WG aus Farbis, VZM und Stachis

Sharky

Wusel-Experte*in
Messages
369
Reaction score
0
Huhu,
nachdem ich mich gerade quer durch die Forensuche gelesen habe, mach ich nun doch nochmal einen neuen Thread zum Thema auf.

Nächste Woche steht bei mir eine Großvergesellschaftung (Farbis und VZM) an und auf meiner Mausesuche bin ich über eine Stachelmausanzeige gestolpert (Sinai-Stachis) und dacht, das wäre ja vielleicht was... (quasi bei mir um die Ecke ist ein typischer Fall von "jaa, das sind 2 Weibchen, die ich Ihnen da gerade verkaufe"). Zugegebenermaßen war ich etwas überrascht, dass hier im Forum eher davon abgeraten wird. Überrascht, weil ich vor einigen Jahren (auch mit Hilfe des Forums und vor allem Angelus) genau die Konstellation schonmal hatte und sowohl die Stachis, als auch die VZM lebten sehr harmonisch mit den Farbis zusammen (incl. gemeinsam kuscheln).

Soweit ich das rauslesen konnte, gehts zum einen um die verschiedenen Futteransprüche, weil Stachis schnell dick werden, aber das, was ich zur Ernährung im Wiki lese, bekommen meine Farbis auch *grübel* Also auch die ernähre ich recht fettarm mit selbstgemischtem Futter. Und zum Zweiten die verschiedenen Haltungsansprüche, wobei ich denke (und nun kommt meine Frage), dass ich mit meinem Gehege beiden problemlos gerecht werden kann. Das Gehege hat die Maße 130x60x200 (LxBxH), wobei die unteren 60cm ein Aquarium ist, das zu 2/3 mit Streu/Heu-Gemisch befüllt ist, dass meine Farbis (momentan halte ich nur Farbis) komplett untergraben und sich sichtlich drin wohl fühlen. das war ein weiterer gedanke (natürlich egoistisch) bei der ganzen idee. meine farbis nutzen das gehege nicht wirklich komplett aus in der höhe. ganz oben geht nur eine (von ursprünglich 9 mäusen) hoch, um im laufrad zu radeln (hab es extra hoch gestellt, um "oben" attraktiver zu machen). wenn stachis die höhe so sehr mögen, hätten sie da oben viel platz für sich. ansonsten ist die einrichtung querbeet, es sind 2 bäume drin, mehrere etagen, viel zu klettern und erleben. natürlich will ich nicht, dass es meinen mäuslein schlecht geht (deswegen schreibe ich ja gerade diesen text), andererseits mache ich mir schon gedanken über die upps-stachis, die alternativ vermutlich in irgendeinem viel zu kleinen käfig landen (die dame will die kleinen einfach nur los werden, hab ich das gefühl). Natürlich sollte das nicht ausschlaggebend sein, das weiß ich auch... Also an Erfahrung und Geduld mangelt es nicht bei mir und im schlimmsten Fall, wenn sich die Mäuslein doch nicht grün werden, könnte ich ja hier schauen, dass ich für die Stachis ein gutes Zuhause finde. Hauptsache, sie kommen dort erstmal weg.... Und jetzt bitte nicht drauf hauen, ich erhoffe mir Tipps und Ratschläge für mich und mein Gewissen :)

Sorry für den Roman *schäm*

lg Nadine
 
Nachtrag: Hier mal ein Foto vom Gehege (wobei das Foto vor längerer Zeit entstanden ist während einer VG, mittlerweile sind noch mehr Etagen drin und sehr viel mehr Einrichtung zum Klettern und wuseln):
Dez2011_0188_klein.JPG
 
Eine Frage: was versprichst du dir von der artfremden Gesellschaft?
Im Prinzip ist der einzige Effekt, den eine fremde, verträgliche Art auf eine bestimmte Mäuseart hat, dass vom Gesamtkäfig einfach nur weniger Platz zur Verfügung steht.
Es gibt IMHO keinerlei Vorteile, die Arten untereinander zu mischen. Es wirft aber jede Menge Probleme auf, wie dir ja schon bewusst ist.

Wieso also unbedingt 3 verschiedene Arten in einem Käfig unter bringen - mit dem Effekt, dass du du damit eigentlich keiner davon wirklich gerecht werden wirst? *grübel*

Artfremde Gesellschaft ist eigentlich nur dann eine Option bzw. eher eine Notlösung,wenn artgleiche Gesellschaft aus zwingenden Gründen partout nicht möglich ist. Diesen Grund sehe ich in diesem Fall absolut nicht als gegeben.
 
