Tierheimen Kastration schmackhaft machen

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Hallo,

meine Idee, die ich immer wieder vergessen hatte hier öffentlich anzusprechen, ist wie hier erwähnt Tierheimen das Kastrieren von Mäuseböckchen schmackhaft zu machen. Meine Idee sieht etwas so aus:

"Überlegen Sie mal, was ein Farbmausböckchen, das zeitlebens im TH ist, an 1. Pfleger 2. Futter 3. Einstreu 4. Platz kostet. Ein unkastriertes Böckchen ist nahezu unvermittelbar, aber ein Kastrat ist allgemein begehrt. Kann es nicht sein, dass eine Kastration billiger ist? Nebenbei hat man einer Maus ein artgerechtes Leben ermöglicht, was das Ziel eines jeden Tierheims ist." (oder zumindest sein sollte, aber das schreibe ich lieber nicht ;-))

Das würde ich noch auf eine DIN A4-Seite ausbreiten wollen, aber möglichst wenig Zusatzinformationen. Das würde dem eigentlichen Anliegen Aufmerksamkeit klauen.

Adressat des ganzen wären vor allem Leiter von Tierheimen. Eventuell ist es auch sinnvoll, Pfleger mit einzubinden. Die können die Idee möglicherweise besser weitergeben, weil sie den Leiter kennen und manchmal kann man mit denen besser reden. Möglicherweise sind auch potentielle Sponsoren Adressaten. Es ist (im Gegensatz zu irgendwelchen allgemeinen Mausflyern) nicht gedacht, dass es im Besucherbereich ausliegt. Es soll direkt an die Zielgruppe gehen, als Brief oder perönlich abgegeben. Natürlich ist es auch nicht unbedingt schlimm, wenn es irgendwo (versehentlich oder absichtlich) ausliegt, vielleicht ist es auch gut, wenn Besucher oder Angehörige des Tierheims es mitbekommen und den Leiter darauf ansprechen. Das kann man sich immer noch überlegen.

Was noch fehlt, um daraus mehr zu machen, ist eine Beispielrechnung. Was sind denn nun die Kosten an Futter, Wasser, Pflegezeit und Raummiete? Vielleicht kann man dann, wenn diese Kosten hat, sowas wie eine Balkengrafik machen. Das macht sich immer ganz gut, um Differenzen zu veranschaulichen.

Ich bräuchte jetzt vor allem 2 Informationen, bevor ich eventuell anfange, einen Entwurf zu machen:

1. Kann jemand eine Beispielrechnung aufmachen?

2. Welche Gegenargumente gibt es? Kann es funktionieren/sich lohnen? Wo sind die Schwachpunkte/Nachteile?

Gruß,
Timm
 
nur kurz:

ad 2)
Die müssen einen TA haben, der's kann....
Und sich bestens mit Mäusen auskennen, prä- und postkastra.
Mein lieber Killer-Eugen (erster Angang eines TH zur Kastra) hat postkastra seine 2-3 Kollegen gemeuchelt....
 
mann könnte ja gute tierärzte mit dazu schreiben.
 
M.E. ist das Hauptproblem, daß viele freiwillige Helfer in den TH wahrscheinlich ein gutes Herz haben, aber nur geringes Wissen. Und vom Gemüt her wenig erwachsen sind, weshalb sie 1. einer Maus auch nicht genug Achtung entgegen bringen und 2. es sich kaum vorstellen können.

Hintergrund meiner Meinung ist, daß ich gestern im TH meiner Stadt im Kleintierhaus war. Dort sitzen fast alle Meeris und Kaninchen in winzigen Käfigen als Einzeltiere. Damit suggeriert man Interessenten, daß so ein Käfig durchaus akzeptabel ist. Ich hatte mich über Meeris erkundigt und gefragt, ob es nicht optimaler wäre, anstelle von nur zwei Weibern nicht noch einen Kastraten dazu zu nehmen. Da ich mir sowieso einen Käig kaufen müßte, könnte der ja dann entsprechend größer werden. Tja, eigentlich sah man dort für so eine Konstellation keinerlei Grund ... ich hatte nicht den Eindruck, daß man sich dort über das Sozialverhalten innerhalb einer Gruppe wirklich Gedanken macht. Wie will man da die Vorteile einer Mauskastra verdeutlichen?

