Hallo!
Wir haben uns entschieden die Tumore operieren zu lassen. Ich schreib euch hier mal die Geschichte, vielleicht hilfts wem. Das ging alles sehr schnell, man sollte sich nicht viel Zeit lassen beim Entscheiden, das geht manchmal rasant (zumindest bei uns):
ENTDECKUNG
Zwei Mäuschen haben innerhalb von 2-3 Tagen feste Knubbel entwickelt. Weil das parallel geschah dacht ich zuerst von Bißwunden vielleicht (es waren kleine Kratzer zu sehen). Aber innerhalb zweier Tage wuchsen die zu fast Traubengroßen Knoten. Bei einer am Rücken, bei der anderen auf der Schulter und unter der Flanke gleich noch einer. Zuerst ließen sich alle frei bewegen. Nach drei Tagen saß dann einer an der Haut oben fest an, und bei einem anderen hat sich das Mäusi gebissen, und der Knubbel teilte sich in zwei kleinere.
Ich hab mir innerhalb der 3-4 Tage seit Feststellen der Knoten immer wieder Hoffnung gemacht: vielleicht doch Abszesse. Meine Haustierärztin bei der ich sofort nach Entdeckung war, meinte, das könnte schon sein, auch wegen der Zeitgleichheit. Ich solle weiter beobachten (1-2 Wochen), vielleicht gehts weg. Als Behandlung meinte sie:
BAYTRIL und RIMADYL
Die beiden Medis kennen wir in unsrem Mäusehaushalt schon von anderen Geschichten (Schnupfen und Gebährmutterentzündung). Also:
0,01ml Baytril (2,5%) pro Maus, 2x täglich
1/16 einer 20mg Tablette pro Maus, 2xtäglich
Behandlung war das keine, wohl eher präventive Schadensbegrenzung falls was platzen sollte.
Die Mäuse waren jeden Tag mehr in Ihrer Bewegung eingeschränkt, und haben sich von der Gruppe abgesondert beim Schlafen.
Ich hab dann schwere Herzens akzeptiert, dass es wohl ziemlich wahrscheinlich Tumore sind, und es jetzt entweder Richtung Einschläfern geht, oder doch was tun.
KLINIK
Wir sind dann in die Veterinärmedizinische Uni.
Untersuchung: Klar, es muss operiert werden. Egal ob Tumor oder Abszess (wobei die Ärztin das fast ausschloss, weil so hart und bei einer eben mit der Haut verwachsen). Die Ärzte dort waren echt super: Die operierende Ärztin, ein Assistent und die Anäsesistin waren da. Gewogen, abgetastet, Risiko und Chancen erklärt.
CHANCEN / Risiken
Wenn alles gut geht, dann könnten die Mäuse (beide sind ca. 1,5 Jahre alt) locker noch eine gute Zeit leben. Das entfernen der Massen sei weniger das Problem meinten sie, was nicht passieren dürfte: Blutung während der OP, die Nachsorge müsse top passen, und man kann nur hoffen dass es nicht rezidiv/also wieder nachwächst falls bösartig.
Wir haben beide operieren lassen.
OP verlief gut.
Eine Maus sei wach, und gut aufgelegt (bewegt sich, trinkt, frißt)
Die zweite machte den Ärzten Sorgen: flache Atmung, kaum Bewegung. Sie könne ihr linkes Pfötchen auch kaum benutzen, weil sie am Rücke soviel Haut wegnehmen mussten, dass es jetzt verkürzt sei. Außerdem hat sie nachgeblutet, was kein gutes Zeichen sei.
Ich bin mit den Mäusis nachhause dann.
NACHSORGE post-OP:
In eine kleinere Kiste (ca 30x50cm), weg von den anderen Mäusen. Nur mit Küchenrolle. Ich hab zuerst ein kleines Häuschen aufgestellt, damit sie schlafen können, aber eine Maus (die besser beinand war) hat herumgeturnt drauf, obwohl sie getaumelt hat und noch sehr schwach war. Also man sollte wirklich NIX drin haben, außer Papierschnipsel und Klopapierstriefen ein kleines Nest bauen.
Ich hatte natürlich Wasser drin, und am Boden ein bisschen Futter (nur große Sachen wie Haferflocken - keine kleinen Körner, die wären in die Wunde gekommen). Ich hab noch bissl Nutrical reingetan, und ein kleines Stück hartes Brot. Und GURKENstücke (!)
Die fittere Maus hat gleich getrunken, und bisschen gefressen.
