Trauerbewältigung-Wie ist Euer Weg?

Melli286

Nagetier-Nerd
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Hallo Zusammen,

am Montag muß ich wohl meine eine Maus einschläfern lassen, es ist das erste Mal das ich das machen muß, Maus Peggy Sue lag tod im Käfig und bei den Tieren aus Kindheitstagen hat es mein Papa gemacht.
Mir graut richtig davor, ich möchte aber nicht das sie sich quält

Nun überlege ich ob ich überhaupt mitgehe oder ob ich mich hier von ihr verabschiede und meinen Freund mit ihr zum Einschläfern schicke, weil ich nicht weiß ob ich das emotional kann, bin halt ziemlich nah am Wasser gebaut.

Zudem überlege ich ob ich sie beerdigen oder beim Arzt lassen soll, Peggy hab ich beerdigt was ziemlich hart für mich war. Irgendwie hab ich aber das Gefühl das ich ihr das schuldig bin und sie nicht einfach beim Arzt lasse. Wir haben keinen Garten, müßten weiter rausfahren ins Grüne um sie dort zu begraben.

Tut es irgendwann weniger weh? Gewöhnt man sich daran? Mäuse hat man ja meist mehrere, ich aktuell 7 und sie werden ja auch nur ca. 2 Jahre alt. Ich finde das ganz schrecklich. Das "Glück" eine Maus einfach Tod im Käfig zu finden hat man wohl eher selten.

Wie geht ihr vor wenn euch so etwas bevor steht?
 
Tut es irgendwann weniger weh? Gewöhnt man sich daran? Mäuse hat man ja meist mehrere, ich aktuell 7 und sie werden ja auch nur ca. 2 Jahre alt. Ich finde das ganz schrecklich. Das "Glück" eine Maus einfach Tod im Käfig zu finden hat man wohl eher selten.

Wie geht ihr vor wenn euch so etwas bevor steht?

Hallölää :)

*seufz* Das gefühl kenne ich nur zu gut...man könnte sogar sagen, ich bin daran "gewöhnt"...
Seit ich geboren wurde, besaßen wir Haustiere, wo ich mich und meine schwester kümmern mussten. (Fische, Hunde, Katzen, Wellensittiche ect...)

Ich kann mich noch ganz genau erinnern, als mein aller erstes eigenes Haustier ( Meerscheinchen) gestorben ist...
Ich war Tagelang traurig...aber bei uns war es dann so, dass wir dann noch ein neuen Partner geholt haben...dann war ich wieder glücklich....


Bei meiner Mäusehaltung ist es anders gewesen, da man ja nicht immer wieder eine neue Maus braucht, wenn man eine große gruppe hat.
Es tut erstmal ziemlich weh..man weint und weint....wenn man sich etwas beruhigt hat, denkt man an die Zeiten, als sie noch da war...und wie schön es war... <333

Du schaffst das schon *drück*

Lg, Yassi
 
Hey Liebes.

Oh, ich weiß noch, als wir das erste Mausi einschläfern lassen mussten... Unsere Wolke damals. Meine Mutter, mein Freund und ich sind am Wochenende gegen Mitternacht in die Tierklinik gefahren. Es war ganz furchtbar... *traurig* Mein Freund hat den Raum verlassen, er konnt´s nicht ertragen. Selbst meine Mutter hatte Tränen in den Augen, obwohl sie mit den Mäusen wenig zu tun hat. Mir liefen auch die Tränen. Auch nach Tagen noch...

Mittlerweile... So fies es sich anhört, aber das wird weniger. Man gewöhnt sich schon irgendwie daran. Und man sieht es immer mehr so, wie es ist: Man tut dem Tier damit einen Gefallen. Denn niemand fährt zum Tierarzt, um das Tier erlösen zu lassen, wenn es dafür keinen guten Grund gibt.