Gruß

Sandra
 
tach.

eigentlich gute idee, trotzdem anmerkungen ad (2):
*wenn nur derart wenige infos auf das blatt sollen, währenddessen kein tierarzt in der nähe bekannt ist, der erfahren und fürs th einigermaßen günstige kastras durchführt, zieht das preis-argument wohl nicht. das th wird dann orga (telefon, fahrt zum tierarzt) gegenrechnen und den aufwand vermutlich für zu groß befinden.
*also müsste ein (wohl meist externer) ta genannt werden, und vorabsprachen stattfinden. damit wird das ganze aber wieder sehr vom jeweiligen maushelfer vor ort abhängig und das infoblatt kann nicht pauschal verteilt werden
*deshalb: vielleicht doch lieber *mehr* infos in form eines flyers, der eben nicht nur über die kostenschiene, sondern auch über die artgerechte-haltungs-schiene argumentiert *grübel* und nur bei einem etwas ausführlicheren text könnte auch die über(!)lebenswichtige vor-und nachsorge der kastra mit rein.
*grade beim thema kastration könnte ein bild wunder wirken: ein übel zerbissenes böckchen vorher/nachher und die aufmerksamkeit ist da. vielleicht eher, als bei einem nur-text?
 
Inzwischen ist einige Zeit vergangen, leider konnte mir wohl niemand eine Beispielrechnung hinschreiben. Allerdings habe ich mittlerweile gelernt, dass in vielen Tierheimen noch Vorbehalte gegenüber Kastrationen bestehen, die nicht finanzieller, sondern ethischer Natur sind.

Wenn sich immer noch niemand findet, der die Rechnung machen kann, werde ich das bald trotzdem einfach mal entwerfen. Es wird immer dringlicher, und das Informationsblättchen hätte sich bereits mehr als gelohnt. Auch wenn nur 1-2 von 10 Tierheimen sich überzeugen lassen, ist vielen Tieren geholfen!
 
Die Idee finde ich grundsätzlich sehr gut. Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, als ich im TH anrief, als ich noch nicht im Mausebande-Forum war und wusste, eine meiner Mäuse erwartet Nachwuchs, der kastriert werden muss, dass die Mitarbeiter mir zwar einen TA empfohlen haben, aber ausgerechnet den teuersten (67 Euro/ Maus). Wenn die mit dem sicher guten TA zusammenarbeiten, aber solche Preise zahlen müssen, werden sie das für Mäuse sicher nicht investieren. Den guten TA, der mir hier empfohlen wurde, hatten die gar nicht auf ihrer Kastra-Liste. Und der hat deutlich weniger genommen. Wenn, dann müsste man auch gleich gute TÄ mitliefern.

Gruß, Melanie
 
Ich finde nicht, dass man das gleich dazuschreiben müsste, welcher Tierarzt. Da reicht imho ein Text a la "Bei Interesse helfen wir gerne bei der Suche nach einem günstigen und kundigen Tierarzt".
 
Hallo!

Wenn du genau erklärst wie du dir so eine Rechnung vorstellst,weil ich hab keinerlei Ahnung davon wie hoch die Kosten in einem Tierheim so sind kann ich Physik-Hund mal fragen ob er dir was fertig rechnet.
Vielleicht könnte man den Tierheimen dementsprechend unter die Arme greifen indem man die Mäuse zum tierarzt bringt und evtl.Kastraquarantäne macht und sie danach zurück bringt oder irgendwie sowas *grübel* wenn sie sehen das man hilft sind sie wahrscheinlich eher bereit und die Böcke haben auch mehr chance das ganze gut zu überstehen.

liebe Grüße
elec
 
die Idee find ich richtig gut - mit der tatkräftigen Unterswtützung bei der Kastra und der Vor- und Nachsorge.

Die Leute im TH sind da sicher froh drüber, weil sie sich da nicht auch noch einarbeiten müssen, und das würde IMHO die Kastra-Quoten ein ganzes Stück anheben.
 
Böckchen wird "eingeliefert"

Kosten für die durchschnittliche Restlebensdauer sagen wir 1 Jahr

Raum 0,5qm
30 €
Pfleger 5 Minuten je Tag
100 €
Futter 1 TL/Tag
10€
Einstreu jede Woche 5 Liter
20€

macht in Summe für ein "versauerndes" Böckchen 160 €, und Böckchen sind bekanntermaßen kaum zu vermitteln.

