Hallo.
@tag:
Erstmal vorweg:
mit Schilderung einer Studie an Ratten, die Mäusen doch sehr ähnlich sind (iirc beides mus musculus)
Ich weiß nicht, was iirc bedeutet, aber der lateinische Name der Farbratte ist
Rattus norvegicus f.
domestica,
Mus musculus ist die Hausmaus (Farbmaus =
M. musculus f.
domestica).
Beide gehören zur gleichen Unterfamilie, aber zu verschiedenen Gattungen.
Deinen Link zum Thema Capsaicin habe ich in dem anderen Thread damals überlesen, sonst hätte ich wohl drauf reagiert. Man bekommt ja nicht immer alles mit.
M.W. ist allgemein bekannt und belegt, dass empfindliche Menschen auf sehr scharfe Speisen z.B. mit Reizungen der Mundschleimhaut, Magenschmerzen oder auch Durchfall reagieren können. Laut Wikipedia steht Capsaicin zumindest in Verdacht, diese und ähnliche Symptome auszulösen.
Mich wundert daher ehrlich gesagt, dass bei den im Link beschriebenen Untersuchungen die Versuchstiere so wenig auf Capsaicin reagiert haben sollen ("In einer ähnlichen Studie wurden Ratten mit großen Mengen Tabasco ® Soße gefüttert, ohne dass "grobe oder auch nur mikroskopisch geringe pathologische Veränderungen oder irgendwelche anderen bedeutsamen biochemischen Veränderungen" bei den Tieren auftraten (...)"). Allerdings frage ich mich da auch, was die Wissenschaftler denn als pathologisch oder biochemisch bedeutsam eingeordnet haben und was vielleicht nicht... Ist spontaner kurzzeitiger Durchfall pathologisch oder biochemisch bedeutsam? Ist es bedeutsam, wenn die Tiere nach dem Fressen vielleicht Magenschmerzen hatten? Fragen über Fragen.
(In der ersten beschriebenen Studie geht es ja sowieso nur darum, bei welcher Dosis die Tiere starben - das sollte nicht unser Maßstab sein.

)
Ich kann nicht beurteilen, was damals genau beobachtet wurde und was nicht. Ich weiß nur, dass scharfes Essen bei empfindlichen Menschen durchaus sehr unangenehme Symptome nach sich ziehen kann. Und ich kann mir, auch möglichst neutral betrachtet, einfach nicht vorstellen, dass das bei Kleinnagern nicht so sein soll.
Aus meiner Sicht kann (und werde) ich nur vom Verfüttern scharfer Paprikasorten oder der Samen/Samenscheidewände milder Sorten abraten. Alleine, weil ich eben weiß, dass größere Mengen Capsaicin bei empfindlichen Menschen zu Magenschmerzen etc. führen können. Ich persönlich vertrage scharfes Essen auch nicht gut. Wer weiß denn, ob es nicht auch unter Nagern empfindlichere und weniger empfindliche Exemplare gibt?
Ich kann dir das alles im Moment nicht mit Studien belegen, sorry - mir fehlt gerade leider die Muße, entsprechend zu suchen. Wenn ich dran denke, kann ich mich aber gerne bei Gelegenheit mal im Internet umschauen, was man so über Capsaicin findet. (Wenn ich's vergesse, einfach mal dran erinnern.

)
Zum Thema Sahne:
Da habe ich deine Informationen im anderen Thread gelesen, wollte mich aber nicht auch noch in diese Diskussion "einmischen". Das werde ich dann aber jetzt mal nachholen.
Zuerst mal ein Zitat von dir:
obwohl ich hier eine offizielle Aussage bekommen habe, dass man sie (ebenso wie alle Milchprodukte) nicht ohne Not geben sollte, weil kein Säugetier sie in größeren Mengen nach der Säugezeit abbauen kann
Das steht in der im anderen Thread von dir zitierten Mail so nicht...
Dort ist nur die Rede davon, dass keine ernährungsphysiologische Notwendigkeit besteht, Nagern Milchprodukte zu geben (es besteht aber auch keine, z.B. Backoblaten oder Gemüsebrei zu füttern, trotzdem ist das nicht schädlich

). Außerdem u.a. folgendes:
"Lactoseintoleranz" oder "Milchzuckerunverträglichkeit" ist aber nicht gleichbedeutend, dass keine lactosehaltigen Erzeugnisse vertragen werden.
Lactoseverwertende Darmbakterien werden durch die Gabe von Milchzucker in ihrer Zahl gefördert (Anpassung an das Nahrungsangebot). Wird die verträgliche Dosis überschritten, äußert sich dies in Verdauungsstörungen(...)
Kurzum, wenn Sie Ihren Tieren Milchprodukte (lactosehaltige) geben wollen, sollten Sie mit kleineren Mengen/Anteilen beginnen und die Verhalten/Reaktion der Tiere und deren Kotkonsistenz beobachten. Nach einigen Tagen kann sich eine "Gewöhnung" der Darmflora und Darmmotorik einstellen, so dass dann auch "größere" Gaben vertragen werden.
Kurz zusammengefasst schreibt also Prof. Weigand: Mäuse sind wie alle Säuger (außer manchen Menschen) im Erwachsenenalter laktoseintolerant. Das bedeutet aber nicht, dass Laktose generell nicht verstoffwechselt werden kann. Kleine Mengen - individuell verschieden - werden vertragen, größere führen zu Durchfall. Wenn man die Tiere langsam an die Gabe von Milchprodukten gewöhnt, vermehren sich die entsprechenden Darmbakterien, so dass dann auch größere Mengen vertragen werden.
Noch kürzer: Mäuse vertragen Milchprodukte ohne Probleme, solange man mit extrem geringen Mengen anfängt und die nur langsam steigert - und dabei den Kot beobachtet. Das ist im Grunde eine ganz andere Aussage, als du sie herausliest, sorry...
Aber: Im Thread zum Thema Sahne waren, wenn ich mich recht erinnere, die meisten der Meinung, dass man Sahne eigentlich nur geben sollte, um Medikamente unterzumogeln (und ggf. zum Päppeln), nicht "einfach so". Und dass man mit tropfenweiser Gabe anfangen sollte.
Das wird im Wiki m.E. vielleicht nicht deutlich genug, da hast du nicht unrecht. Ich werde wohl die Erläuterung zur Sahnemenge/Gewöhnung noch etwas "ausbauen".
Ob wir im Wiki auch weiterhin die regelmäßige Gabe von Sahne propagieren oder sie nur noch für die Medikamentengabe empfehlen, müsste intern geklärt werden. Fest steht auf jeden Fall, dass sie den Tieren nicht schadet, solange man sie langsam(!) daran gewöhnt.
LiGrü,
Mooni
P.S. Ich bin gerade beim nochmaligen Lesen des Threads darüber gestolpert:
Aber die Empfehlung für etwas, das bekanntermaßen Probleme verursacht, als erste Wahl, halte ich immer noch für daneben.
Dazu möchte ich nochmal betonen, dass der von dir zitierte Prof. Weigang von Verdauungsproblemen etc. nur im Zusammenhang mit der Gabe
zu großer Mengen Laktose spricht...