Die Schwache hats aber kaum geschafft sich zu bewegen. Die Gurken waren voll wichtig, die hat sie ganz langsam gefressen, das war weich genug und hat Flüssigkeit gespendet.
Da die zweite schwache Maus noch nachgeblutet hat, mussten wir so einen post-OP Sponge draufdrücken. Den lässt sie Gott sei dank drauf, der hat das sofort gestillt.
TRENNEN der MÄUSE in der 1. Nacht
Da die eine fit war, und die andere so schwach, hab ich mich entschieden sie während der Nacht zu trennen. Ich wollte sie unbedingt zusammen lassen, aber die eine hat die andere aus dem Nest vertrieben und gezwickt. Also getrennt.
1. TAG
Medikamente bekommen sie nach wie vor BAYTRIL (antibiotikum) und RIMADYL (Entzündungshemmer). 1x täglich (0,01ml pro Maus, 1/8 einer 20mg Tablette pro Maus). Ich misch es entweder ins Nutrical, oder, das fressen sie ganz sicher, in etwas Sahne. Ich bin sehr froh, dass sie das beide aufschlecken, denn ich will sie ungern mit der Spritze füttern (obwohl sie das kennen, is das doch viel Stress). Müsst ich sonst aber.
Beide sind am 1. Tag nach der OP merlich besser. Die schwache Maus hat aufgeholt, atmet normal, spaziert herum, frißt.
Ich hab sie dann wieder beide gemeinsam in die Box getan (ca. 30x50cm). Das geht jetzt gut. Ich hab 2 so kleine und niedrige "Iglu"-artige Häuser aus Klopapier gebastelt mal (kennt ihr vielleicht: Klopapier um einen Luftballon und trocknen lassen, dann einfach in der Hälfte durchschneiden). Das geht, selbst wenn sie raufklettern is das niedrig genug. Und sie können sich beide (gemeisam oder seperat) zurücziehen. Gemeinsam liegen wollen sie immer noch nicht.
Ab und zu schalt ich von oben herab eine Infrarot Lampe (für Terrarium Tiere) ein, damit sies warm haben. Nicht zu heiß, und nicht den ganzen Tag, so Stundenweise.
2. Tag.
Am 2. Tag (heute) unverändert gut. Leichte Besserung bei beiden. Fressen is gut, Trinken is gut. Bewegung wird bei beiden besser. Die eine kann sogar ihr Pfötchen wieder zum Fressen benutzen. Wir sind vorsichtig optimistisch.
Jetzt wo es Ihnen besser geht merkt man sie fangen an an den Wunden zu zupfen, sich dort mehr zu putzen. Die Ärztin meinte, sie werden auch kratzen. Solange passiert das nicht. Je länger die Wunden heilen können, desto besser. Die Ärztin meinte, nach 3 Tagen is das bei Mäusen gut geheilt, davor muss man halt aufpassen, und eventuell echt imemr wenn sie wach sind beobachten (ha! nicht so einfach).
AUSSICHT:
10 Tage sollen sie so hausen. Ohne Klettern, ohne Mäusefreunde. Unter Beobachtung. Solange es besser wird, erspar ich Ihnen auch einen tierarztbesuch. Die Medis soll ich ca. 5 Tage geben (eventuell 7). Ich werd dann nach ner Woche wenn nötig zur Haustierärztin gehen.
KOSTEN (an Leid und Geld)
Ob es das "wert" war? Also, es ist schon eine qual für die Mäusis am OP Tag (der Stress mit dem Hinfahren, Untersuchen) und dann die 2 Tage nach der OP. Da sind sie richtig arm. Ob das vertretbar is an Tierleid ... bin da selbstkritisch, viellleicht hätt ichs Ihnen ersparen sollen. Und sie 2 Wochen weiterleben lassen bis es Ihnen schlechter gegangen wäre, und dann einschläfern.
Aber wenn sie jetzt wirklich ein gutes Leben noch haben (und schon nach 2 Tagen bewegen sie sich wieder besser als vorher mit den Tumoren), dann wars mir das wert.
Pro Maus 180 Euro (inkluse Voruntersuchung, 1 Tag stationär, Medikamente und Labor). Also vielleicht für manche doch viel Geld. Für mich ok.
Soweit,
ein Erfahrungsbericht.
Wir hoffen jetzt dass alles gut weiter geht, und nix nachwächst (obwohl ... realisitischerweise ... wird uns das nicht ewig erspart bleiben).
