Warum eigentlich keine Paprika Samen?

Käferkind

Mäuseflüsterer*in
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Ich hab hier gerade gekocht und die Paprika-reste also Stiel, etwas Furcht, und Samenstand übrig. Das Wiki sagt aber dass man nur die Frucht selbst Futtern sollte, nicht den Rest, es sagt aber nicht warum- weiß das zufällig jemand?
meineswissen werden die Samen ja auch getrocknet und als mildes Gewürz verwendetund ich ess die auch so ganz gern- was ist an denen denn nich gut für ne Maus?

Ich bedank mich schonmal für die mögliche Aufklärung. :D
 
http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/gesundheit/ernaehrung/16874-peperoni.html
da gabs ein annähernd ähnliches Thema. da gings auch drum, ob Pepeproni nun die scharfen Dinger sind oder ob die Paprika heißen oder wie auch immer :D
Da man also zu Pepperoni auch paprika sagen kann, ist dieser Paprika scharf- auch die Samen. Scharfe Samen: nix gut für Mäusebäuche (und Därme...).

Wenn das Wiki nun aber den normalen, milden Paprika meint... hmn, dann wird da irgendwas drin sein, was nicht so gut ist (konnt ich auf die Schnelle nicht rausfinden...)
 
Nö ging nicht um die allgemeine Pepper- Verwechslung von Pepperoni, Paprika und Pfeffer. Ging um die Paprika die auch getroknet an Mäuschens verfüttert werden kann, also das milde leichtsüße Gemüse.
 
Hallo.

1. Öhm, ja - ich weiß auch nur, dass man nur das Fruchtfleisch füttern sollte, aber nicht warum.
2. Ich lerne: Die Wikipedia weiß wie üblich alles. :D
Normalerweise wird ja das Innere der Paprika (Samenscheidewände und Samen) nicht mitgegessen. Das liegt daran, dass diese Teile bis über 90% des Stoffes Capsaicin enthalten, der für die Schärfe verantwortlich ist. Gemüsepaprika, über die wir hier sprechen, enthält zwar absolut betrachtet sehr wenig Capsaicinoide, davon allerdings den größten Teil in Scheidewänden und Samen...
Capsaicin verursacht zum einen einen Schmerzreiz ("scharf"), wird zum anderen auch in der Medizin eingesetzt. Allerdings steht es, bzw. scharfes Essen allgemein, in Verdacht, u.a. Magenreizungen, Gastritis oder Durchfall auszulösen.
Fazit: Sowohl die gegenüber dem Fruchtfleisch erhöhte schiere "Schärfe" der Samen/Scheidewände (Schmerz, Reizung der Schleimhäute) als auch die möglicherweise gesundheitsschädlichen Folgen bei der Aufname von zu viel Capsaicin spricht gegen eine Eignung von Paprikasamen als Mäusefutter.

LiGrü,
Mooni

P.S. Da du auch die Stiele erwähntest: Paprika gehören zu den Nachtschattengewächsen, bei denen die grünen Pflanzenteile giftiges Solanin enthalten. Stiele, Blätter etc. sind also absolut "Don't". ;-)
 
Last edited:
@Mooni: Das magst Du doch sicher jetzt im Wiki ergänzen. oder? *heilig*
 
Hallo.

@tag:
Erstmal vorweg:
mit Schilderung einer Studie an Ratten, die Mäusen doch sehr ähnlich sind (iirc beides mus musculus)
Ich weiß nicht, was iirc bedeutet, aber der lateinische Name der Farbratte ist Rattus norvegicus f. domestica, Mus musculus ist die Hausmaus (Farbmaus = M. musculus f. domestica).
Beide gehören zur gleichen Unterfamilie, aber zu verschiedenen Gattungen.

