Wildmaus?

chris2

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Hallo erstmal *zwinker*

Ich hab momentan hier ein kleines oder auch groesseres Problem sitzen und hoffe ihr koennt mir weiterhelfen.

Ich arbeite in einer Wildtierstation, in der wir verletzte und verwaiste Wildtiere versorgen, aufziehen und wenn moeglich wieder auswildern.
Letzte Woche haben wir wieder einmal ein Maeusebaby hereinbekommen, noch mit geschlossenen Augen. Mit der Maeuseaufzucht haben wir mittlerweile garkeine Probleme mehr, untern den rund 780 Tieren, die wir alleine dieses Jahr hereinbekommen haben waren auch 7 oder 8 junge Maeuse, die genau Zahl muesste ich in meinen Unterlagen nachschlagen, ist aber auch unerheblich momentan, denn unser Problem sieht bei dieser Maus ganz anders aus.
Wir haben auf Empfehlungen hin das Nestmaterial, das bei uns erst aus Hamsterwatte oder Scharpie bestand gegen ein Stueck Schafffell ausgetauscht, denn in Hamsterwatte oder Scharpie sollen sich die Fuesse ja leicht verfangen.
Leider hat Frau Maus das Schafffell heute Nacht ein wenig geschreddert und einen Faden herausgezogen, der sich mehrmals um ihren einen Fuss und um den Schwanz gewickelt hatte.
Da sie aber alle 2 Stunden gefuettert wird, wurde das gluecklicherweise schnell bemerkt und sofort entfernt, allerdings sieht der Fuss alles andere als gut aus, er ist auf mindestens das Doppelte geschwollen und rot und blau blutunterlaufen. Den Schwanz hat es nicht so schlimm getroffen, er hat jetzt zwar einen S-foermigen Knick, aber ansonsten scheint er noch intakt zu sein.
Sie kann den Fuss leider garnicht mehr bewegen, er war voellig verdreht als sie gefunden wurde und sie schleift ihn nur noch hinter sich her, ob er noch zu retten ist kann uns auch der TA nicht sagen, wir versuchen es momentan aber zu behandeln und wieder zum Abschwellen zu bringen.

Tja, lange Rede kurzer Sinn, es kann sein, dass zu viel Gewebe abgestorben ist und mit 3 Beinen kann sie natuerlich nicht mehr ausgewildert werden. Eine Haltung waere bei uns kein Problem, wir haben noch ein leeres 100x40x40 Aquarium mit einem 100x40x50 Aufsatz und 5 Etagen hier rumstehen, mit dem ATA stehen wir auch in staendigem Kontakt, da man Wildtiere ja eigentlich nicht halten darf, wir aber eine Genehmigung fuer die Haltung von behinderten Tiere haben, die nicht mehr auszuwildern sind...und davon haben mir mittlerweile schon so einige.

Das alles mal zur Vorgeschichte, worum es mir eigentlich geht ist, dass Frau Maus im schlimmsten Fall, wenn sie wirklich nicht mehr auszuwildern ist nicht alleine bleiben soll.
Ich weiss jetzt ehrlich gesagt auch garnicht, um was fuer eine Art es sich bei Frau Maus genau handelt, da ich eigentlich eher fuer die Voegel zustaendig bin, ich kann allerdings morgen nachfragen, die Vorsitzende unserer Station weiss es, sie kennt sich bei Saeugetieren um einiges besser aus als ich. Ich kann allerdings ein Symbolfoto von einem anderen Maeuserich anhaengen, den wir vor 3 Wochen ausgewildert haben, sie sieht genau so aus, nur natuerlich noch um einiges juenger:

16.9.06064.jpg


Mein Problem ist jetzt, dass ich natuerlich keine gesunde Wildmaus als Gesellschaft behalten moechte, wir bekommen sicher in der naechsten Zeit noch welche, aber das ist nur Quaelerei fuer die Armen.
Ich wollte eigentlich nur wissen, ob man ihr ggf. auch eine oder mehrere Farbmaeuse oder eine andere domestizierte Art dazuvergesellschaften kann, damit sie ihr Leben nicht alleine fristen muss. Ich stehe auch in Kontakt mit einer Nagerstation, die momentan 36 Farbmaeuse verschiedenen Alters zu vergeben haben, auch noch ganz junge, so dass eine Vergesellschaftung eventuell leichter waere, wenn sich die beiden Arten ueberhaupt vertragen wuerden.
Waere echt super, wenn ihr mir da weiterhelfen koenntet. Danke schonmal im Vorraus.
 
