Welches mausnest könnte das sein?

Wolfshund79

Nager-Novize*in
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Hallo ihr Lieben,
wir haben heute bei uns im Garten in der Pergola unter Laubblättern ein Nest gefunden. Daneben lagen Walnuss schalen mit Loch, grosser Mäusekot und die Maus, die wir gesehen und verfolgt haben, sehr gross (Rattengrösse, war aber keine, da sie ein rundlicheres Gesicht hatte). Leider hatte ich kein handy parat zum foto machen.
Aber so ein Nest habe ich noch nie gesehen. Vielleicht habt ihr ja ne Idee.

Liebe Grüsse
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Hallo Wolfshund,
hast Du die Walnußschalen noch? Kannst Du ein Foto hochladen? Manchmal kann man an den Nagespuren auf den Nager rückschließen. Auch die Größe der Kötel wäre hilfreich, wenn noch welche da sind. Hatte die "Maus" einen nackten oder einen buschigen Schwanz? Vielleicht könnte es ein Bilch gewesen sein. Aus dem Nest kann ich leider nicht auf den Bewohner rückschließen.
Viele Grüße =)
Fufu
 
Hallo Fufu,

Der Schwanz war eher normal, also nicht buschig
habe hier folgende Bilder gemacht.

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Was mir noch aufgefallen ist, dass die Maus recht kleine Ohren gehabt hat. Sie war hellbraun, relativ kurzer Schwanz und schätzungsweise 20cm Körperlänge(ohne Schwanz).

Leider hat sie auch einen Gang unter unserem Zaun in unseren Hühnerstall gegraben.

Mehr Infos kann ich euch leider nicht geben.
Liebe Grüsse
Daniel
 

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Hallo Wolfshund,
habe ein wenig herum geforscht. Allein die Größe der Maus ist ungewöhnlich. Die üblichen "Verdächtigen" sind alle deutlich kleiner. Wenn die Maus tatsächlich ca. 20 cm lang war, ohne Schwanz, dann kommen einmal die Bisamratte in Frage, die allerdings einen eher normalen Schwanz hat, der etwas weniger als die Kopf-Rumpflänge beträgt.

Bisam - Ondatra zibethicus - kleinsaeuger.at

Vielleicht würde die Wasserschermaus besser passen. Sie hat den für Wühlmäuse typischen kurzen Schwanz und die Größe kommt mit 15-20 cm auch hin. Außerdem nagt sie Nüsse von der Seite auf, was auch paßt. Ist denn da Wasser in der Nähe? Schau mal hier kannst Du das bei kleinsaeuger.at nachlesen:

Wasserschermaus - Arvicola amphibius - kleinsaeuger.at

Du hast die Maus ja kurz gesehen, vielleicht erkennst Du sie wieder.
Würde mich freuen, wenn Du dann rückmelden könntest, ob es paßt.
Sonst müssen wir weitersuchen. :D
Viele Grüße
Fufu
 
Wir haben hier eigentlich keinen Bach oder Fluss in direkter Nachbarschaft. Mir ist auch eingefallen, dass wir vor ein paar Jahren schon mal eine gefunden hatten, aber ein totes Exemplar. Nach den damaligen Recherchen war es auch eine Schermaus (allerdings eine Ostschermaus). Diese Schermausart könnte es auch sein, oder?
Also das Aussehen kommt ihr schon sehr Nahe.
Gruss
Daniel
 
Meine Meinung: Du hast hier mehrere Tiere am Werk.

Leider kann man die hinteren Einzelnüsse nicht soweit zoomen, dass die Nagespuren deutlicher sichtbar werden. Es scheint mir aber so, als ob zumindest bei der hinteren linken Nuss die Nagespuren senkrecht zum Loch sind? Ist das richtig? Also die Nüsse nochmal genau ansehen.

Rötelmaus: Sie knabbert ein Loch in die Schale, steckt ihre Nase hinein und nagt mit den unteren Schneidezähnen von außen nach innen. Dabei bleibt die Außenseite der Nuss unbeschädigt. Die Nagespuren sind also senkrecht zum Loch und nur dort.

Gelbhalsmaus: Sie knabbert erst ein kleines Loch. Dann steckt ihre unteren Schneidezähne ins Loch und knabbert von innen nach außen. Die Nuss wackelt dabei und ihre oberen Schneidezähne hinterlassen an der Außenseite der Nuss Nagespuren.

Die Gelbhalsmaus schließe ich aber aus, da bei dieser die Ohren gut vom Kopf abgesetzt sind und deutlich unter 20 Zentimetern Kopf-Rumpflänge hat, 9-13 cm.

Eine Rötelmaus wird Kopf-Rumpf-Länge 7-13 Zentimeter, kann es sein, dass Du Dich etwas mit Deiner Größenangabe "20 Zentimeter" verschätzt hast?

Wenn das Tier wirklich 20 Zentimeter Körperlänge hatte, kommen nur Wander- oder Hausratte und Wühlmaus in Frage.