Versuch daran zu denken, dass du ihr damit weiteres Leid ersparst. So fällt es dir vielleicht leichter.
Aber mach dich nicht fertig, wenn es dich sehr mitnehmen sollte. Das ist ganz normal *drück*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Danke für Eure Antworten *drück*

Mein armer Papa mußte auch immer mit unseren Hasis, Meerschweinchen, Wellis und Mäusen aus Kindheitstagen zum einschläfern, Mama und ich konnten das nicht und mein Papa hat bei jedem Tier mindestens eine Träne verdrückt *traurig*

Ich hadere nur so mit mir ob ich überhaupt mitfahre und ob ich sie dort lasse oder begrabe...

Ich hoffe das man irgendwann "härter" wird. Muß halt echt versuchen an die schönen Tage zurückzudenken und daran das man wirklich alles versucht hat...ach ich könnte jetzt schon *heul*
 
Es ist ganz unterschiedlich von Mensch zu Mensch. Viele 'gewöhnen' sich daran, oder trösten sich damit, dass sie den Mäusen ein schönes Leben bereiten konnten, statt ihren Tod zu betrauern. Andere kommen im Lauf der Zeit immer schlechter damit zurecht, und es setzt ihnen jedes mal mehr zu. Wie es bei dir ab laufen wird, kann dir hier keiner sagen.

Dass der letzte Weg der Maus für die Maus so stressarm wie nur irgendwie möglich gegangen wird, ist ja klar. Somit ist für die Maus alles getan, was getan werden kann. Daher kannst du diesen letzten Weg für dich so gestalten, wie du selber am besten damit klar kommst. Wenn es für dich besser ist, dich vorher in Ruhe zu Hause von ihr zu verabschieden, dann mach das einfach so. Du kannst ihr unterwegs sowieso nicht mehr helfen.
Und mal ganz nüchtern und realistisch betrachtet: Der Maus ist es ehrlich gesagt egal. Wenn sie das Prinzip der Liebhabertierhaltung begreifen könnte, dann wäre sie dir sicherlich dankbar für das Zuhause, die Pflege, Fürsorge und Betreuung, die sie bei dir in Anspruch nehmen konnte. Aber das kann sie nicht begreifen, und deswegen kann sie dir auch nicht böse sein, wenn du sie nicht bis zum Schluss begleitest.

Tu das, was du selber für richtig hältst, denn außer dir geht es niemanden was an, und niemand hat sich darüber ein Urteil anzumaßen!
 
Danke Jaw *drück*

Ich wollte noch 2 andere mitnehmen wenn ich sie hinbringe ist das ok? Dem Ömmchen und den 3 anderen wollte ich das ersparen weil alleine das einfangen für die der Horror ist.
 
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Trauerbewältigung-wie ist Euer Weg?
Hm das ist ne ziemlich schwierige Frage, weil jeder Mensch anders empfindet.
Hier haben schon einige die Mäusehaltung aufgegeben, weil sies auf die Dauer nicht ertragen haben, immer wieder Abschied zu nehmen.
Meine persönliche Meinung dazu:
Ich finde, es gehört zum Leben dazu - das Sterben meine ich. Damit schließt sich der Kreis und so muss es sein.
Deshalb gehört es für mich auch mit dazu, dass ich auch den letzten Weg mitgehe, egal wie schmerzhaft er für mich sein wird, egal ob beim Menschen oder beim Tier.
Ich könnte niemanden anderen schicken um mein Tier einschläfern zu lassen, das mein Leben geteilt hat.

Aber wie gesagt, jeder Mensch empfindet anders, geht mit Verlust und Trauer anders um. Es gibt kein Richtig oder Falsch, jeder muss für sich herausfinden wie er damit umgehen kann bzw. muss.

