Tierarzt als Todesursache?

Raffaela

Tunnelbauer*in
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Huhu, wollte hier kurz mal ein Statement setzen.
Kurz zu meiner Vorgeschichte:
Ich hatte damals eine weiße Maus, ihr Name war spinelli, schon als ich sie geholt habe hat sie leicht genießt. Habe mich in mehreren Forums belesen und überall wurde empfohlen, sofort zum Tierarzt zu gehen. Also habe ich Spinelli genommen und bin mit ihr zum TA. Das kleine Mäuschen hat mir dort so leid getan, sie hatte Todesangst, hat mich sogar blutig gebissen aus Angst, was sie weder davor noch danach getan hat. Der Tierarzt gab ihr eine Spritze mit Antibiotika und irgend ner aufpäppelkur weil sie für Baytril noch zu jung gewesen wäre. Jedenfalls kann ich nicht behaupten das es ihr danach besser ging, nein es wurde immer schlechter und letzten Endes starb sie.
Als ich mir neue Mäuse geholt habe, haben auch diese anfangs genießt und sogar geröchelt/gerasselt. Ich habe mir jedoch geschworen, den Gang zu TA keinen meiner Mäuse mehr anzutun. Nun habe ich sie schon gut ein halbes Jahr und beide sind putzmunter, keine flankenatmung, sie fressen, Rennen rum, kein röcheln und kein niesen mehr.
Nun stellt sich mir die Frage: ist dieser sofortige Gang zum TA vllt nicht sogar tödlich für die kleinen empfindlichen Tiere? Ja, sie haben ein schwaches Immunsystem aber vllt genügt ja Ruhe, ausgewogenen Ernährung und so wenig Stress wie möglich um das sie von selbst genesen?!
 
Huhu =)

Das ist eine Frage, die man nicht pauschal beantworten kann. Es hängt von vielen Faktoren ab.

Handelt es sich zum Beispiel um einen Virus, hilft auch kein Antibiotikum. Da kann Homöopathie helfen und irgendwas, um das Mausi zu päppeln. Energie in die Maus und das Immunsystem stärken, um sie so für den Kampf gegen den Virus besser zu wappnen.

Handelt es sich aber um Bakterien als Auslöser, kann ein Antibiotikum sogar sehr gut helfen. Gerade Farbmäuse haben ein sehr schwaches Immunsystem und bekommen viele Erkrankungen allein nicht in den Griff. Du schreibst hier bei anderen Mäusearten. Mit anderen Arten habe ich keine Praxiserfahrung und kann nicht beurteilen, inwieweit sie ein starkes oder schwaches Immunsystem haben.

Sollte das Immunsystem jedoch stark runtergefahren worden sein (passiert zB bei viel Stress), kann es sein, dass die Maus nicht selbst dagegen ankommt und die Erreger die Oberhand gewinnen.

Es ist also in jedem Fall eine Ermessenssache. Gehst du zum Tierarzt, gehst du quasi auf Nummer sicher. Denn du weißt nicht, ob es Viren oder Bakterien sind. Du weißt nicht, ob das Immunsystem alleine klarkommt.
Der schnelle Stoffwechsel der Mäuse bringt es mit sich, dass Krankheiten schneller verlaufen. Je nach Krankheit kann ein "falsches Abwarten" zu Schädigungen oder auch zum Tode führen. Jeder Halter ist laut Tierschutzgesetz dazu verpflichtet, seinem Tier unnötiges Leid zu ersparen.

Wenn eine Maus solch eine Todesangst hat, wenn sie zum Tierarzt gebracht wird, gibt es auch die Möglichkeit, den Tierarzt nach Hause zu holen. In vertrauter Umgebung dürfte das Mäuslein deutlich weniger gestresst sein. Es ist für's Tier auch schneller vorbei, weil die Fahrt und das Warten im Wartezimmer entfällt. Allerdings bietet das nicht jeder Tierarzt an. Eventuell machen manche auch eine Ausnahme, wenn man die Situation erklärt und lieb fragt (und eventuell etwas draufzahlt für die Anfahrt).

