Verwöhnte Maus

Caltha

Tunnelbauer*in
Messages
30
Reaction score
0
Hallo Miteinand,

ich bin in absoluter Neuling in Foren und bitte um Nachsicht bei Fehlern. Auch den vielen Text bitte ich zu entschuldigen, aber die Vorgeschichte von Goldie ist bei dem Problem wichtig.

Ich habe hier schon einige Zeit mit gelesen und schöne Tipps erhalten. Nun habe ich ein Problem, was sicher nicht so häufig vorkommt.

Im Oktober letzten Jahres habe ich eine Satin-Maus auf der Straße gefunden. Da wir noch nie Nager hatten, waren wir etwas überfordert. Aber mit Hilfe des Tierheims Berlin (telefonisch sehr geduldig) und nachlesen in eurem Forum haben wir die Kleine aufgepäppelt und nach Abwartung, ob Mausebär ihre Gesellschaft (war aber nicht schwanger) schon dabei hat, haben wir eine Satin-Maus dazugekauft. Das Tierheim hatte zu der Zeit keine einzelne Maus und uns wurde vom Tierarzt und vom Tierheim der Tierladen empfohlen.

Die Vergesellschaftung wurde genau nach Anweisung durchgeführt, was wir uns hätten sparen können, da es Liebe auf den ersten Blick war.

Nun ist unser Mausebär überraschend an einem Bauchtumor gestorben. Unsere Trauer ist kaum zu beschreiben.
Mausebär war die großzügigste und liebevollste Maus auf Welt, die Goldie nur verwöhnt und betuttelt hat. Goldie musste sich um nichts kümmern, alles hat Mausebär in ihrer lieben Art erledigt.

Nun zum eigentlichen Problem: Wir vergesellschaften nun Goldie mit 3 Nasen aus dem Tierheim. Goldie hat aber von Unterwerfung gar keine Ahnung. Sie wurde nie richtig unterworfen (Mausebär war alleine durch ihr Wesen der Chef). Die Kleinen bieten sich Goldie zwar immer wieder an, aber Goldie schiebt sich nur unter sie, um geputzt zu werden.

Jetzt nach ca. 20 h hat Goldie für ihre Verhältnisse ein kleines Nest im Heu gebaut, aber immer noch keine Rangentscheidungen. Auch sind die 3 Kleinen unheimlich agil. Kennen wir von Mausebär und Goldie überhaupt nicht. Die Mistbiene (freche neue Nase) springt aus dem Stand über 50 cm hoch, was mich fast in Schwierigkeiten brachte. Goldie kann aber anhand ihrer Figur (sehr dick) nicht mithalten. Auch sind alle nur am flitzen.

Jetzt haben wir dolle angst, das Goldie unglücklich wird, weil sie nicht mithalten kann und sich deshalb die 3 neuen Nasen verbünden und sie weiter allein bleibt. Habt ihr vielleicht Tipps für uns, oder könnt ihr uns beruhigen? Gibt sich das mit der Zeit? Wäre es viellicht besser gewesen, nur eine neue Maus zu holen?

Vielen lieben Dank
Caltha
 
hey

wichtig ist erstmal zu wissen, was für Mäuse ihr habt. Denn Satinmäuse ist keine eigene Art oder Rasse.
Wobei ich mal vermute, dass ihr Farbmäuse habt, oder?
wie genau seid ihr bei der Vergesellschaftung der 4 bisher vorgegangen?
Wo haben sie sich kennengelernt,wie viel Platz haben sie jetzt?

Im Prinzip ist eine Vergesellschaftung von Weibchen bei Farbmäusen kein großes Problem, man muss es nur richtig machen.
Wichtig ist, dass es keinen Streit gibt und niemand gejagt oder gebissen wird.
Mäusefreundschaften brauchen eine Weile. Da ist es auch anfangs okay (zwar nicht wünschenswert, aber durchaus möglich) dass sie nicht gleich ein gemeinsames Nest bauen.
Das dürfte sich aber bald erledigt haben. Denn alleine sein ist irgendwie blöd, und das merkt deine Maus. Sie wird sich wohl sicherlich bald zu den anderen dazu kuscheln.

