Wilde Sattelkammer-Maus einfangen?

Natango

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Hallöchen,

ich habe eine etwas ungewöhnliche Frage, aber ich hoffe, dass das niemand irgendwie mißversteht, aber ich fühle mich im Mauseforum damit einfach am sinnvollsten aufgehoben...

Es ist so: Wir haben für unsere Pferde einen Offenstall gebaut und haben direkt neben dem Stall unsere Sattelkammer für Futter, Mistsachen, Sättel, Pflegeartikel, etc. für die Pferde. Im Vergangenen Jahr hatten wir über den Winter eine Ratte zu Besuch, die allerdings im Frühjahr wieder gegangen ist, nachdem es bei uns nichts mehr für sie zu holen gab.
Seit ca. 1-2 Monaten haben wir statt dessen nun ein Mäuschen in der Sattelkammer sitzen. Sie ist zwar sehr niedlich anzusehen (ich hab sie mal kurz gesehen! :) ), aber mittlerweile leider unerträglich... Unsere ganze Sattelkammer riecht nach Maus, überall liegen Mauseköttel rum (sie ist so geschickt, dass sie wirklich überall hinklettern kann!), Behälter werden angenagt und mittlerweile leider auch unsere Reitutensilien. Ich habe inzwischen echt Angst um unsere Decken und um unsere Sättel, von den Urinmarkierungen auf dem Fellüberzug meines Podium-Sattels (darin hat sie es sich während meiner Zwangs-Reitpause wohl bequem gemacht) ganz zu schweigen... *seufz*

Zumindest steht fest: Die Maus muss weg! Nur wie ist die Frage, weil ich das so mausefreundlich wie möglich machen will, sprich, eine "normale" Mausetotefalle kommt für mich nicht in Frage. Die Hofkatzen sind zwar mitunter sehr geschickte Jägerinnen, aber auch die möcht ich nicht auf die Maus ansetzen, weil mir die sonst nur wieder so leid tut...
Ich überlege nun, eine Lebendfalle bei ebay zu ersteigern und die einzusetzen. 2x täglich ist eh jemand bei den Pferden und ich würde dann noch morgens hinfahren, dass ich sie gleich wieder aussetzen kann, wenn sie drinnen ist.
Ich habe allerdings von diesen Lebendfallen keine Ahnung und bei ebay gubt es sowohl "Korbfallen" als auch "Kastenfallen", zweitere mit einem und 2 Eingängen. Was ist denn da am sinnvollsten, damit der Maus nichts passiert?

Dann ist die Frage, wie wir die Mäuse fernhalten können, wenn sie mal weg ist - Futter ist zwar weggepackt, aber maus ist schließlich nicht dumm. Gibt es irgendwelche Düfte oder Geräusche (denke da an sowas wie den "Marderschreck" für Autos), die sie nicht mögen?

Ich hoffe ja mittlerweile schon, dass die Ratte wieder kommt, dann würde die Maus gehen und die Ratte war eindeutig der harmlosere Zeitgenosse in unserem Fall...

Dann habe ich noch eine Frage, von der ich aber nicht weiß, ob mir jemand weiterhelfen kann... Ich bin im 2. Monat schwanger und habe jetzt erhlich gesagt etwas Angst, ob ich mir irgendwas über den Mausekot oder -urin zuziehen könnte, was meinem Baby schaden könnte. Ist euch da irgendwas bekannt oder kann ich da beruhigt sein?

Ich danke euch schonmal für eure Hilfe!
 
In einigen Gegenden von Deutschland verbreitet sich der Hanta-Virus, der von Nagern übertragen wird. Damit kann man sich beim Kontakt mit Mäusekot und -urin anstecken. Soweit ich weiß, wird der Virus in Deutschland aber nur von Rötelmäusen übertragen. Ansonsten wüßte ich keine Krankheit, wegen der Du dir Sorgen machen müßtest.
http://www.wdr.de/themen/gesundheit/2/hanta_virus/index.jhtml?rubrikenstyle=gesundheit
 
Hallo Natango,

am besten stellt ihr Lebendfallen in eurer Sattelkammer auf. Es kann zwar unter Umständen etwas länger dauern bis das Mäuchsen sich da rein traut, aber wenn ihr sie dann gefangen habt, könnt ihr sie an einem anderen Ort, der weit geug von eurer Sattelkammer weg ist, wieder frei lassen.

