Totgebissen oder "normaler" Tod?

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Mel

Gast
Hallo Zusammen,

heute ist eins meiner beiden Böckchen gestorben und es lässt mir keine Ruhe wie das passiert ist.
Vorab: Die beiden Jungs sind Fundtiere und ich habe sie aufgenommen. Sie waren noch sehr klein, als ich sie bekam. Sie wurden von einem TA durchgecheckt (da war ich nicht bei) und er sagte mit ihnen sei alles ok. Da sie beide zusammen gefunden wurden und auch eine sehr ähnliche Färbung haben ging man davon aus, dass es Geschwister sind, der eine (Byron) war jedoch grad mal halb so groß wie der andere (Jared). Und wie ich schon fast befürchtet hatte (hatte mich vorher informiert) waren es zwei Böckchen. Sie haben sich bisher gut verstanden, haben alles zusammen gemacht, ganz viel gekuschelt. Byron hat sich prächtig entwickelt, im Gegensatz zu Jared. Byron ist mittlerweile sogar ein Stück größer als er, kräftig und hat schönes gesundes Fell. Jared ist kaum gewachsen, sehr mager, obwohl er normal gefressen hat und hatte ganz struppiges Fell. Vorgestern hatte er eine Wunde und ich ging davon aus, dass sie sich gebissen haben, obwohl ich vorher keine Streitereien bermerkt habe. Da sie aber nun in die Geschlechtsreife kommen müssten und er sich nirgends anders hätte so verletzen können hab ich sie erstmal getrennt. Gestern war ich dann beim Tierarzt, zum einen wegen der Wunde zum anderen weil er so kränklich aussieht und weil ich mich bzgl. Kastration informieren wollte. Die Wunde war da schon verheilt, er hatte aber wohl viele kleine Wunden auf dem Körper und es wurden Milben festgestellt. Er war gestern sehr anhänglich und sah wirklich sehr schlecht aus. Wir haben gehofft, dass es nur die Milben sind, die ihm so sehr zu schaffen machen und ich wollte die beiden kastrieren lassen, sobald die Milbengeschichte vorüber ist. Habe sie also getrennt gelassen (vorerst nur Trennwand im gleichen Käfig) Heute kam ich nach Hause und musste mit erschrecken feststellen, dass Byron durch die Trennwand gekommen ist und dann fand ich Jared tot im Häuschen, Byron lag daneben. Mein erster Gedanke war er hat ihn totgebissen und alles nur, weil ich diese blöde Trennwand nicht ausreichend gesichert habe. Jared weist jedoch keinerlei Bisswunden auf. Ich weiß nicht was passiert ist, hat Byron ihn wirklich totgebissen? Oder hatte er einfach keine Kraft mehr? Was vermutet ihr?
 
schwer zu sagen, aber wenn er totgebissen worden wäre, würdest du das sehen. Wenn der Kleine vorher schon so matt war, dann ist er vermutlich an einer Krankheit oder einem Organversagen o.Ä. gestorben. Das kann leider manchmal sehr schnell gehen.

Da du jetzt einen unkastrierten Einzelbock hast, solltest du zum einen schleunigst für eine Kastration sorgen, zum anderen aber schauen, dass du ein jugendliches Böckchen bekommst, das ihm Gesellschaft leisten kann. Alternativ geht auch ein Langzeitkastrat, aber die Chancen bei einem Jungbock sind deutlich höher, dass es klappt.
 
Na ich hoffe wirklich sehr, dass Jared nicht durch Byron und somit durch mich gestorben ist.
Was Byron betrifft: Kastriert wird er auf jeden Fall. Ich muss mal nachfragen, ob ich das jetzt schon machen kann. Kräftig genug ist er, aber er wird ja wegen Jareds Milben grad mitbehandelt. Dann hatte ich jedoch gedacht, dass ich zwei Damen aus dem Tierheim dazunehme.
 
naja, das Problem ist halt, dass er jetzt ziemlich lange alleine sitzen muss, und das eine extrem große Belastung für den kleinen Kerl ist. Bis du ihn mit Damen VGen kannst, wird höchstwahrscheinlich zwei Monate dauern - das entspricht für den kleinen Kerl etwa 8 Jahren. Es kann gut sein, dass er in der Zeit wegen Vereinsamung resigniert und an Kreislaufversagen stirbt. Ein Jungböckchen könntest du mit guten Erfrolgschancen sofort unter jubeln. Aber evtl. willst dus ja dann doch mit einem Langzeitkastraten versuchen? Der hilft ihm über die lange Zeit hinweg, und kann problemlos nach der Quarantäne mit in die gemischte Gruppe.
 
Ich denke nicht, dass Jared von Byron totgebissen wurde. Ein Böckchen, das so heftig verbissen wurde, dass es an den Folgen stirbt, erkennt man auf den ersten Blick. Nach Deinen Schilderungen, wie es Jared schon zuvor ging, denke ich eher, dass hier eine unentdeckte Erkrankung oder ein genetischer Defekt vorlag, die / der Jared das Leben gekostet hat. Der Stress durch die Anwesenheit des dominanten Böckchens (Byron) dürfte die Situation verschärft und beschleunigt haben. Dass er die Todesursache war, bezweifle ich aber.