Deinen Link zum Thema Capsaicin habe ich in dem anderen Thread damals überlesen, sonst hätte ich wohl drauf reagiert. Man bekommt ja nicht immer alles mit. ;-)
M.W. ist allgemein bekannt und belegt, dass empfindliche Menschen auf sehr scharfe Speisen z.B. mit Reizungen der Mundschleimhaut, Magenschmerzen oder auch Durchfall reagieren können. Laut Wikipedia steht Capsaicin zumindest in Verdacht, diese und ähnliche Symptome auszulösen.
Mich wundert daher ehrlich gesagt, dass bei den im Link beschriebenen Untersuchungen die Versuchstiere so wenig auf Capsaicin reagiert haben sollen ("In einer ähnlichen Studie wurden Ratten mit großen Mengen Tabasco ® Soße gefüttert, ohne dass "grobe oder auch nur mikroskopisch geringe pathologische Veränderungen oder irgendwelche anderen bedeutsamen biochemischen Veränderungen" bei den Tieren auftraten (...)"). Allerdings frage ich mich da auch, was die Wissenschaftler denn als pathologisch oder biochemisch bedeutsam eingeordnet haben und was vielleicht nicht... Ist spontaner kurzzeitiger Durchfall pathologisch oder biochemisch bedeutsam? Ist es bedeutsam, wenn die Tiere nach dem Fressen vielleicht Magenschmerzen hatten? Fragen über Fragen.
(In der ersten beschriebenen Studie geht es ja sowieso nur darum, bei welcher Dosis die Tiere starben - das sollte nicht unser Maßstab sein. ;-) )
Ich kann nicht beurteilen, was damals genau beobachtet wurde und was nicht. Ich weiß nur, dass scharfes Essen bei empfindlichen Menschen durchaus sehr unangenehme Symptome nach sich ziehen kann. Und ich kann mir, auch möglichst neutral betrachtet, einfach nicht vorstellen, dass das bei Kleinnagern nicht so sein soll. *grübel*
Aus meiner Sicht kann (und werde) ich nur vom Verfüttern scharfer Paprikasorten oder der Samen/Samenscheidewände milder Sorten abraten. Alleine, weil ich eben weiß, dass größere Mengen Capsaicin bei empfindlichen Menschen zu Magenschmerzen etc. führen können. Ich persönlich vertrage scharfes Essen auch nicht gut. Wer weiß denn, ob es nicht auch unter Nagern empfindlichere und weniger empfindliche Exemplare gibt?
Ich kann dir das alles im Moment nicht mit Studien belegen, sorry - mir fehlt gerade leider die Muße, entsprechend zu suchen. Wenn ich dran denke, kann ich mich aber gerne bei Gelegenheit mal im Internet umschauen, was man so über Capsaicin findet. (Wenn ich's vergesse, einfach mal dran erinnern. ;-) )

Zum Thema Sahne:
Da habe ich deine Informationen im anderen Thread gelesen, wollte mich aber nicht auch noch in diese Diskussion "einmischen". Das werde ich dann aber jetzt mal nachholen. ;-)
Zuerst mal ein Zitat von dir:
obwohl ich hier eine offizielle Aussage bekommen habe, dass man sie (ebenso wie alle Milchprodukte) nicht ohne Not geben sollte, weil kein Säugetier sie in größeren Mengen nach der Säugezeit abbauen kann
Das steht in der im anderen Thread von dir zitierten Mail so nicht...
Dort ist nur die Rede davon, dass keine ernährungsphysiologische Notwendigkeit besteht, Nagern Milchprodukte zu geben (es besteht aber auch keine, z.B. Backoblaten oder Gemüsebrei zu füttern, trotzdem ist das nicht schädlich ;-) ). Außerdem u.a. folgendes:
"Lactoseintoleranz" oder "Milchzuckerunverträglichkeit" ist aber nicht gleichbedeutend, dass keine lactosehaltigen Erzeugnisse vertragen werden.
Lactoseverwertende Darmbakterien werden durch die Gabe von Milchzucker in ihrer Zahl gefördert (Anpassung an das Nahrungsangebot). Wird die verträgliche Dosis überschritten, äußert sich dies in Verdauungsstörungen(...)
Kurzum, wenn Sie Ihren Tieren Milchprodukte (lactosehaltige) geben wollen, sollten Sie mit kleineren Mengen/Anteilen beginnen und die Verhalten/Reaktion der Tiere und deren Kotkonsistenz beobachten. Nach einigen Tagen kann sich eine "Gewöhnung" der Darmflora und Darmmotorik einstellen, so dass dann auch "größere" Gaben vertragen werden.
Kurz zusammengefasst schreibt also Prof. Weigand: Mäuse sind wie alle Säuger (außer manchen Menschen) im Erwachsenenalter laktoseintolerant. Das bedeutet aber nicht, dass Laktose generell nicht verstoffwechselt werden kann. Kleine Mengen - individuell verschieden - werden vertragen, größere führen zu Durchfall. Wenn man die Tiere langsam an die Gabe von Milchprodukten gewöhnt, vermehren sich die entsprechenden Darmbakterien, so dass dann auch größere Mengen vertragen werden.
Noch kürzer: Mäuse vertragen Milchprodukte ohne Probleme, solange man mit extrem geringen Mengen anfängt und die nur langsam steigert - und dabei den Kot beobachtet. Das ist im Grunde eine ganz andere Aussage, als du sie herausliest, sorry...

Aber: Im Thread zum Thema Sahne waren, wenn ich mich recht erinnere, die meisten der Meinung, dass man Sahne eigentlich nur geben sollte, um Medikamente unterzumogeln (und ggf. zum Päppeln), nicht "einfach so". Und dass man mit tropfenweiser Gabe anfangen sollte.
Das wird im Wiki m.E. vielleicht nicht deutlich genug, da hast du nicht unrecht. Ich werde wohl die Erläuterung zur Sahnemenge/Gewöhnung noch etwas "ausbauen".
Ob wir im Wiki auch weiterhin die regelmäßige Gabe von Sahne propagieren oder sie nur noch für die Medikamentengabe empfehlen, müsste intern geklärt werden. Fest steht auf jeden Fall, dass sie den Tieren nicht schadet, solange man sie langsam(!) daran gewöhnt.

