VG von Kastrat und Mädel

noxie

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Juhu,
bald steht bei mir eine Vg mit Kastraten und Mädels an, ist meine erste mit unterschiedlichen Geschlechtern. Ich hab zwar schon die ein oder andere Damen-vg durchgeführt, jedoch bin ich mir nicht sicher, welches Verhalten zwischen Kastrat und Dame normal bzw nicht in Ordnung wäre.

Die Vg soll man ja wie gehabt machen, erst auf engen Raum, dann vergrößern, nach und nach Einrichtung rein.
Wäre es denn "normal", wenn sich "Mann" und Frau kloppen während der ganzen Prozedur, Schwänze schlagen oder der Kastrat versucht die Dame zu besteigen?
Also, welches Verhalten wäre normal, welches nicht?

Freue mich auf Antworten
tschö
noxie
 
Hallo,


Schwanzschlagen und Kloppen wäre auch bei Weibchen nicht "normal", nur normal für eine mißlungene VG... ;-)

Eine VG zwischen Kastraten und Damen (beide Geschlechter sollen das jeweils eigene Geschlecht schon kennen) ist in der Regel die einfachste. Wenn du Kastraten, die sich schon kennen (keine einander fremden Jungs!), und Mädchen, die sich schon kennen, vergesellschaftest, dürfte es keine / kaum Probleme geben. =)

Man geht vor wie bei einer VG unter Weibchen, ich persönlich mache es so:

- alle Tiere kommen auf neutralen Raum, in dem sie sich schnell übern Weg laufen, zB Duna oder kleines Aqua (man muß leicht reingreifen können, falls man die Tiere wider Erwarten doch trennen müßte, also eher kein Hamsterknast mit Minitüren).
- auf neutrales Streu, Heu, Stroh (irgendwas zum Verstecken)
- Futter und Wasser nicht vergessen
- abwarten und beobachten
- die Tiere bekommen ein neutrales Versteck (Haus, Karton...) und Klopapier zum Nestbau
- je nach dem setze ich sie am selben Abend in den EB, der natürlich komplett entdurftet und neu eingerichtet sein muß, manchmal bleiben die Mäuse eine einzige Nacht lang in der Maxiduna
- dann können sie im EB über mehrere Tage verteilt das Inventar bekommen, wichtig ist, daß man die Streu aus dem Kennenlernkäfig und das dort gebaute Nest mitnimmt.


Kastraten verhalten sich im allgemeinen mehr oder weniger nett, wenn sie auf Weibchen treffen. Häufig haben Weibchen aber zunächst Angst vor ungestümen Kastraten, es kommt aber darauf an, wie diese sich nun verhalten: ein Kastrat, der sofort aufreiten will, wird von den Mäusedamen meist etwas gefürchtet am Anfang, einer, der nur lieb putzen und bekuscheln will, ist für die Mädels netter.

Es sollte wie bei einer VG unter Weibchen keine Beißerei und kein Gekugel geben (allg. keine Aggressionen).

Wenn ein Kastrat aufreiten will, laufen manche Weibchen zunächst fort, das kann eine kurze Jagerei geben. Häufig piepsen die Mädels auch dabei.
Aber es wollen nicht alle Kastraten noch decken, das ist ganz unterschiedlich. Einige stellen sofort fest, daß die Welt aus zwei Geschlechtern besteht, einige finden es erst Monate später heraus, und einige finden es nie heraus. Man muß sich überraschen lassen.

"Den" typischen Fall gibt es nicht, aber in den meisten gemischten Mäusegruppen ist ein Weibchen Chefin, das mit einem Kastraten eng befreundet ist. Bei einer VG kann es vorkommen, daß die Kastraten sofort alle die Mädels putzen wollen. Falls die weibliche Chefin sehr dominant ist, kann es vorkommen, daß sie auch die Jungs besteigt (Dominanzgeste).