wenn sie jetzt am Anfang der VG noch zu viel Platz haben, kann das das "extra nest" Problem noch verstärken, denn dann haben sie ja Platz, sich aus dem Weg zu gehen. Daher ist Platzmangel bei VG-Beginn so wichtig- damit werden sie gezwungen, sich miteinander zu beschäftigen =)

LG Lumi
 
Hallo =)

Jetzt nach ca. 20 h hat Goldie für ihre Verhältnisse ein kleines Nest im Heu gebaut, aber immer noch keine Rangentscheidungen. Auch sind die 3 Kleinen unheimlich agil. Kennen wir von Mausebär und Goldie überhaupt nicht. Die Mistbiene (freche neue Nase) springt aus dem Stand über 50 cm hoch, was mich fast in Schwierigkeiten brachte. Goldie kann aber anhand ihrer Figur (sehr dick) nicht mithalten. Auch sind alle nur am flitzen.

20h ist gaaar keine Zeit... meist kommt die Klärung der Rangfolge erst nach einigen Tagen (außer es gibt gleich richtigen Zoff). Sowas dauert.
Wegen dem Springen: für junge Mäuse ist das normal, hoffe ihr habt einen geschlossenen Käfig? Das bezeichnet man als Flohphase, wildes Herumgehüpfe ohne ersichtlichen Grund.

Einfach abwarten, eure Maus findet sicher Freunde bei den Kleinen. Ist halt ein wenig so wie bei Menschen: ein Rentner kann mit Teenies auch nicht so viel anfangen, von daher wäre eine VG mit etwas älteren UND jüngeren Mäusen vielleicht sinnvoller gewesen (teils stressen die jungen Hüpfer die Alten auch gerne mal, so dass sie die Rentner auch mal ne Auszeit nehmen und wo anders hingehen zum Schlafen.
Aber dafür ists nun zu spät, und Hauptsache sie hat Gesellschaft.

LG Isa
 
Wau, das ging ja flott. Vielen lieben Dank dafür.
Und beruhigt habt ihr mich auch.

Ja, es sind Farbmäuse (falsches Unterforum, wie ich gerade bemerke, sorry, bin wirklich sehr neu)

Angefangen haben wir mit einem kleinen Terrium (20x30) über Nacht habe ich daneben geschlafen (oder eher nicht). Kein gefiepe oder gejage. Die Kleinen haben sich an Goldie gekuschelt, die etwas verwirrt und hilflos wirkte. Am morgen haben wir sie in die untere Ebene (nur Streu und etwas Heu) des 80x50 Terrarium gesetzt. (die Mistbiene kann vielleicht zwicken). Ja, Gitter ist jetzt oben drauf, was freudig zum Klettern angenommen wird.Kein gejage oder gefiepe. Nur halt, dass Goldie alleine ist. Ins Nest haben sich übrigens 2 dazugelegt "freu".
Von einer älteren Maus hat uns der Tierarzt abgeraten, da Goldie halt so eine Egomaus ist. Im Tierheim hätte ich gestern keine Ältere bekommen, da am Wochenende ganz viele Mäuse reingekommen sind, und sie nicht nicht wissen, welche Maus davon Mutter wird und ist.

Übrigens morgen sollen wahrscheinlich 1.000 Mäuse aus einem Nachlaß reinkommen. Unglaublich trauig. Aber nur Mundpropaganda.

Vielleicht mache ich mir nur zu große Sorgen. Ich will halt, das Goldie und die 3 Kleinen glücklich sind.

Liebe Grüße
Caltha
 
okay, die Nacht in der kleinen Box hört sich gut an.

Wo ihr vielleicht einen kleinen Fehler eingebaut habt: So schnell so viel Platz.
Ich würde einfach um sicher zu gehen, den Platz halbieren.
Sodass sie nicht mehr 80*50 haben, sondern nur 40*50. das reicht als Schritt 2 vollkommen aus.
Denn unter Platzmangel haben sie ja gekuschelt. Ich denke, ihr habt ihenen einfach zu schnell zu viel Platz gegeben- sodass sie eben sich ohne weiteres zwei Nester bauen konnten.
Wenn sie weniger Platz haben, dürfte sich das legen.