Wenn man den Bock kastrieren lässt für sagen wir mal 30 €, bleibt er für durchschnittlich 2 Monate im TH. Sind also 1/6 der Kosten, sprich man hat ingesamt 50€ ausgegeben statt 160 und ein Böckchen glücklich machen können. Ich denke, dass die 2 Monate hoch gegriffen sind.

Ist das verständlich? Ich hoffe, dass die Zahlen ganz grob hinkommen, sind aber reine Schätzungen aus dem Bauch raus.
 
Stimmt das wär kastrieren weniger teuer.Aber rechnen kann er jetzt trotzdem nichts mehr für dich,weil du hast ja schon fertig *bätsch*
 
Ich spiele mal Teufels Anwalt und halte, stellvertretend für das starrköpfige Tierheim, dagegen:

  • "0.5 qm pro Bock gibt´s eh nicht, die Kerle müssen mit normalen Hamsterknästen vorlieb nehmen. Sagen wir, 50 cm x 30 cm = 0.15 qm. Davon lassen sich mittels Regalen mehrere übereinander stapeln, sagen wir, 3 Käfige übereinander, macht 0.05 qm pro Bock. Macht nach Deinem Kostenüberschlag 3 €."
  • "Pfleger sind eh ehrenamtlich, jährliche Kosten also 0 €."
  • "Futter - wird teilweise gespendet. Aber meinetwegen - 10 €."
  • "Einstreu - daran kann man sparen, wird auch gespendet. Maximal 10 €."

"Macht zusammen 23 € pro Bock. Nö, lohnt sich nicht für uns..."


Wie gesagt - das spiegelt nicht meine Meinung wieder. Das ist das, was jemand dagegen halten könnte, der den Kostenvoranschlag vorsätzlich zerpflücken möchte.
 
hmm, bekommen THe denn keine Rabatte? Immerhin würden sie ja immer wieder Böckchen anschleppen und häufig gibts doch Tierschutzrabatt, oder nicht?
 
Die meisten TH bekommen Rabatte. Einige haben sogar ihre Eigenen Ärzte, da zahlen sie meist nur Material. Ich hatte aber vor längerer Zeit eine Disskussion mit einer TH Tierärztin wegen Kastras... Es sei ja EIGENTLICh gegens Tierschutzgesetzt, es ist eine totale fummel arbeit bei den kleinen Tiere und sie vertragen sich ja meist so. Und auserdem weiss man bei vielen nicht mal das Alter, wer weiss wie lange sie kastriert dann noch leben.


Und mal erlich wenn die TH Docs kein Bock auf die fummel arbeit haben und die Mitarbeiter wenig bis gar nicht informiert ist das ganze eigt. zum scheitern verurteilt, da sie immer genug Gründe finden sich rauszureden.
Dieser Tierarzt mit dem ich die Diskussion hatte KANN sogar kastrieren. Aber wenns mehr als 2 Böcke sind wird das, denke ich, mit den besten Argumenten nichts.


Man kansn versuchen durch so ein Info Blatt aber man sollte sich nicht zuviel erhoffen.
 
es ist eine totale fummel arbeit
Ich weiss nicht..ich hab die OP schon gesehen und fummelig war da eigentlich nicht wirklich was. Aufschneiden, rausziehen, abbinden, schnippschnapp und das wars eigentlich schon.
Sonderliche Feinarbeit ist das eigentlilch nicht. Also beim Hund sicher noch weniger, aber dass man dazu eine Microchirurgie-Ausbildung bräuchte find ich nicht ;-)
Das TH Erlangen hat diese Woche erfolgreich seine ersten 2 Böckchen kastriert - ich hab sie dazu doch irgendwie breitschlagen können.
Ich find ein Info-Blatt auf alle Fälle gut.
Im schlimmsten Fall ist es vergebene Liebesmüh. Im besten Fall haben ein paar Böckis ein schöneres Leben. Finde, dafür lohnt sich der Aufwand.
 
