Tumor operieren?

Ich finde halt auch immer den Vergleich mit einem Menschen gut.. stell dir mal vor, du hättest einen Tumor, der in Relation dazu so groß ist. Das Ding wäre riiiiiiiesig, wenn es schon bei einer kleinen Farbmaus kirschgroß ist. Da reicht faustgroß absolut nicht aus.. und dass so ein Riesending nicht auf Gewebe, Nerven, Muskulatur etc. drückt kann ich mir nicht vorstellen, wozu haben wir denn Schmerzrezeptoren, die auf Druck reagieren?

Ich sehe es wie Beere und lunar, hier geht es nicht darum, gesunde und aktive Tiere aus dem Leben zu reißen. Wenn der Tumor aufgeht, während du schläfst oder bei der Arbeit bist, dann kannste dem Tier auch nicht mehr helfen..

Letzten Endes ist es natürlich deine Entscheidung, du hast das Tier vor dir, wir nicht.. aber bitte mach nicht den Fehler, sie nicht gehen zu lassen, weil du an ihr hängst. Das ist nur menschlich, aber dem Tier gegenüber nicht fair.
 
Liebe Leute, ich nehme mir Eure Einwände bestimmt zu Herzen. Es ist auch nicht so, daß ich die Maus nicht gehen lassen könnte. Aber im Moment wüßte ich nicht, wie ich den Wunsch, die Maus einzuschläfern, gegenüber der TÄ begründen könnte.

Sie ist eine "Mausekundige" hier von der Forum-Liste, und ich hatte wirklich einen guten Eindruck von ihr (liebevoll und kompetent mit den Mäusen und sehr freundlich). Ich hatte extra gefragt, ob die Maus leidet und Schmerzen hat, aber sie meinte, daß ein Tumor als solcher keine Schmerzen bereitet, erst, wenn innere Organe betroffen sind. Sie hatte die Varianten "operieren" oder "so lassen" vorgeschlagen.

Aus dem gesamten Verhalten der Maus, das gegenüber früher bislang unverändert ist, kann ich nicht erkennen, daß es ihr schlecht gehen würde.

Ich zögere auch mit dem Einschläfern, weil aus meiner 5er-Gruppe, die seit Juni zusammen war, erst am 8. November eine Maus verstorben ist und die restlichen 4 fast einen ganzen Monat gebraucht haben, um sich neu zu sortieren. Am Anfang gab es zwischen drei Mäusen richtig bösen Zank, dann sind eine Zeit lang alle ihrer eigenen Wege gegangen, und erst jetzt ist wieder ein Gruppenzusammenhalt entstanden. Die Maus mit dem Tumor wird noch früh genug nicht mehr dabei sein, so daß die anderen dann wieder den Streß haben, sich umzustellen.
 
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Hallo,

irgendwie kann ich mich jetzt doch nicht mehr raushalten.

Das ist nur menschlich, aber dem Tier gegenüber nicht fair.

Ich glaube nicht, dass wir wissen können, was dem Tier gegenüber fair wäre. Und ich finde es recht vermessen, anzunehmen, dass man es wüsste. Ein Leben mit Schmerzen muss nicht gleich ein unlebenswertes Leben sein! Mein Vater lebt auch unter permanenten Schmerzen und dennoch genießt er sein Leben, wenn auch vielleicht nicht so sehr wie ein völlig Gesunder. Was eine Maus für ein Schmerzempfinden hat vermag hier sicherlich niemand zu beurteilen. Insofern gibt es kein richtig und kein falsch. Ich habe auch überhaupt nicht den Eindruck, dass mus musculus die Maus aus Egoismus nicht gehen lassen möchte. Ihr betont zwar immer, was ihr (!) tun würdet, dennoch erscheint das sehr stark so, dass das das einzig richtige wäre und ich finde, dass man niemandem in den Mund legen sollte, wann er ein Tier einzuschläfern hat. Sicherlich kann man Anregungen geben, aber die letztendliche Entscheidung sollte bei dem liegen, der das Tier kennt und diese Entscheidung sollte auch akzeptiert werden, auch wenn man selbst anders handeln würde.

Der Maus wünsche ich alles Gute und noch ein paar schöne Tage.

Liebe Grüße,
trulla

Edit: Huch, war ich langsam..... Aber ich hab auch einhändig links getippt :D
 
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Huhu,

ich habe ja extra geschrieben, dass es das ist, was ich tun würde - das war einfach nur meine persönliche Einschätzung und kein "du musst das jetzt auch so machen, denn das ist das einzig Richtige." ;-)

Aber ich habe beides schon erlebt: Geplatzer Tumor (und der war kaum erbsengroß!) und das Tier ist verblutet... und Tumortiere, die am Abend noch ganz normal wirkten und wo ich dachte "hey, der geht es ja noch richtig super" und die am nächsten Tag unter Schmerzen in einer Ecke hockten und sich kaum noch rührten, weil sie es eben nicht mehr überspielen konnten...

Ich fand einfach, dass die Aussage, der Tumor störe die Maus und sie könne sich auch nicht mehr so wie früher bewegen, Anzeichen dafür sind, dass sie eben nicht noch ganz genau wie früher ist und sich nichts in ihrem Verhalten verändert hat.

