wieso passiert so etwas????

nely

Mäusologie-Meister*in
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ihr wisst ja, mein ALi hat die kastration gestern nicht überlebt *heul* *heul* *heul*

ich wusste, ein risiko ist gegeben, aber trotzdem....

er war gerade mal 9-10 wochen alt und musste sterben, bevor er wirklich leben konnte....

wieso ist das passiert? ich habe mich vorher gründlich umgehört.... es heißt ja, isofloran narkose ist der normalen narkose mit spritze vorzuziehen... also hab ich einen TA in der nähe gesucht, der das mit iso macht.... moeys lieblingsTA war letzte woche nicht da, dh ich konnte keinen termin mit ihr ausmachen, das ganze hätte sich nochmal um ne woche verzögert und er saß ja allein....

die tierklinik narkotisiert nicht mit isofloran, also da auch nicht.....

zufällig hat meine schwester dann ihren TA angerufen, der ihren hund behandelt, und einfach mal so gefragt, ob sie mäuse mit iso kastriert..... sie meinte ja, sie hätte auch schon recht viele damit kastriert und sie hätten alle überlebt... ein weiterer vorteil war dass die praxis nur 2 min fußweg von mir entfernt ist

ich war zuerst erstaunt, dann bin ich selbst mit ner kranken maus hingegangen um mir ein bild von ihr zu machen.... sie klang kompetent, hat die maus gut behandelt und ich hatte ein gutes gefühl....

also hab ich den termin ausgemacht.... und damit ALis sterbetag festgelegt *heul*

ne stunde nachdem ich ALi hingebracht habe, hat sie angerufen und gesagt ihm gehts gut... ich kann ihn bald abholen.... er war munter und relativ fit... später rief sie an es gibt probleme.... sein herz schlägt nicht mehr richtig, sie schaun was sie jetzt machen können.... 15 min später kam der anruf er ist tot *heul*

sie fragte mich noch, ob er einen herzfehler hätte, aber er war eigentlich fit.... dann meinte sie, gerade bei der isofloran narkose gibt es das risiko eines lungenödems.... daran meint sie, ist er auch gestorben....

ich weiß das sollte ich nicht.... aber ich mach mir vorwürfe.... mir ist als ob ich ALi selbst getötet habe.... was wäre gewesen, wenn ich moeys empfohlenen TA genommen hätte? hätte sie ihn sicher kastrieren können? kann man da als TA überhaupt was machen? die kastra an sich hat er ja gut überstanden....

oder gibt es einfach manchmal so fälle, in denen die maus einfach wegstirbt? trotz gutem TA und iso? könnte es an einem eventuellen herzfehler gelegen haben?

was wisst ihr darüber?

immer noch verheulte grüße,
Connie *heul*
 
Hallo Connie,

es ist schlimm, dass der kleine Kerl die Kastration nicht überlebt hat, aber Vorwürfe machen solltest Du Dir deswegen nicht. Jede Vollnarkose ist ein Risiko.

Ich habe noch nie ein Mäuschen in Narkose legen lassen, bin aber selbst zuletzt 2002 für eine aufwendige Zahnbehandlung in Vollnarkose gelegt worden. Ich kann mich noch gut darin erinnern, wieviele Untersuchungen und Messungen da vorher mit mir gemacht wurden: Blutuntersuchung, EKG, Wiegen, Blutdruckmessung etc.. Das wird alles deshalb gemacht, weil es eben Menschen gibt, die aus irgendwelchen körperlichen Gründen eine Vollnarkose schlecht vertragen, auch wenn sie völlig gesund zu sein scheinen. Bei Mäusen können alle diese Untersuchungen natürlich nicht gemacht werden - ich denke mir mal, dass es daran liegt, wenn manchmal scheinbar gesunde und fitte Mäuse eine OP nicht überstehen und dabei oder danach sterben.

Ist jetzt wahrscheinlich kein großer Trost, ist mir schon klar...

Martina
 
danke *drück*

das ist das was ich auch vermute, aber es kommt trotzdem immer wieder die frage auf...........
 