Im Idealfall geht sofort ein grenzenloses Gekuschel los, wenn die Herren sich freudig ans Frisieren machen. ;-)
 
ich hab eine wg mit 3 mädels und 1 bock die haben sich am anfang leicht gekäbbelt
aber nach einiger Zeit war Ruhe
Aber ich glaub du hast da was vertauscht und zwar das man beim zusammensetzten das "Revier" von ganz klein immer größer macht
ist das nicht andersrum ???*grübel*
viel Erfolg beim vergesellschaften
 
Da gibt's zwei Angänge:

Einmal: viel Platz zum Zwanglosen Begegnen (üblicherweise Badewanne), und dann zum gemeinsam-Geruch-Annehmen und Zu-wenig-Platz-haben-für- Reviere eng setzen.
Stufe 1 (Wanne) muss nicht unbedingt sein, also fangen viele gleich bei 2 an.

(Ich persönlich bevorzuge Mischform: Mittelgroß und leer für Erstbegegnung, da bleiben sie dann aber ein paar Tage und kriegen immer mehr Zeug rein)
 
ich habs in ner 70x40 duna ohne inventar gemacht und nach ein paar tagen ging es in die erste etage des 80x50 käfigs. danach wurde langsam aufgestockt. waren aber auch ganz junge mädels (9 wochen) und ältere herren (knapp 1 jahr, seit 3 monaten kastriert)
 
Ich vergesellschafte nie in der Wanne, Badezimmer sind meist zu kalt. ;-) Die Mäuse stehen unter Stress, weil sie oben ohne Deckung sind (= Raubvogelangst).

Ich lasse den Erstkontakt auf tendenziell Platzmangel (Maxiduna, also auch 70x40, glaub ich?) geschehen, Sinn: alle laufen sich schnell über den Weg und können sich problemlos beschnuppern. Und ich kann die Duna mitnehmen, wenn ich den Raum wechsele.

Sie bleiben bei mir wenige Stunden oder eben maximal eine Nacht lang drin und kommen dann sofort in den EB, der am Anfang aber meist noch recht leer ist.

Da es sowieso mehrere Tage dauert, bis die neue Rangordnung ausgemacht ist, können sie das auch gleich im großen EB austragen anstatt in der kleinen Duna.

Das weitere Vorgehen hängt von den Mäusen ab:
Wenn die VG völlig problemlos war ohne jedes Piepsen, bekommen sie sofort das volle Inventar, ja.
Wenn sie eher unruhig waren, bekommen sie nach und nach Inventar und am Anfang nur ein Haus.

Eine VG dauert bei mir also einen bis wenige Tage und nicht mehrere Wochen. ;-) Kommt aber darauf an, wie man das definiert: es kann bis zu 2 Wochen dauern, bis die Mäuse sich zur Gruppe gefestigt haben, bis jeder weiß, wo er steht, aber das geschieht unabhängig vom Menschen, das machen sie wie gesagt bei mir im EB aus und nicht im Hamsterknast. =)
 
Vergessen:


Daß es in Sachen VG von Farbmäusen unterschiedliche Konzepte / Vorgehensweisen gibt, liegt daran, daß es keine absolute Wahrheit gibt, nur verschiedene Argumente. =)

Man selbst muß hinterfragen, welcher Weg einem am günstigsten scheint bzw. welche Argumente für welches Vorgehen einen selbst überzeugen.
Letztendlich ist es oft so, daß man bei der VG-Art bleibt, mit der man Erfolg hatte.
 
bzw mit etwas Erfahrung weiß man, was man mit welchen Tieren probieren kann...

(hängt ja von vielem ab; den Mäusen, der Badheizung :D, den Beobachtungs- und Zugriffsmöglichkeiten und was noch alles.....)

Man selbst muß hinterfragen, welcher Weg einem am günstigsten scheint bzw. welche Argumente für welches Vorgehen einen selbst überzeugen.

So isses, immer wieder

(und ich wollt nur beruhigen, dass Vindo NIX verwechselt hat :D)
 
Naja, meine zwei Kastraten sitzen ja nicht zusammen. Die haben sich nicht verstanden als ich damals eine VG ausprobiert habe und danach hab ich sie erst kastrieren lassen und will eine neue Zusammenführung der beiden nicht machen. Also kriegt jeder eine Frau.
Daher werde ich denen nicht soo viel Platz am Anfang geben, weil sie bei der Vg ja eh nur zu zwei sind, also tu ich sie in eine kleine Transportbox und dann vergrößere ich immer weiter.
 