Lg, Simu
Wir haben uns entschieden die Tumore operieren zu lassen. Ich schreib euch hier mal die Geschichte, vielleicht hilfts wem. Das ging alles sehr schnell, man sollte sich nicht viel Zeit lassen beim Entscheiden, das geht manchmal rasant (zumindest bei uns):
ENTDECKUNG
Zwei Mäuschen haben innerhalb von 2-3 Tagen feste Knubbel entwickelt. Weil das parallel geschah dacht ich zuerst von Bißwunden vielleicht (es waren kleine Kratzer zu sehen). Aber innerhalb zweier Tage wuchsen die zu fast Traubengroßen Knoten. Bei einer am Rücken, bei der anderen auf der Schulter und unter der Flanke gleich noch einer. Zuerst ließen sich alle frei bewegen. Nach drei Tagen saß dann einer an der Haut oben fest an, und bei einem anderen hat sich das Mäusi gebissen, und der Knubbel teilte sich in zwei kleinere.
Ich hab mir innerhalb der 3-4 Tage seit Feststellen der Knoten immer wieder Hoffnung gemacht: vielleicht doch Abszesse. Meine Haustierärztin bei der ich sofort nach Entdeckung war, meinte, das könnte schon sein, auch wegen der Zeitgleichheit. Ich solle weiter beobachten (1-2 Wochen), vielleicht gehts weg. Als Behandlung meinte sie:
BAYTRIL und RIMADYL
Die beiden Medis kennen wir in unsrem Mäusehaushalt schon von anderen Geschichten (Schnupfen und Gebährmutterentzündung). Also:
0,01ml Baytril (2,5%) pro Maus, 2x täglich
1/16 einer 20mg Tablette pro Maus, 2xtäglich
Behandlung war das keine, wohl eher präventive Schadensbegrenzung falls was platzen sollte.
Die Mäuse waren jeden Tag mehr in Ihrer Bewegung eingeschränkt, und haben sich von der Gruppe abgesondert beim Schlafen.
Ich hab dann schwere Herzens akzeptiert, dass es wohl ziemlich wahrscheinlich Tumore sind, und es jetzt entweder Richtung Einschläfern geht, oder doch was tun.
KLINIK
Wir sind dann in die Veterinärmedizinische Uni.
Untersuchung: Klar, es muss operiert werden. Egal ob Tumor oder Abszess (wobei die Ärztin das fast ausschloss, weil so hart und bei einer eben mit der Haut verwachsen). Die Ärzte dort waren echt super: Die operierende Ärztin, ein Assistent und die Anäsesistin waren da. Gewogen, abgetastet, Risiko und Chancen erklärt.
CHANCEN / Risiken
Wenn alles gut geht, dann könnten die Mäuse (beide sind ca. 1,5 Jahre alt) locker noch eine gute Zeit leben. Das entfernen der Massen sei weniger das Problem meinten sie, was nicht passieren dürfte: Blutung während der OP, die Nachsorge müsse top passen, und man kann nur hoffen dass es nicht rezidiv/also wieder nachwächst falls bösartig.
Wir haben beide operieren lassen.
OP verlief gut.
Eine Maus sei wach, und gut aufgelegt (bewegt sich, trinkt, frißt)
Die zweite machte den Ärzten Sorgen: flache Atmung, kaum Bewegung. Sie könne ihr linkes Pfötchen auch kaum benutzen, weil sie am Rücke soviel Haut wegnehmen mussten, dass es jetzt verkürzt sei. Außerdem hat sie nachgeblutet, was kein gutes Zeichen sei.
Ich bin mit den Mäusis nachhause dann.
NACHSORGE post-OP:
In eine kleinere Kiste (ca 30x50cm), weg von den anderen Mäusen. Nur mit Küchenrolle. Ich hab zuerst ein kleines Häuschen aufgestellt, damit sie schlafen können, aber eine Maus (die besser beinand war) hat herumgeturnt drauf, obwohl sie getaumelt hat und noch sehr schwach war. Also man sollte wirklich NIX drin haben, außer Papierschnipsel und Klopapierstriefen ein kleines Nest bauen.
Ich hatte natürlich Wasser drin, und am Boden ein bisschen Futter (nur große Sachen wie Haferflocken - keine kleinen Körner, die wären in die Wunde gekommen). Ich hab noch bissl Nutrical reingetan, und ein kleines Stück hartes Brot. Und GURKENstücke (!)
Die fittere Maus hat gleich getrunken, und bisschen gefressen.