Klar, das hab ich ja schon geschrieben, dass der Gedanke überhaupt erst kam, als ich die Anzeige gesehen habe und, dass es wuseliger und spannender zu beobachten im Gehege wird, weil es durch die Artengesellschaft voll ausgenutzt wird.

Im Prinzip ist der einzige Effekt, den eine fremde, verträgliche Art auf eine bestimmte Mäuseart hat, dass vom Gesamtkäfig einfach nur weniger Platz zur Verfügung steht.

Ich glaub, ich sehe das ein bisschen anders als viele *grübel* Versteh mich bitte nicht falsch, aber bei einem großen Gehege denke ich, schränkt es doch (unabhängig von Arten) die Mäuse nicht ein, ob es 10 oder 15 sind, über den Haufen rennen sie sich in jedem Fall nicht. Ich hoffe, du weißt, was ich meine. Umso kleiner der Käfig, umso größer diese Problematik. Ich sehe momentan, dass meine 4 Mädels (ok, etwas älter, muss ich fairerweise dazu sagen) die untere Hälfte des Geheges nutzen. Selbst oben aufgehängte Hirse hat sie nicht hoch gelockt. Scheinbar haben sie kein Bedürfnis, da hochzugehen (wie schon geschrieben, waren sie schon immer eher unten, wenn auch nicht ausschließlich).

Artfremde Gesellschaft ist eigentlich nur dann eine Option bzw. eher eine Notlösung,wenn artgleiche Gesellschaft aus zwingenden Gründen partout nicht möglich ist. Diesen Grund sehe ich in diesem Fall absolut nicht als gegeben.

Klar, der Grund ist nicht gegeben, keine Frage ;) Jeder der Arten hätte aber auch mehr als einen gleichartigen Sozialpartner, also ersetzen muss da so oder so keine Art eine andere...
 
an dem Punkt 'sich nicht über den Haufen rennen' machst du aber einen Denkfehler:
Die Mäuse verteilen sich nicht statistisch gleichmäßig über die gesamte verfügbare Fläche.Es gibt immer beliebtere und weniger beliebte Bereiche. Somit stimmt das mit der verstärkten Problematik in kleineren Käfigen nicht bzw. nur bedingt. Der Futter- und Wasserbereich z.B. ist immer die beliebteste Anlaufstelle. In jedem Fall dort kommt es zwangsläufig ständig zu Kollisionen.

Und so groß, dass es als großes Gehege durch gehen würde, bzw, ausreichend groß für drei völlig unterschiedliche Arten sieht dein Käfig ehrlich gesagt für mich nicht aus.
Das kann natürlich täuschen (ich würde die Grundfläche auf ~100x50 oder evtl ~120x50 schätzen - genaue Maße darfst du aber gerne posten, dann muss ich nicht spekulieren und schätzen :D).

Einige Bereiche des Käfigs sind immer nur Transitstrecken. Dort hält sich niemand freiwillig auf. Es sind nur Übergangswege.
In deinem Fall ist das die Grundfläche und die Halb(?)etage in der Mitte - also insgesamt eine überhaupt nur nutzbare Fläche von ca. 1 qm.

So lange jede Art in ausreichender Gruppenstärke für sich vor kommt, muss die 'Fremdart' nicht als Sozialpartner her halten, das stimmt schon. Nur überwiegen IMHO die Nachteile doch sehr drastisch.

Ich seh in deinem Vorhaben leider wirklich nur Nachteile für die Tiere und würde dringend davon ab raten. Es gibt IMHO nicht einen Grund, der dafür spricht.

Ich persönlich halte das für gar keine gute Idee. Hätte der Käfig nun eine Fläche von 3-5 qm, dann könnten sich die verschiedenen Arten selber ihre Reviere und Bereiche bilden, aber so werden sie zu einer Gruppe zusammen gezwungen.
Stell dir vor, man würde 3 Menschen mit 5 Schimpansen und 4 Orangutans zusammen in einem Käfig halten...
 
Last edited:
Kurzer Einwurf am Rande (würde auch keine Artengesellschaft empfehlen):
zieh doch eine Volletage ein und teile den Käfig daurch in zwei Teile, soadass Du zwei Gruppen halten kannst?
Keine VG, mehr zu sehen, mehr Sicherheit für alle...
 
@jaw:
Das Gehege hat die Maße 130x60x200 (LxBxH),
wobei ja vorne die Ecke fehlt, aber da wollen wir nicht pingelig sein.