Ich hoffe Du findest Deinen Weg. ;-)
 
Für mich war das super schlimm, als die erste Maus gestorben ist ... Ich habe die ganze Nacht durch geweint und es wurde erst besser, als wir am nächsten Morgen den "Regenbogentopf" gekauft haben und ihn beerdigt haben. In meinem Umfeld konnte es damals niemand verstehen, dass ich so regaiert habe (mit 25 *Vogelzeig*).
Mittlerweile sind noch 2 andere gestorben, da wurde es besser. Habe zwar geweint, aber nicht mehr so lange und so schlimm wie bei dem ersten. Und wie bereits erwähnt, mir hat es sehr geholfen die Mäuse zu beerdigen und eine Kerze anzuzünden (So doof das klingt).

Ich finde es ist wichtig und legitim Deine Trauer auszuleben und somit auch zu bewältigen. *drück* Denk einfach an die schöne Zeit zurück und wie gut es den Kleinen bei dir geht/gegangen ist.
 
ich hab schon vorher überlegt, ob ich überhaupt antworten soll.
Trauer ist doch was persönliches und jeder reagiert anders....

Bei mir wars bei der zweiten Maus am schlimmsten, von den Gefühlen her, nicht von den Tränen her - mein kleiner Opi, extrem menschenfixiert und dann wurde er auch noch richtig alt; 2 3/4 Jahre...
8 Jahre später und viele Mäuse später ist es aber inzwischen was anderes.
Es macht bei mir aber auch nen Unterschied, ob die Maus eingeschläfert werden muss oder sie zuhause sterben darf.
Bei jeder Einschläferung musste ich weinen.
Bei den ersten sogar schon auf der Hinfahrt, die komplette Zeit im Wartezimmer sowie beim Arzt.
Wenn Du nicht nen total doofen Arzt erwischst, dann hat der zumindest einen mitfühlenden Blick für dich übrig und ein paar nette Worte, fand ich immer sehr nett, auch wenns nicht viel geholfen hat.
Inzwischen verdrücke ich dann meist auf der Heimfahrt dann ein paar Tränen.
Stirbt ein Mausi daheim, trauere ich gar nicht mehr groß, das macht wohl einfach die Zeit...

Ich für mich muss die Mäuse auch nicht zwingend beerdigen, das brauche ich nicht. Eingeschläferte Mäuse lasse ich beim Tierarzt.

Wenn Du aber das Gefühl hast, Du würdest sie lieber beerdigen, dann mach das.
Da gibts so unterschiedliche Methoden, an die Sache ranzugehen.
und vielleicht ist daher der erste Todesfall so schlimm und wird so gefürchtet -es gibt kein Richtig und kein Falsch. Mach das, was dir jetzt als "gut" erscheint... Mit der Zeit hast Du dann deinen eigenen Weg gefunden und weißt, was Du brauchst und was nicht :)

*drück*
 
Vielen Dank für Eure Antworten *drück*

Es hat mir wirklich sehr geholfen. Es ist schön das man nicht alleine ist.

Ich war dabei als sie eingeschläfert wurde, ich fand es schrecklich und wäre fast umgekippt, bis zum Schluß hatte ich Hoffnung das die Tierärztin ihr noch ne Chance gibt.

Beim Arzt war ich tapfer aber im Auto mußte ich dann weinen, bin dann nicht nach Hause, mein Freund mußte weg zur Feuerwehr wegen dem Hochwasser und ich wollte nicht alleine sein, habe mit meiner Mama Sekt getrunken und den Sport Heute sausen lassen. Nun bin ich wieder alleine zu Hause und die Taruer hat mich nochmal gepackt. Ich hoffe das ich alles richtig gemacht habe. Ich wünsche mir das ich solche Entscheidungen sobald nicht nochmal treffen muß.

Ich sehe es wie Lumi, als ich Peggy damals tod im Käfig gefunden habe, war es hart, ich habe auch geweint aber ich war froh das sie in ihrem zu Hause eingeschlafen war.

Über Leben und Tod entscheiden zu müßen ist einfach nur Sch... ich mache mir gedanken ob wir überhaupt das Recht dazu haben und könnte schon wieder *heul*

Ich vermisse meine kleine "Dumpfbacke".