Hallo Connie,

also ich kann Dir keinen "fachmännischen" Rat geben, dafür hab ich einfach keine Erfahrung. Ich bin aber auch so jemand, der sich wegen alles und jedem Vowürfe macht (hast Du vielleicht schon gemerkt) und der immer glaubt, alles unter Kontrolle haben zu müssen. Jedesmal, wenn ich unerfahren bin, geht mir das so.

Ich habe aber auf Gebieten, auf denen ich erfahrener geworden bin jedes Mal gemerkt, dass man einfach nicht alles beeinflussen kann, was auf der Welt passiert. Und leider kann man nicht immer alles verstehen und alle Risiken ausblenden.

Weißt Du, ich habe längere Zeit in der ambulanten Krankenfplege gearbeitet und war da auch immer mit Krankheit und Tod konfrontriert. Jedesmal, wenn einE PatientIN nach meinem Besuch abgebaut hat, ins Krankenhaus kam oder sonstetwas hatte, hatte ich anschließend ein schlechtes Gewissen und dachte, das hätte ich vielleicht verhindern können, wenn ich IRGENDETWAS anders gemacht hätte. Hätte ich doch nur noch einen Schluck Wasser angeboten, hätte ich doch den Teller Essen noch zehn Millimeter weiter ans Bett gestellt, hätte ich doch nur den Zeh noch etwas genauer angeschaut... Weißt Du, ich bin weder Arzt noch Krankenschwester, war einfach nur für die häusliche Versorgung zuständig. Niemand hat von mir verlangt, perfekt zu sein, aber ich wollte es sein. Irgendwann bin ich dann auf den Trichter gekommen, das alte und kranke Menschen nun einmal abbauen, einen Herzinfarkt bekommen können, manchmal einfach nicht essen wollen und manchmal eben auch sterben wollen. Manchmal wollen sie es auch nicht, die Gesundheit läßt aber nichts anderes zu. Das ist dann immer besonders tragisch...

Ich denke, bei einer Narkose ist einfach immer der Kreislauf belastet, dieses Risiko geht man einfach ein und ich denke nicht, dass man das anders sehen kann. Es ist aber auch eine Tatsache, dass bei einer Isofloran-Narkose das Risiko so weit es geht minimiert wird. Und Deine Schilderung der TÄ vermittelt das deutliche Bild, dass Du mit ihr auch die bestmögliche Entscheidung getroffen hast, weil sie an dem Leben der Maus wirklich Interesse hatte und auch Erfahrung aufwies. Ich denke, das sagt alles über Deine Entscheidung aus. Du hast die TÄ vorher gründlichst abgecheckt. Und ehrlich gesagt würde ich mich im Nachhinein lieber auf Dein Bauchgefühl verlassen, das Du vorher hattest. Das war nähmlich bestimmt richtig, sonst hättest Du Ali niemals zu dieser TÄ gebracht. Da bin ich mir sicher. Da Du mit keiner Silbe im Nachhinein einen Kunstfehler der Ärztin vermutest, sondern einfach nur die Schuld Dir selber zuschiebst, glaube ich nicht an Deine Schuld!!!! Verstehst Du, was ich meine?
Du hast nichts falsch gemacht!!!!
Niemand (und Du erst recht nicht -wie auch???) konnte wissen, dass Ali die OP nicht überlebt. Wir waren doch alle geschockt und hatten alle etwas anderes erwartet. Im gesamten Forum herrscht die Meinung, dass man Böckchen nach Möglichkeit kastriern lassen sollte. Niemand hätte anders entschieden.
Und es gab schon viele im Forum, die mal einen anderen TA ausprobiert haben und mit diesem dann zufrieden waren. Das war auch jedesmal ein Risiko, nur haben diese Mäuse einfach keinen Kreislaufkollaps bekommen...

Denk doch mal an das Phänomen des plötzlichen Kindstods... Man kennt inzwischen sooo viele Verhaltensregeln, wie man das Risiko minimieren kann. Und trotzdem weiß niemand, warum er auftritt. Und es sterben immernoch Kinder auf diese Weise. Das passiert dann einfach und die Eltern müssen damit klar kommen, machen sich Vorwürfe. Würdest Du diesen Eltern denn auch Vorwürfe machen?