Farbmäuse werden sich mit ihm mit ziemlicher Sicherheit vertragen. Optimal wären Weißfüße. Die sind mobiler und entsprechen eher dem leicht hektischen Naturell der Apodemus.

Im übrigen: Wieso Frau Maus? Hab ich Tomaten auf den Augen oder seh ich da Eier? :D


Angelus
 
bei mir hat die vergesellschaftung einer waldmaus mit weißfußmädels sehr gut geklappt. keine ernsthaften auseinandersetzungen (max. unter den mädchen ; )
 
@ Angelus:

Original von chris2
Ich kann allerdings ein Symbolfoto von einem anderen Maeuserich anhaengen, den wir vor 3 Wochen ausgewildert haben, sie sieht genau so aus, nur natuerlich noch um einiges juenger:

*zwinker*
 
So, jetzt steht es fest, der kleine (der sich inzwischen doch als Mann herausgestellt hat *schaem*) wird hier bleiben. Sein Fuss ist abgestorben und musste bis zur Haelfte abgenommen werden und auch der halbe Schwanz hat es nicht ueberlebt, ob der Rest nicht noch abgenommen werden muss entscheidet sich noch, aber so wies aussieht wird er den ganzen Schwanz auch noch verlieren.

Jetzt stellt sich die Frage nach einem Partner.
Ich hab mich jetzt schon so gut es ging informiert, Weissfussmaeuse waeren wohl wirklich ideal, aber woher krieg ich die? Von denen hab ich hier in meiner Gegend noch nie gehoert.
Also werden wohl so schnell wie moeglich Farbmaeuse einziehen, denn ich nehme an, die lassen sich in dem Alter (er ist jetzt ca. 5 Wochen alt) noch am besten mit ihm vergesellschaften.
Wie siehts da aus? Eine Farbmaus dazu oder gleich mehrere. Ich denk mal, dass mein Waldmaeuserich doch aelter wird als eine Farbmaus, mit mehreren von Anfang an muesste ich dann nicht so schnell oder vielleicht sogar nie mehr vergesellschaft. Und welches Geschlecht? Ich denke Weiber wuerden ihm sicher gefallen, vor der Vergesellschaftung von Maennern haett ich auch etwas Angst. Kann eine Waldmaus mit einer Farbmaus Hybride zeugen? Wenn die sich dann vermehren duerften natuerlich keine Weiber einziehen.

Wie siehts denn bei Farbmaeusen aus, sind die Albinos irgendwie noch krankheitsanfaelliger oder sterben noch frueher? Falls ich keine passenden Vermittlungsmaeuse mehr auftreiben kann, werden wir uns sonst Futtermaeuse kaufen.
 
Also: Soweit ich weiß, sind Albinos nicht unbedingt krankheitsanfälliger als "normale" Farbmäuse oder sterben früher - das einzige, was ich gelesen habe, ist, dass Mäuse mit roten Augen etwas lichtempfindlicher sind.
Was die mögliche Vaterschaft Deiner Wildmaus betrifft - ich hab´ schon öfter von Fällen gelesen, in denen wilde Hausmäuse sich irgendwie in Farbmauskäfige gezwängt und dort für Nachwuchs gesorgt haben. Wir hatten auch schon des öfteren wilde Waldmäuse unter der Dachschräge - inwieweit die sich jetzt jedoch von den Hausmäusen unterscheiden, weiß ich wiederum nicht. Laut Foto-Identifikationstest dürfte es sich bei unseren "Gästen" definitiv um Waldmäuse gehandelt haben - zum Glück konnten sie aber nicht in den Käfig mit unseren Farbmausmädels, daher weiß ich nicht, ob sie sich mit Farbis vermehren könnten...

edit: Waldmäuse werden in freier Wildbahn selten älter als 5 Monate, in Gefangenschaft jedoch bis zu 5 Jahre... Farbmäuse schaffen bestenfalls 2,5 - 3 Jahre - maximal! Meistens eher weniger als 2 Jahre...
 
