Moment, in dem die Tiere unruhig werden und vielleicht Angst bekommen, und ich sagte ihr, daß es gleich vorüber sei und sie nie wieder Angst und nie wieder Schmerz haben würde. Sie zitterte am Schwanz. Die Unruhe vor dem Tod währte nur kurz, und sie legte sich auf meinen Arm und ließ sich von meiner freien Hand schirmen. Ich saß still, um sie in ihren letzten Minuten nicht zu stören. Als ich mich, draußen dämmerte die Nacht, nach einer Ewigkeit wieder regte, war sie schon steif und tot.
Und auch die Gänseblümchen, die ich für meine Tiere gepflückt habe, haben ihre Blütenköpfchen geschlossen.
Leb wohl, meine Kleine, ich hätte dir so gerne noch viele Monate alles geboten, was du so lange nicht kennenlernen durftest. Jetzt bist du an einem Ort, an dem alle Mäuse als Mäuse leben dürfen und keine Maus mehr leiden muß.