Ich höre jetzt ersteinmal auf, das ließt ja eh niemand...

Halt die Ohren steif und finde Vertrauen in Deine Entscheidung, Du bist nicht schuld an Alis Tod - auch wenn Du noch tausend Gründe finden wirst, Dir etwas anderes einreden zu können....

Sabine

PS: Ich habe vor, in den nächsten Tagen meine neuen TH- Böckchen kastrieren lassen. Beide wirken auf mich fit, ihr Alter kann ich aber schwer einschätzen. Ich möchte sie gerne mit meinen Mädels vergesellschaften und habe Angst, dass sie sich irgendwann einmal nicht mehr so gut verstehen. Für die beiden in Extralhaltung habe ich auf Dauer keinen Platz. Und wenn einer mal stirbt, ist der andere vermutlich den Rest seines Lebens alleine...
Was hättest Du mir vor Alis Tod geraten? Würdest Du mich jetzt definitiv davon abhalten wollen? Oder hätte eine Kastration nicht doch etwas Sinn? Würdest Du mir Vorwürfe machen, wenn ich mich genauso verhalten würde wie Du, und mir ein Tier bei der OP stirbt?
 
Wir haben hier eine supergute Tierklinik, die mir schon über 20 Mäuse komplikationsfrei kastriert hat.

Bei der letzten Kastra ist einer von den 4 Jungs gestorben- er hats nicht geschafft, war zu schwach...

Und trotzdem würde ich zu keinem andern Tierarzt wollen mit meinen Mäusen... Ein gewisses Restrisiko bleibt halt... auch wenn man alles erdenkliche tut um es zu mindern.

Ich denke, nachdem was du geschildert hast ist weder die TÄ Schuld... und du schon gar nicht.
Wenn überhaupt könnte man mal wieder wütend sein auf diejenigen die wahllos Mäuse vermehren, sodass diese ihr Immunsystem und teilweise auch funktionierende Körperfunktionen einbüßen müssen... (was nicht sagen will, dass eine Narkose nicht trotzdem gefährlich ist... ich hoffe, ihr versthe, was ich meine...)

Lieben Gruß
Anne.
 
Hallo Nely, auch ich kann Dir keinen fachmännischen Rat geben, aber auch bei Menschen sind diese Risikos bei jeder OP gegeben. Das einzigste was ich mir vielleicht noch vorstellen könnte ist, daß er zu jung war. Ich habe ja auch den einen aus dem Zooladen da sitzen der damals 11 gr gewogen hat und Jani meinte ich solle ihn noch eine Weile päppeln obwohl er gar nicht zart ist. Das soll aber kein Vorwurf sein, bitte verstehe das nicht falsch. Du hast Dein Möglichstes getan und alles andere ist Schicksal auf das wir keinen Einfluß haben.

Lieben Gruß
Mama Matz
 
Hallo Nely,


heute habe ich 4 Böckchen kastrieren lassen, es geht ihnen allen sehr gut, sie sind wieder fit und klettern bereits wieder. Von den Böckchen, die ich habe kastrieren lassen, ist kein einziger bei oder nach der Kastration verstorben. Ich habe jetzt 14 Kastraten hier. Im Laufe der Jahre hat Inge bestimmt weit über 100 Tiere Böckchen direkt oder indirekt (durch Zuweisung an TÄ) kastrieren lassen, und es gab keine Todesfälle. Als Schlußfolgerung könnte ich jetzt mutmaßen, daß die TÄ hier in Berlin einfach sehr gut sind. Oder daß alle Böckchen, die hier kastriert wurden, einfach sehr, sehr fit gewesen sind. Aber letzteres stimmt nicht. Bunny (von Inge) wurde mit schwerer Myco kastriert. Und mein Zorro wurde mit 14 g Gewicht und geschwächt durch Blutverlust kastriert. Beide erfolgreich. Mein Flokati ist ein Langhaar-Mäuserich, auch erfolgreich kastriert. Nur Glück? Zufall? Fügung? Ich weiß es nicht. Es ist für dich vermutlich kein Trost, wenn ich dir schreibe, daß ich geschockt und betroffen war, als ich gehört habe, daß Ali die Kastration nicht überlebt hat. Zusammen mit Neblis Kleinem, waren das schon zwei Kastrationen mit katastrophalem Ausgang, die hier im Forum in letzter Zeit bekannt geworden sind. Saras Jungs wurden letzte Woche kastriert, alles ging gut. Meine Jungs habe ich heute mit gemischten Gefühlen wie immer hingebracht, doch auch hier ging alles gut. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich daran liegt, daß wir hier so gute, erfahrene TÄ haben, aber allmählich bin ich geneigt, daran zu glauben.