Also Leute!
Ich bin ja in der Tat ein bissl verwirrt. Ich habe eine Berliner Züchterin kontaktiert und ihr meinen aktuellen Fall geschildert: habe zwei allein sitzende Kastraten, zu denen jeweils ein Mädel soll.
Sie meinte dann, man könnte die Herren vier Wochen nach der Kastra(in meinem Fall morgen) ruhig zusammen tun, denn dann wären sie ausgedünstet und die Hormone seien aus dem Körper und die Sache würde problemlos klappen.
Hallo?
Hier lese ich quasi genau das Gegenteil. Einige meinen selbst einander fremde Kastraten könnte man erst zusammen tun, wenn die Kastra einige Monate her ist und andere sagen, es sei kein Problem! Die Züchterin spricht aus Erfahrung.

Selbst wenn das möglich sein sollte!!, wie mache ich das am Besten? Erst die Männer kennen lernen lassen und dann die Mädels dazu oder gleich alles auf einmal?

Ich hab eben keine Erfahrungen mit "sowas" und ich will denen auch keinen doppelten Stress antun*traurig* weil sie so süß sind*Herz*:D
 
"ruhig" tät ich's nicht.... (und die Züchter halten die Tiere meist enger als hier, das kann auch was erklären)

Nun, wo Du die Ausgangslage nun genauer beschrieben hast:

Ich mache mich angreifbar, aber es könnt probiert werden. EINMAL.
Dazu würde ich wirklich erst wissen wollen, was die Jungs voneinander halten, und die Mädels außen vor lassen.
Jungs in TB , wo man sofort von oben rankommt, und von der nicht weichen und sie auch nachts neben Bett haben und sich auf "leichten Schlaf" programmieren.
TB mit bisschen Streu (von beiden), eingestreutem Futter, Gurke. Sonst nix.
Wenn sie sofort aufeinander losgehn - Schluss.
Sobald sie kugeln - auch Schluss, da braucht man das Blut nicht abwarten.
(HInterherrennen, schnuppern wollen, aufreiten, Piepsen ist tolerabel)

Ich würd das sehr lange so eng beobachten. Wenn sie NICHT kugeln und kuschelnd im Eck liegen, freuen! Heu reingeben als Nest.
Dann langsam unter Beobachtung vergößern - wenn's so bleibt, müsst gewonnen sein. Ich würd das eine Woche lang wissen wollen, und dann die Mädels zugeben.

*edit: Lies dazu auch mal ngelus' Solo-Projekt
 
Tja, es ist eine heikle Sache. ;-)
Ich sehe es gar nicht so anders, Stefanie. :D


So "einfach" ist es nicht, wie die Züchterin schrieb...

Die Frage ist auch, was du selbst möchtest, noxie:
Möchtest du die beiden Jungs vergesellschaften, auch wenn es für beide mehr Stress sein könnte/ist, als wenn beide einfach ein Mädel bekämen? Möchtest du unbedingt eine Gruppe oder sind zwei auch ok?

Ich persönlich gehe den Weg des geringsten Stresses fürs Tier, deswegen vermeide ich VG unter Kastraten. Aber das geht nur, wenn man bereit ist, viele Gruppen zu haben und wenn`s nötig ist neue Damen für einen Solokastraten aufzunehmen.

Du kannst es versuchen, aber bitte nur einmal. Wenn sie sich aggressiv zeigen, brich den Versuch bitte ab und zwing die Tiere nicht zusammen. Denn du hast die Möglichkeit, beiden Kastraten sofort Weibchen zu geben, so daß sie nicht mehr allein sind.

Ich selbst möchte immer gerne fix vergesellschaften und den Tieren schnell viel Platz geben, weil sie als Abgabemaus oder Labormaus vorher auf sehr wenig Platz saßen und meistens schon älter sind und nicht mehr viel Zeit haben.

