Zähmen durch Zwangskontakt

Moth

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Ich will das beim besten Willen nicht propagieren, sondern nur einen Erfahrungsbericht posten und zu einer Diskussion anregen.

Generell wird hier ja eher dazu geraten die Mäuse zu zähmen indem man zur Gewöhnung die Hand bewegungslos ins Gehege legt, damit die Mäuse sie in Ruhe beschnuppern können und Leckerlis aus der Hand anzubieten. Also alles passiv und auf frewilliger Basis. Damit habe ich bisher die meisten, aber bei weitem nicht alle Mäuse Futterzahm bekommen. Wenige Mäuse stellen auch mal die Vorderpfötchen auf die Hand, sind aber meist bei Bewegungen schnell wieder weg, Einzelfällen konnte ich auch mal mit dem Finger über die Flanken streichen. Die meisten meiner Mäuse habe ich recht jung aus kleinen Notfällen bekommen.

Letzten Sommer habe ich dann, über Fluse vermittelt, zwei Mädels und einen Kastraten aus einem Kinderzimmerwurf aufgenommen. Was ich da gesehen habe, war im Grunde furchtbar. *Angst* Kaum war ich da und hatte gesagt, welche der Mäuse ich mitnehmen möchte, wurden die Mäuse von den Mädchen am Schwanz aus dem ca. 50x20 Faunarium, was sie ihr Zuhause nennen durften, rausgefischt und auf meine Hände gesetzt. Während der Zeit in der ich da war und wir alles abklärten, wurden die restlichem Mäuse auch immer wieder rausgefischt und wieder reingesetzt und die Mädechen erklärten mir welche Mäuse "lieb sind" und welche "beißen".
Zeitlich war das ganze ziemlich blöd, da das kurz vor meinem Urlaub war. Fluse war aber so lieb alle meine Mäuse aufzunehmen und sogar die VG der neuen mit meiner einen Gruppe zu starten. *drück*
Als ich also alle abholte, sagte sie mir, dass die Kinderzimmermädels die Hand attackieren und reinzwicken. Das bestätigte sich bei mir. Die kamen aus der Ecke geschossen und sprangen einen richtig an. Ich hatte echt Respekt vor denen. Allerdings kann man das nicht beissen nennen. Ich habe keine Ahnung wieviel Beißkraft Farbmäuse entwickeln können, aber Schmerzen hat das nciht verursacht. Ich habe mich nur immer höllisch erschreckt.
Ich habe dann eisern die Hand dringelassen, auch wenn ich dann mehrfach gezwickt wurde und zwischendruch Leckerli so gehalten, dass sie bei Attacken da rein bissen statt in meine Finger. Mir wurde dann relativ schnell klar, dass die Mäuse 0 Angst vor der Hand hatten, sondern die einfach nur richtig scheiße fanden.
Und nach ein paar Wochen hatten sie dann gelernt, dass meine Hand einen halt nciht ständig am Schwanz zieht, sondern meisten was leckeres bereit hält. Und voilá ich hatte die ersten beiden Mäuse, die freiwillig auf die Hand kommen und sich aus dem Gehege nehmen lassen. Der Kastrat steht leider nciht genug auf Leckerlis um sich locken zu lassen. Hat aber auch keine Angst vor der Hand.
Die Hand bereitete den Mädels (Vergangenheitsform, weil Libi leider seh früh überraschend gestorben ist :( ) überhaupt keinen Stress. Gesundheitscheck war so immer super möglich und auch stressfreie Medikamentengabe, da sie auf der Hand auch ganz ruhig Leckerlis fressen.

Mein Fazit ist bei diesen Mäusen ist definitiv, dass sie durch einen gewissen Stress als Jungtiere für den Rest ihres Lebens deutlich weniger Stress hatten/haben.

Ähnliches berichten Farbmauszüchter häufig in FB-Gruppen. Das ist dann zwar ein Argument für kleine Gehege für Aufzuchtgruppen (stressfreieres Herausfangen), was ich definitiv nciht ok finde, aber der der Zweck ist halt, dass sie durch regelmäßigen Zwangskontakt zahme Tiere an die Interessenten abgeben können, die nicht vor Stress und Schreck tod umfallen, wenn man sie für den TA-Besuch rausfangen muss.