Ich hatte das Problem auch mal bei mir am Stall. Wir haben danach alle Futtersachen in Futtertonnen verstaut, und die Sättel und Zubehör in Spinde gehängt.
Dann war irgendwann wieder alles ganz von selbst Mäusefrei. Ich denke mal sie haben ich ein Plätzchen gesucht an dem es mehr zum Fressen gab ;-)
Aber je nachdem wieviele Sachen ihr in eurer Kammer habt, ist da snicht so leicht alles zu verstauen.

LG Urmel
 
Hallo ihr beiden,

vielen Dank erstmal für eure Antworten! :)

Unsere Sattelkammer ist 6m², da können wir leider keine Spinde mehr unterbeingen, zumal die leider ja ordentlich teuer sind, zudem lässt sich nicht alles darin verstauen... :( Das Futter ist zwar alles in große Eimer verpackt, aber Mausi lässt sich davon nicht so wirklich vergraulen. *heieiei*

Also Lebendfalle. Was ist denn der Unterschied zwischen diesen "Korbfallen" und den "Kastenfallen"? Kann man beide nehmen oder ist eine nicht so sinnvoll? Kastenfallen bekomm ich nur als Zweierpack und würde daher wohl eher zu einer Korbfalle tendieren - derseiden da spricht irgendwas dagegen...
 
die korbfallen können meiner meinung nach das arme mausel verletzen... so ne rattenkastenfalle is garantiert besser, die is gross genug, dass auch der schwanz heile bleibt
 
Hallo,



ehrlich gesagt weiß ich jetzt gerade nicht, wie eine Korbfalle aussieht, sind das die runden Lebendfallen, die nach dem Reusenprinzip fangen sollen: Maus geht durch Loch im Gitter, kann aber nicht mehr hinaus, weil ihr dann die Gitterstäbe entgegen stehen?

Wenn ja: davon würde ich abraten, Wildmäuse sind meistens eher schlank, die passen da durch.

Ich habe gerade eine Mäusejagd hinter mir ;-), die Geschichte ist hier nachzulesen.

Ich habe zwei verschiedene Lebendfallen benutzt, eine aus Plastik und eine aus Volierendraht:

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Plastikfalle: aus dem Zooladen, Marke: Trixi, Kosten: 7,99 Euro (Freßnapf) - in die ist die Maus NICHT reingegangen, leider.

Drahtfalle: aus dem Baumarkt, eine sog. "Rattenfalle", da diese größer ist als die entsprechende Mäusefalle, Kosten: 9,99 Euro (Obi oder Bauhaus)

Ob du diese Falle billiger bei Ebay bekommst, mußt du mal sehen, nicht daß die Falle am Ende durch die Versandkosten noch teurer ist. Baumärkte haben eigentlich diese Lebendfallen im Sortiment.


Die Maus habe ich am Ende mit der Rattenfalle gefangen. Wie man sieht, ist die Falle groß genug, damit erstens der Schwanz nicht eingeklemmt wird, wenn die Maus am Köder zieht, und zweitens eine Maus, die womöglich über Nacht mehrere Stunden da drin sitzen muß, nicht in helle Panik gerät. Außerdem ist eine gute Belüftung gewährleistet:

400_6239616564623830.jpg



Als Köder habe ich ein Stückchen Knäckebrot benutzt. Wichtig:

1. Falle nicht frei im Raum aufstellen, sondern direkt an der Wand, denn eine freilaufende Maus bewegt sich selten mitten durch den Raum und läuft eher direkt an der Wand entlang.

2. Der Köder muß so klein sein, daß eine Maus ihn noch wegtragen könnte, denn auf dieser Idee basiert das Prinzip der Falle - die Maus will den Köder wegtragen und zieht an ihm, damit löst sie den Mechanismus aus.




