Was könnte man mit altem Bock machen?

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SandrakS

Gast
Hallo!
Ich habe irgendwie schon seit Langem den Wunsch nach Farbmäusen. Nun will eine Freundin ihren Bock loswerden, da dieser schon lange alleine sitzt.

Dieser ist mindestens 2 Jahre alt und unkastriert. Er hat mit einem anderen Bock zusammen gelebt, dieser starb aber schon vor einigen Monaten an Altersschwäche.


Nun frage ich mich, was ich mit dem Bock machen könnte, wenn ich ihn nehmen sollte? Ich möchte ja keinen Nachwuchs haben.

Habt ihr Ideen?

Grüsse Sandra
 
Hi Sandra!

Du kannst dir einen Kastraten dazuholen. Am Besten einen, der vom Charakter ruhig und gelassen und schon etwas länger kastriert ist. Denn mit der Zeit werden Kastraten immer ruhiger.

Hierzu möchte ich dir natürlich die Farbmausvermittlung, hier im Forum, sehr ans Herz legen. Du kannst auch - wie ich es gemacht hab - ein Gesuch aufgeben. Es findet sich - ganz sicher in deiner Nähe - bestimmt jemand, der einen Kastraten abzugeben hat. ;-)

Wäre ja schade, wenn der arme Opi seinen Lebensabend allein verbringen müsste!

LG Kinsella
 
Hm, ich kenn mich da wirklich nicht aus, aber eine Frage, Kinsella: Geht das denn gut, unkastriertes Böckchen und kastrat?
 
ich denke ein langzeitkastrat(mindestens 6 monate kastriert) wäre die eine variante. du wirst es aber eher schwer haben einen zu finden. und die chance, dass es schiefgeht ist immernoch recht hoch.
die andere variante wäre ein 4 wochen bock. also frisch getrennt von der mutter. keinesfalls älter als 4 wochen.
evtl wird er akzeptiert solange er noch nicht geschlechtsreif ist. er müsste dann aber so bald wie möglich kastriert werden.

beide versionen sind schwerer von der vergesellschaftung als andere und gehen eher schief.
bei beiden hättest du dann aber nach dem tod des alten bocks die möglichkeit mädels zu dem kastraten dazu zu holen.

Selber kastrieren geht in dem alter nicht mehr, daher ist auch keine chance ihn mit mädels zu vergesellschaften.
 
Hallo Fly!

Das kommt auf die beiden Tiere an. Keiner der beiden Jungs sollte agressiv sein, eher ruhige Vertreter. Aber ich würd's auf jeden Fall versuchen.

In der Regel sagt man, dass das klappt, ja.

Vielleicht sagt noch jemand anders was dazu? Weil ich das selbst noch nicht mitgemacht hab... ;-)

LG Kinsella
 
Hallo,


es gibt zwei Möglichkeiten, einem geschlechtsreifen unkastrierten Bock Gesellschaft zu verschaffen:

1) Bock und Babybock im Alter von 26-28 Tagen (keinesfalls über 30 Tage alt!), wobei der Babybock später kastriert werden muß

oder

2) Bock und lange kastrierter Kastrat.


Die sicherste Variante ist die erste, denn es gibt Kastraten, die 2 Jahre kastriert sein können und dennoch keine anderen männlichen Mäuse tolerieren. Die VG Bock-Kastrat ist außerdem alles andere als einfach und keinem Anfänger zu empfehlen. In vielen Fällen geht es aber wie gesagt gar nicht.

Die VG Bock-Babybock ist auch nicht ganz einfach, aber wenn der Babybock sehr jung ist (das Zeitfenster ist sehr klein) und noch nicht als Bock angesehen wird, klappt diese Konstellation weitaus eher als Bock-Kastrat. In jedem Fall muß der Babybock später kastriert werden (im Alter von ca. 2 Monaten / ab 30 g Körpergewicht), denn in einer Gruppe kann es nur einen unkastrierten Bock geben, wenn man die Tiere auf viel Platz halten will.