Das gleiche habe ich bei den Meerschweinchen meiner Schwester beobachtet. Als sie zwei neue geholt hatte, waren diese am Anfang super ängstlich, total schreckhaft. Und meine Erfahrung mit Meeris nach langjähriger Haltung war auch, dass sie in den wenigsten Fällen wirklcih zahm werden und selbst sehr zahme Meeris meistens sehr schreckhaft auf Bewegungen reagieren. Die beiden Töchter meiner Schwester nahmen die beiden aber regelmäßig auf den Arm (und da sieht das rausfangen auch nciht brutal aus, die sind da super sicher) und jetzt nach ein paar Monaten sind das zwei super zahme Burschen, futterzahm, erschrecken sich nicht, wenn man vorbeiläuft, lassen sich anfassen (in dem Sinne, dass sie nicht weglaufen, sondern ausweichen, weil Meeris Körperkontakt halt meistens nicht so cool finden und lieber Gurke möchten) und sie fordern sogar Leckerlis ein indem sie einem an den Fingern rumknurpseln.

Warum ich das poste ist halt, dass ich eigentlich immer sehr gegen diesen Zwang war. Ich habe aber nun diese Erfahrungswerte, die zu super entspannten, umgänglichen Tieren geführt haben. Ich habe halt den Eindruck, dass sie durch ihre enspanntere Beziehung zur Hand, eine bessere Lebensqualität haben, weil sie bei allen Eingriffen in den Käfig weniger Stress haben.
Und ich frage mich halt ob es doch Sinn macht, wenn man junge Tiere hat, die doch über etwas Zwang zu zähmen. Natürlich ohne schwanzzieh Dampfhammer Methode. Das geht ja auch deutlich schonender.

Meinungen und Erfahrungen dazu? :)
 
hey

Ich habe keine Ahnung wieviel Beißkraft Farbmäuse entwickeln können
mir hat mal ein Mäuserich den Daumen durchlöchert. Ich hätte ein Piercing durchstecken können. Also wirklich durchgebissen.. Tat sau weh.
(und ne Narbe hab ich immernoch).

Ich habe bisher jede Maus zahm bekommen. klar, nicht jede kommt auf die Hand. Aber alle kommen und gucken und es nahmen alle Leckerchen aus der Hand.

aber der der Zweck ist halt, dass sie durch regelmäßigen Zwangskontakt zahme Tiere an die Interessenten abgeben können, die nicht vor Stress und Schreck tod umfallen, wenn man sie für den TA-Besuch rausfangen muss.
ich kann auch in einem großen Gehege (Zwangs)Kontakt haben.

Für mich klingt das wirklich sehr nach Zwang und auch nach "Charakter brechen"/gefügig machen. Und das, damit es der Mensch bequem hat.
Das finde ich rein ethisch betrachtet völlig indiskutabel.

Auch mit dem Argument "Gesundheitscheck" oder "Medikamentengabe" kann man es übertreiben. Ich habe anfangs auch die Mäuse jede Woche gefangen und gewogen, abgetastet und begutachtet. Inzwischen zähle ich abends durch, schau die Maus im Gehege an und das wars.
Und zur Medikamentengabe reicht es ja, wenn sie Nutri vom Löffel/Finger schlecken, dazu muss keine Maus auf der Hand sitzen.

Mäuse sind schlau. Sie lernen, wie sie sich verteidigen können. und wenn zwicken dazu führt, dass die Hand weggeht, dann machen die das immer wieder. Wenn sie dann aber merken: Mist, die Hand bleibt, dann gewöhnen sie es sich wieder ab - bringt ja auch nichts mehr.

Da bei mir jede Maus, egal ob bei mir geboren oder erst im hohen Alter hier eingezogen ist, mehr oder weniger zahm wurde, sehe ich keine Veranlassung, da mit Zwang Mäusecharakter zu zerstören.

