Vom Marder "verschonte" Maus aufnehmen?

Bulli

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Hallo!

Ich bin nicht oft hier im Forum, eigentlich nur wenn ich ein Problem habe :rolleyes: . Also ich hoffe, ihr könnt mir diesmal auch helfen.

Ich habe seit ca. 1 1/2 Jahren drei Albino-Mädchen. Weil sie aus dem TH sind, weiß ich ihr genaues Alter nicht. Es waren mal vier; eine ist schon vor ein paar Monaten gestorben. Damals habt ihr mir davon abgeraten, wieder eine einzelne neue Maus zu den drei anderen zu setzen, was ich dann ja auch nicht getan hab'.

Aber da wäre jetzt eine, die unbedingt ein neues Zuhause bräuchte... Und jetzt frag' ich mich halt wieder, ob es nicht doch vielleicht irgendwie gehen könnte... Eine Freundin von mir hat die Kleine gekauft, um ihren mit der Flasche aufgezogenen jungen Marder an lebende Beute zu gewöhnen. Aber leider (für den Marder) bzw. zum Glück (für die Maus) konnte er nix mit ihr anfangen.

Ich hab' ihr jetzt angeboten, die Maus zu mir zu nehmen, falls es mit meinen drei Weibern klappen würde. Sie würde sie mir auch gerne geben. Allerdings weiß sie noch nicht, ob es ein Männchen oder Weibchen ist. Ein Männchen wäre natürlich blöd. *gg* aber ein Weibchen? Ich schätze, sie wird auch noch ziemlich jung sein, wärend meine drei schon bald an die 2 Jahre alt sein dürften.

Gibt es überhaupt irgendeine klitzekleine Chance, dass das gehen könnte *traurig* ?
 
wenn es n böckchen ist, kannst du ihn kastrieren lassen und dann geht die VG mit den weibern bestimmt gut ;-)

bei nem einzelnen mädel weiß ich leider auch nicht
 
Moin,


deine 3 Damen sind ja schon recht alt. Das "kritische Alter" von vielen Weibchen liegt so zwischen ca. einem halben bis Dreivierteljahr, manchmal bis zu einem Jahr, in diesem Alter sind die Mäuse am durchsetzungswilligsten, da "in der Blüte ihres Lebens", jeder möchte eigentlich gerne Chef sein, und eine VG unter Weibchen kann dann sehr schwierig bis unmöglich sein. (Kommt immer auch auf die jeweiligen Mäuse an und natürlich auch auf die, die dazuvergesellschaftet werden.)

Deine Mädels sind deutlich über ein Jahr alt und aus dieser Phase raus.

Man sollte nicht gegen eine "Übermacht" anvergesellschaften. Ein jüngeres Mädchen zu 3 Älteren müßte aber in den meisten Fällen klappen.

Aber sind sie denn noch alle fit? Wenn sie schon ziemlich altersschwach sind, rate ich von einer VG ab, stattdessen müßte man der Einzelmaus von woanders Artgenossen beschaffen (Tierheime). Eine VG kann je nach dem sehr stressig für die Beteiligten verlaufen, und alte Tiere sollten eigentlich in ihrer Gruppe in Ruhe alt werden dürfen.
Wenn deine Mäuse noch sehr fit sind, gesund sind und bisher nicht oft vergesellschaftet wurden, könnte man es eventuell versuchen, wenn die Einzelmaus ein Weibchen ist.
Woher ist diese Maus denn? Kann ausgeschlossen werden, daß sie trächtig ist? (Falls es eine Zooladenmaus ist, ist das ja leider wahrscheinlich, wenn es ein Weibchen sein sollte.)

Ist es ein Böckchen, würde man es idealerweise auf ca. 30 g Körpergewicht päppeln (das Alter ist vemutlich nicht bekannt?) und dann bei einem erfahrenen TA kastrieren lassen. Der Kastrat kann dann 3 Wochen später zu Mäusemädchen vergesellschaftet werden (wenn diese fit sind, ansonsten müßte er Weibchen zB aus einem Tierheim bekommen). Schick doch dazu einem der Mods eine PN mit deiner Postleitzahl (und dem Hinweis, daß du einen TA für eine Mauskastration suchst), dann suchen sie aus einer Liste einen mäuseerfahrenen TA in deiner Umgebung heraus.

