Was bin ich?

AiiiCaramba

Kornsammler*in
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Hallo Mausebande.

Ich bin neu hier, da wir evt spontan zu einem neuen Familienmitglied gekommen sind.
Die Katze brachte uns eine Maus mit nach Hause. Diese ist jedoch deutlich größer als das was wir sonst bekommen und auch erstaunlich zahm.

Wir haben ihr erstmal ein vorrübergehendes Quatier eingerichtet bis wir genaueres wissen. Sie hat sich nach nur ein paar Stunden deutlich entspannt und lässt sich sogar berühren. Also wilde Tiere sind meiner meinung nach scheuer.

Vlt könnt ihr uns ja anhand der Fotos sagen was das ist.





Vielen dank meinerseits
 
Hallo AiiiCaramba,
das Mäuschen gehört ganz sicher zu den echten Mäusen, da die Länge des Schwanzes in etwa der Kopf-Rumpflänge entspricht. Die großen Augen und das helle Bauchfell - jedenfalls wirkt es auf den Fotos so (vielleicht ist es möglich das Bauchfell beim Fotografieren noch etwas besser zu erfassen) - sprechen für eine Wald- oder Gelbhalsmaus. Diese beiden Mäusearten sind nicht so leicht von einander zu unterscheiden, sie haben aber ein ähnliches Nahrungsspektrum und besiedeln einen ähnlichen Lebensraum.

Daß das Mäuslein so zahm scheint, könnte entweder auf den Schock des Gefangenwerdens oder auf eine Krankheit oder Verletzung hinweisen. Ich würde das Mäuschen ein paar Tage füttern und beobachten. Vemutlich wird die Maus ihr Verhalten bald ändern und entsprechend scheuer reagieren, wenn sie sich von dem Schreck wieder erholt hat.

Hier ist eine schöne Website von kleinsaeuger.at, da kannst Du weitere Informationen über Lebensraum und Nahrungsquellen nachlesen: Gelbhalsmaus - Apodemus flavicollis - kleinsaeuger.at und Waldmaus - Apodemus sylvaticus - kleinsaeuger.at

"Die Gelbhalsmaus frisst Pollen und Nektar von Blüten, Baum- Getreide- sowie Grassamen, Pilze wie auch Beeren. Unter dem tierischen Anteil der Kost finden sich Insekten und Larven, Regenwürmer, Spinnen, Schnecken (...) . Der tierische Anteil in ihrer Nahrung ist im Herbst mit bis zu 40 % am größten. Für den Winter legen Gelbhalsmäuse Nahrungsvorräte aus Haselnüssen, Eicheln oder Bucheckern an und tragen damit zur Samenverbreitung bei. (...) Die Gelbhalsmaus ernährt sich ähnlich wie die Waldmaus, die Überlappung von gemeinsamen Nahrungsquellen beträgt rund 80 %. Häufig zeigt die Gelbhalsmaus eine größere Spezialisierung auf Samen, während die Waldmaus zudem andere Nahrungsquellen zu nutzen vermag und dies vor allem im Frühjahr auch tut."

Ich würde der Maus entsprechend auch Nüsse anbieten und vielleicht ein paar Insekten, außerdem Grassamen, wenn Du so etwas auftreiben kannst. Ansonsten hast Du es mit dem Futterangebot schon ganz gut getroffen. Sobald sich das Mäuschen erholt hat, würde ich den kleinen Gast an geeigneter Stelle wieder in die Freiheit entlassen.
Alles Gute für die kleine Wildmaus! =)
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo Fufu.

Vielen Dank für deine ausführliche Aufklärung.
Dann werden wir sie noch ein paar tage pflegen und dann an einer Stelle in die Freihait lassen wo sich unser Tiger nicht rumtreibt.

Jedoch hat uns der kleine Besucher auf den Geschmack gebracht und wir haben uns dazu entschieden Nagetiereltern zu werden.
Als Heim werden wir unser leeres Aquarium von 1.20m länge nutzen.