ich habe hier eine Oma, Epilepsie, einen Stummelschwanz aus absichtlichen Katzenbegegnungen. Die kam hier an und war bei jeder Bewegung sofort weg.
Nach 4 Wochen wurde es immer besser. Zwar reflexartiges wegrennen, aber dann wurde wieder geguckt und herausgekrabbelt.
dann hat sie gelernt, dass ich das Futter bringe (Uhrzeit ist hier eher ein grober Richtwert. mMn bringt die gleiche Routine mehr. Licht an, Tür auf, Begrüßung, Leckerchen, Futternapf raus, Wassernapf raus, Futternapf neu befüllt rein, Wassernapf befüllt rein. Das blicken die) und Futter ist toll. Und ich bringe auch Leckerchen....
Jetzt ist sie 2,5 Jahre alt und ist so dermaßen aufdringlich, dass sie am Gitter hoch und runter klettert, weil sie auf die Hand mag.
und sie lernt gerade, dass sie an der linken Käfigtür hochklettert und nicht an der rechten - die rechte mach ich immer auf zum Futterwechsel. Wenn sie dran hängt, kann ich die Tür nicht aufmachen... Die Umerziehung habe ich vor 2 Wochen begonnen und klappt inzwischen fast einwandfrei.

Mäuse lernen schnell und ohne Zwang. Routine und Geduld/Ausdauer ist entscheidend.
 
Hallo,
das ist eine interessante Diskussion. Auch ich bin im Grunde gegen jede Zwangsanwendung bei Tieren und hoffe immer meine Mäuse mit Geduld und Spucke und unter Zuhilfenahme von Bergen an Leckeli von meiner Ungefährlichkeit überzeugen zu können. :D Allerdings hatte ich in meiner letzten Gruppe ein paar extrem scheue Exemplare, deren Behandlung im Krankheitsfall große Probleme bereitete.

Die Schwierigkeit ist, wie man den Mäusen "beweisen" kann, daß ihnen im Kontakt mit ihrem Menschen nichts "Schlimmes" zustößt? Die Maus muß es einfach erleben. Tatsächlich habe auch ich die Beobachtung gemacht, daß Mäuse, die ich manchmal "erwischt" habe und die sich eine Weile auf meiner Schulter aufgehalten haben (auf die sie nicht freiwillig gestiegen sind), sich anschließend in ihrem Verhalten deutlich zutraulicher zeigten. Manchmal sind sie auch - kaum wieder in Freiheit - umgekehrt um noch mal an Ärmel oder an der Hand zu schnuppern.

Trotz des "Erfolges" habe ich noch immer Probleme damit, den Mäusen einen Kontakt sozusagen "aufzuzwingen". Es setzt die Mäuse nämlich schon unter einen gewissen Streß. Das merkt man spätestens, wenn sie einen anpinkeln. Wenn die Tiere dann die Erfahrung gemacht haben, daß gar nichts "Schlimmes" passiert ist, dann reagieren sie allerdings anschließend deutlich entspannter auf Hände, die Futter verteilen oder Ordnung im Gehege schaffen.

Im Grunde bin ich da immer noch recht ambivalent, ob der momentane Streß des Zwangskontaktes die spätere Entspanntheit der Mäuse rechtfertigen kann. Zudem reagieren auch nicht alle Mäuse gleich. Manche verhalten sich zwar irritiert, aber nicht ängstlich, andere reagieren wirklich fast panisch, wenn sie sich plötzlich in einer Umgebung wiederfinden, in der sie sich nicht auskennen.

Andererseits, als ich die armen Katrätchen mit der Pilzerkrankung mehrmals täglich behandeln mußte, hat es sehr geholfen, daß diese (warum auch immer) so zutraulich waren und überhaupt keine Angst vor meinen Händen hatten und ich sie auch ohne großen Streß (für mich und die Mäuse) einfach heraus greifen konnte. Das eine Kasträtchen kam sogar freiwillig in die Hand. *traurig* Die hatte ich allerdings sozusagen handzahm (aber krank) vom TH übernommen.

Trotzdem, wenn ich ehrlich bin, dann fühle ich mich hinterher immer ein wenig schlecht, wenn ich eine Maus mal gegen ihren Willen heraus genommen habe. *seufz* Ich hoffe immer noch, mir fällt irgendwann eine andere "geniale" Lösung ein. =)

Übrigens Knusper vom feindlichen (:D) Mäuseasyl bekommt ihre Mäuse mit Klickertraining zahm. Da habe ich aber auch Probleme damit, weil ich das persönlich als sehr mechanistisch empfinde und mir die Vorstellung über Klicktöne mit den Mäusen zu kommunizieren nicht recht behagt. *grübel* Es scheint aber zu funktionieren, wenn man´s kann.