LiGrü,
Mooni

P.S. Ich bin gerade beim nochmaligen Lesen des Threads darüber gestolpert:
Aber die Empfehlung für etwas, das bekanntermaßen Probleme verursacht, als erste Wahl, halte ich immer noch für daneben.
Dazu möchte ich nochmal betonen, dass der von dir zitierte Prof. Weigang von Verdauungsproblemen etc. nur im Zusammenhang mit der Gabe zu großer Mengen Laktose spricht...
 
Last edited:
Hallo.

Allgemein Peperoni: So weit sind wir nicht auseinander, ich würde Paprika mit Samen geben, die lieben sie. Das Capsaicin ist laut Wikipedia nicht in den Samen, sondern in der Scheidewand. Die legt man zwar mit rein, sie wird aber von den Mäusen nicht gegessen (jedenfalls meine Beobachtung).
Zitat Wikipedia:
"Da diese Drüsenzellen die einzigen Produzenten von Capsaicinoiden innerhalb der Frucht sind, enthalten die Plazenta und der Plazenta nahe Bestandteile der Frucht, wie die Samen oder die Samenscheidewände, besonders hohe Konzentrationen der Scharfstoffe."
Im nächsten Satz ist dann nur noch von Plazenta und Scheidewänden die Rede, da hast du recht - das ist irritierend. Allerdings steht auch an diversen anderen Stellen (Google), dass Samen und Scheidewände viel Capsaicin enthalten.
(An die, die schon mal Paprikakerne gegessen haben, eine neugierige Frage: Sind die (leicht) scharf?)
Interessant fand ich gerade beim Googlen folgendes: Link. Demnach fressen Säuger, die in Gebieten heimisch sind, wo C. annuum wild vorkommt, diese nicht - Formen, die kein Capsaicin enthalten, wurden hingegen im Versuch gefressen. Vielleicht fressen unsere Farbmäuse also nur Paprikakerne, weil sie keine (erlernte) "Abscheu" vor Capsaicin haben... Ich schweife ab. *heilig*
Wie gesagt, ich werde auch weiterhin das Verfüttern von Samen und Scheidewänden der Gemüsepaprika nicht empfehlen, weil ich nicht garantieren kann, dass nicht vielleicht einzelne Tiere Probleme mit dem enthaltenen Capsaicin haben. Mir ist das zu unsicher, um im Wiki zu schreiben "Kann man ruhig mitfüttern"...

Wer von den langjährigen Sahnefütterern kann denn schleichende Leberschäden ausschließen, die die Lebensdauer vielleicht um 2-3 Monate verkürzen?
Hm. Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass Laktose (in zu großer Menge) "schleichende" Leberschäden verursachen kann. *grübel* Meines Wissens sind die "üblichen" Folgen halt Verdauungsprobleme, Krämpfe, Durchfall oder ggf. Verstopfung. Von Langzeitschäden habe ich wirklich noch nie gehört.
Ich kann mich an der Stelle nur auf eine schon erwähnte Mäusehalterin berufen (auch wenn ich ihre Erfahrungen nicht generell als "Ideal" ansehe ;-) ): Wenn jemand bei über 100 Mäusen bestätigen kann, dass die trotz regelmäßiger Sahne-Fütterung nicht kürzer lebten als andere, finde ich schon, dass das absolut gegen mögliche Langzeitschäden spricht.

(So heftige Symptome wie bei Ute kenne ich btw von Laktose-Intoleranz auch nicht - wusste bisher allerdings auch nicht, dass es eine Laktose-Allergie gibt. Vielleicht hat sie wirklich die und nicht "nur" eine Intoleranz?)

Mich stört die Einleitung! "wird gerne angenommen", als ob man es regelmäßig geben wollen sollte, und erst später die Warnungen.
Da hast du recht. Ich finde den ersten Satz auch zu harmlos. Wenn man bedenkt, dass die meisten hier Sahne nur zum Päppeln oder zur Medikamentengabe nutzen und eine regelmäßige Fütterung zumindest umstritten ist, sollte das wohl nicht so im Wiki stehen...
Ich möchte aber nicht einfach viel am Text verändern, wenn die Schreiberin und die anderen Wiki-Team-Mitglieder vielleicht nicht damit einverstanden sind. Das meinte ich mit "intern klären". ;-)

ich habe lange den fehler gemacht, und sahne als eine hochwertige eiweißquelle gefüttert.
Ja, das wird gerne mal angenommen, vermute ich... Natürlich enthält Sahne Eiweiß, auch durchaus relativ viel. Allerdings deutlich weniger als Quark, der wiederum einen geringeren Eiweißanteil hat als übliches Hunde-/Katzenfutter und als Insekten. Die natürliche Proteinquelle für Mäuse sind sowieso Insekten, maximal anderes Fleisch, aber keine Milch(produkte).
Ich denke, das werde ich im Wiki schon mal ergänzen: Die "Wertigkeit" der möglichen Quellen für tierisches Eiweiß.

LiGrü,
Mooni
 
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