Schau mal hier rein:
http://wiki.mausebande.com/farbmaus/vergesellschaftung

http://wiki.mausebande.com/farbmaus/kastration
 
Hallo!

danke für die Antworten. Also meine drei sind alle noch quietschfidel und fit. *auf holz klopf*

Ich hab' leider bisher noch keine Nachricht von meiner Freundin wegen dem Geschlecht. Sie war gestern nicht daheim, aber sie hat gesagt, sie schaut nach. Soviel ich weiß hat sie die Kleine aus einem Zoogeschäft.

Ich hab' noch nie ein Böckchen gehabt geschweige denn eins kastrieren lassen. Ist das sehr risikoreich? Und was kostet es ungefähr?
 
Ich hab' noch nie ein Böckchen gehabt geschweige denn eins kastrieren lassen. Ist das sehr risikoreich? Und was kostet es ungefähr?


Wenn man den richtigen TA erwischt, ist es nicht allzu risikoreich. Viele Berliner Mäusefreunde haben im Laufe der Jahre (viele Vermittlungstiere auch über Inges Mäusehilfe) über hundert Böcke erfolgreich kastrieren lassen. Die Wahl des TA ist entscheidend. Er muß erfahren in der Kastration von Mäuseböckchen sein. Meine Böckchen, die ich im Laufe der Jahre habe kastrieren lassen, haben es alle überlebt. Die Kosten sind je nach TA unterschiedlich, zwischen 25 und 60 Euro etwa. Am teuersten kommt dabei die Inhalationsnarkose zu stehen.
Hier steht auch viel zum Thema drin:

http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/gesundheit/16968-kastrationsmethoden-maeuseboeckchen.html




Falls die Maus doch ein Weibchen sein sollte, müßte man aber vor einer VG lieber mindestens 3 Wochen Schwangerschaftsquarantäne abwarten.
 
Hallo!

Ich hab' sie leider bisher nicht erreicht, weiß also das Geschlecht immer noch nicht. Aber wir treffen uns am Sonntag, und da könnte sie mir die Kleine evtl. schon mitbringen.

Jetzt wollte ich nur noch wissen, ob ich dann dafür irgendwas besorgen muss, z. B. einen Übergangskäfig...?

Ich weiß jetzt auch noch nicht, was genau mit ihr und dem Marder passiert ist. Da muss ich meine Freundin dann auch nochmal fragen. ob der sie vielleicht schon gepackt hatte. Sie hat mir was erzählt, wie er ziemlich brutal mit einer Maus "hantiert", sie aber letztendlich doch nicht getötet hat. Aber ich weiß nicht, ob das diese Maus jetzt ist...

wenn ich sie nur mal erreichen würde... scheint das Handy verloren zu haben!
 
ich nochmal... hab' sie jetzt erreicht

Also es ist ein Albino-Mädchen und war beim Kauf (laut Zoohändler) 6 Wochen alt. Sie hat sie jetzt seit ca. 4 Wochen. Kann die noch trächtig sein?

Der Marder hat tatsächlich mit ihr gespielt, aber verletzt ist sie nicht.

Sie bringt sie mir am Sonntag mit. Ich hoffe, ihr helft mir bei der Vergesellschaftung, weil ich sowas bei Mäusen noch nie gemacht hab'!
 
hi,

wenn sie wirklich seit 4 wochen allein ist, ist sie ziemlich sicher nicht trächtig, denn die Tragzeit beträgt so ca. 21 Tage
wie ne VG funktioniert, findest du im Wiki ;-)
 
Uff, kann kaum trächtig sein - dann hätt sie inzwischen wohl geworfen (ca 21 Tage Tragzeit)

Ansonsten würd ich dasselbe sagen wie Vindo oben.

Wennn Deine Mäuse fit sind soweit -- weiß man noch nicht ganz, ob sie's wollen, und erst recht nicht, wie die Kleine drauf ist - letzteres ist recht unwägbar.