Das wäre übrigens ein schönes Thema für unsere Abteilung "Kontroverse Diskussionen- Unterabteilung: Verhalten. ;-)
Viele Grüße
Fufu
 
Last edited:
Jo, hab ich ganz bewusst hier hin gesteckt, weil ich denke, dass das Artübergreifend interessant ist und auch eher eine moralisch/ethische Frage.

Dass die Methode funktioniert steht im Grunde außer Frage. Das ist einfach eine Habituation durch Reizkonfrontation. Man setzt ein Wesen einer unangenehme Situation aus und es lernt, dass nichts schlimmes passiert und gewöhnt sich daran.
Die Frage ist halt. Kann ich den Stress, denn ich dem Tier dadurch zufüge rechtfertigen... und da bin ich mir halt unsicher.

Ich denke ein entscheidender Faktor ist auch das Alter der Maus. Ich denke nämlich je jünger das Tier ist, wenn man damit anfängt, desto geringer ist der Stress. wenn quasi noch garkeine Möglichkeit bestand Angst vor Menschen aufzubauen und das von Anfang an als "normal" verankert wird.

Ich meine bei anderen Tieren sieht man das auch als normal an. Hundwelpen und Kitten werden ganz selbstverständlich von kleinstauf angefasst und hochgehoben. Haben sie als Jungtiere keinen Kontakt zu Menschen sind sie auch häufig (natürlich auch nciht immer) eher ängstlich und zurückhaltend, oder sogar aggressiv Menschen gegenüber.
Wobei hier natürlich ganz klar der große Unterschied besteht, dass Hunde und Katzen eine soziale Bindung zu Menschen eingehen und selbst Prädatoren und keine Fluchttiere sind, was man von Farbmäusen wohl eher nicht behaupten kann. ^^
 
Ich hab auch (insbesondere) eine Maus, bei der man das gerade schön beobachten konnte. Noch vor wenigen Wochen ist er fast vom Behandlungstisch beim TA gesprungen, weil er jedem aus der Hand geflutscht ist. Eine Grundzahmheit hatte er zwar schon, aber in der Hand gehalten werden, fand er immer ganz schlimm. Die letzte Zeit musste ich ihn dann so gut wie täglich rausfangen fürs Tropfen bzw Salben. Das findet er bis heute zwar doof, aber lässt er über sich ergehen. Anschließend setze ich ihn immer an der gleichen Stelle ab, wo er brav "Sitz" macht, bis sein Leckerchen zur Belohnung kommt.
Diese Woche bei der TÄin war diese dann ganz überrascht, wie brav er sich jetzt (zumindest von mir) händeln und anschauen lässt.

Anfassen mögen meiner Erfahrung zumindest nicht besonders viele Mäuse. Mich können sie immer gut antatschen, aber selber wollen es nicht alle. Sie bleiben vielleicht sogar sitzen, weil dort gerade was Leckeres oder so liegt, aber der ein oder andere drückt dann doch ein Auge zu oder legt das Ohr an. Ich würde behaupten, dass meine Tiere alle einigermaßen zahm sind und dabei spielte es nie eine Rolle mit welchem Alter sie zu mir kamen. Mit Zeit und vielen Leckerchen klappte das bisher immer. :D
 
Klasse Diskussion, ich bin ebenfalls gegen "Zwangskontakt".

Ich habe gemerkt, dass insbesondere scheue Tiere eher mit dem Gesicht eines Menschen klarkommen, als mit 2 Fingern, in denen ein Schmankerl hängt. Solche scheuen Mäuse habe ich dann fast immer mit Nutri-Hand gekriegt, auf jeden Finger ein kleiner Klecks, Finger alle ausgestreckt und dann ab damit in die Voliere, der Futterneid und die Neugier siegen :D:D:D

Einige Mäuse lieben es auch, wenn man mit der Nase ganz dicht herankommt, einige versuchen sogar, die kleinen Härchen auf der Haut zu knabbern *Herz*

Generell "rede" ich immer mit ihnen, wenn ich mit Leckerchen um die Ecke komme, sie erkennen meiner Meinung auch an der Stimme, wer da vorm Käfig steht.