Liebe Grüße,
Sabrina
 
War die Maus alleine? Es empfiehtlt sich IMMER, mindestens eine weitere Maus mitzunehmen, Die geben sich gegenseitig Schutz und dadurch steigt der Stresspegel nicht so hoch. Eine Maus alleine hat panische Dauerangst weil sie erstens in einer für sie als Gefahr epfundenen Lage ist, aus der sie nicht rauskommt, und zweitens keinen artgenossen bei sich hat. Das ist wie beiu Mensdhen. Zwei können sich gegenseitg mut machen, einer alleine kann das nicht so gut

Meine (persönliche) Maiunung ist: Man kann bei Atemwegserkrankungen wenn es EINIGERMAßEN gering ist , ein klein wenig beobachte. Das heuißt GENAU und OFT beobachten, um Anzeichen einer Verschlimmerung zu erkennen. Den TA aber NICHT zu konsultieren, also nicht mal der Stressersparnis wegen telefonisch, halte ich für grob fahrlässig.
 
ich mach das jetzt schon länger mit diesen empfindlichen Viechern.....

Nein, Du hast nix falsch gemacht, zum TA zu gehen.
Wenn Unerfahrene den Infekt bemerken, ist Behandlung dringend angesagt, und Spritze kann das gut abkürzen. Da ist's eher andersrum: Ist die Maus zu weit abgerauscht, kriegt man sie oft nicht mehr wieder hoch....

Ich bin für Menschen sehr spät bereit, Antibiotikum zu geben -- aber bei Mäusen deutlich früher. Das geht denen total an die Substanz.

Allerdings gebe ich Baytril ab 4 Wochen (nie wirklich nötig - aber ich geb's auch Trächtigen oder Laktierenden) -- es beeinträchtige zwar das Knochen/ Knorpelwachstum, aber bei ner toten Maus, an Infekt gestoren, wächst auch nix mehr,
und die Würfe haben Mäus mit 2 J Lebenszeit erbracht, es scheint mir wirklich das geringste Übel.

Was da jetzt genau Dein Mäuschen umgebracht hat, lässt sich schwer feststellen - womöglich ein Geburtsfehler, oder (s.o.) Viren, oder...
 
Hallo Raffaela,

ich werde dein Thema mal in den Kontoversen-Bereich verschieben. Ich denke dort passt es ganz gut.
Es stimmt schon, dass manche Mäuse extrem stressanfällig sind und einen TA-Besuch nicht so gut wegstecken. Da kommt es aber auch ganz auf das Einfühlungsvermögen des Tierarztes an.
Ich war letztens mit meinen Vielzitzenmäusen beim TA und die TÄ hat direkt gemerkt, dass eine Maus es die Untersuchung nicht gut weggesteckt hat. Ich hatte auch das Gefühl, dass sie gleich umkippt, sie hatte wohl einen Kreislaufkollaps, war total schlapp auf einmal. Da hat die Tierärztin dann davon abgesehen, ihr eine Aufbauspritze/AB zu geben, was sie normalerweise in der Situation getan hätte (aufgrund der Vorgeschichte der Maus - der Grund warum ich zum TA bin). Dieser Stress hätte ihr dann wahrscheinlich den Rest gegeben. Aber die Ärztin war sehr aufmerksam und hat es bemerkt und meiner Meinung nach sehr richtig gehandelt (sie hat auch extra keine Handschuhe angezogen und das Zwicken in Kauf genommen). Die Maus hat sich dann wieder erholt von dem Schock. Bereits auf dem Rückweg im Bus kam sie wieder zu sich und putzte sich.

Ein Besuch beim TA ist aber oft unumgänglich, von daher sollte man da nicht pauschalisieren, sondern immer das Individuum betrachten. Manchen Mäusen macht so ein Besuch nämlich kaum was aus, das ist wirklich sehr unterschiedlich.