Ich kann aber sagen, dass bei mir jetzt mehrfach jüngste Einzelmäuse zu gesetzten Älteren funktioniert hat. Ich hab allerdings Gruppen zur Auswahl, hätte es nicht bei allen gemacht.
Aber würde sagen, EINEN Versuch kann man starten.
Pfeifend wegrennen, egal wer, wär nicht so wild, wenn sich's nach spätestens einer Woche legt (sofern die Junge pfeift, weil sie keine Mausgesellschaft mehr kennt. Wär's eine von den Älteren, würd ich sie davon lang VOR einer Woche befreien. Das lange Pfeifen war jetzt aber schon ein Fall, der zu höchstens 25% zu erwarten ist)

Sobald irgendeine beißt bei dem einen Versuch, wär Schluss.
Die Wahrscheinlichkeit liegt aber bei über 50%, dass die ALten die neue lieb betuteln (wenn vielleicht auch nicht ganz sofort), und die neue NUR glücklich ist über die netten alten Tanten.....
 
Die Wahrscheinlichkeit liegt aber bei über 50%, dass die ALten die neue lieb betuteln (wenn vielleicht auch nicht ganz sofort), und die neue NUR glücklich ist über die netten alten Tanten.....
Ach Gott, das wär' ja schön *Herz*! Hoffentlich klappt es! Ich bin schon ganz gespannt auf Sonntag...

Wie groß ist denn so eine 10, 11 Wochen alte Maus? Ich mein' nur, ob ich sie dann von meinen erwachsenen unterscheiden kann (sind ja alles Albinos)... Oder kann man die irgendwie markieren? *blöd frag*

Hoffentlich hat sie nicht schon irgendwie einen Knacks weg durch den "Kampf" mit dem Marder *Angst*! Meine Freundin sagt, sie ist sehr scheu. Versteht mich nicht falsch, ich kenne den Marder auch, seit er wenige Wochen alt war, und es ist wirklich ein putziges Mädchen *Herz*. Aber lebende Tiere an sie verfüttern, das könnte ich nicht. Trotzdem hätt' ich irgendwie auch gehofft, dass die Süße jagen lernt und sich irgendwann selber versorgen kann. weiß auch nicht...
 
Hallo,

Wie groß ist denn so eine 10, 11 Wochen alte Maus?

In den meisten Fällen sind Mäuse mit ca. 12 Wochen ausgewachsen, die ganz fixen annähernd mit 9-10 Wochen. Diese Maus dürfte also schon fast völlig ausgewachsen sein. Es kommt aber auch auf die Ernährung in der Wachstumsphase an und darauf, wie groß der Wurf war (viele Kinder, wenig Milch für den einzelnen) und der wievielte Wurf es für die Mutter war bzw. in welchen Abständen sie geworfen hat.

Ich denke schon, daß du sie von deinen drei Alten wirst unterscheiden können. Albinos gleichen sich nicht wie ein Ei dem anderen, sie haben sehr unterschiedliche Gesichter und allg. Körpermaße (von zart bis kräftig, von dünn bis dick, von zierlich bis groß...). Schau mal hier rein. ;-)

Wichtig ist, daß der Marder die Maus wirklich nicht verletzt (gebissen) hat. Räuber haben oft Bakterien im Speichel, die, wenn sie in eine Wunde geraten, für das Beutetier tödlich sein können (Pasteurellen bei Katzen, beim Marder weiß ich es nicht), wenn es nicht antibiotisch behandelt wird (sonst Gefahr einer Sepsis).

Ich drück die Daumen für die VG!
 
Oder kann man die irgendwie markieren? *blöd frag*
Vielleicht kann man ihr mit Lebensmittelfarbe nen Punkt verpassen...? *grübel* Hab mit sowas keine Erfahrungen, wäre jetzt aber mein erster Gedanke.

