Wie wildere ich junge Mäuse aus?

Elvira

Nager-Novize*in
Messages
1
Reaction score
0
Hallo!

Letzte Woche brachte unser Kater eine lebende Maus in die Wohnung. Nachdem wir sie zwei Nächte laut rascheln hörten fanden wir zu unserer Überraschung hinter einem Schrank ein Nest aus Stofffetzen mit sieben winzigen nackten Würmchen. Da wir es nicht übers Herz brachten, sie zu töten, besorgten wir ein Terrarium, in das wir die Babys mit der Mutter setzten. Das war vor vier Tagen. Wir wissen nicht, ob die Familie noch vollzählig ist, da Mutter und Kinder im Nest versteckt sind, aber wir hören die Kleinen fiepen, also zumindest ein paar haben es bis jetzt geschafft.

Meine Frage ist nun, wie wir die Familie am besten wieder freilassen. Das muss ja vor der Geschlechtsreife der Kleinen geschehen, also vor dem 28. Tag in ca. drei Wochen. Draußen ist es aber eisigkalt und die Mutter hat ja keinen Bau mehr mit Vorräten. Am günstigsten wäre wahrscheinlich ein Stall oder eine Scheune, aber ich kann ja schlecht zu einem Baueren gehen und fragen, ob wir ein paar Mäuse bei ihm aussetzen dürfen. *grübel* Hat jemand eine Idee?

Wenn wir die Familie freilassen, sollen wir dann ein Nest (Karton mit Heu oder Stofffetzen) und Futter für den Anfang dazustellen?

Kann die Muttermaus eigentlich so lange im Terrarium bleiben oder ist das Quälerei?

Vielen Dank für eure Hilfe! :D
 
Bei der Kälte würde ich die ganze Mäusefamilie über den Winter bringen.
Die Muttermaus hat eh genug zu tun und braucht alle Kräfte.
Ich denke nicht, daß das Tierquälerei ist.
Die Mäuse jetzt alle in die Kälte rauszuschmeißen schon eher.
 
Mäuse leben auch bei Minusgraden draußen. Wäre dem nicht so, wären sie schon lange ausgestorben.
 
@Ben: Du darfst dabei aber nicht vergessen, dass die Mäuse ein warmes Nest haben, sich über den Sommer/Herbst ein wenig Futter gehortet haben usw.
Eine Maus jetzt im Winter rauzusetzen- selbst wenns an ihrem ehemals Revier ist (auch im Winter- frei gewordene Reviere werden sofort von Artgenossen etc besetzt, ebenso Nester ...) - das kommt einem Todesurteil gleich...
 
Sorry, ich kann diesem Mäusepäppel- und behaltetrend einfach nichts abgewinnen. Die Tiere sind in keinster Weise gefährdet und in mehr als ausreichender Zahl vorhanden. Sollte eine Maus nicht überleben, dann ist das eben der Lauf der Dinge.

Was denkst Du was mit Mäusen passiert die bei uns im Winter den Betrieb stürmen wollen? Richtig, sie werden getötet.
 
@Ben: *mitnSchulternzuck* was ist so schlimm daran, das Leute sich kümmern wollen- und was macht die Wildmaus wertloser als ne Farbmaus?*grübel*
Beide Arten gibt es zur Genüge.
Wenn du es nicht gutheißt- schön und gut. Es will dir ja auch keiner ne hilfebedürftige Wildmaus aufs Auge drücken :D
 
@Elvira: hast du hier schon mal gekuckt? Startseite. Dort findest du wertvolle Infos, wie man Wildmäuse auswildert.

So wie sie jetzt sind wären sie tatsächlich nicht überlebensfähig. Die Mutter würde die Babys wahrscheinlich auch verstoßen, sobald diese mit Menschen in Kontakt kamen (auch wenn es nur zum Raustragen war).


@Binchen: Das Problem ist nunmal, daß viele leider nicht einsehen, daß Wildmäuse keine Haustiere sind, und viele die Tiere einfach behalten und allenfalls mit anderen Mäusearten zusammensetzen wollen. Oder gar zu sehr auf sich fixieren und regelrecht abhängig machen. Das habe ich leider selber erlebt bei einer Person. *seufz*

Sicher fällt es nicht leicht das (oder die) aufgepäppelte Mäuslein im Frühjahr in die Freiheit zu entlassen mit dem Gedanken, daß es gefressen werden könnte. Aber allein das ist vernünftig und muss vom Finder getan werden. Viele sehen nicht ein, daß es ein grober Eingriff in den Kreislauf der Natur ist. Ähnlich wie mit "Futtermäuse vor der Schlange retten". Nur daß die Wildmaus das schwerere Los mit zukünftiger Gefangenschaft zieht.

Ein Eulenküken oder ein Marderbaby hat auch Hunger ;-)
 
@Scotchbride: Ich stehe mit Elvira in Kontakt ;-)
Ja, dass manche Menschen nach einiger Zeit Probleme haben, das/die liebgewonnenen Tierchen wieder dem Lauf der Natur zu überlassen, ist mir bewusst. Dennoch finde ich, sollte man darüber aufklären, was das beste für das Tier ist- sprich wie kann ich es rüsten für ein Überleben in freier Natur und es dann mit den besten Chancen entlassen.
Und somit ist es ehrlich zu sagen, dass ein Wildmäuschen, das jetzt rausgesetzt wird, keine Chance hat auf ein schönes Leben.
Jetzt stünde der Kampf ums nackte Überleben an. Nicht zu erfrieren, nicht zu verhungern- und nebenbei ohne schützendes Nest nicht auch noch gefressen zu werden.
Wenn ich daran denke ein Tier, auch, wenn es ein Wildtier ist, unter diesen Bedingungen vor die Tür zu setzen, finde ich es fahrlässig und ich hätte keine ruhige Minute mehr.

Ich sehe das genauso. Gesunde Wildtiere in Gefangenschaft geht garnicht.
 
Back
Top Bottom