Verzweifelter Hilferuf

Aglaria

Kornsammler*in
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Liebe Mäusebesitzer,
ich weiß von vorne rein dass die meisten Liebhaber dieser wundervollen Tierchen mir am liebsten kräftig einen reinwürgen würden, und sie hätten recht. Aber dennoch, ich brauche so dringend Rat!
Ich habe mir Mitte Oktober vergangenen Jahres zwei kleine Fellnasen zugelegt. Ich wohne alleine in einer Stadt wo ich niemanden kannte, und ich hoffte dass zwei Tierchen meine Einsamkeit verschönern werden. Kurzerhand kaufte ich meine wundervollen Hachi und Juna, zwei Mäusedamen aus der Zoohandlung.
Ich wusste NICHTS über Mäusehaltung. Gar nichts. Im Zooladen haben die gesagt "pflegeleicht, beschäftigen sich selbst, brauchen eben nur nen Käfig." So weit so gut, ich kaufte die beiden Wusels, nach einer langen Fahrt und drei Tagen hatten sie auch einen Käfig bekommen - definitiv kein Mäuseparadies, aber nach hin und her - groß genug. 50 cm hoch, 80 lang und 40 breit. Rechts und links jeweils eine Ebene.. Nun, das ist nicht so wichtig.
Meine kleine, niedliche Hachi hat irgendwann mal - recht zeitnah - Atmungsprobleme bekommen. SIe hustete, zog sich zurück, kam kaum raus, war kraftlos und leblos. Ich rannte zum erstbesten Tierarzt der sich mit Mäusen auskannte - sie sagte, es wäre meine Schuld, ich würde das falsche Einstreu benutzen. Holzspäne wäre ein Abfallprodukt, verstopfe winzige Mäuselungen und töte sie langsam. Ich könnte heulen, ich war Schuld an der erkrankung meiner liebsten kleinen Maus! (Im Nachhinein weiß ich - das war schon immer so, im Zoohandel hatten sie auch in Späne gehalten)
Eine Zeit lang wurde es besser, sie hatten ein Häuschen und hauptsächlich weiches Papier als Einstreu - dazu Heu. Hachi ging es sichtlich besser (nach ca. 2 Monaten), SIe kam mehr raus, wurde zutraulicher und flitzte an anderen Tagen vor meiner Hand wenn sie keine Lust auf kuscheln hatte. Aber neulich ging es wieder los - sie atmete wieder schwer, und wurde wieder krank. Ich habe schon einiges ausprobiert, jetzt ahbe ich Baumwollstreu gekauft, in der Hoffnung, dass es besser wird. Was soll ich tun?! Ich töte meine kleine Maus, welches Einstreu stäubt denn gar nicht? Sogar Heu ist staubig... Bitte, hilft mir! Mäuse haben ein schönes Leben verdient, sie verzeihen mir alles aber ich kann es mir nie im Leben verzeihen. Ich werde auch wohl keine weiteren Mäuse mehr kaufen (und schon gar nicht im Zoohandel -.-), ich bin den Anforderungen einfach nicht gewachsen. Aber akut, was kann ich tun? Hilfe!*heul*
 
Hallo und herzlich Willkommen in der Mausebande =)

Erstmal ruhig bleiben *drück*
Du bringst deine Mäuse nicht um, nur weil du sie auf Einstreu hälst. Das ist absoluter Quatsch :D

Ja, staubiges Streu ist nicht sonderlich toll. Man sollte möglichst staubarmes Streu benutzen. Ich habe zB Hugro Hanfstreu. Ist vergleichsweise teuer, aber ich finds klasse *heilig* Nur als Tipp.

Dann schau mal hier: Mauscalc :: Startseite
Dein Käfig ist leider nicht groß genug. Auch wenn "nur" 10cm in der Tiefe fehlen, das macht über die gesamte Länge schon einiges aus. Gerade bei so kleinen Lebewesen ;-)
Aber das ist erstmal nebensächlich und kann später angepackt werden.