Ansonsten, viel Erfolg bei der Vergesellschaftung! =)
 
Hoffentlich hat sie nicht schon irgendwie einen Knacks weg durch den "Kampf" mit dem Marder

Damit musst Du leider rechnen. Eine Maus, die seit 4 Wochen ohne arteigene Gesellschaft ist (also ohne sozialen Kontakt, ohne Schutz durch die Gruppe) und eine (oder mehrere?) Nahtoderfahrungen mit einem Freßfeind machen musste, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit ein psychisches Wrack.
Das heißt: Maus ist stark gestresst, auch körperlich geschwächt (extremer psychischer Stress wirkt sich immer auch auf die Physis, also den Körper, aus) und möglicherweise sehr ängstlich oder aggressiv (Stichwort Hospitalismus. Vindoatus kann Dir da mehr zu sagen). Letzteres richtet sich wahrscheinlich eher nicht gegen Artgenossen, da diese nicht mit der Stressituation verknüpft sind. Die Artgenossen werden ihr eher gut tun und sie "entstressen".

Für Dich bedeutet das: Maus mit sprichwörtlichen Samthandschuhen anfassen (also am besten gar nicht direkt anfassen). Rechne damit, dass sie auf Mensch entweder mit starker, panikartiger Angst oder mit Aggression reagiert. Bedränge sie in keinster Weise, vermeide möglichst auch Situationen, in der Du sie indirekt oder versehendlich bedrängen könntest (Annäherung mit der Hand beim Füttern oder Wasser-wechseln etwa). Lass ihr alle Zeit, die sie braucht, um zu begreifen, dass die Gefahr nun endgültig vorüber ist - auch wenn das den Rest ihres Lebens dauert und sie entsprechend immer scheu bleibt.

Möglich natürlich auch, dass sie, wenn sie wieder unter Artgenossen ist, ganz schnell auftaut. Rechne mit dem Schlimmsten, und hoffe das Beste...


Und falls Deine Freundin sich von einem weiteren Versuch partout nicht abbringen lässt... Eine Sache noch:
Marder erlernen, wie alle Raubtiere, das korrekte Jagen und Reißen von Beute von den Elterntieren, und zwar im Jugendalter. Per Hand aufgezogene Marder, die weder zum richtigen Zeitpunkt noch von den Artgenossen in der Jagd unterwiesen wurden, lernen richtiges Jagen nicht mehr. Der Mensch kann das nicht kompensieren, einem solchen Marder keine richtige Jagd beibringen. Er kann ihm nicht arttypisch zeigen, wie man einer Beute auflauert, sie fängt, fixiert, reißt und frisst. Er kann ihm die Techniken nicht vormachen, nichts durch Körpersprache und Lautgebung vermitteln. Einem Marder eine Maus vor die Nase zu setzen, reizt ihn zum Spielen, und mitunter geht dabei auch das "Beutetier" mit drauf. Und je öfter er das tut, desto geschickter wird er auch darin. Trotzdem wird er nie zu einem richtigen, vollendeten Jäger - und seine Beutetiere müssen bei den fortgesetzt unbeholfenen Jagdspielen erheblich leiden.

Falls der Marder zwingend tierische "Komplettnahrung" in Form ganzer kleiner Wirbeltiere bekommen muss, sollten die also nicht mehr leben. Für den Marder kommt´s auf das gleiche raus - alle Raubtiere fressen auch Aas, die meisten bevorzugen es sogar (man muss es nicht jagen, verbraucht damit weniger Energie, außerdem kann es einen nicht mehr durch Gegenwehr verletzen - wesentlich praktischer, als selbst zu jagen). Bis auf Geparden, die einfach nicht kräftig genug sind, um Aas zu erobern oder zu halten. Marder haben also in der Regel überhaupt kein Problem mit Aas. Und den Beutetieren kann man die - in diesem Fall wirklich unnötige - Quälerei ersparen.
 
Last edited:
Hi!

Das Problem bei dem Marder-Mädchen ist halt, dass sie trotz Handaufzucht ziemlich scheu ist. Im Haus ist sie nicht zu halten, für ein Gehege ist kein Platz und die Tierparks haben auch nix mehr frei. Also rennt sie einfach so draußen rum und läßt sich manchmal tagelang nicht blicken. Meine Freundin ist jetzt schon extra "umgezogen" in eine ländlichere Gegend, aber auf Dauer kann sie da nicht bleiben. Der Marder kann aber nicht mehr mit in die Stadt, und wenn er sich in Freiheit nicht selber versorgen kann... ist alles blöd...

Naja, ich freu' mich trotzdem auf mein neues Mausi *freu*…
 
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