Original von Natango
Dann ist die Frage, wie wir die Mäuse fernhalten können, wenn sie mal weg ist - Futter ist zwar weggepackt, aber maus ist schließlich nicht dumm. Gibt es irgendwelche Düfte oder Geräusche (denke da an sowas wie den "Marderschreck" für Autos), die sie nicht mögen?

Das wird schwierig... am besten wäre die permanente Anwesenheit von Katzen. Eventuell könnt ihr Katzenhaare oder Hundehaare verteilen? *grübel* Da Mäuse dämmerungs- und nachtaktiv sind, nützen Geräusche, die tagsüber gemacht werden, auch nichts, eher stören sie auch die Pferde...
Wie wäre es, falls die Bedingungen bei euch passen, damit, eine Nisthöhle für Eulen einzurichten? War gerade so eine Idee von mir.

Infos über die heimischen Eulenarten:

http://www.wildvogelhilfe.org/vogelarten/eulen/eulen.html

http://www.eulenmanie.de/



Original von Natango
Dann habe ich noch eine Frage, von der ich aber nicht weiß, ob mir jemand weiterhelfen kann... Ich bin im 2. Monat schwanger und habe jetzt erhlich gesagt etwas Angst, ob ich mir irgendwas über den Mausekot oder -urin zuziehen könnte, was meinem Baby schaden könnte. Ist euch da irgendwas bekannt oder kann ich da beruhigt sein?


Zu erwähnen wäre auch noch LCM, die Lymphozytäre Choriomeningitis, denn Wildmäuse bilden ein großes Virusreservoir für diese Krankheit. Infos gibt es zB hier:

http://www.diebrain.de/hiext-lcm.html


Bei Schwangeren kann das Virus zu Frühgeburten oder Fehlbildungen des ungeborenen Kindes führen. ;-( Um ganz sicher zu gehen, solltest du selber darauf achten, keinen Kontakt mit dem Kot der Wildmaus zu haben bzw. dir nach dem Stallbesuch (was du vermutlich sowieso machst) sehr gründlich die Hände waschen.

LG, Wibke
 
Hallo,

vielen Dank für die ausführliche Antwort, Wibke! :)

Zum aktuellen Stand: Auf die einfachste Idee in puncto Mausefalle bin ich natürlich nicht gekommen - ich hatte die Hofbesitzerin nicht gefragt, ob sie Lebendfallen hat... :rolleyes: Als wir heute morgen miteinander gequatscht haben, kam das Thema allerdings auch auf die Maus - und Astrid meinte, dass sie 2 Lebendfallen rumstehen hat, die sie nicht mehr braucht, denn bei ihr seien seit der Anwesenheit der Frettchen in ihrem Stall keine Mäuse mehr.
Also hat sie mir die beiden Fallen geborgt und ich habe beide mal an 2 offensichtlichen Lieblingsecken aufgestellt (hinter einer Futtertonne und auf meinem Sattel...). Eines ist eben so eine Kastenfalle, die andere eine Korbfalle - ob die allerdings überhaupt funktioniert frage ich mich...

sind das die runden Lebendfallen, die nach dem Reusenprinzip fangen sollen: Maus geht durch Loch im Gitter, kann aber nicht mehr hinaus, weil ihr dann die Gitterstäbe entgegen stehen?
Ja genau, das sind sie! Aber diese Gitterstäbe sind so fest, ob das überhaupt klappt... Nunja, ich werd es hoffentlich bald sehen...

Als Köder habe ich jeweils ein Stück Brezel reingelegt/gehängt, dahinter auch etwas Pferdemüsli, damit sie nicht hungern muss, wenn sie mehrere Stunden drinnen sitzt... Ich bin am überlegen, ob ich vielleicht Käse oder Wurst nehmen soll, dass das noch anziehender ist, was meint ihr? Astrid und auch mein nachbar haben Mäuse mit nem Stück Schokolade gefangen, aber das ist ja auch nicht gesund, das wag ich nicht - nacher ist sie doch tot...

