Hi,
ich denke ich kann zu diesem Thema zumindest etwas weiter helfen. (ich gehe gezielt nur auf Würmer und nicht auf Einzeller wie z.B. Giardien ein)
Ein gesundes Tier (mit gesundem Immunsystem, dasselbe Prinzip gilt auch für den Menschen) kann sich mit Würmern infizieren (durch Aufnahme von Eiern, Larven oder gar Würmern) ohne dass es je zu einer Ansiedelung kommt. Der Körper löst das Problem ganz von selbst und tötet die "Eindringlinge".
Kommt es dennoch zu einer Ansiedelung kann der gesunde Körper diese so gut in Schach halten, dass es zu keiner äußerlich erkennbaren Symptomatik oder großartiger Vermehrung der Würmer kommt. Ansteckungsgefahr besteht je nach Wurmart (und Entwicklungsstadium der ansässigen Würmer/des Wurmes).
Man muss auch berücksichtigen, dass je nach Wurmart gerade auch bei Nagern nur kleine Zyklusteile für die Art vorgesehen ist. Für die weitere Entwicklung des Wurmes werden häufig größere Säugetiere/Vögel etc. benötigt -> bei einigen Wurmarten besteht daher Zoonosegefahr für Menschen und andere Tiere, welche im selben Haushalt wohnen. Vor allem bei Würmern, welche eigentlich gar nicht angepasst sind an die Art (z.B. Maus), in die sie zufällig gelangen, kann sich das Problem auch von selbst lösen wegen mangelnder Anpassung an den Wirt. Mäuse dienen aber häufig als Zwischenwirte, vor allem für größere, Fleisch-,Aas-,oder Allesfressende Arten (soweit ich das im Kopf habe).
Problematisch wird es, wenn ein bis dato gesundes (symptomfreies), aber infiziertes Tier immuntechnisch über seine Grenzen hinaus belastet wird. Das kann ein zusätzlicher Atemwegsinfekt sein oder auch einfach nur alterstechnischer Abbau und plötzlich wird der Wurm/die Würmer zum Problem und es zeigen sich Symptome.
DANN muss auf jeden Fall behandelt werden.
Oder der Fall, dass man so eine stabile, aber infizierte/infektiöse Maus in einer Gruppe hat. Es muss nur ein anderes Tier gesundheitlich abbauen und schon wird es zum Problem.
Da man je nach Wurmart davon ausgehen muss, dass die ganze Gruppe zumindest in Kontakt mit dem Wurm gekommen ist, sollten bei Symptomatik oder wenn zufällig Würmer bei einem routinemäßigen Kotcheck gefunden werden, lieber die ganze Gruppe behandelt werden.
Ihr seht, es kommt sehr stark auf die Art der Würmer an- und, dass ein Befall nichts Schlimmes sein muss, aber sobald bei einem der befallenen, symptomfreien oder bisher komplett widerstandsfähigen Tiere der Gruppe das Immunsystem (aus welchen Gründen auch immer) nachlässt öffnet man damit die Türen weit für einen starken, schädlichen Befall. Und Farbmäuse gehören leider zu den kränkelnden, immunschwachen Arten.
Zur Nützlichkeit von Parasiten/Wurmbefall kann ich auch etwas sagen, da mein Freund derzeit auf genau diesem Gebiet forscht.
Tatsächlich kann sich ein (in Schach gehaltener, sehr leichter) Parasitenbefall positiv auswirken, gerade auch auf Autoimmunerkrankungen.
Derzeit wird geforscht welche von den entsprechenden Parasiten produzierten Proteine genau diese nützliche Wirkung erzielen und wie man diese (nur die nützlichen Proteine) zu Medikamenten verarbeiten kann.
Eben genau weil man eine Ansteckung mit Parasiten nicht zuverlässig kontrollieren kann und es immer ein Spiel mit dem Feuer (weitestgehend) bleibt.

Ich schätze es wird sich in den nächsten Jahren/Jahrzehnten dahingehend auf dem Medikamentenmarkt Einiges tun.