Soweit ich das rauslesen konnte, gehts zum einen um die verschiedenen Futteransprüche, weil Stachis schnell dick werden, aber das, was ich zur Ernährung im Wiki lese, bekommen meine Farbis auch
Farbis: 50-60% Kleinsamen, geringer Fettgehalt. Gemüse, ab und an Obst. ca 2x wöchentlich Eiweiß.
Stachis: 75% Kleinsamen, extrem geringer Fettgehalt. Gemüse, kaum Obst. öftere Eiweißgaben.
VZMs: 50% Kleinsamen, geringer Fettgehalt. Gemüse, ab und an Obst. 20-30% Eiweißfutter!

Ja, sie dürfen alle das Gleiche fressen, die Zusammensetzung aber der Bestandteile ist der ausschlaggebende Punkt.
Die unterschiedlichen Ansprüche kann man nicht in einer Mischung realisieren.
Da würde jeder Mausart etwas abgehen...

noch krassere Befürchtungen hab ich da in der Haltung.
Stachis: sandig, felsig. Sie brauchen einen trockenen Untergrund. Farbis eher einen weichen...
wird der Tag-nacht-rhythmus gestört kann es auch zu Verstümmelungen kommen. und laut Wikipedia brauchen sie eine starke Temperaturdifferenz von Tag/Nacht (von 35°C bis 10°C)... Wie will man das in einem Farbigehege realisieren, bei dem man eigentlich auf konstante 20°C bedacht ist?
VZM: Wüste, Halbwüste... komplett nachtaktiv. Da würden wechselaktive Farbis doch eher stören. Umgebungstemperatur idealerweise 25°C, zu warm für Farbis! Sie sind leidenschaftliche Läufer, sind absolute faule Buddler.

Das sind schon ein paar Unterschiede, oder?

Desweiteren sollte man bedenken, dass Stachis sicherlich auch mit den Farbis agieren können. Wenn sie sich ignorieren: auch ok. Aber es kann durchaus auch vorkommen, dass die Stachis die Farbis beißen.
Dann musst Du trennen...

Außerdem würde ich nicht pauschal sagen: Großer Käfig, da passen schon alle rein.
ich würde Da - wenn du es drauf ankommen lassen magst - die Gehegegröße jeder einzelnen Art nehmen und dann addieren (farbis brauchen soundsoviel platz, VZMs soviel und Stachis soviel...).
Wieviele Mäuse von jeder Art planst Du?

ich würds nicht machen. Den Mäusen tust Du keinen Gefallen. Die brauchen sich gegenseitig nicht. Das wäre nur was für dich. Und die Mäuse machen Abstriche (Haltung, Ernährung) und für dich wirds ne Menge Arbeit.
Jede Art in einen eigenen Käfig und gut....
 
Aaah danke Lumi, das habe ich nicht gesehen (oder übersehen?). Ok, ihr habt mich ja überzeugt ;)

Stell dir vor, man würde 3 Menschen mit 5 Schimpansen und 4 Orangutans zusammen in einem Käfig halten...

Ich weiß was du meinst, auch wenn ich gestehen muss, dass ich das ziemlich spannend fänd (großes Haus, nicht Käfig) *grins* Ich leb ja auch mit 3 Hunden in einer Artengemeinschaft und möchte behaupten, wir leben alle artgerecht ;);) Aber Spaß beiseite, schon klar, was du meintest.

zieh doch eine Volletage ein und teile den Käfig daurch in zwei Teile, soadass Du zwei Gruppen halten kannst?
Keine VG, mehr zu sehen, mehr Sicherheit für alle...

Das habe ich auch schon überlegt, finde es aber ungeschickt, da ich den Käfig nur am oberen Drittel teilen könnte (also dann einmal Höhe 60cm und einmal 120) und da die Stachis Höhe brauchen, müssten sie unten rein, die Farbis aber gerne buddeln und unten das Aqua ist, müssten die auch unten rein ;) Da würd ich dann tatsächlich keinem einen Gefallen tun. Und außerdem möchte ich die Gehegetrennung als Plan B behalten, für den Fall, dass sich die Gruppe nicht versteht (direkt oder später im Nachhinein), so habe ich immernoch das Ass im Ärmel und müsste keine abgeben, wenn das Gehege schon getrennt ist, fällt die Variante weg und das wäre ja auch blöd.

Also, wie gesagt, ihr habt mich überzeugt, wobei die VZM schon fest eingeplant sind und auch abgsprochen ist, dass sie mit Farbis zusammen leben werden. Aber bei denen ist es ja eh das kleinere Problem (wie man überall liest).

Trotzdem danke für eure Tipps *schnüff*

lg Nadine
 
Back
Top Bottom