Angelus hat dir die Antwort doch schon gegeben:
Optimal wären Weißfüße.

Farbmäuseriche könnten unter Umständen auf den Kleinen losgehen, wenn er erwachsen wird, also lieber Weisfüße. *zwinker*
 
Der kleine hat jetzt leider doch noch seinen kompletten Schwanz verloren *Traurig*

Es stoert ihn aber weiter nicht, ganz im Gegenteil, er klettert mit seinen 3 1/2 Beinen noch wunderbar und macht auch richtig grosse Spruenge von ueber 10cm Hoehe.

Vorgestern hat er jetzt Gesellschaft von einem Farbmaeusmaedel bekommen. Eigentlich wollte ich ja gleich 2 oder 3 Maedels dazuholen, ich denke es ist ab 4 Maeusen einfach artgerechter, aber da besagte Notstation momentan leider oder zum Glueck so gut wie leer ist, bin ich in den naechsten Laden gestiefelt und hab mich spontan in ein Maedel verliebt *Herz*
Leider hatten sie nur das eine Maedel bzw. das 2. das noch da war war ein Langhaarmaedel und soweit ich gelesen habe, sollen die wohl Qualzuchten und sehr anfaellig sein, Kratzmaeuse zu werden, ehrlich gesagt will ich sowas durch einen Kauf einer solchen Maus nicht noch weiter unterstuetzen, sonst haett ich die kleine auch noch eingepackt.

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Da sind die beiden nun. Sie haben sich auf Anhieb total gut verstanden und mein kleiner Waldmaeuserich hat seine neue Dame erstmal ausgiebig geputzt. Ihr war das zwar nicht ganz so geheuer und sie hat etwas mit ihrem Schwanz gepeitscht, aber mittlerweile schlafen sie auch meist zusammen.

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Nochmal ein Foto von meinem Maeuserich, leider hat sein Fell etwas bei der Behandlung seiner Wunden gelitten, da wir ihn in den Tee reinsetzen mussten.

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Nochmal das Maedel, in ihre tolle Scheckung hab ich mich sofort verliebt.

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Und das ist ihr Zuhause. Das Plastikhaus war natuerlich nur uebergangsweise drinnen, heute wurde es gegen eine halbe Kokosnuss mit Loch ausgetauscht.
Ich denke ich werd da mit der Zeit schon noch mehr reinstopfen, ein schoener geschwungener Ast wuerde mir beispielsweise sehr gut gefallen, wenn ich einen finde, der so reinpasst, dass er von ganz unten nach ganz oben geht.

Zum Thema hybridisieren. Ich bin Biologiestudent und eigentlich ist grad Genetik mein Spezialgebiet.
Die Farbmaus ist ja nur eine Zuchtform der Hausmaus, beide sind Mus musculus, das heisst sie muessten theoretisch sogar in der Lage sein, fertile Nachkommen zu produzieren.
Die Waldmaus hingegen ist Apodemus sylvaticus. Im Normalfall sollten sie keine Mischlinge produzieren koennen, falls aber doch waeren diese auf jeden Fall infertil, das heisst ich koennte dann die Nachkommen problemlos bei meinem Waldmaeuserich lassen, weiter fortpflanzen koennen sie sich auf keinen Fall und so haettte er dann laenger Gesellschaft.
 
Hallo!

Die Beiden sind ja supersüß! Und der Käfig sieht wirklich toll aus!

Was ich nicht so recht verstehe ist, wieso du eine Maus aus einer Tierhandlung holst. Nicky hier hat jede Menge Notfallmädels in Graz: Dringend jede menge farb und rennmäuse zu vergeben..