Du schreibst, Terrarium- oder doch eher Aquarium? Terrarien haben Schiebetüren und sind komplett aus Glas. Ein Aquarium ist oben offen (würde zu dem Gitterdeckel passen).

Habt ihr da nen Aufsatz gebastelt? nur 80*50 ist für 4 Mäuse etwas knapp. Für zwei ists okay... Könntet ihr ja als "Langzeitprojekt" mal andenken =)
 
20*30 war ein Terrarium. Und das 80*50 ist ein Aquarium mit einem 30 cm Aufsatz aus Gitter. Quasi die 2. Ebene.

Jetzt haben sich 2 neue Nasen in das Nest von Goldie gelegt und sich an sie rangekuschelt.

Drückt die Daumen und nochmals lieben Dank für eure Tipps und Hilfe.

Liebe Grüße
Caltha
 
Hallo Caltha,
ich bin auch gerade dabei, unsere Omi (19 Monate) mit 6 Youngstern (4 w. + 2 mk.) zu vergesellschaften. Sind seit Freitag dabei und nach anfänglichen Schwierigkeiten läuft das jetzt zur Zeit ganz gut. Und das Wichtigste, Omi scheint glücklich zu sein. Sie scheint uns weniger strubbelig und ist gut mit den Kleinen (9 und 11 Wochen alt) unterwegs. Es braucht halt ein bischen, wie Enir schon schrieb. Manchmal sitzt sie alleine ausserhalb des Nestes, wenn die Lütten pennen und putzt sich genießerisch und ausführlichst. Dann denke ich, sie ist froh, mal ihre Ruhe zu haben. Aber genauso schön ist es für sie, in dem großen Haufen mittendrin zu liegen.

Unsere Vorgeschichte ähnelt übrigens Eurer: Aileen ist die letzte Überlebende einer 3er-Schwesterntruppe und war dort die rangniedrigste Maus.

Falls Du mal nachlesen willst, wie es uns ergeht:

http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/verhalten/vergesellschaftung/31132-unsere-1-vergesellschaftung.html
 
Hallo Runkelruebe,

dein Thread habe ich natürlich schon gelesen. Na, da wäre ich ja auch aufgeregt. Bei Goldie ist gestern noch ein Abzess an einer Vorderpfote diagnostiziert worden. Da sie aber keine Bewegungseinschränkung oder Schmerzen hat, haben wir entschieden, noch nichts zu unternehmen. Aber der Gedanke, dass Mäuse blutrünstig sein können (für mich unvollstellbar, dass solche kleinen Miniwesen, so sein können) hat mich dann doch nachdenklich gestimmt. In Gedanken habe ich dir schon dolle die Daumen gedrückt und nun noch schriftlich. Werde aber alles weiterverfolgen.

Jetzt hat sich eine der Neuen (Milka, sieht aus wie eine Kuh:D) schon seit Stunden von den anderen zurückgezogen. Auweia, ist das aufregend. Macht man sich nicht gerade um die eine Sorgen, dann um eine andere. Aber hey, wir kriegen das hin, nicht wahr.

Eine gute Nacht euch allen und vielen Dank für die helfenden Worte.
LG
Caltha
 
Hallo!
Wenn die jetzt einzelne Maus sehr viel länger alleine rumliegt, würde ich vieleicht ein Trennbrett ins Aquarium tun, sodass der Platz etwas verkleiner wird. Dann liegen sie vielleicht allezusammen. Weil gerade am Anfang einer VG sollten möglichst alle kuscheln, damit der grade angehende Gruppenduft nicht verfliegt.
Wenn sie sich nicht beißen oder jagen ist es schonmal gut, zusammen kuscheln wäre aber noch das tüpfelchen auf dem i und ist sehr wichtig. daher: beobachten, notfalls verkleinern.

Grüße
 
Also, habe alle eure Bemerkungen und Tipps verinnerlicht und auch angewandt.

Bisher läuft es alles gut. Mal liegen sie alle zusammen, mal eine einzeln, mal die oder die zusammen. Ich denke, das wird *freu*

Nur versucht keiner eine andere zu unterwerfen. Goldie weiß einfach nicht wie das geht. Ich hoffe noch, dass sich ihre Gene erinnern.