Zunächst mal zu den Atemwegsproblemen. Das hört sich nach einem Atemwegsinfekt an. Dazu kannst du gerne hier mehr lesen: farbmaus:atemwegserkrankungen [Mausebande Wiki]
Deine Maus braucht Antibiotikum. Farbmäuse sind anfällige Tierchen, besonders für Atemwegserkrankungen. Und dank ihres schlechten Immunsystems werden sie leider nicht von allein oder Homöopathie wieder gesund. Da muss man härtere Geschütze aufführen *seufz*
Meist wird als erstes Mittel der Wahl Baytril verordnet. Aber geh unbedingt zu einem mausekundigen Tierarzt, der die Maus abhört.

Nur wenige Tierärzte sind mausekundig. Mäuse kommen im Studium einfach nicht dran ;-) Wenn du einen mausekundigen Tierarzt in deiner Nähe suchst, dann schau mal gaaaanz unten im Forum. Da gibt es die Tierarztsuche. In dem Bereich kannst du ein Thema erstellen und deine PLZ angeben. Das kannst nur du lesen und wir vom Team. So erfährt sonst niemand, wo du wohnst =)
Wir schauen dann mal auf unserer internen Liste nach, ob wir da wen in deiner Nähe kennen.

Du solltest möglichst morgen noch zum Tierarzt gehen. Oder wenn es ganz schlimm wird, dann sogar noch heute Abend/Nacht. Farbmäuse haben so einen schnellen Stoffwechsel, dass da oft Stunden entscheidend sind. Aber das solltest du von ihrem Zustand abhängig machen. Denn Nottierärzte sind selten mausekundig *seufz*

Und zum Schluss empfehle ich dir unser Wiki: start [Mausebande Wiki]
Wenn du Zeit findest, lies dich da mal in Ruhe ein.
Dir scheinen deine Süßen wichtig zu sein. Das zählt doch. Keine Anfängerfehler, die haben wir alle gemacht. Dafür reißt dir hier niemand den Kopf ab :D

Bist du dir denn bei den Geschlechtern sicher? Du hast ja mitbekommen, dass die Leute in Zooläden kaum Ahnung haben. Wie oft da schwangere Weibchen oder gemischtgeschlechtliche Gruppen rausgegeben werden *umkipp*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Herzlich Willkommen hier *drück*
Ohne großes rumgerede und Begrüßungstext, das kann man alles später noch sagen.
Sicher, dass es nur am Streu liegt? Zuerst einmal aber das ganze Streu raus, Käfig kurz auswaschen um den Rest Staub zu entfernen und mit Küchenrolle/Zellstoff auslegen.
Eventuell Luftfeuchtigkeit erhöhen (lieber noch von erfahreneren Haltern bestätigen lassen, ist nur so eine Ahnung)
Ich benutze Hanfstreu. Ich, als Allergiker, vertrage das super, es staubt beim Misten fast gar nicht und meine Mausis fühlen sich auch drin wohl.
 
Hallo und willkommen hier im Forum!

Streu kann zwar 'unterstützend' auf Atemwegsinfekte ein wirken, aber die Ursache ist es recht wahrscheinlich nicht. Außer, die Maus wäre allergisch, was aber doch eher unwahrscheinlich ist.
Der Tipp mit den Atemwegsinfekten ist da schon deutlich wahrscheinlicher.

Du brauchst unbedingt einen wirklich mauskundigen TA - den nauch bei perfekten Haltungsbedingungen brauchen die kleinen Tierchen den einfach von Zeit zu zeit ganz spontan mal sehr dringend - und da geht's wirklich um Stunden.

Anfängerfehler - nun ja... fast jeder hier hat am Anfang irgend was (oder sogar alles :D) falsch gemacht. Ist bei den ganzen Fehlinfos ja auch kein Wunder. Es kommt aber darauf an, was man daraus macht - wie man versucht, Fehler zu vermeiden und wie man für die Tierchen sorgt. Da du deswegen hier bist, wird dir da auch niemand den Kopf ab reissen.
 
ich auch wie die andern - und bin beeindruckt, wie ernst Du Deine Mausels nimmst.
Alles wird gut!
 