Wegen dem Geräusch dachte ich auch, dass es rund um die Uhr da wäre - allerdings waren auch die Pferde der Punkt, weswegen ich mir da Gedanken gemacht habe.
Katzen sind eigentlich immer da, aber maus scheint sich nicht beeindrucken zu lassen. Allerdings finde ich die Idee mit den Katzenhaaren super, da ich selber auch 2 Stubentiger habe, ist zudem die Beschaffung kein Problem! Danke!!! :)
Für Eulen sind wir leider nicht geeignet, das wär auch eine geniale Idee gewesen... Bussarde fliegen zwar viele bei uns, aber ich denke, so nah trauen sie sich auch nicht an das Wohnhaus und unseren Stall...

LCM kenne ich - ich bin Hamsterhalterin. Allerdings wusste ich nicht, dass das auch die Mäuse übertragen können, auch hierfür vielen Dank!!! Ich sehe, ich muss verdammt aufpassen, was aber wegen der Vielköttelei (bevorzugt u.a. eben leider auch ausgerechnet auf meinem Sattel...) recht schwierig werden wird. Aber ich werde kreativ werden.

Vielen, vielen Dank auf jeden Fall nochmal an alle für die Hilfe und Anregungen! =)

Liebe Grüße von Sabine, die sich immernoch die Ratte zurückwünscht ;)
 
Hallo Sabine,


Original von Natango
Als Köder habe ich jeweils ein Stück Brezel reingelegt/gehängt, dahinter auch etwas Pferdemüsli, damit sie nicht hungern muss, wenn sie mehrere Stunden drinnen sitzt... Ich bin am überlegen, ob ich vielleicht Käse oder Wurst nehmen soll, dass das noch anziehender ist, was meint ihr? Astrid und auch mein nachbar haben Mäuse mit nem Stück Schokolade gefangen, aber das ist ja auch nicht gesund, das wag ich nicht - nacher ist sie doch tot...


Schoko wird zwar gerne gefressen, aber aufgrund enes Mangels an einem bestimmten Enzym können die Tiere sie nicht bzw. nur sehr langsam verstoffwechseln, so daß der in Schokolade enthaltene Stoff Theobromin toxisch wirkt. Dieselbe Situation findet man u.a. auch bei Hunden, Katzen und Pferden. Deswegen rate ich von einem Schoko-Köder ganz klar ab, denn ansonsten vergiftet sich die Maus auf jeden Fall, und irgendwann ist die kritische Grenze leider erreicht. ;-(

Schokolade- Info


Die Frage ist, welcher Nahrungsbestandteil für die Wildmaus limitiert ist - wovon sie momentan am wenigstens bekommt. Da sie sich beim Pferdefutter bedient, sind Getreide und Getreideprodukte für sie gut verfügbar (gewesen), aber eventuell bekommt sie kaum bzw. nur sehr mühsam Proteine (indem sie sich Käfer, Spinnen und so weiter fängt, auch Mäuse brauchen ja einen Anteil an tierischer Nahrung). Aber wenn du Wurst oder Käse anbietest, bitte nur milde, am besten ungewürzte Sorten.
Auch eine gute Alternative: Fett, am besten Speise-Öl oder Butter (zB Butter auf ein Stückchen hartes Brot schmieren --- für domestizierte Haustiermäuse kein Fütterungstipp, aber für eine Wildmaus, die bemüht ist, kalorienreiche Nahrung zu sich zu nehmen, sicherlich eine Versuchung... Tipp von Stefanie.)

Wenn du in die Kastenfalle auch Pferdemüsli reinstreust, forderst du die Maus leider damit heraus, die Falle fein leerzuräumen, ohne am Köder zu ziehen ;-), deswegen würde ich das lassen und nur den Köder am Haken befestigen... die Maus verhungert nicht sofort, wenn mind. zweimal am Tag jemand die Falle kontrolliert, denn die Maus wird ja zunächst den Köder auffuttern. Wichtiger ist, daß sie wirklich nicht zu lange in der Falle sitzt, weil sie irgendwann einfach Durst bekommt.

Viel "Jagderfolg" und eine gesunde, gefangene Wildmaus wünscht
Wibke
 
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