Ich kann dir nicht sagen, was richtig und was falsch ist, du mußt es selbst entscheiden.

Züchter halten ihre Mäuse auf sehr, sehr wenig Platz, mir ist kein Züchter bekannt, der das Mindestmaß von 80x50 einhalten würde. Bei einer VG unter Kastraten müßtest du beide Jungs mehrere Tage auf sehr wenig Platz halten, ein Züchter tut das, ohne mit der Wimper zu zucken, aber jemand, der zu Hause große Gehege hat (und die Tiere sofort darin halten könnte), vielleicht nicht. Teilweise ist das, was hier im Forum als Hamsterknast und TB beschrieben wird, bei den Züchtern die normale Haltungsform. Wenn ich meine Mäuse in Transportboxen halten würde, könnte ich auch behaupten, wie wunderbar friedlich alle wären...

Schau mal in diesen Thread, um eine Vorstellung zu bekommen, wie du bei einer VG unter Jungs vorgehen müßtest:
http://mausebande.com/forum/farbmae...ojekt-gesellschaft-fuer-solos.html#post344614


Wichtig:
- nur die Kastraten, keine Weibchen dabei!
- erst wenn diese VG geglückt wäre, könnte man eventuell Weibchen hinzuvergesellschaften, aber ob die Jungs dann dauerhaft friedlich sind, kann man nicht garantieren
- es gibt auch keine Garantie, daß die Kastraten sich verstehen... man kann es versuchen, sollte aber abbrechen, wenn es nicht geht


Du hättest also auf jeden Fall zwei VG statt einer.
Du müßtest die Kastraten längere Zeit auf sehr wenig Raum halten, während du sie bei einer VG mit einem Weibchen sofort auf viel Platz setzen könntest. Wenn du beiden ein Weibchen gibst, brauchst du sie nicht langwidrig größer zu setzen. Sie lernen sich einfach auf neutralem Raum kennen und kommen sofort (nach wenigen Stunden) in das fertige Gehege.

Mir selbst sind diese Argumente genug, auf eine VG unter Kastraten soweit es geht zu verzichten. Bei Angelus` Thread geht es um Solo-Böcke, die niemand will, da ist der Fall anders als hier.

Wenn du bisher keine Erfahrung mit einer VG mit Kastraten hast, rate ich dir eher davon ab, d.h. du solltest lieber beiden Kastraten Mädels geben, das ist einfacher (da du ja auch die Möglichkeiten für zwei Gruppen hast).
 
Ok, danke für die Antworten!
Genau nachdem ich den Beitrag geschrieben habe, hab ich den Beitrag von Angelus Projekt gelesen:D
Na gut, ich könnte sie zusammen tun und dann die Mädels hinterher, aber was solls, ich habe ja den Platz, als kriegt jetzt jeder ein Mädel.
Dann haben die beiden die Sache endlich hinter und führen hoffentlich ein glückliches und stressfreies Leben mit ihren neuen Ladies*Herz*
 
Ok Leute,

die Vergesellschaftung von Kastrat ein läuft gerade! Ich hab die zwei in eine ca. 20x25cm Transportbox getan mit Einstreu und Futter, sonst nix.
Ich muss sagen, es läuft nicht so gut. Am Anfang haben sie sich bissl beschnuppert und sind viel rumgelaufen. Jetzt pennt die Dame in einer Ecke und der Kastrat ist wach und weiß nicht so recht wohin. Er schlägt ab und an mit dem Schwanz. Wenn er versucht der Dame näher zu kommen, jagt sie ihn manchmal weg, aber bisher gab es keine Streitigkeiten.
Es scheint als hielt sie ihn soweit von sich fern und interessiere sich nicht weiter, er hat sich jetzt auch hingelegt sehe ich gerade.

Soll ich sie vielleicht enger setzen? Oder einfach abwarten, der Kastrat scheint jedenfalls nicht ganz glücklich über die Situation zu sein.
*seufz*
 
warte ab.

kann nicht jeder romeo und julia heissen und sich sofort zum pennen im heuhaufen verziehen... (so wie meine *Herz*)
 
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