LG
Caltha
 
Nur versucht keiner eine andere zu unterwerfen.
Mach dir mal keinen Kopf, bei Weibchen läuft das teils sehr subtil ab...
Was genau meinst du eigentlich mit UNterwerfen? Eine richtige Unterwerfungsgeste wie bei Hunden (Kehle darbieten) gibt es bei Mäusen nicht.
Teilweise reicht eine kurze Jagerei um zu sagen "ich bin Chef" oder mal ein zwicken, teils wird auch mal aufgeritten. Aber oftmals sind solche harschen Maßnahmen gar nicht nötig, und die eigentlichen Maßnahmen zur Herstellung der Rangordnung geht am Menschen oft auch vorbei. Wirst ja nicht die ganze Nacht vor dem Käfig verbringen ;-)
 
Na ja, um ganz ehrlich zu sein schlafe ich (oder eher nicht) seit 3 Tagen auf der Couch neben dem Käfig. Die 1. Nacht um unseren kranken Mausebär beizustehen (am sehr frühen morgen verließ sie uns dann). Die anderen beiden Nächte um Goldie mit den neuen Nasen nicht völlig allein zu lassen und um eingreifen zu können, falls der schlimmste Fall eintritt.*Vogelzeig* Mein Rücken ist etwas verärgert, hihi.

Eine Unterwerfung wurde mir vom Tierheim so erklärt, dass z.B. festhalten mit groben Putzen die Lage klärt. War auch fast so zwischen Mausebär und Goldie. Nur dass Mausebär zärtlich (nur ein bischen grob) war. Goldie schiebt ihre Nase immer unter die der anderen Mäuse. Hat sie auch immer bei Mausebär gemacht und wurde dann auch umgehend geputzt. Die Kleinen reagieren aber nicht. Ich ich befürchte, dass Goldie sehr enttäuscht und traurig ist. Das schafft mich.

LG
Caltha
 
Goldie schiebt ihre Nase immer unter die der anderen Mäuse. Hat sie auch immer bei Mausebär gemacht und wurde dann auch umgehend geputzt
Das ist eine Aufforderung zum putzen, gut erkannt, und bedeutet aber auch: ICH bin Chef, nu PUTZ mich gefälligst ;-) Dass die Kleinen der Aufforderung nicht nachkommen heisst dass die das noch nicht akzeptieren. Das wird deine "Alte" sicher nochmal klarstellen.
 
Ja, aber Mausebär war im Team der Chef und hat sie trotzdem verwöhnt. Und das fehlt jetzt Goldie ganz doll.
Heute kommt sie auch kaum raus. Könnte es sein (im Wiki steht zwar nein), dass Goldie noch wie wir trauert? Ich würde ihr so gerne helfen.*seufz*

LG
Caltha
 
Mäuse vergessen Partnertiere recht schnell, wenn es Ersatz gibt.
denn sie erinnern sich ja über den Gruppenduft, den sie hatten. Und der ist nun weg, also löst da auch nix mehr die Erinnerung an den Kumpel aus.
was die Maus evtl vermissen könnte, ist das geputzt werden. Aber nicht vom Kumpel sondern allgemein.
das wird schon noch =)
 
Vielen lieben Dank für eure Aufmunterungen.

Sicher sehe ich alles viel zu verbissen, da ich selbst noch viel zu traurig über Mausebärs weggehen bin. Mit ihr war alles so anders. Bin ja auch noch Neuling bei Nagern. Und Mausebär hat es einem so einfach gemacht sie zu vergöttern. Sie war nicht nur unglaublich großartig zu Goldie, sondern auch zu uns. Mann, was haben wir sie geliebt.*Herz*

Ich habe nun auch andere Threads zum Thema "Vergesellschaftung" gelesen und glaube, dass ich keinen Gund zu Beschwerde habe. Im Grunde läuft ja doch alles glatt. Keine Kämpfe, und nur beim Versuch von Futterklau ein bischen gequieke. Jede schläft mal bei jeder. Auch mal irgendeine alleine und dann wieder alle zusammen. Ich glaube, dass alle vier sich bei uns wohlfühlen.

Nur wir Zweibeiner brauchen wohl noch Zeit.*traurig*

Viele liebe Grüße und eine gute Nacht
Caltha
 
Back
Top Bottom