Natürlich ist und bleibt es deine eigene Entscheidung und du wirst sicher das Richtige tun. Ich hab nur leider schon viel zu oft gelesen und kenne es auch aus dem Bekanntenkreis, dass zu lange gewartet wird und man sich dann am Ende Vorwürfe macht, dass das Tier gelitten hat... *seufz*

Es ist schon so wie Trulla sagt: Es ist sehr schwierig, das zu entscheiden, und niemand wird in der Lage sein genau den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen. Aber dafür ist das Forum hier ja da: Andere teilen dir ihre Erfahrungen mit und ihre persönliche Einschätzung, weil man manchmal selbst nicht weiß, wie man handeln soll, ob es zu früh ist oder zu spät etc.

Ich habe bei meiner ersten Tumormaus vieeeel zu lange gewartet, da hatte ich gerade erst 3 Monate lang Mäuse und sie hatte am Ende einen gigantischen Tumor, aber ich dachte damals auch: "Sie läuft noch rum, sie frisst und trinkt, sie ist sogar im Laufrad, kuschelt mit den anderen, baut ein Nest... wird also nicht so schlimm sein." War es aber... als ich sie dann erlösen ließ, war der Tierarzt ordentlich entsetzt, tastete später das tote Tier ab und stellte fest, dass der Tumor auch nach innen wuchs... was sie für Schmerzen gehabt haben muss, dass der Tumor da innen auf Organe gedrückt hat, will ich gar nicht wissen... *seufz*

Niemand kennt deine Maus besser als du, niemand hier hat sie gesehen und weiß, wie sie sich verhält, das weißt du am besten. *drück*Ich denke auch nicht, dass du sie nur aus Egoismus am Leben erhalten willst, weil du dich nicht trennen kannst, so hatte ich das auch nicht gemeint, du machst dir ja schon viele Gedanken und wägst ab.

Wie gesagt: es ist deine Entscheidung. *drück*
 
Hey Beere,

finde ich gut, dass du dich jetzt nochmal so geäußert hast =)
Ich weiß, dass ihr eure Aussagen immer als eigene Meinung betont habt, aber wie ich schon sagte, es kam eben so rüber, als wäre dass auch die richtige Lösung und es klang schon auch ein bisschen vorwurfsvoll gegenüber mus musculus und das fand ich in dem Moment ein bisschen unfair.

Ich wollte eigentlich hauptsächlich sagen, dass es vielleicht auch richtig sein kann zu warten, auch wenn die Maus dann einen Tag unter Schmerzen leidet. Das ist eine heikle Sache, das weiß ich. Aber ich habe durchaus auch schon einen Tag unter schrecklichen Schmerzen gelitten, sicherlich ist das nicht schön, aber ich (zumindest als Mensch, als Maus weiß ich es natürlich nicht), kann das ertragen und das gehört eben manchmal auch zum Leben. Sterben ist ein natürlicher Prozess, der jedes Lebewesen normalerweise irgendwann begleitet. Bei Haustieren setzen wir dem eben oft vorher ein Ende. Ob das richtig und falsch ist, das weiß leider leider niemand.
 
Huhu,

naja, das ist eben ein sehr großes Feld, wo jeder anders denkt und entscheiden würde...

Wer mal erlebt hat, wie ein Krebspatient über Monate hinweg immer schwächer wird, furchtbare Schmerzen hat und nur noch sterben will, aber nicht kann/darf, wird hier vielleicht auch anders entscheiden, weil er bei seinen Tieren dann die Möglichkeit hat, genau dieses Leid (und für eine Maus mit 1,5 Jahren Lebenserwartung sind ein paar Tage ja eine viel längere Zeit als für uns) zu beenden, bevor es unerträglich wird.

Und das ist genau wieder der Punkt: woher weiß man, wann es für das Tier untragbar wird? Hat es das Bewusstsein, dass es sterben wird? Würde es uns mitteilen, dass es nicht mehr will, wenn es könnte?

Im Endeffekt bleibt es eben an jedem Halter selbst hängen und er/sie muss die Entscheidung treffen und sie verantworten.

Ich bin sicher kein Fan von "Lass uns mal gesunde Tiere einschläfern", aber wenn ich weiß, dass ein Tier bald unter schweren Schmerzen sterben wird und es vielleicht sogar schon erste Anzeichen dafür gibt, dann will ich ihm das ersparen.
 
Ja, das ist schon fast eine Glaubensfrage...
Ich wollte hier auch eigentlich (*heilig*) gar keine Grundsatzdiskussion anfangen. Ich hatte nur das Gefühl, ich müsste mus musculus ein bisschen "verteidigen" bzw. in ihrer Meinung unterstützen.
 
Ich will jetzt nichts weiter zum Thema Einschläfern sagen, da ist mMn alles gesagt.
Ich will aber nochmal drauf hinweisen, dass man einer Maus, die evtl. Schmerzen haben könnte durchaus prophylaktisch Schmerzmittel geben kann. Hab ich schon gemacht (nicht bei Tumor, aber bei Kratzgeschichten) und ich hab damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Man weiß ja auch nicht, ob der Tumor evtl. schon gestreut hat und vielleicht doch Organe befällt.
Nur so als Idee. ;-)

Alles Gute für die Maus =)
 
Hallo zusammen, erstmal danke der Nachfrage.

Der Maus geht es unverändert, sie nimmt wie bisher am mausigen Leben teil. Sie kratzt aber nicht mehr so viel, so daß die verschorfte Haut auf dem Tumor abheilt. Es hat sich schon wieder ein leichter Flaum gebildet *Herz*

Die TÄ konnte nicht sagen, was für ein Tumor es ist. Muß ja nicht bösartig sein. Aber das mit dem Schmerzmittel werde ich dort trotzdem mal erfragen.

Gute Nacht allerseits.
 
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