Danke euch nochmal.
 
Erstmal *drück*

Ich habe auch schon viele Tiere bei mir kommen und gehen sehen. Bei einigen war ich beim Einschläfern dabei, bei einigen nicht, weil uns während meiner Ausbildung 200km trennten.
Wenn eines meiner Tiere gehen muss, stelle ich immer ein Teelicht in ein schönes Glas und lasse dieses am Fenster komplett herunterbrennen, um dem Tier quasi den Weg 'rüber' zu leuchten. Hilft mir immer sehr =)

Da wir einen eigenen Garten haben, sind auch alle meine Tiere dort begraben und bekommen einen eigenen kleinen Stein. Aufgrund der Grabbeigaben sieht man allerdings auch so, wo meine Tierchen verteilt sind. Der Hafer und Sonstiges wird im Sommer dann immer abgeerntet und meinen Tieren die zu dem Zeitpunkt bei mir leben gegeben.

Aber was hier einige schon geschrieben haben... Einschläfern ist nie schön, aber ich bin danach meist sehr erleichtert, da das Tier nicht mehr leiden muss.
 
Das mit dem Teelicht hab ich auch gemacht, wenn das Wetter es zugelassen hat. Bei Helmut gibt's hier im Forum auch ein Foto davon.

Einschläfern ist nie schön, das stimmt - bzw. es stimmt nur teilweise. Das wirklich Üble ist der Grund, wieso man diesen Schritt gehen muss. Das Einschläfern selber ist konsequenterweise eigentlich nur die Erlösung und Befreiung von der Qual.
In der Natur würde diese Aufgabe ein Fressfeind erledigen.

Ich hatte vor einigen Wochen genau den gegenteiligen Fall - allerdings nicht bei Tieren:
Mein Großvater lag auf der Intensivstation, er hatte einen Kreislaufzusammenbruch, und bei der Gelegenheit dann im Anschluss gleich noch mehrere Schlaganfälle. Als ich ihn auf der Intensiv besuchte, lag er nur teilnahmslos und völlig abwesend da, hat krampfartig geatmet - immerhin noch selber (künstliche Beatmung hat er nach Patientenverfügung kategorisch abgelehnt) - die Augen halb zugekniffen, starr, trüb, verfärbt - genau so, wie man es auch von den Mäusen nach 'nem Schlaganfall kennt.
Und ganz ehrlich: ich hab geflucht, dass man ihn nicht einfach gehen lassen kann.
6h nach dem ich gegangen bin hat er's dann zum Glück endlich aus eigener Kraft geschafft.

Nicht das Einschläfern ist das Gemeine an der Geschichte - sondern die Umstände, die in diese Situation geführt haben, und die haben wir meistens weder in der Hand, noch können wir die Bürde vom Tier nehmen. Wir können also nur noch das Zweitbeste für die Maus tun - oder es ihr verweigern.
 
@Jaw- Das mit deinem Opa tut mir sehr leid und ich verstehe deine Gedanken *drück*


Ich habe mich nur so schlecht gefühlt, zu sehen wie diesem kleinen Wesen das Leben ausgehaucht wird, schon wo ich sie eingefangen habe war ich drauf und dran sie wieder in den Käfig zu setzen. Es ist halt ein schwerer Schritt. Vielleicht fällt es einem mit der Zeit leichter, Routine wird es für mich bestimmt nie, dafür liebe ich die Stinkis viel zu sehr.

Schlimm ist dieses ständige rechtfertigen für das was man tut, man bekommt ja kaum Verständnis dafür eine Maus überhaupt zu behandeln geschweige denn einzuschläfern...traurig...traurig...für mich sind meine Mäuse mehr wert als manch Mensch der mir begegnet ist.

Danke Euch nochmal, ich bin froh das ich dieses Thema eröffnet habe. Mir hat es sehr geholfen *drück*
 
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