King ist sogar so aufdringlich, dass ich ihn einmal richtig zur Seite schieben mußte, als ich mit dem Schraubenzieher ein Schräubchen im Käfig nachziehen mußte, der hätte fast "mitgeschraubt" :D:D:D
 
Ja genau, bei uns werden auch immer alle zugelabert. Morgens beim Aufstehen, mittags nach dem essen, nach Feierabend, vorm Schlafengehen,... Und das von mehreren Personen :D
So wurden die schreckhaften Tiere auch weniger schreckhaft bis sogar komplett entspannt. Sie haben uns ja schon von weitem gehört (beim Treppen hochsteigen) und sitzen manchmal dann auch schon erwartungsvoll da *heilig*
 
Hi,
ich weis ja nicht ob die Mäuse nicht auch eine Bindung zu Menschen bekommen, die sie dann vielleicht auch wieder vergessen:D
Ich habe meinen Mäusen eigentlich keine Leckerlies aus der hand angeboten aber viele kommen zu mir ( auf meine Hand, Arm, Kopf.) aber zu niemand anderes.

Allerdings habe Ich auch eine Grüppe die bei jeder Bewegung in die Flucht geht. Als ich mich sehr mit Ihnen beschäftigt habe wurde dass etwas besser, ging aber nicht weg und die waren sogar bei mir geboren!!! Die Mütter haben dieses Flucht Vehalten ihren Kinder beigebracht und Ich hatte zu viel Respekt die kleinen einfach einzufangen. Die haben eigentlich nicht mal wirklich Angst vor Mir, müssen aber permanent weg rennen. Was für ein Stress ist dass??
Inzwischen denke Ich, gerade bei jungen Mausen zeigt mann ihnen vielleicht wie alles sein soll. Einfach wie bei Kindern ???
 
Hi,
ich weis ja nicht ob die Mäuse nicht auch eine Bindung zu Menschen bekommen, die sie dann vielleicht auch wieder vergessen:D
Ich habe meinen Mäusen eigentlich keine Leckerlies aus der hand angeboten aber viele kommen zu mir ( auf meine Hand, Arm, Kopf.) aber zu niemand anderes.

Das ist auch der Geruch, der das bewirkt. Wenn Du z.B. eine andere Handseife benutzt als sonst oder Creme oder Weichspüler, dann riechen sie das. Dein spezifischer Menschgeruch gehört im Nahbereich Maus-Hand dazu.

Und die Kleinen gucken sich tatsächlich viele Verhaltensweisen von den Tanten und der Mutter ab.
 
Last edited:
Das mit der Bindung kann ich ebenfalls bestätigen. Kommen "Fremde", dann ist von Zahmheit manchmal nichts mehr zu erkennen. Das kommt aber auf den individuellen Besuch drauf an :D
Auf die Hand latschen manche bei jedem drauf, manche aber auch nur bei mir *heilig*
 
Ich habe noch nie ein Tier durch Zwangskontakt gezähmt. Wenn ein Tier nicht freiwillig zahm werden möchte, dann habe ich eben Pech gehabt.
 
Ja, danke für diese sehr hilfreiche Antwort. -.-

Falls du mal genauer liest was ich geschrieben habe, ging es mir darum, ob das FÜR DAS TIER langfristig besser ist. Da Kontakt häufig nunmal sein MUSS. Vor allem bei den Farbmäusen, die alle Nase lang krank sind.

Dieser Thread wurde für eine konstruktive Diskussion eröffnet. Eine Aussage á la "Nein, finde ich doof." ist hier völlig unangebracht.
 
Huhu!

Ich hab mir darüber auch mal Gedanken gemacht. Hab ja hier auch zwei Jungs aus diesem Kinderzimmer und ja, die sind furchtbar aufdringlich. Mit einem konnte ich richtig toben, der hatte ordentlich Spaß daran, mit meinem Finger zu "kämpfen" :D Ohne Zähne und alles, also wirklich nicht böse. Hatte ich auch noch nie. Er hat aber damit aufgehört, als seine Augenprobleme anfingen...

Allerdings... Ich kann mir da einfach keine richtig feste Meinung zu bilden *seufz*
Wenn ich an meine Pflegegruppe denke, die inzwischen seit knapp einem Jahr zusammen lebt... Da war jetzt knapp 1 Jahr lang niemand krank. Sie sind zwar neugierig, aber wollen nix vom Menschen wissen. Hände sind auch doof. Ich musste aber auch nie ran und hab sie in Ruhe gelassen. Bei denen wäre der Stress in der Mausekindheit wohl schlimmer gewesen als der Stress, den sie die letzten Tage hatten, weil ich ein krankes Mäuslein für Medigabe rausnehmen musste. Der war eh so schwach, dass er nicht groß fliehen konnte (und ist letzte Nacht gestorben...). Ging also auch recht schnell.