Da es im allg. jede Menge Notfallwürfe gibt, ist es nicht allzu problematisch, einen 26 Tage alten Babybock aus einem TH aufzutreiben.

Auf gar keinen Fall kann ein geschlechtsreifer gesunder Bock mit einem anderen geschlechtsreifen Bock vergesellschaftet werden, das endet mit Toten.

Edit: Bei der VG Bock-Babybock müssen die Tiere bis zur Kastration des Babyböckchen auf wenig Platz gehalten werden, sonst werden sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit zerstreiten. Ca. 3 Wochen nach der Kastration können sie auf so viel Platz gehalten werden, wie man den Tieren bieten kann. Der Kastrat kann nach dem Tod des alten Bockes in eine Weibchengruppe, die VG Kastrat-Weibchen ist die einfachste.
 
Last edited:
Ich hatte eine Zeitlang die Variante Böckchen+Kastrat, kann jetzt aber nicht mehr sagen, wie lange der Kastrat schon eierlos war. Wird aber schon ein paar Monate gewesen sein. Percy, das Böckchen, war zu dem Zeitpunkt schon um die drei Jahre alt. Das ist eigentlich bis zu Percys Tod sehr gut gegangen.
 
Das Hauptproblem bei Bock+Kastrat ist ja meistens, einen wirklich lange kastrierten Kastraten aufzutreiben (das kann Monate dauern). Ehe man das geschafft hat, ist der Bock, den man ursprünglich vergesellschaften wollte, manchmal an Altersschwäche gestorben. Einen lange Kastrierten findet man am ehesten, wenn jemand seine Maushaltung aufgibt und in seiner Gruppe ein Kastrat verwitwet übrig geblieben ist. Aber das kommt nicht so oft vor.
Das nächste Problem: wenn man einen Kastraten aus der Vermittlung aufnimmt, weiß man nichts über ihn. Zwar kann der Vorbesitzer ihn als ruhig schildern, aber wie er sich zu einem Bock verhält, weiß man erst, wenn beide zusammentreffen --- wie eine Maus zu einem Menschen ist, sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, wie sie sich zu Artgenossen verhält.

Babyböckchen findet man schneller. Schwangere Abgabemäuse sind ja leider keine "Mangelware", man kann also eine schwangere Maus ausmachen und dann diesen Wurf im Auge behalten, so daß man das exakte Geburtsdatum und damit Alter des Babyböckchens kennt.
Ein 26-28 Tage altes Babyböckchen wird den Großen auch zunächst problemlos als Boß ansehen, aber wenn der Kleine geschlechtsreif wird, kann er dem Alten auf der Nase herumtanzen, deswegen muß er auf jeden Fall kastriert werden.
Solche Beispiele von Babybock+Bock und später dann Kastrat+Bock kenne ich einige, sie haben gut funktioniert. =)

Bei der VG egal ob mit Babybock oder mit einem Kastraten muß man dann sehr aufmerksam sein, um die eventuell auftretenden Aggressionen richtig einzuschätzen. Deswegen schrieb ich, daß diese Vergesellschaftungen eigentlich eher nichts für Mausanfänger sind. Denn hier kommt es mehr noch als bei einer VG unter Weibchen oder bei Kastrat+Weibchen darauf an, die Mäusesprache richtig deuten zu können: ab wann schlagen Dominanzgesten in Aggression um? Usw. Hinzu kommt, daß bei männlichen Mäusen die ernsthaften Aggressionen lautlos ablaufen. Die Tiere quietschen nicht, sondern gehen geräuschlos aufeinander los. Übersieht man die Ankündigung, findet man am nächsten Tag Tote oder Schwerverletzte.

Es wäre schön für den alten Bock, Sandra, wenn du ihn aufnehmen und ihm mausige Gesellschaft verschaffen würdest. =) Da er schon 2 Jahre alt ist und man nicht weiß, wie lange er noch leben wird, rate ich dir, nach einem ganz jungen Babybock Ausschau zu halten, den du dann später kastrieren läßt.
 
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