Die Schwache hats aber kaum geschafft sich zu bewegen. Die Gurken waren voll wichtig, die hat sie ganz langsam gefressen, das war weich genug und hat Flüssigkeit gespendet.
Da die zweite schwache Maus noch nachgeblutet hat, mussten wir so einen post-OP Sponge draufdrücken. Den lässt sie Gott sei dank drauf, der hat das sofort gestillt.
TRENNEN der MÄUSE in der 1. Nacht
Da die eine fit war, und die andere so schwach, hab ich mich entschieden sie während der Nacht zu trennen. Ich wollte sie unbedingt zusammen lassen, aber die eine hat die andere aus dem Nest vertrieben und gezwickt. Also getrennt.
1. TAG
Medikamente bekommen sie nach wie vor BAYTRIL (antibiotikum) und RIMADYL (Entzündungshemmer). 1x täglich (0,01ml pro Maus, 1/8 einer 20mg Tablette pro Maus). Ich misch es entweder ins Nutrical, oder, das fressen sie ganz sicher, in etwas Sahne. Ich bin sehr froh, dass sie das beide aufschlecken, denn ich will sie ungern mit der Spritze füttern (obwohl sie das kennen, is das doch viel Stress). Müsst ich sonst aber.
Beide sind am 1. Tag nach der OP merlich besser. Die schwache Maus hat aufgeholt, atmet normal, spaziert herum, frißt.
Ich hab sie dann wieder beide gemeinsam in die Box getan (ca. 30x50cm). Das geht jetzt gut. Ich hab 2 so kleine und niedrige "Iglu"-artige Häuser aus Klopapier gebastelt mal (kennt ihr vielleicht: Klopapier um einen Luftballon und trocknen lassen, dann einfach in der Hälfte durchschneiden). Das geht, selbst wenn sie raufklettern is das niedrig genug. Und sie können sich beide (gemeisam oder seperat) zurücziehen. Gemeinsam liegen wollen sie immer noch nicht.
Ab und zu schalt ich von oben herab eine Infrarot Lampe (für Terrarium Tiere) ein, damit sies warm haben. Nicht zu heiß, und nicht den ganzen Tag, so Stundenweise.
2. Tag.
Am 2. Tag (heute) unverändert gut. Leichte Besserung bei beiden. Fressen is gut, Trinken is gut. Bewegung wird bei beiden besser. Die eine kann sogar ihr Pfötchen wieder zum Fressen benutzen. Wir sind vorsichtig optimistisch.
Jetzt wo es Ihnen besser geht merkt man sie fangen an an den Wunden zu zupfen, sich dort mehr zu putzen. Die Ärztin meinte, sie werden auch kratzen. Solange passiert das nicht. Je länger die Wunden heilen können, desto besser. Die Ärztin meinte, nach 3 Tagen is das bei Mäusen gut geheilt, davor muss man halt aufpassen, und eventuell echt imemr wenn sie wach sind beobachten (ha! nicht so einfach).
AUSSICHT:
10 Tage sollen sie so hausen. Ohne Klettern, ohne Mäusefreunde. Unter Beobachtung. Solange es besser wird, erspar ich Ihnen auch einen tierarztbesuch. Die Medis soll ich ca. 5 Tage geben (eventuell 7). Ich werd dann nach ner Woche wenn nötig zur Haustierärztin gehen.
KOSTEN (an Leid und Geld)
Ob es das "wert" war? Also, es ist schon eine qual für die Mäusis am OP Tag (der Stress mit dem Hinfahren, Untersuchen) und dann die 2 Tage nach der OP. Da sind sie richtig arm. Ob das vertretbar is an Tierleid ... bin da selbstkritisch, viellleicht hätt ichs Ihnen ersparen sollen. Und sie 2 Wochen weiterleben lassen bis es Ihnen schlechter gegangen wäre, und dann einschläfern.
Aber wenn sie jetzt wirklich ein gutes Leben noch haben (und schon nach 2 Tagen bewegen sie sich wieder besser als vorher mit den Tumoren), dann wars mir das wert.
Pro Maus 180 Euro (inkluse Voruntersuchung, 1 Tag stationär, Medikamente und Labor). Also vielleicht für manche doch viel Geld. Für mich ok.
Soweit,
ein Erfahrungsbericht.
Wir hoffen jetzt dass alles gut weiter geht, und nix nachwächst (obwohl ... realisitischerweise ... wird uns das nicht ewig erspart bleiben).
Lg, Simu
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