Viele Grüße
trulla
 
Meine Erfahrungen sind da total unterschiedlich und es hat meiner Meinung nach auch etwas mit der Erfahrung und dem entsprechenden Handling des Tierarztes zu tun.
Ich hatte zu Beginn einen Tierarzt, bei dem ich sofort gemerkt habe, dass die Arzthelferinnen nicht besonders erfahren im Umgang mit Kleinstnagern sind. Da wurde die Maus so gepackt, dass sie rund um sich zugebissen hat. Und das heißt schon was, das Tier war zu Hause immer lammfromm.
Seitdem nehme ich meine Mäuse bei der Behandlung erstmal selbst in die Hand. Meine Erfahrung nach drei TÄ: je erfahrener, desto behutsamer und souveräner im Handling und umso stressfreier für die Maus.
Gerade bei Mäusen ist ein TA-Besuch oft unumgänglich, wenn sie Auffälligkeiten zeigen. Ich habe es leider schon zu oft erlebt, dass die Mäuschen innerhalb kürzester Zeit so abbauen, dass eine Behandlung nicht mehr greift.
Du musst ja auch davon ausgehen, dass Mäuse ihre Krankheiten ersteinmal wunderbar verbergen können. Wenn du es ihnen anmerkst, ist es dann oft schnelle Hilfe notwendig.
Außerdem kann man den Stress reduzieren, indem man die ganze Gruppe einpackt, Streu aus dem Käfig in die TB legt, eine Versteckmöglichkeit mit hineinstellt, die TB abdeckt und die Maus erst herausnimmt, wenn es tatsächlich um die Untersuschung geht. Das hat bisher ganz gut funktioniert.
Viele Grüße!
 
Auch ich kann nur gutes von Tierarztbesuchen berichten. Meine Gruppe (6 Mäuse) hatten allesamt einen Atemwegsinfekt der teilweise innerhalb von kurzer Zeit zu starker Apathie überging und eine Maus schon ziemlich übel aussah.. Der Tierarzt war aber super lieb. Er hat nur die zwei schlimmsten in der Transportbox abgehört, also sie nichtmal angefasst und mir ein Antibiotikum mitgegeben, da kann man ja davon ausgehen, dass alle am selben Bakterium erkrankt sind.

Die Mäuse waren zwar sehr gestresst, aber durch diese Vorgehensweise konnten sie sich schnell beruhigen. Außerdem mache ich immer eine Art medical training, ich versuche sie futterzahm zu machen und das immer weiter zu steigen bis sie sich mal auf die Hand trauen. Und dann, so fies es auch klingt, nehme ich sie gegen ihren Willen mal hoch, damit sie sich einfach daran gewöhnen und nicht beim Tierarzt tot umfallen. Dieser ganz kurze, nur geringe Stress ist mir da lieber als ein vor Stress totes Tier. Maus merkt meist schnell, dass Mensch sie nicht fressen will. Und da wir ohnehin im kontroversen Bereich sind, kann ich das ja auch so stehen lassen.

Angefangen mit dem Training hab ich, weil ich einen Fall hatte, bei dem eine Maus beim Tierarzt total durchgedreht ist und panisch gequitscht hat. Danach war sie fast 2 Tage total apathisch, was nicht an der Krankheit lag, da sie nur einen kleinen Tumor hatte.
Meine Truppe ist jetzt bis auf die neuen nicht mehr so panisch, wenn sie kurz angefasst werden. Aber eben nur kurz und nicht solange, dass sie Angst kriegen, beim Tierarzt werden sie ja auch nur kurz angefasst. Würde ich jetzt vielleicht nicht generell empfehlen, aber so richtig scheue Kandidaten sind ansonsten einfach sehr kritisch beim Tierarzt..

Und zum Schluss nochmal: Immer vorsichtshalber zum Tierarzt gehen. Nur er kann bewerten, wie ernst es ist. Ich könnte mir niemals verzeihen, wenn ich es ein paar Tage aussitze und mir dann eine Maus stirbt.. Abgesehen davon kann das aussitzen auch zu chronischen Sachen führen und das ist dann ziemlich blöd.

Man muss halt nur den richtigen Tierarzt finden, ich war auch bei 3 verschiedenen und habe jetzt einen, der den Mäusen viel Stress erspart und sich richtig Zeit nimmt :)
 
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