Und auch bei den anderen... Meine eigene Truppe ist dauernd krank. Da hat immer jemand anderes irgendwas, oft auch was anderes. Inzwischen ist das aber soweit wieder im Griff. Dennoch... Da musste ich jetzt seit Oktober dauernd Mäuse rausschnappen, jeden Tag mindestens einmal. Wenn man seine Tiere kennt und weiß, wo man sie zB am ehesten finden wird, dann geht das auch ruckzuck. Hab da jedenfalls selten Probleme mit. Ist beim ersten Mal für's Mäuslein doof, aber die merken eigentlich recht schnell, was Sache ist. Sie beißen auch gern beim ersten Mal in die Medi-Spritze und bereuen es direkt, beim zweiten Mal machen sie das nicht mehr :D Die wissen dann auch, dass Hand zwar doof ist, aber nicht gefährlich. Vor der Medigabe hauen sie noch vor mir ab, beim Reinsetzen drehen sich dieselben Mäuse dann aber oft auch um und schnuppern noch mal an mir oder klettern sogar wieder auf die Hand.

Es gibt auch Ausnahmen. Aber die sind doch eher selten im Vergleich. Da weiß ich auch nicht, ob es das wert ist, viele Mäuse "umsonst" zu stressen, um den paar wenigen damit eventuell zu helfen.

Hab hier gerade auch Babys in der Pflegestelle. Ich könnte die Zwerge gar nicht stören. Das stresst auch die Mamas und irgendwie kommt mir das so unnötig vor, wenn ich vor dem Gehege sitze und das Babygezwitscher höre. Hm...

Aber eine feste Meinung hab ich dennoch nicht.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Huhu!

Ich denke, Medical Training schadet nicht. Aber das geht auch ohne Rausfangen. Die meisten Medikamente werden ja doch oral verabreicht. Wenn man den Mäusen beibringt, vom Löffel oder aus der Spritze zu fressen, ist das gut. Dass man Mäuse mal in die Hand nehmen muss, um Medikamente zu geben, kommt doch seltener vor. *grübel*
 
Um noch einmal auf die "jungen, unerfahrenen" Mäuse aus dem Eingangsthread zurückzukommen:

Sie müssen von den erwachsenen lernen, dass die Hand im Normalfall "Leckerli" bedeutet. Es macht ganz viel Sinn, die älteren Mäuse im Beisein der unerfahrenen Jungen zu "beglücken", zumindest, dass sie aus "sicherer Entfernung" zusehen, ganz oft siegt dann die Neugier, wenngleich am Anfang enorm viel Geduld erforderlich ist. Ich habe immer vermieden, die bloße Hand zum Herausfangen zu nehmen und wenn es ging eine frische Toipapierrollenpappe zu verwenden, in der noch nie eine Maus war, s.u.

Außerdem: gibt's olfaktorische Wirkungen (Geruchswirkungen) bei Mäusen in Angstzuständen. Das sollte man auch mal gelesen haben, um Maus "zu verstehen":

Über den Angstgeruch bei der Hausmaus (Mus musculus L.) - Springer

https://de.wikipedia.org/wiki/Olfaktorische_Kommunikation_bei_Hausmäusen
 
Last edited:
@mousyperson: nutz doch für deine Studien gern den "maus und Wissenschaftsbereich" :)
 
Das mit dem Geruch kann ich zumindest bei Rennmäusen bestätigen. Wenn die enorm unter stress stehen (z. B. TA), können die ganz schön müffeln.
Ich persönlich erzwinge daher grundsätzlich nichts, “trainiere“ aber mit ihnen regelmäßig. Das fängt schon beim tagtäglichen Zuquatschen an bis hin zur Leckerchengabe aus der Hand oder Medicaltraining. Ist aber natürlich zeitintensiver als Zwang.
 
@mousyperson: nutz doch für deine Studien gern den "maus und Wissenschaftsbereich" :)

Lumi-Fluse oder Fluse-Lumi? *grübel* das kann ich gern dorthin übertragen, als "Wissenssammlung" allerdings wollte ich keine Diskussion darüber starten, sondern das als einen der Faktoren für "Schreckhaftigkeit" bzw. Angst vor der Hand ergänzen.
 
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