Bis du ihn mit Damen VGen kannst, wird höchstwahrscheinlich zwei Monate dauern - das entspricht für den kleinen Kerl etwa 8 Jahren. Es kann gut sein, dass er in der Zeit wegen Vereinsamung resigniert und an Kreislaufversagen stirbt.

Die übliche Kastra-Quarantäne für Farbmausböckchen beträgt 4 Wochen ;-) Danach ist kein Restsamen mehr vorhanden, und sie können mit Weibchen vergesellschaftet werden. Dass einzeln gehaltene Farbmäuse sich aufgeben und an Kreislaufversagen sterben, ist auch bei Weitem nicht die Regel, sondern eher der Ausnahmefall. In den allermeisten Fällen fristen sie dagegen ein durchschnittlich langes, wenn auch ausgesprochen tristes, Leben.

Da aber die Qualität des Lebens wesentlich wichtiger ist als seine Quantität (Länge), kann der junge Herr natürlich nicht allein bleiben. Und die schönste (harmonischste, und sicherste) Gesellschaft für einen Kastraten sind nunmal Weibchen. Hinzu kommt, dass Vergesellschaftungen zwischen Kastraten und Weibchen auf dem Mäusesektor noch die einfachsten sind und bei richtiger Methodik praktisch sicher gelingen.

Ich finde daher Deine Idee sehr gut, Mel: Byron kastrieren lassen, dann 4 Wochen Kastra-Quarantäne (allein, versteht sich - da muss er durch, dafür hat er hinterher dann den Himmel auf Erden. Ich weiß allerdings bisher auch nur von einem Einzelfall, bei dem das nicht funktioniert hat - im Gegensatz davon von sehr vielen Fällen, in denen es gut gelaufen ist), und danach die Gesellschaft von zwei, drei netten Mäusinnen aus dem Tierheim.

Wenn Du magst - schau mal in unseren Vermittlungsbereich... Da suchen immer jede Menge Mäuse aus verschiedenen Tierschutzsektoren neue Körnergeber. =)
 
Die übliche Kastra-Quarantäne für Farbmausböckchen beträgt 4 Wochen ;-)

noch ist er weder entmilbt, noch hat er einen Kastra-Termin. Die Quarantäne fängt schließlich erst nach der OP an. 4 Wochen Kastra-Quarantäne ist IMHO eher gewagt, das Wiki spricht nicht um sonst von 4-6 Wochen.
 
Wäre es von Vor- oder Nachteil, wenn ich die Damen schon vorher hole und die Käfige aneinander stelle und sie zumindest Sicht- und Riechkontakt haben? Macht sie eher kirre, oder?
 
Die 4 Wochen sind durchaus ausreichend. In dringenden Fällen würde ich hier eventuell sogar einen Kompromiss eingehen und die Zeit etwas (nicht allzu viel!) verkürzen.

Man merkt eine deutliche Verhaltensänderung, wenn eine Maus lethargisch wird. Wenn die Maus kalt wird, ist es lebensbedrohlich. Vermutete Statistik meinerseits: Von 10 Böckchen sind normalerweise 3 dabei, denen man es sehr deutlich anmerkt, dass sie weniger aktiv sind. Nur bei einem davon kann es lebensgefährlich kritisch werden. Ich hatte so einen Fall aber schon, und wenn eine Maus sich bereits kühl anfühlt, hat man guten Grund für Schweiß auf der Stirn.

Vorheriger Sicht- und Riechkontakt ist nachteilhaft, ja.
 
Alles klar, dann kommt das natürlich nicht in Frage.
Und wegen den Damen werd ich dann mal gucken, wenn es soweit ist. Entweder Tierheim oder hier aus der Vermittlung.
Im übrigen läuft schon eine Anfrage beim TA, ob die Kastra schon möglich wäre. Byron´s Fell sieht sehr gut aus, er wurde aber mitbehandelt, da er ja mit Jared zusammen war und es wohl wahrscheinlich ist, dass die Milben auch auf ihn übergegangen sind. Bin schon bemüht, dass das alles so schnell wie möglich läuft, damit er nicht so lange allein ist.
Erstmal ganz lieben Dank für eure Antworten. Werde sicher noch öfter mal was fragen.
 
noch ist er weder entmilbt, noch hat er einen Kastra-Termin. Die Quarantäne fängt schließlich erst nach der OP an. 4 Wochen Kastra-Quarantäne ist IMHO eher gewagt, das Wiki spricht nicht um sonst von 4-6 Wochen.

4 Wochen Kastra-Quarantäne sind erprobter und sicherer Standard. Und darüber, wann die Kastra-Quarantäne beginnt, brauchst Du mich nicht aufzuklären, jaw - ich bin sowohl hinsichtlich ihres Beginnes als auch ihrer Dauer inzwischen recht erfahren.
 
ich sprach von 8 Wochen alleine sitzen - mindestens 2 Wochen bis zum Termin dürfte normal sein, bei Milbenbefall ist eine Kastra keine gute Idee, da kommt also eher noch mehr Zeit bis zur OP dazu. Plus mindestens 4 Wochen Kastra-Quarantäne macht alles in allem, ich zitiere: "Bis du ihn mit Damen VGen kannst, wird höchstwahrscheinlich zwei Monate dauern".
Ich weiß nicht, wo da dein Problem liegt.
 
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