Hallo Aglaria, willkommen im Forum!

Erst mal: rugih Blut, hier möchte dir niemand eine reinwürgen und bei vielen verlief der Start in der Mäusehaltung erst mal recht holprig mit Anfängerfehlern *drück*

So, nun zu deinem Problem:
Atemwegsprobleme können auf 3 Faktoren zurückzuführen sein: Eine Infektion, staubige Einstreu/Allergie oder schlechte Belüftung.

a) Infektionen
Leider sind Farbmäuse sehr krankheitsanfällig, gerade was die Atemwege angeht. Ihr Immunsystem ist so schwach, dass sie gegen Infektionen (sprich, ein eigentlich harmloser Schnupfen) nicht ankommen und ein Antibiotikum brauchen. Wenn der Tierarzt das nicht mal in Erwägung gezogen hat, macht er auf mich keinen wirklich kompetenten Eindruck. Bei Mäusen gilt: Mit Kanonen auf Spatzen schießen, also lieber ein Antibiotikum auf Verdacht, als lange rumexperimentieren, bis es ggf. zu spät ist (was leider recht schnell passiert). So, wie du die Symptome beschrieben hast, liegt der Verdacht nahe, dass die Maus an einer Infektion leidet und die Einstreu das atmen zwar erschwert hat, aber nicht der Auslöser war.

b) schlechte Belüftung:
Die ist vor allem dann gegeben, wenn ein Terrarium höher als breit ist. Wenn deine Mäuse also tatsächlich nicht in einem Gitterkäfig wohnen, ist das Problem bei euch leider schonmal der Fall (die Höhe ist ja 10cm mehr als die Breite) und nicht zu unterschätzen. Mäuseurin ist hochkonzentriert und beim Zersetzen wird sehr viel Ammoniak frei. Wenn der bei mangelnder Belüftung nicht abziehen kann, sitzen die Tiere in ihrem eigenen, giftigen Mief, der die Lungen schädigt. Ein anderes Gehege wäre für die Tiere also schonmal schön, zumal die Maße ein wenig unter den Mindestmaßen liegen, die Farbmäuse brauchen. =)

c) staubige Einstreu:
Man sollte tatsächlich darauf achten, eine gute Streu zu benutzen, die wenig staubt. Sehr gut finde ich zum Beispiel die Chipsi - classic - Einstreu. Allerdings stimmt es nicht, dass Holzeinstreu per se schädlich für Kleintiere wäre. Im Gegenteil, sie bieten durch ihre Struktur die Möglichkeit, dass die Tiere buddeln und Gänge graben können, was ganz wichtig ist, weil es zu ihren Grundbedürfnissen zählt.
Wenn Hatchi allgemein gegen Holzstreu allergisch wäre, dann hätten sich die Symptome nach dem Umstieg auf Papier mit Sicherheit schneller gebessert als nach 2 Monaten. Es ist also wahrscheinlicher, dass eine Infektion, gepaart mit schlechter Luft die Ursache sind.

Bitte lass dich nicht entmutigen, dir scheinen die Tiere sehr wichtig zu sein und die Chance steht gut, dass du das Problem schnell in den Griff bekommst. Wichtig wäre, die Maus einem wirklich mäusekundigen TA vorzustellen. Wenn du möchtest, betätige hier im Forum doch mal die Tierarzt-Suche. Wir haben seit Jahren eine Liste von guten TAs in ganz Deutschland, da ist sicher auch in deiner Region einer dabei.

LG und den Mäuschen alles Gute

PS: Zum Schluss möchte ich dir noch das Mäuse-Wiki ans Herz legen:
start [Mausebande Wiki]
Dort stehen superviele seriöse Infos drin, die du vielleicht noch gar nicht alle kennst. Je mehr man über sein Tier und dessen Bedürfnisse weiß, desto besser kann man es schließlich versorgen und desto sicherer wird man auch im Umgang. ;-)
 
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