Laß dich mal ganz doll *drück* *knuddel* *drück*. Du wolltest das beste für Ali, nämlich das Ende der Einsamkeit. Das Beste meinen und das Beste versuchen - mehr kann man einfach nicht tun. Und das hast du getan. Als du den Termin gemacht hast, hast du das Beste gemeint und alles getan, was in deiner Macht stand. Ganz wie Psaya geschrieben hat, ist es garantiert nicht deine Schuld, was passiert ist. Ob man überhaupt irgend jemandem die Schuld geben kann, weiß ich nicht, denn keiner kann in den Gesamtorganismus einer Maus hineinschauen und alle Faktoren finden, die eine OP mit Vollnarkose gefährlich machen. Du hast nichts falsch gemacht.

Psaya möchte ich Mut machen, ihre beiden Jungs Dr. G. (sie weiß schon, wer gemeint ist) anzuvertrauen. Er ist ein sehr guter TA. Im Leben wird es nie eine 100 % ige Sicherheit geben, nirgendwo, man kann nur versuchen, Entscheidungen wohlüberlegt zu treffen. In manchen Bereichen ist man dann leider machtlos. Ich vertraue Dr. G. sehr und denke, daß eine Kastration für eine Maus ein Schritt in ein besseres Leben mit mehr Platz, weniger Aggression und mit einigen Mädchen zum Kuscheln ist. Deswegen bin ich absoluter Kastrationsbefürworter. Deinen Jungs werde ich, wenn sie unters Messer kommen, die Daumen drücken.

Noch mal für Connie *drück* ...
Zorro fraß nach der OP zwei Tage fast nichts. Ich habe ihm Glucosewasser eintröpfeln müssen. Ein Tier steckt es besser weg, ein anderes schlechter. Man weiß es einfach nicht... aber du selber hast ganz bestimmt nichts falsch gemacht. *drück*
 
Original von ingeli
psaya und ob das einer liest ...warum ganz einfach es ist schön geschrieben *drück*


inge du hast es genau auf den punkt gebracht! *heul*
nely *trösten*
 
[Danke. Wollte ja nur zum Ausdruck bringen, dass es zu lang ist. Denke manchmal, ich bin etwas zu direkt und subjektiv...]
 
danke psaya und auch vindoatus, ihr habt mir etwas geholfen *drück* *drück* *drück*

ich würde jetzt immer noch jedem zu einer kastration raten.... für Ali war es ja auch die einzige chance..... aber ich glaube von mir aus möchte ich keines meiner mäusls mehr kastrieren lassen *Traurig* nur noch schon kastrierte notfälle aufnehmen.... das würde ich nicht noch mal durchstehen ;-(
 
kann ich auch nachvollziehen! mein ratzinger hat die kastration ja leider auch nicht überlebt, bzw. ist kurz danach gestorben. *heul*

was ich eben nie vergessen werde ist, dass die olle sprechstundenhilfe mich nicht angerufen hat oder so...ich hab' ja im wartezimmer gesessen und dachte, dass alles okay sei. als sie reinkam meinte sie dann, dass sie nur teilweise gute nachrichten hätte, es hätte nur eine maus überlebt. das war dann wie ein schlag mit dem hammer.

hab' mir seitdem auch tausendmal vorwürfe gemacht, hab' ihn ja so einem stress ausgesetzt und nachher war er tot.


der text von psaya oben ist da eigentlich sehr tröstlich...
 
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