Kotbilder: Wühlmauskot klebt "aneinander" und ist selten zu finden, hier zu sehen als Vergleich: Wühlmaus - die Kopf-Rumpflänge beträgt bis 18 Zentimeter, dazu paßt zwar ungefähr zu der von Dir angegebenen Größe aber das Nest nicht, denn sie lebt unterirdisch in Gängen und frißt unterirdisch am liebsten Wurzeln, Blumenzwiebeln etc. Das Nest würde also nicht irgendwo überirdisch "rumliegen".
Arvicola Terrestris

Die Wanderratte: dazu paßt der Mauskot, die Größe und der Gang unterm Hühnerstall. Wanderrattenkot hier das Tier: Wanderratte - wobei da wieder die Ohren deutlich vom Kopf abgesetzt sind.

Ich denke, Du hast Ratten am Hühnerstall und ggf. Wühlmäuse im Garten.
 
Hallo Daniel,
eine Ostschermaus hatte ich nicht in meinem Bestimmungsbuch, bzw. bei kleinsaeuger.at, muß ich selbst mal googlen. :D Da gab es nur Wasser- und Bergschermaus. Aber das sind doch jetzt schon mal mehrere Hinweise, die auf Schermaus hindeuten.

@ Mousyperson: Die Ratten hatten wir schon mal ausgeschlossen, vor allem wegen der Schwanzlänge, deswegen paßt die Bisamratte auch nicht gut und die üblichen Mäuse wie Wald-, Gelbhalsmaus passen schon wegen der Größe nicht, ebensowenig die Schwanzlänge.

Ich geh mal die Ostschermaus googlen.
Viele Grüße =)
Fufu

Edit: Es gibt wohl aquatisch lebende und terrestrisch lebende Populationen der Ostschermaus, also von daher ist das Fehlen einer Wasserquelle kein Ausschlußkriterium.
 
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Die Nüsse passen nicht zu der Schermaus.

Edit: Verlinkt ist sie schon in meinem Post, Arvicola Terrestris
 
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ah ja, stimmt. Weil Wühlmaus ein Überbegriff ist, hatte ich das nicht mit der Schermaus (auch große Wühlmaus) in Zusammenhang gebracht.
 
... ich habe nur eine Haselnuß mit Schermausfraßspur in einem Buch gefunden - da ist die Nuß seitlich angenagt. Ich finde, so unpassend sieht das gar nicht aus, *grübel*

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Edit: In dem Buch steht, die Schermaus nagt wie die Waldmaus, (also mehr von der Seite und nicht vom Ende her). Da sie einen sehr kräftigen Biß hat, erhält der Rand der Nuß ein unregelmäßiges, gezacktes Aussehen. An dünnschaligen Nüssen hat das Benagen fast das Aussehen eines Abbrechens.
 

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... das widerspricht aber den Angaben aus meiner Quelle: Preben Bang, Tierspuren - Fährten, Fraßspuren, Losungen, Gewölle, BLV Buchverlag GmbH, 5. Auflage 2005, Seite 142: "Die Schermaus, die von der Größe einer kleinen Ratte ist, hat einen sehr kräfigen Biß. Der benagte Rand erhält daher ein unregelmäßiges, gezacktes Aussehen."

Das Bild ist von einer Haselnuß. Wenn also die Haselnuß von der Schermaus aufgenagt werden kann, dann doch sicher auch eine Walnuß? *grübel*

Was nicht so gut paßt ist, daß die Schermaus in der Regel in ausgedehnten Gangsystemen wohnt. Aber auch da scheint es Ausnahmen zu geben: (gleiche Quelle, S.232) "Das große kugelförmige Nest der Schermaus wird normalerweise in einer besonderen Kammer des Gangsystems angelegt, doch liegt es auf sehr feuchten Flächen häufig über der Erde, etwa auf einem kleinen mit Schilf bestandenen Hügel. Als Baustoff wird gerne Gras oder Schilf benutzt."

Aber letztendlich ist ja Daniel derjenige, der die Maus überhaupt gesehen hat. Wir können ja nur "Vorschläge" machen.
 
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Ich glaube, ich kann die vermeintlichen Widersprüche in den Angaben der verschiedenen Quellen jetzt aufklären: In dem von MP oben erwähnten Link steht:

"Die Schermaus wendet die Waldmaustechnik an, sie nagt von innen heraus und vergrößert so den zuvor aufgebrochenen Öffnungsrand. Mit ihrem kräftigen Biss reißt die Schermaus aber Stücke aus der Nussschale heraus. Junge Nüsse mit weicher Schale könnten dabei sogar aufbrechen.

Doch die Nuss vom Tatort ist keine "junge" Nuss! Eine "alte" Nuss kann die Schermaus nicht aufsprengen."

In dem oben genannten Buch wird ausgeführt, daß Eichhörnchen die unteren Nagezähne in eine der dünnwandigen Nußteile drücken und die Schale dann auseinander sprengen. Anders verhälte es sich mit Mäusen. Diese haben nicht die Kräfte, die Schale zu sprengen, und müssen sie deshalb mühselig aufnagen.

Also Mäuse (und die Schermaus) können eine Walnuß nicht aufsprengen, aber aufnagen.

Wenn man das Foto unten im Anhang anklickt, dann kann man es vergrößern und sieht auch teilweise am Rand die Nagespuren. =)
Viele Grüße
Fufu
 
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