Ich weiss nicht..ich hab die OP schon gesehen und fummelig war da eigentlich nicht wirklich was. Aufschneiden, rausziehen, abbinden, schnippschnapp und das wars eigentlich schon.
Sonderliche Feinarbeit ist das eigentlilch nicht. Also beim Hund sicher noch weniger, aber dass man dazu eine Microchirurgie-Ausbildung bräuchte find ich nicht ;-)
Das TH Erlangen hat diese Woche erfolgreich seine ersten 2 Böckchen kastriert - ich hab sie dazu doch irgendwie breitschlagen können.
Ich find ein Info-Blatt auf alle Fälle gut.
Im schlimmsten Fall ist es vergebene Liebesmüh. Im besten Fall haben ein paar Böckis ein schöneres Leben. Finde, dafür lohnt sich der Aufwand.


Das hab ich ja nicht gesagt, das hat der Doc gesagt ;-) Hab eine Mäuse Kastra noch nicht gesehen. Daher von mir: Keine wertung :D
Ich hatte nur irgendwann keine Lust dagegen zu reden und hab die Böckchen eingepackt.
 
Bleibt noch die Tatsache, dass oft Gruppen gehalten werden. Da werden dann die toten rausgefischt oder die übelst verletzten. Wenn man das überhaupt mitkriegt. Meist wird Futter reingeschmissen und man sieht sie einmal pro Woche beim Saubermachen...

@Enir: Es ist fummelig! Vor allem, wenn wie so oft der Fettkörper zerfällt und du da ein einziges Gematsche hast. Und in dem ganzen Fleisch- und Fettgematsch den stecknadelkopfgroßen Hoden zu finden, ist nicht zu spaßig. Es sei denn, man bindet gleich so weit hinten wie möglich ab, ohne groß zu gucken.
Aber laut meiner TÄ zumindest braucht man mehr Material und mehr Zeit als bei Katern zum Beispiel.

LG, Isa
 
Ich kann nur das sagen was ich gesehen habe. Und der Doc hat es zum ersten Mal gemacht. Ich hab halt keinen Vergleich wie es bei geübten Ärzten ausschaut, vielleicht hat er sich seinen Job auch sehr einfach gemacht, das kann natürlich sein. Ein guter Arzt war er nicht.
Er hat in der Tat weiter hinten abgebunden, nicht direkt am Hoden.

Wollte hier ja auch keinen angreifen, ich kann nur beschreiben was ich gesehen habe und das sah nicht ZU kompliziert aus. =)
 
Vielleicht können wir dann einfach mal zum Thema zurückkehren. Die Details der Kastration stehen hier überhaupt nicht zu Debatte, jedenfalls finde ich das hier uninteressant. Ob das fummelig ist oder nicht, ist völlig egal für ein Infoblatt, mit dem man Tierheimen Kastrationen schmackhaft macht.

Meine Vorstellung ist auch nicht, dass die Leute im Tierheim gleich begeistert "ja, wir lassen sofort alle kastrieren, wo und wie geht das" rufen, sondern dass in Tierheimen, die es bisher nicht machen, darüber nachgedacht wird, ob es nicht doch sinnvoll wäre. Also wenn (finanzielle oder ethische) Vorbehalte bestehen oder die Möglichkeit nicht gesehen wird. Ein "stimmt, vielleicht könnten wir das machen und sinnvoll ist es" mit Erfolg in einem von zehn Fällen wäre, was ich mir von einem gelungenem Infoblatt erhoffen würde und das würde bereits viel helfen.

Schattenschwinge: Ein Tierheim, in dem so gedacht wird, werden wir wahrscheinlich nicht überzeugen können. Die Rechnung im durchschnittlichen Tierheim kenne ich nicht, und fürchte dass es oft so aussieht, wie du es geschrieben hast. Deshalb hatte ich darum gebeten, dass mir jemand eine Beispielrechnung macht, bis ich dann Zahlen aus dem Bauch raus genommen habe, die ich für realistisch hielt. Ich glaube, das Argument "Die Tiere haben eine wesentlich bessere Chance auf ein schönes Leben", das ich nach der finanziellen Seite bringen will, wird in einigen Tierheimen funktionieren, und dann ist die Rechnung nicht mehr ganz so wichtig. Sie kann zeigen, dass es insgesamt doch nicht so teuer ist wie sie es sich denken.
 
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