Zu den Hybriden: Ich hoffe sehr, dass sie keine zeugen! Die männlichen Nachkommen kannst du nämlich nicht so leicht beim Vater lassen, könnte sein, dass die zu streiten anfangen. Und die Mama müßte ja dann auch wieder raus, weil wenn die alle 3 - 4 Wochen 3 - 10 Babies kriegt wird das doch mit der Zeit ein wenig viel, oder? *zwinker*

Die Weißfüße, glaub ich, sind in Österreich wirklich kaum zu kriegen. Ich habe von einigen Leuten gehört die welche suchen, fündig geworden ist bis jetzt noch keiner von denen, soweit ich weiß.

Auf jedem Fall wünsch ich deinem Kleinen gute Besserung!

Liebe Grüße,
Martina
 
Mit Nicky war ich ebenfalls in Kontakt, allerdings hat sie momentan nur aeltere Notfallmaedels und ich wollte ja eine junge Maus.
1. Weil mein Maeuserich diese wohl oder uebel sowieso ueberleben wird und
2. einfach aus dem Grund, weil das meine 1. Vergesellschaftung war und ich ihn nicht mit einer voll ausgewachsenen Maus vergesellschaften wollte, weil ich nicht wusste wie er reagiert bzw. wie die Farbmaus auf ihn reagiert.

Dass ich die eventuellen maennlichen Nachkommen nicht bei ihm lassen kann ist mir schon klar, das hab ich alles im Vorfeld abgeklaert, falls es einen einmaligen Wurf geben sollte, was ich stark bezweifle, aber das werde ich nochmal mit einem meiner Zoologie- bzw. Genetikprofessoren abklaeren, sicher ist sicher, haette ich schon einen Platz fuer maennliche Nachkommen, aber im Normalfall sollten sie keine Nachkommen zeugen koennen.
 
Original von snow
Farbmäuseriche könnten unter Umständen auf den Kleinen losgehen, wenn er erwachsen wird, also lieber Weisfüße. *zwinker*
Ich weiß nicht, wo Du das her hast, aber das ist falsch. Solange der Kurze keine Hausmaus ist, ist es den Herren Farbmäusen egal, ob er ein Kerl ist...

@Chris
Waldmäuse haben keinen Nachwuchs mit Farbmäusen. Das hätte ich bei Findus gemerkt! :D


Angelus
 
Meine kastrierten Farbmauskerle, die etwas aggressiver waren, sind auch auf das unkastrierte Stachelmausmännchen losgegangen.
Warum sollte dann ein nicht kastrierter Kerl, der aggressiver ist nicht auf ein anderes Männchen losgehen, nur weil es eine Waldmaus ist und keine Farbmaus/Hausmaus? *grübel*
 
Erfahrungsgemäß liegt das dann nicht am Geschlecht. Oder ist Dein Bock auf Stachusmädchen nicht losgegangen?
Meistens reagieren die Tiere dann auf die fremde Art an sich aggressiv. Ich hab hier auch grad einen galligen Kastraten. Der prügelt alles, was er zu fassen kriegt - egal ob Artgenosse, Waldmäuserich, Rötelmäuserich oder Rötelmäusin. Und da isser leider nicht der Erste, der das macht... *Wand*


Angelus
 
Die Damen hat er nicht mehr kennen gelernt.
Nun ja für einen Anfänger blöd, wenn er dann genau so einen Kerl bekommt und eben nicht die Möglichkeiten hat, wie du jetzt. Dann steht er am Ende mit einer Wildmaus und einem Farbmausmännchen da, die beide Gesellschaft und eine Unterkunft brauchen.
Da würde ich dann doch lieber etwas "friedlicheres" oder einen Kastraten empflehen! ;-)

Hast du es bei deinem Mal mit Stachelmäusen versucht?
 
Ne, hab ich noch nicht. Aber ich hab ihn auch erst seit Samstag... *zwinker*
Er hat hier eh nur 2 Chancen. Entweder er verträgt sich mit einer meiner beiden gemischten Sippen oder er muß wieder ausziehen.... *Traurig*


Angelus
 
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