Vlt hast du ja einen schönen Vorschlag außer unser bisher angedachten Wüstenrennmaus.

Liebe grüße
Patrick
 
Hi Patrick (deutlich einfacher zu schreiben),
=) das ist gar nicht selten, daß eine Fundmaus die Nagerliebe erweckt! An dieser Stelle *welcome* im Club! :D

Ich selber bin von der Farbmaustruppe. Aber Du kannst gerne einen Thread eröffnen mit der Frage nach dem (für Dich) passendem Nagegetier und wirst hoffentlich reichlich Beiträge "ernten".
Viele Grüße
Fufu
 
Guck Dir bitte mal genau die Fellzeichnung im Bereich vom Hals an, die sieht man leider auf den Fotos nicht, das ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Gelbhalsmaus und Waldmaus.

Für mich sieht es nach "scharfer Abgrenzung Bauchfell" auf Bild 2 aus, dann wäre es eine Gelbhalsmaus sofern dazu der Kehlfleck wie ein "Kragen" aussieht.

Die Waldmaus hat mehr so ein "unklares ineinander Übergehen" von Bauchfell zu Rückenfell.

Vergleich siehe hier: Unterscheidung Waldmaus / Gelbhalsmaus (siehe "Pfeil" auf dem unteren Bild)

Hier ist das noch zusätzlich auf zwei guten Fotos zu sehen:

Gelbhalsmaus

Waldmaus
 
danke euch beiden. den thread werde ich dann mal schreiben.


Da sich ja geklärt hat dass es auf jeden fall eine wilde maus ist, wird sie wieder ausgesetzt. von daher ist die ganz genaue bezeichnung der maus nun zur nebensache geworden. trotzdem danke für deine hilfe. :)
 
... ja, außerdem ist der Kehlfleck, bzw. das Kehlband kein konstantes Artmerkmal. Bei der Waldmaus ist der ockerfarbene Kehlfleck nie zu einem Band geschlossen, aber das Fehlen des Kehlbandes schließt eine Gelbhalsmaus nicht aus (bis zu 70% ohne Kehlband). Aussagekräftiger wäre die Hinterfußlänge, aber auch nur bei ausgewachsenen Tieren (Gelbhalsmaus > 24 mm, bei der Waldmaus nur ausnahmsweise > 24 mm). Letztendlich spielt das aber weder beim Futterangebot, noch bei der Auswilderung eine entscheidende Rolle.

Haupsache dem Mäuschen geht es bald wieder so gut, daß es in die Freiheit entlassen werden kann. =)
Viele Grüße
Fufu
 
... ja, danke, das war ein Tippfehler. 70 % mit Kehlband, also bis zu 30 % ohne. Deshalb kein konstantes Artmerkmal.
Viele Grüße
Fufu
 
Guten morgen ihr zwei.
Leider hat sich das Thema aussetzen nun auch erledigt. Gestern war sie noch fit, hat gegessen und getrunken. Dann zog sie sich wieder ins Heu im Häuschen zurück. Und beim vorsichtigen gucken heutemorgen war sie leider tot.

Äußerlich hatte sie keine Verletzungen. Aber vlt das fangen von der Katze doch nicht unbeschadet überstanden. :-(
Schade.
 
... ach, wie schade. *traurig* Kleine Maus.
ja, kann sein, daß sie doch innere Verletzungen hatte. Aber es ist auch denkbar, daß die Maus deshalb von der Katze erwischt wurde, weil sie vielleicht nicht wirklich gesund war. Mauseleben hängen manchmal an dem sprichwörtlich seidenen Faden. *drück*
Liebe Grüße
Fufu
 
Das ist sehr traurig für die Kleine. *traurig*

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie durch die Katze doch - auf den ersten Blick nicht sichtbare - äußere Verletzungen hatte, durch den Katzenspeichel und somit entsprechende Bakterien eindringen konnten. Diese sind in der Regel tödlich, wenn nicht sofort mit einem Antibiotikum gegen gewirkt wird!

LG Nagerchen
 
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